Mein Name ist Blades, Tom Blades

Karriereschritt Nr. 8 vor Augen: Thomas Blades (Foto: Linde AG)
Karriereschritt Nr.  8 vor Augen: Thomas Blades (Foto: Linde AG)
Karriereschritt Nr. 8 vor Augen: Thomas Blades (Foto: Linde AG)

Mit der Heimat im Herzen die Welt umfassen, diesen Wahlspruch stellte Verleger Axel Springer seinem Hamburger Abendblatt voran. Das könnte auch der Wahlspruch von Thomas „Tom“ Blades sein, einem weit gereisten Manager, der nun vor einem weiteren Karrieresprung steht, ohne dabei aber den Niederrhein, der ihm um die Jahrtausendwende zu einer Heimat geworden ist, aus den Augen zu verlieren.

Deshalb ist es auch für Kleve eine Nachricht, dass der 59 Jahre alte Brite neuer Vorstandsvorsitzender des Bilfinger-Konzerns werden soll. Thomas Blades war von 1998 bis 2004 Chef von Spectro und sorgte in seinen Jahren am Niederrhein dafür, dass das der Messgerätehersteller, der damals im Besitz von Finanzinvestoren war, wieder auf Erfolg getrimmt wurde und 2005 für 80 Millionen Euro an den amerikanischen Technologiekonzern Ametek verkauft werden konnte.

Blades zog weiter, arbeitete in der Folgezeit bis 2009 für den Biosprit-Hersteller Choren Industries GmbH (das Unternehmen ging 2011 in die Insolvenz), danach bei der Siemens AG (Chef der Öl- und Gas-Division) und wurde schließlich 2012 Vorstandsmitglied bei der Münchner Linde AG, wo er unter anderem für das Amerika-Geschäft und die Geschäftseinheit Gesundheit verantwortlich war.

Nun gab der Baukonzern Bilfinger mit Sitz in Mannheim (Jahresumsatz: 6,5 Milliarden Euro, 56.000 Mitarbeiter) bekannt, dass Blades Kandidat für die Unternehmensführung ist. „Bilfinger bestätigt, dass diese Gespräche auch mit Thomas Blades geführt werden, ohne dass sie bisher abgeschlossen wären“, heißt es in einer Pressemitteilung. Bilfinger ist einer der größten europäischen Baukonzerne, hat sich in den vergangenen jedoch zum Dienstleistungsanbieter für Industrieanlagen und Kraftwerke entwickelt.

Blades ist britischer Staatsbürger und wurde 1956 in Hamburg geboren. Kindheit und Jugend verbrachte er in England, Belgien und Singapur. Er studierte in Großbritannien und Frankreich Elektrotechnik und arbeitete zeitweise für die Ölindustrie in Houston (USA), bevor er Ende des vergangenen Jahrtausends in Kleve heimisch wurde.

Auch nach seinem Weggang von Spectro hielt er den Kontakt zum Niederrhein. Unter anderem war er mehrfach bei den Wirtschaftsjunioren des Kreises Kleve zu Gast, zuletzt im vergangenen Jahr in der „Restauration zum Aussichtsturm“. Damals gab er den jungen Unternehmern Ratschläge für den geschäftlichen Erfolg, wobei er insbesondere die menschliche Komponente in den Vordergrund stellte – es sei wichtig, gute Leute einzustellen, die das Team und einen selbst weiter brächten. „Gute Leute werden befördert, man selbst wird mit befördert“, so Blades. Er machte sich auch für mehr Frauen in Führungspositionen stark; sie seien in der Lage, den „Wir-Faktor“ in ein Unternehmen zu bringen.

Blades ist verheiratet und hat zwei Kinder. Kleve betrachtet der Manager immer noch als Ankerpunkt für sich und seine Familie und unterhält viele private Kontakte zum Niederrhein. Gemeinsam mit seiner Frau spielte er in seinen Klever Jahren in Moyland in der Freizeit Golf.

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3 Kommentare

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    „Er machte sich auch für mehr Frauen in Führungspositionen stark; sie seien in der Lage, den „Wir-Faktor“ in ein Unternehmen zu bringen.“

    Es geht anscheinend immer noch nicht ohne Begründung.