La grande cleveblogue cremant critique, heute: Aimery Grande Cuvée 1531 Brut AOC, Volksbank Kleverland, 11,90€

Feine Perlage zum Frühstück: Aimery Grande Cuvée 1531 Brut AOC
Feine Perlage zum Frühstück: Aimery Grande Cuvée 1531 Brut AOC
Feine Perlage zum Frühstück: Aimery Grande Cuvée 1531 Brut AOC

Gehen Sie heute mal in eine Bank und verlangen eine Anlage mit einem zweistelligen Prozentsatz! „Da können wir Ihnen unseren Dispo empfehlen“, wird Ihnen der Kundenberater (sofern Sie überhaupt noch zu der Kundenkategorie gehören, in der Ihnen ein Mensch entgegentritt) entgegenblaffen.

Eine löbliche Ausnahme bildet da die Volksbank Kleverland, die neben den Dispozinsen auch noch verschiedene Weine in der Auswahl hat. Die Weinhandlung in der neuen Hauptstelle ist das, was übrig geblieben ist von dem Versprechen der Bank, im Erdgeschoss des neuen Gebäudes Einzelhandel unterzubringen, damit das Areal nach siebzehn Uhr und an den Wochenenden nicht tot ist (wobei die Weinhandlung auch nur zu den Geschäftszeiten der Bank geöffnet hat). Das kleine Geschäft, betrieben von der Volksbank Kleverland Immobilien GmbH, etwas stiefmütterlich hinter dem Infoschalter platziert, erfreut mit einer exquisiten Auswahl erlesener Tropfen. Zusammengestellt hat das Ensemble Frank Rosar, Bereichsleiter Privatkundengeschäft, der offenbar nicht nur ein Connaisseur der Betriebswirtschaft zu sein scheint.

Ein herausragendes Beispiel für die sichere Hand des Bankiers im Umgang mit Volumenprozenten ist der Aimery Grande Cuvée 1531 Brut AOC, ein Cremant de Limoux, also aus dem sonnenverwöhnten Languedoc, der für 11,90 € angeboten wird und exakt zwölf Volumenprozent Alkohol enthält. Schon das Öffnen der Flasche ist ein sinnliches Erlebnis, wie ein kleiner Atompilz breitet sich die überschüssige Kohlensäure um den Flaschenrand aus und verschwindet im Nichts.

Das Getränk ist ein Fest für fast alle Sinne, und der Genuss beginnt mit dem Auge. Nach dem Befüllen des Kelches überrascht die filigrane Perlage. Der stete Strom der aufstrebenden Perlen, die im Sonnenlicht aufscheinen, lädt zu kontemplativer Betrachtung ein und hält einen davon ab, den Inhalt gleich zu exen (Fachausdruck: Edging). Auch die intensive Farbnote des Getränks an sich signalisiert dem Zecher: Trinke mit Bedacht!

Hat man sich überwunden: Der erste Schluck, eine Offenbarung. Es sind Noten vom grünen Apfel, die den Gaumen an eine fruchtige Versuchung denken lassen. So klar, so rein, so verführerisch! Apfel, Paradies. Eben noch unschuldig (nüchtern), gleich schon verloren (angeschwipst). Ältere Mitmenschen kennen vielleicht noch „Respond Grüner Apfel Shampoo“. So, wie nach der Anwendung das Haar duftete, entfaltet sich im Gaumen das Aroma des Obstes – natürlich nur unendlich feiner, der Vergleich mit dem Shampoo wurde hier nur gewählt, um eine Ahnung dessen zu vermitteln, was dieses Getränk im Riechepithel und an den Geschmacksknospen bewirkt, bevor es fachgerecht (gefühlt) wie Staub zusammenfällt und gewissermaßen implodiert, daher „brut“

Der Genießer bekommt das herrliche Gefühl, doch noch gar nicht sooo viel getrunken zu haben und schenkt sich gleich das nächste Glas eins. Nach dem dritten Glas ist der Kontostand vergessen. Nach dem fünften der Hauskredit. Nach der zweiten Flasche – was kostet die Welt!? Danke, Volksbank Kleverland, für diesen formidablen Perlwein, der eine Zierde seiner Gattung ist!

Wichtiger Hinweis: Barzahlung ist nicht möglich (und das in einer Bank!).

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29 Kommentare

  1. 26

    @Otto

    Ich habe weder zurückgerudert noch erzähle ich Unsinn. Aber danke dass Du mich so titulierst, denn das zeigt deine Unfähigkeit zu argumentieren.

     
  2. 25

    @22. MvA
    Recht hast du. Aber dann würden keine Einladungen mehr zur „Zukunftswerkstatt“ an die Stadt Kleve erfolgen. Auf das gute Essen mit gutem Wein und Fotografie in der RP mag doch keiner aus der Verwaltung und Politik so recht verzichten.

     
  3. 24

    Es wird so bleiben wie es ist. Manche Dinge müssen auf Grund der Gegebenheiten (nicht öffentlich darstellbar)
    aus meiner Sicht leider hingenommen werden, sonst droht Unheimliches💪🏿🐗

     
  4. 23

    Ups, der oben beschriebene Cremant wird im Hausprospekt als „französische Antwort auf Champagner“ beworben …

     
  5. 22

    Ein Vertragsbruch macht aus der Blauen Laterne noch keinen Schwarzbau – was man beim Hotel 130 freilich anders beurteilen könnte. Möglicherweise muss die Voba diesem Zustand aber abhelfen oder macht sich widrigenfalls gegenüber der Stadt schadensersatzpflichtig. Mal schauen. ob die Stadt sich traut, das einzufordern. Wer recht hat, muss auch streiten können.

     
  6. 20

    @19. otto

    Bei der Belastbarkeit von „Vorstellungen, Versprechungen und Zusagen“ gebe ich dir ja Recht.

    Aber hier handelt es sich doch hoffentlich um notarielle Vereinbarungen sowie Auflagen aus einer Baugenehmigung.

    Die könnte sich die neue Bürgermeisterin doch mal vorlegen lassen und damit vielleicht das Ende der „Ränkespielchen“ (ich nenne es lieber Vertragsbruch) einleiten.

    Aber vielleicht will man nach der Hotel130-Affäre nicht auch noch eine VobaWein-Affäre haben.

     
  7. 19

    @18.Klaus,

    dass siehst und schreibst du zwar richtig, jedoch Vorstellungen, Versprechungen und Zusagen hatten in
    der Vergangenheit soviel Gewicht wie eine Daunenfeder im Wind. Veträge mit bekannten Partnern waren
    das Papier nicht wert, auf dem sie geschrieben wurden. Sie waren lediglich notwendig, um die Klever Bürger zu
    beruhigen.

    Es besteht jedoch die Hoffnung, dass die Zeit solcher Ränkespielchen endgültig der Vergangenheit angehört🙏🏼

     
  8. 18

    War der Grundstücksverkauf an die Volksbank nicht an die Verpflichtung (Notarvertrag) gebunden, dass im EG Einzelhandelsflächen bzw. Gastroflächen einzurichten sind (zumindestens im Laufbereich Werftstraße/Minoritenstraße) um abends und an Wochenenden Besucherverkehr und die Aufenthaltsqualität zu fördern?

    Diese Verpflichtung müsste dann doch auch in der von der Verwaltung ausgestellten Baugenehmigung als Auflage berüclsichtigt worden sein. Würde mich mal interessieren welche Stellungnahme die Politik, die Verwaltung und die Volksbank zu einer entsprechenden Anfrage dazu abgeben würden?

    Derzeit ist die Volksbank ein toter Klotz mit einem unnatürlichen blauen Lichtband und wahrlich kein Highlight. Vollkommen unverständlich so etwas an dieser Stelle zu ermöglichen, hat man doch seit Jahrzehnten bereits das Spoycenter als abschreckendes Beispiel vor Augen.

     
  9. 17

    @16.Dingelingeling

    ausgezeichneter Vorschlag. Die Voba-Direktion kann derweil im gegenüber liegenden Hotel logieren, um uns
    neidvoll zuzusehen, wie wir auf ihre Kosten die Weinprobe geniessen. Ach, kann das Leben doch schön sein😜

     
  10. 16

    Das die VoBa Wein so präseniert ist eine riesengroße volksbankseitige Verarsche der Klever Verwaltung. Aus dem anfänglich geplanten im EG untergrebrachten Einzelhandel ist ein mickriger Präsentationsschrank (Vinothek) geworden. Vll sollten wir uns alle mal zur Weinverkostung dort einfinden, und die fachkundige Präsentation der anegbotenen Weine durch die „geschulten“ Mitarbeiter der VoBa genießen.

     
  11. 13

    …….ich habe noch vergessen……es gibt auch Menschen, die bewusst in keiner „Luxuswohngegend“ leben möchten.

     
  12. 12

    Laloba,

    du machsr es dir zu einfach. Prost Ralf, das ist ok. Jedoch den anderen Unsinn zu kommentieren, da bedarf
    es schon etwas Mühe. Es sei dir aber gestattet, denn was kann uns bei diesem Winterwetter sonst einfallen,
    ausser nach dem Lesen etwas Wein zu trinken🍸, grünen Tee möchte ich nicht empfehlen, es liegt ja kein Seminar an.
    (soweit ich informiert bin, wird es Ralf übrigens nach grünem Tee schlecht)

     
  13. 10

    Vielleicht sollte Lohengräm sein Pseudonym wechseln und sich fürderhin „Lord Fauntleroy“ nennen.

     
  14. 9

    Werden jetzt die Menschen danach „sortiert“ wo sie wohnen?

    Es können wunderbare Herzensmenschen in einer nicht so „guten Wohngegend“ leben, weil ihnen das irdische Schicksal nicht immer gut gesonnen war………und es können im Gegenzug nicht so gute Charaktere in „Luxuswohngegenden“ leben.. (Sprichwort: „Außen hui, innen pfui“)…..

     
  15. 7

    Einige deiner Zeilen Lohengräm machen so einen absoluten Eindruck, die entsprechenden Entgegnungen als Haarspalterei zu bezeichnen, das klingt ein wenig hilflos, beim Zurückrudern bist du einfach
    stecken geblieben.

    Grüne oder rote Äfpel, nimm als Geschmackshilfe hellen oder roten Wein, dann empfindesr du nach Leeren
    der Flaschen wirklich nicht mehr den verlorenen Unterschied um glücklich zu sein, denn Wein bleibt Wein und
    sch’nachts ist es kälter als draussen🎃

     
  16. 6

    @KlePeter
    Nicht jeder ehemalige Klever wohnt noch in Kleve, aber als ich bei meinem letzen Besuch vor 3 Monaten durch die Fredestrasse gefahren bin -die Küppersstrasse und die Stapperstrasse habe ich vermieden- , machte sie nicht den Eindruck eines Luxuswohnviertels.
    Ja, durch die Mozartstrasse bin ich nicht gefahren -sorry, mea culpa- und wer sich hier an ein paar falschen Strassennamen aufgeilen will, der soll das tun.
    Es geht um die Zustände, und natürlich gibt es auch in Kleve nach wie vor vernachlässigte Strassen und Bevölkerungssschichten.
    Mein Gott, musss man denn hier jedes Haar spalten, oder was?

     
  17. 5

    @4
    Geehrter KlePeter,
    der Herr fuhr früher gerne nur so zum Spaß und um einmal schnell mit der Eisenbahn fahren zu können von Emmerich nach Arnheim und wie aus Beitrag 1 zu entnehmen ist, werden Weisheiten aus dem Pumucklfundus als Wissensgrundlage genommen. Da muss doch geholfen und erklärt werden.
    Im übrigen empfinde den Beitrag als anmaßend.

     
  18. 4

    @3. Lohgengräm: Auch wenn das Wetter eher zum Verweilen auf dem Sofa oder vor dem PC einlädt, wäre doch mal ein Sonntäglicher Spaziergang durch die Oberstadt nicht verkehrt. Man muss ja nicht die ganze Welt durch den kleveblog erklärt bekommen.

     
  19. 3

    @rd

    So kann man natürlich auch die Augen vor der Realität verschliessen. Als wenn es in Kleve keine Unterschicht gäbe. Ob Mozartstrasse oder anderswo ist ja nun wirklich egal, oder?

    Und mir ist nicht bekannt, dass die Mozartstrasse inzwischen zum gehobenen Mittelstandsviertel avanciert ist. Aber der kleveblog kann da ja wenn dem so ist gerne mal Aufklärungsarbeit leisten.

     
  20. 1

    „Noten vom grünen Apfel“ kommen sicher auch in der Hadyn- oder Mozartstrasse gut, wo einige Kinder vielleicht auch gern mal n Stück Fleisch oder anständige Schuhe statt immer nur den elterlichen Zigartetenrauch zum inhalieren hätten …

    Einen grünen Apfel kann ich nebenbei von einem roten Apfel geschmacklich kaum unterscheiden. Apfel is Apfel (wie schon Pumuckl zu sagen pflegte)

    Ansonsten: Hier die sehr gute Präsenz eines ehemaligen Klevers:

    http://www.grandsvins.de