Lokal Leben GmbH insolvent, KLE-point läuft weiter

Wer sich die nicht alltägliche Mühe macht, ab und an ins Impressum des Portals „kle-point.de“ zu schauen, wird festgestellt haben, dass die Website von einem neuen Unternehmen betrieben wird: von der „Stadtportal NETZ UG (haftungsbeschränkt) i.Gr., Dorfanger 4“. Verantwortlich zeichnet nunmehr Tim Tripp. Verschwunden ist die „Lokal Leben GmbH“, verschwunden ist der Name von Sebastian Wessels. Das hat einen Grund: Die „Lokal Leben GmbH“ hat am 11. Oktober beim Amtsgericht Kleve Insolvenz angemeldet (43 IN 39/13). Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde Rechtsanwalt Horst Piepenburg, Heinrich-Heine-Allee 20, 40213 Düsseldorf bestellt.

Gerüchte darüber, dass das kleine Medienimperium mit Problemen zu kämpfen hat, kursierten in Kleve geraume Zeit. Das Unternehmen, das Internetseiten erstellte, ein Anzeigenblatt herausgab, Veranstaltungskalender druckte und dazu noch das Portal KLE-point betrieb, litt unter einem Streit der Gesellschafter. Mitte des Jahres zog Geschäftsführer Sebastian Wessels die Konsequenzen und versuchte, deutlich verkleinert, einen Neustart der Gesellschaft.

Doch im Hintergrund braute sich mit langer Ansage Unheil zusammen: Einer der Gesellschafter, der zugleich auch als Geschäftsführer fungierte, aber nur 20-prozentiger Teilhaber des Unternehmens Lokal Leben war, wurde von der Deutschen Rentenversicherung nicht als selbstständig anerkannt. Die Konsequenz: „Wir sollten für 38 Monate rückwirkend Sozialversicherungsbeiträge zahlen“, so Wessels. Es geht um 40.000 Euro. Wessels, der sagt, sich auf seinen Steuerberater verlassen zu haben und sich schlecht beraten fühlt, stand vor der Entscheidung, gegen den Bescheid oder gegen seinen Steuerberater zu prozessieren – oder die Gesellschaft insolvent werden zu lassen. Er entschied sich für Variante zwei.

KLE-point sowie die „bunten Blätter“, jene kleinformatigen Veranstaltungskalender, gehören Wessels zufolge nicht zur Insolvenzmasse. Sie werden derzeit von den neuen Gesellschaft, deren Teilhaber Wessels‘ Mutter sowie ein ehemaliger Mitarbeiter sind, weiter betreut. Betroffen ist hingegen das Anzeigenblatt, das Wessels allerdings schon im Juli wegen der Anzeigenflaute eingestellt hatte.

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18 Kommentare

  1. 18

    Kle-point und die onlinePortale sind inklusive der Partnerportale nicht mehr zu finden, weiß jemand was da los ist?

     
  2. 17

    stadt io ist offline und Stadtportal NETZ UG aufgelöst.
    Klopfte da die zweite Insolvenz an der Tür?

     
  3. 16

    Kurze Info zum aktuellen Stand
    Am 22.01.2014 wurde das Insolvenzverfahren vom Amtsgericht Kleve eröffnet.
    Forderungen können bis zum 19.02.2014 bei Insolvenzverwalter angemeldet werden.
    Tabelle mit Forderungen werden ab dem 26.02.2014 auf der Geschäftsstelle des Insolvenzgerichtes Kleve, Raum D178 niedergelegt.
    Stichtag des Berichts- & Prüfungstermin ist der 12.03.2014.

     
  4. 15

    Hallo Herr Serverin!

    Mein Mitleid hält sich schwer in Grenzen. Ich will Ihnen auch erklären warum. Als Nutzer dieser Internetplattform unter kle-point.de, so ebenfalls gültig für mehrere Bekannte, wurde ich erst hier in Kleveblog über die Insolvenz informiert. Unter Kundenfreundlichkeit verstehe ich etwas besseres! Das Thema Datenschutz jetzt auch genannt, besteht bei mehr als 1000 Mitgliedern doch ein öffentliches Interesse, oder nicht? Im Wahlkreis des Herrn Pofalle bin ich mir da allerdings nicht so sicher, aber gut.

    Auf den Rest gehe ich nur kurz ein. Wie kam es zu der „plötzlichen” Ãœbertragung des vermutlich bekanntesten Produktes der nun insolventen GmbH an Dritte am Tag oder so kurz nach Meldung der Insolvenz bei Gericht? Es gibt Gerüchte, an denen ich mich nicht beteiligen will. Glaubt man diesen Gerüchten, darf man aus meiner Sicht wohl nicht mit einer Antwort des Insolvenzverwalters rechnen? Fragt Herr Daute dort nach?

    LG
    Max H. Blank

     
  5. 13

    @ 11

    Ein wesentliches „Geschäftsmodell“ von Kle-Point war das teilweise ungefragte Ablichten und Veröffentlichen von fremden Personen. So wurden Klicks auf der Hompage generiert und anschließend als Verkaufsargument für Werbung benutzt. Die so entstandenen Fotos standen m.W.n. sogar zum Verkauf.

    Das nicht autorisierte Veröffentlichen von Fotos verstößt gegen das Gesetz (mal googeln nach „Recht am eigenen Bild“). Somit ging es zumindest in diesem Teil tatsächlich nicht mit rechten Dingen zu.

     
  6. 11

    Stellt jemand selbstständig was auf die Beine und ist dabei erfolgreich, dann gibt es Neid und den Verdacht es laufe nicht mit rechten Dingen zu.
    Scheitert man jedoch, gibt es Häme, Spott und Besserwisserei vorallem von Leuten, die in ihrem Leben noch nie ein eigenes Gewerbe angemeldet haben.
    Ich jedenfalls wünsche Herrn Wessels Alles Gute.

     
  7. 10

    Herr Wessels war ein angenehmer Gesprächspartner, ein lieber Mensch, das sollte man auch mal bemerken.

     
  8. 9

    Na was soll man da sagen.
    Wer so arrogant auftritt und nicht gerade die beste Arbeit geleistet hat…..

     
  9. 8

    Naja, ich werde es nicht vermissen. Die Veröffentlichung von Fotos, die betrunkene und feiernde Jugendliche abbilden, sind eh höchst zweifelhaft.

     
  10. 6

    Auf der einen Seite gibt es mittlerweile sicher genug Internetseiten und Anzeigeblätter:
    Wer soll das alles lesen ?

    Auf der anderen Seite kann man sich m.W. auch bei der Rentenversicherung beraten lassen bzw. eine Statusfeststellung machen lassen, was die Selbständigkeit bzw. Scheinselbständigkeit angeht.

     
  11. 5

    Ich habe das immer noch nicht so ganz verstanden. Wozu genau wird diese Webseite klepoint.de überhaupt betrieben? Ich bin nun wohl zum ersten Mal seit Dezember 2009 wieder auf dieser Webseite gewesen und- nichts! Dort blinkt nur Werbung und Werbung. Was ist das Geschäftsmodell? Warum soll ich als Verbraucher auf diese Seite aufrufen?

    Anlass zum Besuch im Dezember 2009, meinem letzten Besuch der Seite, war übrigens dieses amüsante Schauspiel:

    https://www.kleveblog.de/2009/12/eine-mail-von-kle-point/

     
  12. 4

    So, so, der pöse pöse Steuerberater hat schuld. Lächerlich!

    Wird sicher interessant, was der Insolvenzverwalter zur rechtzeitigen „Rettung“ der Homepage ins neue Unternehmen sagen wird – sofern diese überhaupt einen verwertbaren Vermögensgegenstand darstellt…

     
  13. 3

    Kann ich gut mit leben. Es gibt ohnehin zu viele dieser Blättchen, ähnlicher Inhalt und sehr viel Werbung, die einfach in der Tonne landen.

     
  14. 2

    Ist es erlaubt die Seite weiter zu betreiben ohne den User zu informieren? Immerhin haben die sich bei der lokal leben kleve registriert und nicht bei der Stadtportal NETZ UG.

    Was ist für die ehmaligen Fotografen? Die haben der LLK die Bilder zu Verfügung gestellt. Haben die Anspruch darauf das diese gelöscht werden ?

    Es ist ja eh schon eine Frechheit das sie es verheimlichen.