Rübo Gras

(Aktualisiert) Vielleicht sollte die Hochschule Rhein-Waal den Masterstudiengang Realitätsverleugnung noch mit ins Programm aufnehmen. Als Gastdozenten bestens geeignet: die Bauherren. Die agieren nämlich offenbar nach dem Motto: Was nicht passt, wird passend gemacht.

Jedenfalls erzählt man sich in Klever Unternehmerkreisen die bemerkenswerte Geschichte, dass es in den Unterlagen, die vor Baubeginn in Düsseldorf eingereicht werden mussten, in der Nachbarschaft der Hochschule sehr viel Grünland gibt. Sehr, sehr viel Grünland. Das ist am Niederrhein nicht ungewöhnlich, aber am Nordende des HRW-Geländes, wo in den Plänen ebenfalls saftige Weiden eingezeichnet waren, ist in Wahrheit seit vielen Jahren ein Unternehmen beheimatet. Nun hätte ein Laie auf die Idee kommen können, dies spiele weiter keine Rolle, schließlich gehe es doch um den Hochschulbau. Doch es handelt sich um das Unternehmen Rübo Gas, das – wie der Name schon sagt – mit dem nicht ungefährlichen Gut Gas handelt, weshalb in der Vergangenheit um den Betrieb herum aus Gründen der Sicherheit immer viel Platz bleiben musste.

Die Welt als Wille und Vorstellung

So viel Sicherheitsabstand, dass für die Mensa der Hochschule kein Platz bliebe. Also ein bisschen grüne Wiese gemalt, und alles wird gut. Die Straße Sommerdeich, auf der die Tankwagen hin und her fahren, wurde offenbar gleich mit weggelassen. Sonst hätte noch jemand Verdacht schöpfen können. Dennoch fiel die kosmetische Geländekorrektur offenbar auf – mit der Folge, dass die Stadt Kleve an dieser Stelle nur eine vorläufige Baugenehmigung erteilen konnte - und irgendwann, in zwei, drei Jahren, wenn der Multimillionenkomplex HRW dort steht, alles Unpassende in der Nachbarschaft ins Gras wird beißen müssen.

Nachtrag: Die Stadt Kleve hat Rübo Gas offenbar schon ein Angebot gemacht, sich mal zu überlegen, was ein Umzug so kosten würde.

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23 Kommentare

  1. 23

    Das Klever „Viergestirn“ (die Drei von der Stadtverwaltung und der Bänker von der Goldstraße) nebst Handlanger U. Janssen leben doch prima in ihrer Parallelgesellschaft.
    Das fallen doch kleine Gashändler gar nicht auf.
    Auch bisherige Regeln (Abgabe f. Bauland Nassauer Allee) werden nicht mehr beachtet.
    Sicherheiten für bereits gegebene Darlehen müssen verstärkt werden (1. FC Kleve). Motto: Rette sich wer kann!
    Ausgaben für Kultur spielen keine Rolle (Beuys Atelier, Querspange).
    Ãœberhöhte Kaufpreiszahlung an Schulte-Spechtel zur Realisierung der Industriestraße.
    Ãœberhöhte Zahlung an die Klever Taubenzüchter für Verlagerung usw.. usw….

     
  2. 22

    @obi

    Nicht doch, Rübo senior hat sich renitent gezeigt. Das darf man trotz der faulen Ausreden im Palace Journal nicht auch noch belohnen. Der muss weg! Egal wie!

    Man sollte einen Mediator honzu zoehen.
    Wie wäre es mit dem hier?

    „Willi Heuvens aus Bedburg-Hau am 07.10.2010 um 15:48 Uhr Ich kann es beurteilen, er (Theo Brauer) arbeitet wirklich oft 16 Stunden und mehr, als Diskussionspartner im Bereich Wirtschaft, Finanzen und Allgemeinbildung ist er mir ein würdiger Partner, von dem man viel lernen kann“

     
  3. 21

    …. als privater Investor – Bsp. Neubau MFH – bekommt man keine Baugenehmigung, solange solche Dinge nicht geregelt sind.
    Aber so ist das in Kleve (und auch anderswo):
    Für die Stadt und einige bekannte „Baulöwen“ gelten andere Gesetze.

    Bis neulich ! 🙁

     
  4. 20

    @Der-Lokal-Horst:
    Was da Meister Haas abläßt, kann er den Draisinen-Fahrern erzählen. Wenn er nun schon das TÃœV-Gutachten (bzgl. Abi-Fete im Radhaus) als Nonsens erklärt, weiß man was man von seinem Beitrag zu halten hat.

    Die Stadt hat also, laut Hr. Haas, von Anfang an mit Fa. Rübo in Kontakt wg. der FH gestanden?! Klar – deshalb hat man ja nun das Theater…Für wie blöd hält das Trio Infernale die Klever Bürger eigentlich noch?!

     
  5. 19

    Ich empfehle eine Zwangsumsiedlung von Rübo-Gas direkt neben das Rathaus der Stadt Kleve oder das Lightex-Gebäude. Dann lösen sich diese Probleme vielleicht bald in einer großen Explosionswolke von selber auf.

    Mal den blöden Scherz beiseite.

    Es gibt in Kleve doch sicher genügend freie Gewerbeflächen auf denen auch die Aufstellung eines Gastankes möglich sein wird. Wenn ich sehe mit welchem Aufwand (Renovierung Alltours-Gebäude, Renovierung Kaserne Emmerich, riesige Baumaßnahmen, etc) die Hochschule vorangetrieben wird, dann wird Land/Kreis/Stadt doch wohl noch ein paar Euros übrig haben um der Fa. Rübo einen adäquaten neuen Standort anzubieten. Immerhin haben der Tauberzüchterverein und die Segelfreunde ja auch neue Standorte finanziert bekommen.

    Ich hoffe nicht dass hier mit zweierlei Maß gemessen wird.

     
  6. 18

    Heute lese ich nun in der Brauer-Postille: Alles gar nicht wahr, wir haben alles richtig gemacht, Gerd Rübo sollte mal erst den Vertrag lesen und dann in die Öffentlichkeit gehen undsoweiter…..

    Ein Gewerbesteuerzahler weniger.
    Bedburg-Hau ist auch sehr schön.

     
  7. 17

    Zurück zu Rübo-Gas/ FH: In der RP steht was zu dem Gutachten des Tüv Nord, u.a. „Auch eine Folge des Gutachtens dürfte sein, dass die Abi-Party am Radhaus dort nicht mehr wird stattfinden können. “

    Aha – also, liebe Abiturienten…auf nach Materborn!

     
  8. 16

    @HeinzS.

    Stimmt. Bemerkenswert an der urplötzlichen Kreditwürdigkeit ist, dass „hiesige Institute“ die Geber sind.
    Ich brauche ja nicht extra zu sagen, wer dort im Kreditvergabeausschuss oder im Aufsichts- bzw. Verwaltungsrat sitzt.
    Sie dürften sehr mit sich gerungen haben.

     
  9. 14

    @Der Lokal-Horst
    Ich darf schmunzeln!?

    @ J-U.Habedank
    Angebot wie in der RP geschrieben

    Herr Daute hat doch hier im Beitrag einen Nachtrag angehängt.

     
  10. 13

    @Heinz S.

    Er sollte eine Flughafen-Betriebsgenehmigung beantragen. Schon fliessen die Euronen.

     
  11. 11

    Zum Nachtrag.
    Das Angebot ist bei Herrn Rübo nicht gut angekommen.
    Er vermisst die Augenhöhe.

     
  12. 10

    Axxo Hausen am See,
    ich habe bislang geglaubt, die Lieferung von außerhalb sei nicht systemimmanent, also vielleicht nur als vorübergehende Lösung anzusehen.

     
  13. 7

    das problem mit rübo ist, das diese leute für diesen standort eine genehmigung für einen überirdische gelagerten tank haben.
    Dieser vorhandenen tank darf nicht in die erde und ein neuer verbudelter tank kostet ein schw…..geld. außerdem ist das gebäude ziemlich neu.
    der laden läuft gut, auch an diesem standort. warum also wechseln? es seih den spreen macht das säckel auf und spendiert den rübos ne neue bleibe. fortsetzung folgt

     
  14. 6

    @beobachter

    Ja, es ist wirklich lustig anzusehen, wie Potemkin und seine nachgeordneten Hoch- und Tiefbauschlümpfe einen Bock nach dem nächsten schiessen.
    Die haben ganz bestimmt nicht daran gedacht dass der kommerzielle Bauboom an einer innerörtlichen Durchgangsstrasse Verkehr anzieht, anstatt zu verteilen.
    Das merkt man auch an xer geplanten Swertz Nummer – direkt an einer stark befahrenen Kreuzung noch ein Magnet für zusätzlichen Verkehr.
    Na ja, immerhin haben sie ja zugegeben, dass sie keine Ahnung von Verkehrkonzepten und deren Erstellunng haben. Das ist immerhin schon ein Anfang!

     
  15. 5

    Genau so ein Lachnummer ist doch auch der geplante Neubau von Fahrrad Messink hinter Macces. Da hat die Stadt „vergessen“ 😉 ein Stück Grund nicht an Macces mitzuverkaufen, um einen Weg für die Hinterbebauung zu haben bzw. hatte auch bis dato nie ein Nutzungsrecht mit Macces vereinbart. Das läuft jetzt an, aber da Macces groß ist und das nicht in Kleve entschieden wird, könnte das dauern. Und Messink möchte zum Farühjahr eröffnen, fängt aber nicht an bevor alles geklärt ist … Messink, komm nach Bedburg, da ist Platz genug – sogar für Straßen und Wege 😉

     
  16. 4

    Da wird sich ja wohl noch ein entsprechendes Ersatzgelände in Kleve finden lassen. Wenn die Planung das auch 🙂 vergessen hat, 🙂 Planungsfehler werden nie mit Absicht gemacht! (oder doch?)
    Fakt allerdings ist, dass man die Firma Rübogas entsprechend endschädigen muß.

     
  17. 2

    ………alles Unpassende in der Nachbarschaft ins Gras wird beißen müssen.

    Hmmmh, so eine Nummer hat auch die Stadt Bad Lauterberg mit der Firma Lauterberger Verpackungen versucht und ist damit geradezu grandios gescheitert. Eigentümer ist übrigens ein gewisser Herr Hemeyer, der – OH SCHRECK! – genau gegenüber der Mensa in spe sein Klever Werk hat.

    Wir sollten uns schon einmal Bier und Chips beim relevanten Einzelhandel besorgen.