Querspange: Tot? Zombie? Ruhiggestellt? Nein, ruhend gestellt!

(Aktualisiert) Die Straße, die augenblicklich keiner mehr braucht, im Spiegel von Äußerungen, als sie noch dringend benötigt wurde:

»Die Querspange zur Eichenallee und die Osttangenten Kellen sind wichtige Verkehrsprojekte.« (Bürgermeister Theo Brauer, Business Frühstück, 23.02.2010)

»Die Vorteile [der Querspange] überwiegen die Nachteile, daher sind wir eindeutig dafür.« (CDU-Stadtverbandschef Jörg Cosaer, CDU-Mitgliederversammlung, 17.03.2010)

»[Der Technische Beigeordnete Jürgen] Rauer forderte die Unternehmer auf, der Stadtverwaltung ihre Ansicht zur geplanten Straße schriftlich zu übermitteln.« (Berichterstattung über Business Frühstück, 18.09.2010)

»Die Querspange muss kommen.« (CDU-Landtagsabgeordneter Manfred Palmen, Politischer Frühschoppen CDU-Stadtverband Kleve, 1.11.2010)

»Diese Straße ist ein Geschenk, das wir annehmen sollten. Sie kostet uns keinen Cent.« (Bürgermeister Theo Brauer, Politischer Frühschoppen CDU-Stadtverband Kleve, 1.11.2010)

»Die Querspange ist eine sinnvolle Ergänzung zum Straßennetz, zur Nordumgehung und zum Klever Ring. Die Projektfinanzierung ist gesichert.« (Kämmerer Willibrord Haas, 19.11.2010)

»Die Mehrheit der Bevölkerung will diese Straße (…) Wenn man die Querspange jetzt nicht baut, packen wir es nie mehr an.« (CDU-Stadtverbandschef Jörg Cosaer, NRZ-Gespräch, 1.2.2011)

»Wenn die Querspange nicht kommt, dann wird die Tiergartenstraße als Bundesstraße festzementiert. Meine Kinder und Kindeskinder werden dann eine Änderung nicht mehr erleben. Dann haben Sie vielleicht Recht – und ich bin traurig, weil ich damit keinerlei Steigerung der Lebensqualität erreicht habe.« (CDU-Stadtverbandschef Jörg Cosaer, NRZ-Streitgespräch, 5.3.2011)

»Auch wenn einige Ratsherren anderer Meinung sind: Die Querspange bietet uns jede Menge Chancen. Wenn sie politisch nicht gewollt ist, bedauere ich das.« (Bürgermeister Theo Brauer, NRZ, 24.9.2011)

So dringend nötig sie war, so vehement Unternehmer Postkarten an Jürgen Rauer geschrieben haben, so traurig Kinder und Kindeskinder nun auch sein mögen – bis 2015 ist die Querspange erst einmal ruhend gestellt. (Dann sollte die Bürgerinitiative aber schön wachsam bleiben…)

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16 Kommentare

  1. 16

    Die Querspange ist gescheitert weil die Verwaltung in einer Einzelaktion dieses Projekt präsentiert hat ohne vorher die Museumsfreunde und die Unternehmen im Industriegebiet als Fürsprecher zu informieren und zu gewinnen.

     
  2. 14

    Hallo
    Weiß bitte einer von Euch wo man sich im Internet die geplante Trassenführung ansehen kann?

     
  3. 12

    @Stausteher:
    Niemand fährt von Düsseldorf nach Nijmegen, der Zug würde dem Verkehrsbedarf zwischen Kleve und Nijmegen dienen.
    Vier Züge je Stunde – zwei pro Richtung – durch den Forstgarten statt in der Spitze bis zu 150 PKW vor dem Kurhaus und durch Donsbrüggen und Nütterden…

     
  4. 11

    @Stausteher:
    Bitte mal Sintropher lesen, bevor hier solche Thesen publiziert werden. Niemand fährt von Düsseldorf nach Nijmegen, der Zug würde dem Verkehrsbedarf zwischen Kleve und Nijmegen dienen.
    Vier Züge je Stunde – zwei pro Richtung – durch den Forstgarten statt 1.000 – 1.500 PKW, das sind in der Spitze bis zu 150 PKW vor dem Kurhaus und durch Donsbrüggen und Nütterden…

     
  5. 10

    Gut ist, dass bis mindestens 2015 bestimmt nicht gebaut wird.
    Gut ist auch, dass voraussichtlich im Frühjahr und spätestens im Herbst des Jahres 2014 die nächsten Kommunalwahlen sind.
    Gut ist außerdem, dass spätestens im Herbst des Jahres 2013 die nächsten Bundestags-Wahlen sind.

    Deshalb darf man hoffen, dass die Verkehrs-Politik des Bundes nach den Bundestags-Wahlen eine andere, eine bessere sein wird:
    Im Zweifelsfall Vorrang für den Öffentlichen Personen-Nahverkehr.

    Das bedeutet:
    Es wird vom Bund eher Geld für die Wieder-In-Betrieb-Nahme der Bahnstrecke als für die Querspange geben.

    Darum:
    Nicht einschläfern lassen oder einschlafen,
    sondern wachsam bleiben!
    Und:
    Es gibt auf jeden Fall mehrere Möglichkeiten, diese Querspange vor dem nun beabsichtigten Baubeginn endgültig zu verhindern! 😉

    @ „dagobert“:
    Dein Beitrag gefällt mir sehr gut!
    Jeden Satz kann ich unterschreiben!

     
  6. 9

    NRZ vom 23.09.2011:

    An der Querspange hält Bürgermeister Brauer nach wie vor fest. „Auch wenn einige Ratsherren anderer Meinung sind: Die Querspange bietet uns jede Menge Chancen. Wenn sie politisch nicht gewollt ist, bedauere ich das.“ Brauer wünscht sich für die Tiergartenstraße eine entschleunigte Wegeführung. Der Lkw-Verkehr solle um Kleve herumfahren: „Dagegen sein kann man immer, aber wofür ist man dann?“ Die Querspange werde jetzt bis zum Ende durchgeplant.

    Und die Unterlagen offenbar gut in einer Schublade verwahrt. Sollte sich die politische Meinung noch einmal ändern, kann man die Papiere hervorholen. Brauer möchte sich dafür einsetzen, dass die benötigten Gelder in Höhe von gut 2,5 Millionen Euro bei Straßen.NRW schnell abrufbar sind.

    Quelle: http://www.derwesten.de/staedte/kreis-kleve/Kleve-will-die-schwarze-Null-id5093603.html

    Politisch nicht gewollt? In erster Linie will ein Großteil, der am Thema interessierten Bürger diese Trasse nicht. Die Politik ist nach meinem Demokratieverständnis immer noch „Angestellter“ der Bürger und somit weisungsgebunden.

    „… wofür ist man dann?“ Zunächst einmal gilt es diese unsinnige Straße zu verhindern. Danach kann und wird es ein ernstes Bemühen, um eine Verbesserung der Situation geben. Das Kind ist in den Brunnen gefallen. Leider! Aber diese Trotzreaktion von Herrn Brauer ist wenig hilfreich. Es geht nicht um Konfrontation, es geht um den Erhalt und einer Aufwertung der Lebensqualität in UNSERER Stadt.

     
  7. 8

    Dagobert

    Wer von Nimwegen nach Düsseldorf will kann für 42.30€ über Arnheim mit dem ICE fahren! Der ist allemal schneller als eine lokale Bimmelbahn mit zweifelhaftem Mehrwert, die zudem auch noch den Tiergarten optisch verschandelt. Weg damit! Der Bus reicht vollkommen aus und steht auch der Unterstadtentwicklung nicht im Weg.

     
  8. 7

    Hallo zusammen.
    Ich habe bereits vor ca 1,5 Jahren den Vorschlag gemacht dem allseits bekannten City-Train einfach ein paar Schienenräder zu verpassen.
    Diesen dann auf die Draisinestrecke gehoben und dann Gas geben.
    Ich denke das der „Train“ dann auch mal vollbesetzt durch die Gegend fahren würde.
    Dieser Vorschlag wurde aber abgelehnt mit der Begründung das es nicht in den Planungen der Draisinestrecke passen würde.
    Wenigstens darüber Nachdenken könnte man doch.

     
  9. 6

    Fakt ist, das mit Wiedereröffnung der Bahnstrecke etwa 2.000 – 2.500 Leute pro Tag und Richtung in den Zug steigen (Sintropher), das sind 1.000 – 1.500 Leute mehr, als heute mit dem Bus fahren. Da in jedem PKW i.d.R. nur eine Person sitzt, entlastet das die B9 schon um rund 10-15%. Mit ein wenig Werbung – und weiter steigenden Spritpreisen, Parkgebühren und Parkplatznot – wird das ggf. auch mehr..

    Der volkswirtschaftliche Nutzen der Wiedereröffnung der Bahnstrecke besteht für Kleve eben auch darin, das niemand eine Querspange braucht, es vor dem Museum ruhiger wird etc.

    Die Richtung ist also klar, nicht „ruhend stellen“ sondern die Planungen einstellen..

     
  10. 4

    That’s Kleve.

    Die lokale Politik liefert nur „Texas Longhorn Speeches“: A point here, a point there and a lot of bull in between.

    Auch in Kleve ist es Zeit für die Piratenpartei. Bei denen ist Unberechenbarkeit vielleicht Programm. Hier ist es Ausdruck eigentlich berechenbarer Seilschaften – Momhattan halt.

    Daher hier der Vorschlag:

    Entmachtung der mit ohnehin zu geringer Wahlbeteiligung und Sachkompetenz gewählten Volksvertreter (was ist eigentlich aus Sven Ricken geworden ?).
    Verzicht auf den Rathausneubau (oder Sanierung oder wie hieß der demokratisch erarbeitete Blödsinn ?)

    Ernennung von MomZ zum König von Kleve. Rathaus am EOC (ist schon fertig, muß nicht mehr gebaut werden, Entscheidungen fallen eh schon lange dort. Dienst-Mercedes ist vorhanden. Kfz-Kosten trägt die Schweiz schon vor dem jüngsten Steuerabkommen.)

    Also nehmt Eure komische Querspange und geht damit einfach in die Ruhestellung. Sofern das die Profilneurose des normalen Kommunalpolitikers zulässt. Treffen kann man sich doch in in Ruhe am EOC. Schont die Nerven und ist doch eh immer schon alles klar.
    Dort kann man auch in Ruhe ähnliche Schicksale wie Bellevue besiegeln.

    Der einzige Trost. Seit Internet holt Euch bald sowieso die Katze.