Rathaus: Gordischer Knoten gelöst, nicht zerschlagen

Auf Gott gebaut, auf sicheres Fundament gebaut - in diesem Fall wohl eher nicht. Aber ET wird's richten

Es war von „Hochdruck“ die Rede, mit der beide Seiten an einer Einigung arbeiteten, und jetzt konnte die Stadtverwaltung auch tatsächlich Vollzug melden: Auch die Bauarbeiten am denkmalgeschützten Teil des Rathaus-Gebäudes können fortgesetzt werden – einem Einzug im Laufe des Jahres 2017 steht nichts mehr im Wege! Der Gordische Knoten, wer wofür haftet, konnte offenbar mit diplomatischem Fingerspitzengefühl gelöst werden… Hier die Pressemitteilung der Stadt Kleve zum Thema:

Die Sanierungsarbeiten des denkmalgeschützten Gebäudeteils (Gebäude VI) des Rathauses werden kurzfristig und zügig umgesetzt.

Nach Vorgaben und in enger Begleitung eines mit historischen Gebäuden sehr erfahrenen sachverständigen Ingenieurbüros wird der denkmalgeschützte Gebäudeteil VI des Rathauses neu gegründet und statisch umfangreich ertüchtigt. Nach sehr aufwendigen und detaillierten Verhandlungen konnte hierzu mit dem beauftragten Generalunternehmer noch vor Weihnachten eine vertragliche Verständigung erzielt werden. Nunmehr können die erforderlichen Sanierungsarbeiten, deren Ausmaß erst im entkernten Zustand ersichtlich war, kurzfristig und zügig erledigt werden. Zur Sicherstellung eines quantitativ und qualitativ reibungslosen Prozesses wird das Gebäudemanagement der Stadt Kleve, in Abstimmung mit dem Sachverständigen und der Bauordnung, diese Arbeiten sehr intensiv begleiten. Die Stadt Kleve geht von einem Bezugstermin des vollständigen Rathauses zu Beginn des Jahres 2017 aus.

Veröffentlicht am
Kategorisiert in Alles

Schreibe eine Antwort zu ottoAntwort abbrechen

5 Kommentare

  1. 5

    „Die Sanierungsarbeiten des denkmalgeschützten Gebäudeteils (Gebäude VI) des Rathauses werden kurzfristig und zügig umgesetzt“

    Will man uns verhöhnen? Nach anderthalb Jahren Verhandlung, Planung, Gutachten,Verzögerung von kurzfristig und zügig zu sprechen, zeigt, dass in Kleve eine andere Zeitrechnung gilt. Und monatlich klingelt die Kasse beim Vermieter des Gebäudes an der Landwehr. Ist der Sparzwang in diesem Haushaltstitel aufgehoben?

     
  2. 4

    Nur mal so zur Erinnerung:
    Das wollten die Klever Bürger in Wirklichkeit.
    http://www.derwesten.de/nrz/region/niederrhein/rathaus-kleve-variante-preiswert-id372889.html
    Und es wird mindestens 8 Jahre bis zur Fertigstellung von etwas anderem dauern, als man damals wollte.
    Ein Hoch auf den Baudezernenten!

    Und wie steht es auf der homepage unserer werten Verwaltung seit Ende 2013:

    Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Rathauses werden ab dem 01.07.2013 übergangsweise für ca. 2 Jahre in das ehemalige „Alltours Gebäude“ an der Landwehr umziehen…Nach derzeitigen Planungen wird die Verwaltung im Sommer 2015 in das „neue“ Rathaus einziehen können.
    https://www.kleve.de/de/inhalt/rathaussanierung/

    Die Klever Bürger zahlen nun 4 statt 2 Jahre eine Miete von 300.000,00 pro Jahr, für ein wahres Erfolgsprojekt unseres werten Herrn JR.

    Besonders aufschlussreich ist auch folgender aktueller link unserer Verwaltung:
    https://www.kleve.de/de/inhalt/minoritenplatzbebauung/
    Ratsbeschlüsse setzt die IT-Abteilung der Verwaltung bewundernswert schnell um.
    Vielleicht wird dies aber mit dem noch ausstehenden Urteil der Vergabekammer wieder völlig up to date und hat man dies in weiser Voraussicht einfach stehen lassen.

    Lieber Herr Hülsmann, ihre Präsentation der kleinteiligen Bebauung im Audimax war wirklich völlig für die Katz.

    Denn wie sollte man in Erlangen auch darauf kommen, dass man in Kleve etwas anderes will, als es unter dem link „Bürgerwünsche“ ´des Amtes Bauen und Wohnen der Stadt Kleve steht:
    https://www.kleve.de/C12572B300270277/files/praesentation070513.pdf/$file/praesentation070513.pdf?OpenElement

    Hat Herr JR tatsächlich nicht verstanden, was Bürger und Rat entschieden haben?
    Oder hat er einfach die Ãœbersicht verloren, was seine Abteilung im Internet anno 2016 präsentiert?

    JR hatte für den Januar eine neue Auflage der Minoritenplatzplanung angekündigt.
    Er meinte den Januar 2015.
    Hoffen wir, dass sein(e) Nachfolger(in) dies Projekt im Januar 2017 neu startet.

     
  3. 3

    Vielleicht lag es daran, weil es in der Regel unüblich ist, ein Gebäude schon in der Planungsphase soweit zu entkernen, so dass man alle statisch und übrigen bautechnisch relevanten Bauteile in der Örtlichkeit beurteilen kann.

    Kaum ein Fachingenieur wird schon in der Planungsphase „Bauteilöffnungen“ anordnen, sondern vielmehr von üblichen Annahmen ausgehen – und je erfahrener ein Fachingenieur ist, umso treffsicherer sind seine Annahmen. Restrisiken sind niemals auszuschließen.

    Was ich der Stadtspitze allerdings vorwerfe ist die Tatsache, dass der Bürgerschaft nach Erteilung des Werkvertrags an den Generalunternehmer suggeriert wurde, als würde durch den Pauschalfestpreis eine absolute Preissicherheit bestehen. Ich hatte schon damals erwidert, dass das Grundstücksrisiko und das Risiko an der vorhandenen Bausubstanz beim Bauherren – in diesem Fall der Stadt Kleve – verbleibt. Nachzulesen in den „Tiefen“ dieses Blogs. Mit dem hier in Rede stehenden Sachverhalts hat sich mein damaliges Veto bewahrheitet.

     
  4. 2

    In welcher Position die Stadt Kleve sich gerade befindet dürfte jedem klar sein.

    Wichtig ist es doch für die Stadt Kleve, dass sie sich nicht abhängig macht von dritten. Der alte Gebäudeteil ist immer noch ein Unsicherheitsfaktor und nicht zu kalkulierendes Risiko für die Stadt. Dieses Risiko kann und wird auch ein Gutachter nicht übernehmen. Nur wenn die Stadt Kleve sich in einer unabhängigen Situation befindet gegenüber dritten, kann Sie auf Augenhöhe mit einem Unternehmer wie z.B. ET arbeiten und die Kosten unter Kontrolle bekommen bzw. eindämmen.
    Mein Vorschlag wäre verschiedene Szenarien durchrechnen und dann eine Entscheidung zu treffen. z.B. Gibt es eine Möglichkeit das Rathaus ohne den Altbau zu betreiben, so weit mir bekannt ist, ist dies sehr schwierig bzw. unmöglich. Trotzdem sollte es erneut überdacht werden. Es könnten Container in der Nähe des alten Gebäudes aufgebaut werden, in denen die wichtige Einrichtung installiert wird. Auf diese Weise könnte man in Ruhe die Arbeiten am alten Gebäude abschließen, kein Termindruck mehr! Es sollte einfach nicht vergessen werden, dass es letztlich nur ums Geld geht. Gutachter freuen sich immer auf solch einen Auftrag und nehmen diesen gerne an. Es kann für die Stadt Kleve nur zu hoffen sein, dass es nicht der selbe Gutachter ist, wie der Gutachter, der für den Kreis Kleve (Reservierung 100.000.-Euro [einhunderttausend]: Gutachten für die Beleuchtung des Berufskolleg in Kleve / Quelle NRZ – vom 8.01.2016) das Gutachten machen soll. Im alten Teil des Rathauses sind sicherlich noch mehr arbeiten zu begutachten als die Beleuchtung.

    Wir einfachen Bürger von Kleve werden es weiter beobachten. Vielleicht können wir dann auch die Pressemitteilung der Stadt verstehen! „Kann noch dauern“!

     
  5. 1

    Warum „durften“ diese Massnahmen nicht während der mehrjährigen Neubauphase vorgenommen werden🙈
    Man war gewiss mit dem Problem der Tiefgarage ohne Zufahrt so überfordert, dass keine Zeit mehr für weitere
    Ãœberlegungen zur Verfügung stand🐌