Nicht öffentlich zugängliche Abstimmungsergebnisse

Zum Mantra eines jeden »großen« Politikers gehört die Aussage, wie wichtig es sei, an der Basis fest verankert zu sein. Ich würde mich nicht wundern, wenn auch Ronald Pofalla irgendwann einmal irgendetwas in der Art gesagt hat, allerdings wenn man die Suchwörter „Ronald Pofalla“ und „Basis“ bei Google einwirft, spuckt dieses allwissende Monster als erstes ein Snippet aus seinem Wikipedia-Eintrag aus, was für sich auch schon wieder bezeichnend ist:

Schon während seiner Studienzeit wurde Pofalla vom Unternehmer Bernhard Josef Schönmackers gefördert, der im Kreis Kleve Entsorgungs- und Umweltfirmen betrieb. Schönmackers wurde – nach eigenen Angaben – vom damaligen Gemeindedirektor Wienen „um eine Förderung bzw. Unterstützung des Studiums des Herrn Pofalla gebeten“. Pofalla wurde danach über mehrere Jahre mit 1200 bis 1300 DM monatlich unterstützt. „Sinn und Zweck unserer Zusammenarbeit war es grundsätzlich, Herrn Pofalla für sein Jurastudium eine gewisse finanzielle Basis zu geben“, allerdings auch „politische Kontakte“ zu knüpfen, sowie die Bearbeitung von Fragen des Miet- und Arbeitsrechts. Die weitere Zusammenarbeit mit Ronald Pofalla hat nach Angaben Schönmackers dann aber auch in „der politischen Unterstützung des Aufbaus und der Erweiterung unseres Betriebes“ bestanden.

Aber zurück zum Thema. Basis. Welche Basis? Bei der Mitgliederversammlung der Kreis Klever CDU standen diverse Wahlen an, unter anderem auch die der 14 Delegierten, die zum Landesparteitag entsandt werden. 210 gültige Stimmen wurden abgegeben, 117, also gerade etwas mehr als die Hälfte (55,7%) bekam der Kanzleramtsminister – gemessen an seinem Einfluss in der Bundespolitik eine Ohrfeige, wenn man bedenkt, dass jemand, der vor zwei Jahren noch ein Nobody war – der Kreisvorsitzende Dr. Günther Bergmann – satte 190 Stimmen erhielt (90,5%). Immerhin, Pofalla kriegte sein Ticket – als Sechstplatzierter. Das gleiche Bild bei der Wahl der sieben Delegierten zum Bundesparteitag: Bergmann 87 Prozent, Platz 1; Pofalla 53 Prozent, Platz 3.

Erstmals rückte auch ein Name in den Blickpunkt, der unter der Hand in Kleve schon lange als prädestiniert für höhere Weihen gehandelt wird: Dr. Daniela Lesmeister, vielfach geehrte und angesehene Ärztin Juristin im mehrfachen Katastropheneinsatz, der das Zeug zugesprochen wird, auch die Stadt Kleve aus ihrer (aus der Zukunft gesprochen) Nach-Brauer-Rathausdesaster-Agonie hinauszuführen zu neuen, bisher unerreichten Gipfeln des Wohl- und Sachverstands. Jedenfalls fährt Frau Lesmeister ebenfalls mit zum Landesparteitag (Platz 11, 35,2%), und Beisitzerin wurde sie auch (Platz 5 von 21, 73,7%). Da keimt etwas Großes auf, das wir hortikulturellen Connaisseure von kleveblog natürlich eingehend begleiten werden.

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8 Kommentare

  1. 8

    Warum hat sich seinerzeit Pofalla nicht die 150.000 DM bei seinem damaligen Schwiegervater geliehen? Sein Schwiegervater war doch Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Emmerich-Rees!Irgendwie ist das alles sehr komisch. Da leiht sich Pofalla das Geld von einem Umweltbetrieb!?

     
  2. 7

    So weit, so gut. RP mag an Ansehen bei den CDU Mitglieder verloren haben und mit Dr. Bergmann gibt es jemanden der sich präsentieren kann und auch über Parteigrenzen hinweg geachtet wird, aber Frau Dr. Daniela Lesmeister, als angesehen zu bezeichnen und ihr auch noch das Zeug zugesprochen wird, die Stadt Kleve zuführen ist ein Witz!!!! Vielfach geehrt ist sie weil sie sich auch oft genug in die Presse gebracht hat. Die Dame ist nicht nur im Katastophenschutz tätig sondern ist selbst auch eine Katasprophe! Aber in der CDU muss man keine Leistung bringen um als Beisitzer(IN) gewählt zu werden, dafür reicht die Frauen-Quote – die sichert allen KandidatINNen ein Pöstchen. Und wenn oft genug vor der Wahl darauf hingewiesen wird schafft es eine AKS das beste Ergebnis einzufahren!

     
  3. 6

    RoPo kann aber auch GAAANZ anders.
    Zitat Der Spiegel:

    „An der Tür ranzte Pofalla Bosbach an. Dabei fielen, so rekonstruiert es ein Unionsabgeordneter, unter anderem folgende Sätze: „Ich kann deine Fresse nicht mehr sehen. Ich kann deine Scheiße nicht mehr hören.“ Ein anderer Abgeordneter erinnert sich nicht an den genauen Wortlauf, bestätigt aber die Auseinandersetzung und sagt, diese Zitate seien „eher untertrieben“.

    http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,789501,00.html

    Bosbach hätte besser vorher Paul Düllings fragen sollen.

     
  4. 1

    Sag mal Ralf, vielleicht hast Du das beim Zusammenschrauben des Textes unachtsam übersehen, aber die Informationen sind nichtöffentlich!

    Der Artikel erweckt bei mir den Eindruck, dass dort ein Mann nicht wegen seiner Fähigkeiten, sondern als -wie soll ich sagen?- als Trojanisches Pferd installiert wurde. Ist die Politik eine billige, korrupte Schmierenkomödie? Wohl wahr…