Markt Linde: Kann eine halbe Sache eine gute sein?

Rechts, wo Westen ist, ist nichts mehr: Markt Linde in neuer Sortierung (Foto: Richard Grützner)
Rechts, wo Westen ist, ist nichts mehr: Markt Linde in neuer Sortierung  (Foto: Richard Grützner)
Rechts, wo Westen ist, ist nichts mehr: Markt Linde in neuer Sortierung (Foto: Richard Grützner)

Seit Samstag ist der Wochenmarkt an der Linde nur noch eine halbe Sache: Um die Lücken, die der schleichende Händlerschwund in die Reihen der Stände gerissen hatte, zu schließen, sortierte die Stadtverwaltung in Absprache mit den Händlern das Marktgeschehen neu und platzierte sämtliche Stände in der östlichen Hälfte des Areals.

Die den Niederlanden zugewandte Seite der Marktfläche bleibt künftig parkenden Autos vorbehalten. Der erste Test am vergangenen Wochenende – möglicherweise allerdings durch die ersten Strahlen der Vorfrühlingssonne etwas verfälscht – ergab: Diese halbe Sache könnte eine gute werden, denn das Marktgeschehen ist wieder etwas dichter. Die Milchkaffeefraktion mit Kriemhildmühlenkörnerbrot in der Korbtasche zeigte sich ganz angetan.

Nicht alle Händler sind allerdings zum Erfolg der Umsetzung überzeugt, insbesondere kam erneut die grundsätzliche Standortdiskussionen auf, nach der ein Wochenmarkt das Eingangstor zur Innenstadt sein müsse – was der Platz an der Linde leider nicht leiste.

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15 Kommentare

  1. 15

    Weiß jemand hier, ob die Stadt noch etwas an den Standgebühren verdient, über die reine Kostendeckung für Wasser/Strom/Marktmeister/Stadtreinigung hinaus? Gibt es Spielraum, mehr Stände anzulocken?

    Schon klar, Kleve ist keine ist keine Großstadt, aber durch jahrzehntelange Kundenerfahrung mit Berliner Wochenmärkten weiß ich, dass zum Erfolg eines Marktes mehr gehört als die reine Versorgung mit biologischem Grundbedarf.

    Märkte werden lebendig, wenn sie sich zum Treffpunkt entwickeln. Sehen und gesehen werden. Dazu gehört zunächst einmal eine umliegende Gastronomie für Frühstück und Frühschoppen mit reichhaltiger nicht-alkoholischer Karte. Dann natürlich ein Angebot guten außergewöhnlichen Fastfoods, Stände mit preisgünstigen Trend-Textilien jenseits von KIK, (Kunst)Handwerk, Stände zum Stöbern mit Kleinkram, Büchern, Vinyl, CDs, usw… Was habe ich es geliebt, mir Samstags auf einem Markt erst den Magen zu füllen und danach die eigentliche Einkaufstour zu starten, nur darf dann natürlich die Entfernung zur Shoppingmeile nicht zu weit sein. Auch wichtig: Die Einbettung in eine halbwegs entspannte räumliche Situation, nicht mitten in einem hektisch lauten Umfeld.

    So eine Geamtsituation gibt der recht stiefmütterliche Platz an der Linde einfach nicht her, sorry. Auf dem Minoritenplatz ist es möglich, wenn dieser nicht mit Klötzen zugebaut wird. Der Lindenparkplatz wäre dann frei für das übliche Großinvestoren-Karussell, der maximal anrichtbare Schaden kann dort eher verkraftet werden, meiner unmaßgeblichen Ansicht nach.

     
  2. 13

    @12. Josef Johann

    Das „WANN“ für die Zusammenlegung von Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing, kann nur die jetzt amtierende Bürgermeisterin beantworten……….es war u.a. eines, ihrer Wahlversprechen für die Wahl zur Bürgermeisterin…..

    Aber wie es medial äusserst unglücklich aussieht, kämpfen beide verzweifelt, für den Steuerzahler teuren „Vereine“, um das eigene einzelne „Ãœberleben“.

     
  3. 12

    Der Wirtschaftsförderer des Kreises Kleve ist fast täglich in den hiesigen Medien. Wo ist, und was macht der Wirtschaftsförderer der Stadt Kleve. Der wartet wohl ab, wann endlich seine Gesellschaft mit dem Stadtmarketing vereint wird. Und dann?

     
  4. 11

    @ 7: Wenn mich nicht alles täuscht, gab es schon mal einen Wochenmarkt, der für Kleve eine Marke war. Den in der Kavariner Strasse.

    Meines Wissens wurde der Wochenmarkt zum Einen auf Drängen mancher Geschäftsleute auf den zugigen Koekkoekplatz verlegt und zudem wurde auch die Standgebühr erhöht. Warum aschritt da schon nicht die Stadtverwaltung unter Schwarz/Grün ein?

    Meine Frage, die sich nun auch stellt: wie soll ein Gemüsestand bestehen, der zum Einen die Discounterkonkurrenz im Nacken, einen erhöhten Kostendruck durch Abgaben hat und zudem seinen Stand an einem nicht einladenen Fleck aufbauen muss?

    Wenn die Stadt Kleve einen attraktiven Wochenmarkt haben möchte, reicht es nicht, sich im Stadtsessel zurückzulehnen und zu warten, dass die Standbetreiber einem die Tür einrennen.

    Erstmal muss die Stadt attraktive Rahmenbedingungen schaffen, dann kommen auch die Betreiber. Aber lieber Geld zum Fenster rauswerfen als sinnvoll einzusetzen, siehe hier http://www.kurier-am-sonntag.de/images/zeitung/2016/kas-16-11.pdf – Seite 7 Ãœberschrift: ist Frau Northing ein Unterschriftenautomat

    Wenn ich sowas lese, denke ich nur was machen die mit unserem Steuergeld…

    Benno

     
  5. 10

    @7; @9

    Um einen solchen Wochenmarkt zu einer „Marke“ zu kreieren, sollten die Unternehmer, die Politik und die zuständigen Teile der Verwaltung interdisziplinär zusammenarbeiten.

    Die Verantwortlichkeiten dem einen oder anderen alleine zuzuschieben, halte ich für falsch.

    Um allerdings einen interdisziplinären Kreis hinzubekommen, braucht es jedoch den Willen aller Stakeholder und zwar mit einem offenen Ergebnis…

     
  6. 9

    @7
    Michael, erst einmal finde ich es gut, das du dich hier mit Namen zu Wort meldest, aber inhaltlich scheinst du ausgebrannt zu sein.
    Warum sollen Marktbetreiber Politik machen und auch noch Stadtmarketing betreiben? Und ein schönes Logo wollten sie auch nicht, Michael, das kann doch nicht dein Ernst sein? Dies ist die Aufgabe der Politik, oder sollen jetzt auch noch die Schüler ihre Schule selber bauen während die Lehrer Kaffee kochen? Beispielsweise wurde der Regionalmarkt in der Wasserburg, mit schlappen 1,5 Millionen € erarbeitet, wobau alle Beteiligten aus einer paralell laufenden Vollbeschäftigung planten. Das Ganze nennt sich „Genießen im Grünen – Groen genießen” & ‚Oregional‘ war die Wortneuschöpfung, die Stichling Landwaard (Lead Partner) Wasserburg, Hochschule und Wirtschaftsförderung in 4 Jahren über ein Interreg Program zu 50% (750T€) der EU abgerechnet haben. Die anderen 50% kamen vom Ministerium (mwebwv), der Stadt Kleve, aus Nijmegen, Gemeinte Bergen, Provincie Gelderland & Provincie Nord-Brabant! Und in Kleve sollen das ein paar Marktbeschicker machen? Das Ganze ist eine Marketingstrategie zur Vermarktung landwirtschaftlicher Produkte. Warum der Klever Wochenmarkt offensichtlich davon ausgeklammert wurde ist mir ein Rätsel. Und was ist in Kleve dabei rausgekommen, 3-4 Regionalmärkte in der Wasserburg. Die Produkte sind inzwischen in Nijmegen in den Supermärkten und in Kleve haben sie noch nicht Mal einen Stand auf dem WochenMarkt…

    Wochenmärkte haben es sehr schwer, aber es gibt Strategien wie man diese stärken und nachhaltig etablieren kann, aber nicht mit einem Logo, so schön es auch gewesen sein sollte.

    Aber alles fängt damit an, das man miteinander redet und nicht, das man den wichtigsten Mitspielern Unfähigkeit und Unwillen
    und letztlich Dummheit vorwirft.

    Warum folgst du nicht deinen eigenen Anspruch und tust Gutes?
    Wenn du keinen Bock mehr hast, höre doch einfach auf?

     
  7. 8

    Ich bin der Meinung, man bräuchte 2 Märkte !
    Einen Unterstadt (Haus Koeckoeck) und einen Oberstadt (Stiftskirche /wo die Narrenkasper rumstehen)und an der Kirche selbst!

    Vielleicht könnte der eine Dienstags, der andere Freitags sein…so wie in Goch.

     
  8. 7

    Lieber Ralf, der Markt an der Linde selbst ist kein Problem.Vor mehr als Jahren haben einige Menschen versucht, diesen Markt zur Marke, zum samstäglichen Treffpunkt zu machen. Günni Hendricks hat damals sogar ein sehr schönes Logo entworfen. Die Marktbeschicker hätten nur zugreifen und sich zu einer Gemeinschaft zusammenschließen müssen. Es liegt an Ihnen, deutlich zu machen, dass Einkaufen mehr ist als sich mit Waren zu versorgen. Das haben die Beschicker bis heute nicht geschafft. Interessant daran ist, dass daran auch wohl kein Interesse besteht. Ergäbe mehrere Möglichkeiten, in die Gestaltung des Platzes selbstständig und selbstbewusst einzugreifen, ohne sich auf eine Hoffnungsträgerin zu verlassen. Die Beschicker könnten eine Konzeption über den Stadtentwicklungsausschuss, den Umwelt- und Verkehrsausschuss oder den Ausschuss für Bürgeranträge in die Ratsdiskussion bringen. Ich fürchte nur, das wollen sie nicht. Weil, wie Nils es so richtig ausdrückt, man nur wissen will in welche Richtung die Stadt Kleve mit dem Wochenmarkt möchte/kann!“ Wie sagte Kästner einst völlig richtig: „Es geschieht nichts Gutes, außer man tut es.“
    HerzlicheGrüße und ein schönes Wochenende

     
  9. 6

    Um eine Maßnahme als richtig oder falsch zu beurteilen,wäre es sehr hilfreich ersteinmal zu wissen in welche Richtung die Stadt Kleve mit dem Wochenmarkt möchte/kann!
    Ob wir nun so oder so an der Linde stehen ist relativ egal…wer zu uns will findet uns! Der Markt lebt von 99% Stammkunden und wenn einer mal krank ist machen sich alle Händler sorgen…grins
    Ich betrachte diese Maßnahme ersteinmal als erste Schritt um Bewegung ins Karussell zu bringen…weitere Gespräche mit unserer Hoffnungsträgerin werden bestimmt folgen und die in mir brodelnde Frage …wo will man hin mit dem Wochenmarkt …hoffentlich beantwortet!
    Denn nur so und dann machen innovative Ideen Sinn ….in diesem Sinne …bid bald auf nen kaffee:-)✌️

     
  10. 5

    Man konnte nicht mit dem Auto am Marktstand vorfahren. Vor dem Markt gab’s keine Parkplätzen.
    Bin auf das künftige Verkehrschaos an der Borselstege gespannt, besonders wenn der LKW von NETTO entladen wird.
    Man könnte ja mal über eine Einbahnstraße nachdenken.
    Aber das hat unser alter und neuer technischer Beigeordneter sicher schon gemacht.

     
  11. 4

    Wahrscheinlich ist die Bedeutung des Marktplatz Linde auch insbesondere durch das EOC abgewertet worden.

     
  12. 3

    Also von Materborn aus liegt der Marktplatz Linde zentraler. Ich finde, Stadtteile oben (z.B. Materborn) wie Stadtteile unten (Kellen, Rindern) sollten einen leicht zugänglichen (keine Steigung) Wochenmarkt haben.

    Ist eigentlich denn noch jeden Tag Wochenmarkt wie früher, abwechselnd Linde/Unterstadt?

    ByTheWay:
    Der Bahnhof Kleve liegt finde ich eigentlich zu wenig zentral, insbesondere für einwohnerstarke Orte wie Materborn.
    Hatte mal überlegt, einen Vorschlag zu machen, die Bahnlinie ab Bahnübergang Kalkarer Str. parallel zum Klever Ring, dann quasi als Stadtbahn parallel Nassauerallee bis zum Endbahnhof Marktplatz Linde zu führen.

    Ist nur eine Idee. Klar, dann wäre Kleve-Nijmegen nicht mehr machbar (scheint ja eh nix zu werden) und der schöne neue Busbahnhof wäre obsolet.

     
  13. 2

    Marktplatz an der Linde benötigt eine lockere 3-geschossige Wohnbebauung mit Tiefgarage und kleinem Platz mit Aufenthaltsqualität. Stichwort Innenstadtverdichtung.