Müssen wir uns den Namen Arik Tüchthuisen merken? Gut möglich!

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Themen der Zeit

Unter den vielen positiven Nachrichten dieses Wochenendes ragt zweifelsohne die Botschaft aus dem „Casa Cleve“ heraus, wo sich der Ortsverband der Grünen zu einer Mitgliederversammlung getroffen hatte. Die Mitglieder entschlossen sich zu einem personellen Neuanfang und hatten zugleich den Mut, endlich wieder einmal inhaltliche Fragen anzupacken.

Der Rheinischen Post sind die folgenden zwei wunderbaren Sätze, die allen Menschen mit einem feinen Sinn für Humor den Tag versüßt haben dürften, zu entnehmen: „Wie künftig das herabgefallene Laub in der Stadt entsorgt wird, das möchte die Grünen-Fraktion prüfen lassen, erklärte Meyer-Wilmes den Parteimitgliedern. Siegbert Garisch warnte vor einer Diskussion über die Entsorgung der Blätter.“ Warnte! Vor Diskussion! Entsorgung der Blätter!

Man muss kein Anhänger der Fernsehserie „House of Cards“ sein, um die Schönheit dieses Dialogs zu begreifen. Da ist die eine Frau, eine erfahrene Politikerin und Professorin für Theologie, und sie möchte sich endlich eines Themas annehmen, das die Menschheit in den gemäßigten Klimazonen seit Jahrtausenden quält: Wohin mit dem ganzen Laub im Herbst?

Dann aber meldet sich der Kollege, ebenfalls in vielen politischen Schlachten gestählt, und mit seiner ganzen Raffinesse und seiner ganzen Klugheit und dem ganzen Wissen über den Lauf der Jahreszeiten, erhebt er die Stimme und warnt vor einer Diskussion über die Entsorgung der Blätter.

Angesichts dieser inhaltlichen Neuaufstellung geriet die Personalie fast in den Hintergrund: Neuer Vorsitzender der Grünen in Kleve ist Arik Tüchthuisen. Der 26 Jahre alte Absolvent der Hochschule Rhein-Waal folgt auf Gudrun Hütten, die zurückgetreten war, und auf die kommissarische Vorsitzende Paula Backhaus, die in dieser Woche ebenfalls von ihrem Amt zurückgetreten war. Beide waren sie offenbar so vergrätzt, dass sie gar nicht mehr zur Mitgliederversammlung erschienen. Ihre Parteikollegen wiederum nutzten die Abwesenheit, um freundlich nachzutreten: „Ich bin persönlich sehr enttäuscht. Ich habe damals beide gewählt und Hoffnungen mit ihnen verbunden“, sagte Siegbert Garisch. Insbesondere wurde dem Duo mangelndes Engagement bei der Bürgermeisterwahl vorgeworfen.

Nun also Arik Tüchthuisen. Für ihn spricht, dass auch niemand Michael Bay oder Dr. Artur Leenders kannte, als diese sich vor 100 Jahren erstmals bei den Grünen engagierten. Und für ihn spricht, dass er über ein ruhiges und ausgleichendes Temperament zu verfügen scheint. Außerdem könnte es sein, dass er mehr Kontakt zur grünen Basis hat als seine Vorgänger – er arbeitet als Angestellter im Bioladen an der Kalkarer Straße.

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23 Kommentare

  1. 23

    @21. materbornerjung

    Zitat: „Die Frage bleibt immer die gleiche – wer zahlt die Party? “

    So ist es… Und immer bleibt die Tatsache, dass jeder Euro in den Brieftaschen der Bürger*innen nur einmal ausgegeben werden kann…

     
  2. 22

    Ich ging davon aus, dass die eingesammelten Blätter kompostiert werden……….ist das kein „grünes Thema“ mehr…….oder bin ich nicht mehr „in“….?

     
  3. 21

    Die Diskussion geht aber am Thema vorbei. Die Grünen schielen nämlich auf zusätzliches Geld von uns Bürgern – halt wie immer.

    http://www.kurier-am-sonntag.de/lokales-sp-16783/kleve-kalkar-kranenburg-bedburg-hau/10273-gruener-neuanfang-mit-26-jaehrigem-vorsitzenden%22

    hier:

    „Am Ende der Sitzung diskutierten die Mitglieder noch über einen Sparvorschlag der Fraktion zum Haushalt, wonach die USK künftig keine Blätter mehr auf Bürgersteigen mit städtischen Bäumen kostenlos aufsaugen sollen, sondern diese Kosten über die Müllgebühren auf die Allgemeinheit umgelegt oder spezielle Behälter aufgestellt werden sollen. Ersparnis: immerhin 70.000 Euro.“

    Die Frage bleibt immer die gleiche – wer zahlt die Party? Fragt mal die Anwohner mit öffentlichen Gehwegen vor dem Haus, auf welchem sich große (städtische) Bäume befinden. Die haben im Herbst Puls……

     
  4. 19

    Es ist schon ein irrsinniger Kreislauf in der Landwirtschaft entstanden,da reichen die Flächen zur Versorgung des Vieh mit Futter nicht aus,also muss Kraftfutter zum wohle der Futteranisieren mittel Industrie aus Ãœbersee her um aus Kühen Hochleistungskühe zu machen.Mit dem Ergebnis, der Markt wird mit Milch überschwemmt,die Preise fallen.
    Die Gülle wird immer mehr und muß teuer entsorgt werden.Das in Europa schon 50 % der Gelder nur zur Subventionierung der Landwirtschaft verwendet wird,ist doch ein Armutszeugnis einer fehlgeschlagenen Planwirtschaft.
    Da überwintern Wildgänse in der Düffel,fressen fruchtbaren Boden leer und schon gibt es wieder Ausgleichszahlungen von der Allgemeinheit weil ein paar Ökos gerne Bustouren organisieren um sich als Naturschützer auf Kosten Dritter präsentieren zu können.
    Wo sind die Ökos die Vorschläge für eine nachhaltige Landwirtschaft aufzeigen,mit Vorschlägen von denen Bauern auch leben können und nicht Sklave der Höfe sind, nur weil man sie von den Vätern geerbt hat.

     
  5. 18

    Es ist bei Aquarianern schon seit Jahren bekannt, das ein zu hoher Nitrat- sowie Nitritwert im Trinkwasser dem Fischbesatz bei einem Wasserwechsel (Teilwasserwechsel werden alle 2-4 Wochen ausgeführt je nach Beckengröße) in einem Aquarium schaden und es dabei zum ggf zum Absterben des Fischbesatzes dann kommen kann.
    Die heute nicht mehr existente Fischzucht von Peter Collisi „Poseidon Aquaristik“ in Bedburg-Hau konnte schon damals dazu ein wie er immer sagte (Klage)Lied singen.
    Peter Collisi Zuchtexperte hatte dazu schon vor 10 Jahren eine umfassende eigene Meinung und hielt damit bei seinen kaufenden Kunden, zur Qualität des Trinkwassers in der Region, und seiner Belastung durch Gülleausbringung in der Region nicht hinter dem Berg. Er war der Meinung und lag laut eigener damaliger Aussage mit den Wassererzeugern über die Belastungswerte des Trinkwassers im Disput. Er benötigte ja täglich das „frische“ Trinkwasser in den Zuchtbecken für seine Fischzucht und war daher der Meinung das es nach seinen eigenen regelmäßigen Messungen schon damals vorbelastet war.
    Er sagte damals schon, die Fische verrecken an der Brühe die aus dem Wasserhahn kommt und wir Menschen dürfen das auch noch trinken.
    Da aber der zulässige vom Gesetzgeber festgelegte Grenzwert für Trinkwasser von Seiten der Wassererzeuger eingehalten werden, war das dann auch nicht zu beanstanden.
    Wobei das ja nur Zahlen sind, die man passend seitens der Legeslative immer wieder anpassen und korregieren kann.

    Tipp
    Jeder Klever kann einfach selber den Test für kleines Geld machen und zum Beispiel zum Tönnissen-Center oder nach Fressnapf Briener Straße fahren und sich dort in der Aquaristikabteilung einen Nitrat- bzw. Nitritschnelltest für um die 10€ von z.B. JBL oder Sera zur Bestimmung des Nitrat- / Nitritgehalts kaufen.
    Zuhause Leitungswasser über den Teststreifen laufen lassen, Testtropfen drauf und nach Wartezeit Werte von Tabelle ablesen. Sicherlich die Werte mit diesen einfachen Tests sind nicht wissentschaftlich der Weißheit letzter Schluss, geben aber doch einen groben Anhalt über die cirka Belastung im Trinkwasser.

     
  6. 17

    Es ist hoffentlich nur ein böses Gerücht das Spargel aus unserer Grenzregion bei der Zubereitung besonders schön schäumt weil er mit besonders viel (evtl. Geschmack verstärkend ?) Schweine Gülle gedüngt wird. Wobei der so genannte Wirtschaftsdünger dann auch ein besonders schönes Wort für Sch…. ist, was dann wieder versöhnlich stimmt.

     
  7. 14

    @11. JB

    In der Tat ein bedenkliches Thema.

    http://www1.wdr.de/themen/verbraucher/themen/gesundheit/nitrat-104.html

    Hier nimmt es die Bundes-Umweltministerin Hendricks wohl nicht so genau mit der Volksgesundheit.

    Aber sie wird uns das schon alles erklären können, warum sogar die Niederländer ihre Gülle nach Deutschland transportieren dürfen und einige Großgrundbesitzer dafür Geld kassieren, dass Gülle auf ihren Ländereien verteilt werden darf.

     
  8. 12

    @11 J.Böll,

    das was du schreibst macht große Sorge.

    Vorab noch eine Bemerkung zum Laub, denn ebenfalls der Schnee der vielleicht
    kommen wird, der versinkt verseucht im Boden, und der Rest muss auch beseitigt werden, Probleme über
    Probleme für manche der Klever Grünen.

    Hältst du trotz der Brunnen im Reichswald den Nitratanteil im Klever Trinkwasser für zu hoch und gefährlich? Ich
    gehöre leider zu den Leitungswassertrinkern und das ziemlich reichlich! Wie ist hierzu deine Erfahrung?

     
  9. 11

    Es gibt glaube ich für die Grünen und die anderen Klever Parteien wesentlich wichtigere Themen als das Herbstlaub.
    Die Grünen sind doch eine Umweltpartei oder in den Ursprüngen daraus entstanden, daher wäre das Thema Trinkwasserverschmutzung weitaus wichtiger für die Klever Bevölkerung.

    Hintergrund:
    Den rund 40 Prozent des Grundwasservolumens in NRW weisen eine zu hohe Nitratkonzentration auf. Betroffen sind vor allem die ländlichen Regionen.

    Fast die Hälfte des Trinkwassers (44 Prozent) bezieht NRW aus dem Grundwasser.
    Dazu gab es auch einen Fachbericht zum Thema Nitrat im Grundwasser, der vom Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (Lanuv) veröffentlicht wurde, belegt, dass in NRW derzeit rund 40 Prozent des Grundwasservolumens in einem schlechten Zustand wegen zu hoher Nitratbelastung sind.
    Laut des Landesumweltministerium sind die Nitratkonzentrationen im Norden und Westen des Landes seit 20 Jahren gleichbleibend hoch.
    Dabei handelt es sich um die landwirtschaftlich intensiv genutzten Regionen.
    Das Nitrat in den Böden kann durch Auswaschung mit dem Regen in das Grundwasser gelangen und somit in unser Trinkwasser.

    In Gebieten mit Ackernutzung erreichten laut Lanuv-Bericht die aktuellen Nitratkonzentrationen im oberflächennahen Grundwasser Spitzenwerte bis zu mehr als 300 Milligramm pro Liter. Grundwassermessstellen unter Ackerland-Einfluss mit einer Nitratkonzentration über 180 mg/L finden sich unter anderem in den Kreisen Kleve, Neuss, Viersen, Wesel und Düren. „Am Niederrhein, insbesondere im Kreis Kleve, wird in zahlreichen Massentierhaltungen sehr viel Fleisch und Milch erzeugt“, erklärt der VSR Gewässerschutz.

    Im Kreis Kleve fallen dem VSR zufolge jährlich 11.000 Tonnen Stickstoff aus Gülle an.
    Fast 2000 Tonnen werden zudem aus den Niederlanden und Niedersachsen extra zur Ausbringung in den Kreis Kleve importiert.
    Um wirtschaftlich zu arbeiten, sei es für die meisten landwirtschaftlichen Betriebe nur möglich, die Felder zu überdüngen, um einen hohen Ernte-Ertrag zu bekommen, das erklärte Peter Schütz vom Lanuv, das die Werte in der Region seit rund 30 Jahren überprüft.

    Das Trinkwasser ist ein wichtiges Thema, nicht das Herbstlaub.

    Meine Fische in der Aquaristik würden binnen 24 Stunden bei einem Wasserwechsel, wenn ich das Klever Leitungswasser so „ohne Aufbereitung“ verwenden würde, verenden.
    Die Messeinheiten für Aquaristik zeigen immer wieder zu hohe Nitrat- aber auch Nitritwerte beim Trinkwasser an was nunmal Fische in der Aquaristik verenden lässt.
    Das soll aber laut Grenzwertangabe auf der Webseite der Klever Stadtwerke für den Menschen unbedenklich sein und wir Klever nutzen es täglich ausgiebig zum Waschen, Kochen und Zähneputzen.

    Na dann mal allen Klevern gut „Trinkwasserschluck“ aus der Trinkwasserleitung.

     
  10. 10

    In Goch gibt es seit langer Zeit ein Unternehmen, das Biomasse als Abfall produziert: Kartoffelschalen.

    Seit einiger Zeit ist in Goch ein Biomassekraftwerk entstanden, das u.a. diese Abfälle verwertet zur Energieerzeugung. Es wurde damit eine win-win-win-Situation geschaffen.

    Nun gibt es in Kleve zwar ein solches Kartoffelschalen-Unternehmen nicht, jedoch eine Vielzahl an Strassen und Alleen, bei denen zur Herbstzeit enorme biomassefähige Abfälle anfallen, die sich offenbar zu einem Problem entwickeln. Noch dazu hat die USK ein Spezialboot im Einsatz, mit dem regelmäßig biomassefähiges Material aus der Spoy entfernt wird. Sicherlich wird es in Kleve weitere Quellen geben, die biomassefähiges Material liefern.

    Mit der Firma Colt International hat Kleve erhebliche Fachkompetenz und auch die Hochschule Rhein-Waal ist ein affines Wissensbecken für solche Themen.

    Ich würde mir wünschen, dass es den jungen Führungsleuten gelingt, solche Strategien, Ideen und Visionen zu verfolgen, anstatt die Problembewältigungen nur durch Steuer- bzw. Beitragserhöhungen zu verfolgen. Denn jeder Euro in den Taschen der Einwohner kann nur einmal ausgegeben werden.

    Innovative Gedanken und den Mut, sie offen zur Diskussion zu bringen, das erwarte ich von der heutigen kommunalen Politik – nicht nur von den Grünen.

     
  11. 9

    Das wirft Fragen auf …

    … wie gefährlich geht es bei den Grünen wirklich zu?
    … ist das Herbstlaub in Kleve gefährlicher als woanders?
    … oder ist es ’nur‘ die Entsorgung, die gefährlich werden könnte? Wenn ja, gibt es schon einen Evakuierungsplan?

     
  12. 8

    Das es bei den Grünen keine Nibelungenreue gibt, scheint sich bis zur Fraktion der Grünen noch nicht herum gesprochen zu haben.Wie kann man sich für etwas einsetzen, das man im innersten ablehnt.
    Zur nächsten Mitglieder Versammlung könnte es dann schon sein, dass das Wohnzimmer eines Fraktions Mitgliedes ausreicht um allen interessierten Mitgliedern Platz zu bieten.
    Aber was geht uns die Basis oder die Interessen der Bürger an,die Hauptsache ist doch unsere Nebeneinkünfte
    sind uns sicher.Aber auch die letzten Häuptlinge werden merken,ohne Indianer die kämpfen,gehören auch sie zur aussterbenden Rasse.

     
  13. 7

    Gab es denn noch andere wichtige Themen oder war der „Untersuchungsausschuss zur Herbstlaub-Affäre“ der einzige Punkt der Grünen für die nächsten Jahren.

    Und Mitgliederversammlung im Casa Cleve. Jetzt hat wohl die Hipster-Generation das Ruder übernommen. 😉

     
  14. 5

    Tja, ob man es hören möchte oder nicht, aber: „Der 26 Jahre alte Absolvent der Hochschule Rhein-Waal…arbeitet als Angestellter im Bioladen an der Kalkarer Straße.“ Nicht unbedingt etwas für die nächste Imagebroschüre.

     
  15. 4

    Spricht ja Bände, dass der Neuanfang damit beginnt, einen Kübel Dreck über die Vorgänger auszukippen. Sieht so aus, als wäre das Wählervotum nicht verstanden worden.

     
  16. 3

    Herbstblätter ? Da bin aber hoch erfreut das sich die Helden der Klever Grünen Fraktion , endlich, ohne Rücksicht auf Verluste dem Problem der „gefallenen Blätter“ stellt . Da es in Kleve und auch sonst keine anderen Probleme gibt sollte man diesen…….. ordentlich Beifall zollen und hoffen das sie nicht vergessen geregelt ihre Psychopharmaka ein zu nehmen .

     
  17. 2

    Auch als „normaler“ Mensch, ohne Politikhintergrund, ein höflicher, freundlicher Mensch…….man kann nur hoffen, dass er nicht „verbrannt“ wird!

     
  18. 1

    Es ist mal wieder so verdammt schön geschrieben…….
    täglich gucke ich voller Hoffnung auf einen neuen Artikel in den „kleveblog“….
    es macht mir so viel Spaß, Ihre Wortkombinationen zu lesen! Danke!!!