Minoritenplatz, Beirat4, Sperrfeuer »auf Wunsch von Herrn Haas«

Nur nichts anbrennen lassen! Die Schlacht um den Minoritenplatz, nennen wir es ruhig ein wenig martialisch, tritt in die entscheidende Phase – und die Stadtspitze bringt die Truppen in Stellung. Der Showdown beginnt in Erlangen, wo der Bürgermeister und ein paar ausgewählte Reisebegleiter fernab aller niederrheinischen Niederungen in entspannter Atmosphäre am 14./15. März das Modell des geplanten Einkaufszentrums exklusiv in Augenschein nehmen dürfen. Dann die Journalistenlandverschickung am 18. März nach Düsseldorf, wo in den Hallen der RKW-Architekten am Montag, 18. März, erstmals die breitere Öffentlichkeit informiert werden soll – und damit einer Veranstaltung am Abend des gleichen Tages in der Stadthalle der Wind aus den Segeln genommen werden soll.

Tags darauf dann die denkwürdige Zusammenkunft: „Auf Wunsch von Herrn Haas“, wie es im Anschreiben zur Einladung heißt, wird zum zweiten Mal in der Geschichte der Stadt Kleve ein Gremium zusammengetrommelt, welches null demokratische Legitimation aufweist, dafür aber ein paar einflussreiche Vertreter der Gehaltsklasse von mehreren 100.000 Euro. Am Dienstag, 19. März – also einen Tag nach dem vom Klever City Netzwerk initiierten Vortrag und anschließender Diskussion von Rolf Junker in der Stadthalle – sollen sich um 18 Uhr im Raum 87 des Technologiezentrums Kleve die Beiräte der Wirtschaftsförderungsgesellschaft der Stadt Kleve GmbH, Kleve Marketing GmbH & Co. KG, Technologiezentrum Kleve GmbH sowie des Wirtschaftsforums Kleverland e.V. zu einer außerordentlichen gemeinsamen Sitzung treffen.

Vor wenigen Monaten war die staunende Öffentlichkeit erstmals Zeuge einer solchen Zusammenkunft geworden. Die Berichte damals finden sich hier: Minoritenplatz: Grummeln als Zustimmung, Teekesselchen Klotz und hier: Minoritenplatz: Wie »vertikal« ist der »Marketingbeirat«?.

Die Tagesordnung der aktuellen Sitzung:

  • TOP 1 Begrüßung
  • TOP 2 Vorstellung des aktuellen Sachstandes „Entwicklung Minoritenplatz Kleve“
  • TOP 3 Vorstellung des architektonischen Konzepts (Johannes Ringel, Prof. Dipl.-Ing. Architekt, RKW Architekten Düsseldorf)
  • TOP 4 Weiteres Vorgehen
  • TOP 5 Verschiedenes

Weiteres Vorgehen? Hat das zusammengewürfelte Vierfach-Gremium irgendeine Exekutive? (Die betrübliche Antwort: Ich befürchte ja.)

Und hier noch ein Fundstück von Margret Ostermann aus der NRZ von 1976:

Versailles, Leningrad
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16 Kommentare

  1. 16

    Wenn ich mir deutsche Städte ab 50 tsd. Einwohnern anschaue sehe ich in A-Cityeinkaufslagen den filialisierten und organisierten Einzelhandel der, auch wenn sich dabei mittlerweile jede Stadt ähnelt, eine Notwendigkeit für Konsumkonstanz und Vorbeugung vor Abwanderung darstellt.

    Sicherlich gibt es A-Lagen-Filialisten, die im Klever Stadtbild fehlen. Klar ist aber auch, dass diese sich nicht in einer neu geschaffenen B bis C-Lage platzieren sondern sich dem Mietflächenwettbewerb stellen um in der A-Lage anzumieten.

    Stattdessen ist zu befürchten, dass sich die B-C-Lagen-Filialisten dort ansiedeln, die andernorts zur Kompensation von Leerständen und fehlenden Mieteneinnahmen dienen. Diese schaden dem hiesigen Wettbewerb nicht, strahlen aber auch kein schönes Stadtbild wieder.

    Den modernisierenden Eingriff in das Rathaus begrüße ich und auch wenn es hier strittig diskutiert wird, ich bin für ein neues VOBA-Gebäude zur Stärkung des Standortes Kleve. Mitunter kann ein tolles VOBA-Hauptgebäude bei eventuellen zukünftigen VOBA-Fusionen standortentscheidend für den dann entstehenden Hauptsitz sein.

    Die Schaffung von weiteren Einkaufsmöglichkeiten direkt in der City erachte ich als nicht notwendig, da sich die gewünschten Mieter dort nicht niederlassen werden. Und das Ergebnis wäre: Mieter mit geringem Mietzins = geringe Baukosten (damit sich die Investition lohnt) = günstiges Material = unschön!

    Ich jedoch würde begrüßen, dass man ein großes Parkhaus unterhalb des Minoritenplatzes erstellt mit Anschluss an das zu erstellende Parkgeschoss des Rathauses und das der neuen VOBA. Dann wären ganzjährig genügend Parkplätze für alle Besucher und Angestellten der Behörden und der Stadt vorhanden. Auch die Besucher der Festivitäten auf dem großen Hokovitparkplatz nahe der Hochschule hätten genügend übrigen Parkraum. Da zu befürchten ist, dass das Parkhaus sowieso solidarisiert wird (alle Bürger zahlen die Unterhalts- und ggf. Baukosten analog der Neuen Mitte), können wir das Parkhaus auch direkt bezahlen jedoch bestimmen, was oberhalb auf dem Platz geschieht und das wäre Folgendes:

    Den Minoritenplatz und die direkt angrenzenden Parkplätze (damit ist nicht der Hokovitparkplatz gemeint) selbst würde ich in sehr abgespeckter Form mit max. 50 Plätzen als bewirtschafteten Parkplatz bis zu max. 2 Stunden Parkdauer aufrecht erhalten, aber überwiegend begrünen und als Park gestalten, sodass dies die grüne Lunge Kleves würde und einen Ausgleich zu den neu geschaffenen schönen aber wuchtigen umgebenden Baukörpern und dem vielleicht zukünftig entstehenden großflächigen Einzelhandel auf dem Clever-Stolz-Gelände bildet.

    Fazit, träumen darf ja noch erlaubt sein.

     
  2. 15

    @ pd,
    das habe ich zu spät erkannt. Der Artikel ist heute jedoch noch aktueller als 1976, es gab z.B das EOC nicht, wie auch einige andere Objekte.
    Der Kurier mit O. Plottke erfüllt m. E. seine journalistische Pflicht, wobei die RP mehr Wert auf Tischten nis-Berichte und allgemeines bla-bla legt.
    (Auf der unteren Gr.-Straße und der Kavariner Str. stehen z. zt. 4 Ladenlokale zur Vermietung an).

     
  3. 14

    otto der artikel ist zugegeben zeitlos und ich mußt auch 2 mal hingucken um zu peilen dass der 1976 in der zeitung stand.

    das die rp nicht ständig in den archiven der konkurrenz unterwegs ist kann man natürlich vorwerfen, muß man abern icht 🙂

     
  4. 13

    Warum erscheint ein Artikel, wie der des Prof. Borchers nicht in der RP, dafür ständig das Geschwätz von Ruffing und U. Janssen, dem politischen Schnürsenkelverkäufer? Wenn wir uns gegen ein Einkaufscenter auf dem Mino.-Platz aussprechen, was hat das mit ewiger Kritik zu tuen? Borchers sachlichem Artikel können doch die o. gen. widersprechen!!!;
    dazu fehlt ihnen jedoch Verstand, Wissen und Kultur.
    Ãœbrigens, bis Montag!!!!

     
  5. 12

    Ich bin mal gespannt welche Bedeutung das Thema Wohnen im neuen Entwurf der Fa. Sontowski jetzt endlich einnimmt. Nach meiner Erinnerung waren in den ersten beiden beiden Versuchen überhaupt keine Wohnflächen vorgesehen.

    Weiterhin bin ich gespannt welche, der im Herbst letzten Jahres, von der Politik formulierten Qualitätsanforderungen an die Einzelhandelsflächen auf dem Weg nach und von Erlangen über Bord geworfen werden. Zur Erinnerung:

    http://www.rp-online.de/niederrhein-nord/kleve/nachrichten/unterstadt-muenster-als-vorbild-1.3048206

    http://www.derwesten.de/staedte/nachrichten-aus-kleve-und-der-region/klever-cdu-besteht-auf-bebauung-des-minoritenplatzes-id7237420.html

    In der Zwischenzeit ist das Knochenmodell sowieso über den Haufen geworfen, wenn im heutigen Baumarkt Swertz zukünftig Rewe oder Edeka mit Bäcker, Kiosk, etc. einziehen werden.

    Weiterhin bin ich gespannt, wie die Politik verhindern will, dass Sontowski das Objekt kurzfristig wieder veräußert. Durch die gute Recherchearbeit muss in der Zwischenzeit allen klar sein, dass Sontowski seine Objekte kurzfristig verkauft und gar kein nachhaltiges Interesse an Kleve hat.

    Die Verwaltung hat in der Zwischenzeit so viele Abhängigkeiten zwischen den einzelnen Unterstadtprojekten aufgebaut und durch die eingetretenen Verzögerungen und Versprechungen den eigenen Erfolgsdruck derat erhöht, dass Sontowski es garnicht mehr nötig hat sich in Kleve als Anbieter in der Stadthalle oder im Ratssaal den Fragen der Bürger und Ratsvertreter zu stellen.

    Nein, im Gegenteil, der rote Teppich der Verwaltung ist jetzt schon 526km lang (Rathaus Kleve Erlangen, Sebastianstr. 31).

     
  6. 11

    Hallo, seit 40 Jahren Eiern die hier um ein „Filetstück“ rum. Für die Kohle, die dieses ergebnisslose rumgesitzte und klugsch….gelaber in jahrzehnten gekostet hat, hätte ich den minoplatz 3x kaufen können. Ein neoklassisches Dingens hätte ich da bauen können, kleinteilg natürlich, für Tante Emma Läden und so, Klever Gold oder wie die sich nennen

     
  7. 10

    Zitat „From dusk till dawn“, recht früh im Film:
    „Du kannst immer nur meckern, meckern, meckern!“

    Die den Film kennen interpretieren richtig, garantiert. Die Anderen: „Wenn man mal nicht mitreden kann: Klappe halten!“

    Wir leben in einer Demokratie, alle Macht geht vom Volke aus.
    Die Entscheidungsträger wurden gewählt, ganz legitim.
    Jetzt treffen die Entscheidungsträger Entscheidungen, welche dem Wählerwillen widersprechen.
    Die logische Konsequenz ist, dass die Wähler umentscheiden … bei der nächsten Wahl.

    Wird nun in Kleve so gewählt, wie es in dem Streifen mit Eddy Murphy („ein ehrenwerter Gentleman“) vorgegeben ist, also aus Gewohnheit das Kreuz an die immergleiche Stelle … dann stört die wenigen wählenden Klever wohl nicht, was so in der Stadt getrieben wird.

     
  8. 9

    @ 6. Blablubb :
    ### Demoveranstaltung 2 vor der Stadthalle am Montag Abend. ###
    Warum WiderStand am M o n T a g ???

    Am MonTag Abend gibt es doch genau das, was wir uns wünschen,
    was wir brauchen :

    Eine sachliche Information für uns alle.

    WiderStand ist am D i e n s T a g angebracht,
    wenn der BeiRat zusammenGetreten wird,
    um der längst ausgekungelten TiefGaragenZufahrt mit 3geschossigen Dach
    gehorsamst ein PseudoDemokratisches Mäntelchen umzuhängen.

    Selbst wenn dieses „Mäntelchen“ dünn, dürftig und löchrig ist wie eine xfach benutzte MoltonWindel.
    Und aus dem gleichen Grund auch so braun.

     
  9. 8

    @ 1 Max Knippert:

    Top4 weiteres Vorgehen Punkt c)Umtrunk

    Aber nur, wenn die Stadt es bezahlt, sonst haben Manche Bedenken 😉

    Bis zur nächsten Wahl,

    Benno

     
  10. 7

    @ 6 BlaBlubb:

    Gut, dann sei bitte am Montag, 18. März 2013 um 19:45 Uhr am Eingang der Stadthalle. Die „Klever Revoluzzer“ treffen sich dort.

    Benno

     
  11. 6

    Der Widerstand muss sich organisieren….

    Demoveranstaltung 1 bei abfahrt der Sontowski Delegation am Rathaus morgen.
    Demoveranstaltung 2 vor der Stadthalle am Montag Abend.
    Demoveranstaltung 3 am Dienstag vorm TZK.

    Plakate kleben, Flyer verteilen, Unterschriften sammeln und viele spannende Aufgaben erwarten EUCH. (Farbbeutel werden nicht geschmissen, und Autos werden auch nicht angesteckt)

    EINKAUFSCENTER NEIN !!!! Die Stadtoberen sollen am eigenen Leibe erfahren wie es ist, die Bürgerschaft gegen sich zu haben……..

    Und ich hoffe das die hochnäsige arrogante …….partei die leider in Kleve die Mehrheit im Stadtrat hat bei der nächsten Kommunalwahl abgestraft wird….

     
  12. 5

    @2. Max Knippert

    Super! Aber es wäre zu überlegen, alle wichtigen Punkte in Kleve mit dem Schweigemarsch zu kontaktieren.

    Ja, natürlich auch von mir großes Dankeschön an Ralf Daute und Olaf Plotke!!!

     
  13. 4

    Das wollen WirtschaftsFachLeute sein
    und lassen sich nur das “ architektonische Konzept “ vorstellen ?
    Nicht die wirtschaftlichen Auswirkungen für Kleve ?

    Das soll ein BeiRat für die Stadt Kleve sein
    und läßt sich nur das “ architektonische Konzept “ vorstellen ?
    Nicht die Folgen für Kleve als Stadt ?

    Dann wird “ TOP 4 Weiteres Vorgehen “ wohl so ablaufen :
    “ Wo gehen wir jetzt einen trinken ? „

     
  14. 2

    Ich habe gerade den Artikel von Olaf Plotke gelesen.
    http://www.kurier-am-sonntag.de/cms/notizblog/5747-wer-wirklich-wichtig-ist.html

    Da bleibt einem die Spucke weg. Hier im blog wollen einige einen Schweigemarsch organisieren. Ich würde vorschlagen das wir zum Technologie-Zentrum Kleve (TZK) pilgern. Mein Plakat ‚Wir sind die Stadt‘ nehme ich mit!

    Der Rat sollte sich an dieser Aktion beteiligen sonst hat er, meiner Meinung nach, seine Legimitation verloren.

    An dieser Stelle möchte ich mich bei Ralf und Olaf bedanken. Ohne euch wären wir genau so dumm wie die Besagten uns haben wollen.

     
  15. 1

    Laut der Honorartafel zu § 16 Abs. 1 HOAI (Objektplanung Gebäude)
    bekommen die RKW-Architekten bei der Investitionssumme von 20.000.000 Euro zwischen
    1.037.740 und 1.847.020 Euro. Da ist es natürlich, schon rein rechnerisch nicht möglich die Präsentation in Kleve zu machen.

    TOP 4 Weiteres Vorgehen
    a) Bürgerwillen ignorieren
    b) Zukunftsfähigkeit Kleves den eigene Interessen unterordnen
    c) Umtrunk

    Bürgerbefragung, Werkstattverfahren da war doch was….