Krieg der Hochschulen

Lange Zeit schien es so, als sei der untere Niederrhein die reinste Bildungsbrache – und nun? Langsam wird es offenbar eng, die Hochschulen werben um die Studenten wie sonst nur Drückerkolonnen um Fernsehzeitschriftenabonnements. Der aktuelle Stand: Heute veranstaltet die Hogeschool van Arnhem en Nijmegen von 8:30 Uhr bis 17 Uhr auf dem XOX-Gelände ihr erstes Symposium unter dem Titel Professionals, Netzwerk und Perspektiven. Interessierten werden Impulsreferate geboten, ein kostenloser Mittagsimbiss lockt. Um die Zusammenarbeit mit den Ausbildungsstätten der deutschen Teilzeitstudenten zu intensivieren, sei man »symbolisch über die Grenze« getreten – ausdrücklich wird auf die »frische Hochschulstadt Kleve« verwiesen, die allerdings ihr eigenes Süppchen kocht.

Und zwar am morgigen Samstag, an dem die Hochschule Rhein-Waal von 11 Uhr bis 16 Uhr zu einem Tag der offenen Tür einlädt und ihre Studienangebote in Kleve und im Emmerich vorstellt, also die schönen Studiengänge Fachbereiche Life Sciences, Technologie und Bionik sowie Gesellschaft und Ökonomie.

Und irgendwie passt auch das Motto der niederländischen Veranstaltung zu der aktuellen Gemengelage: »Professionelles Handeln im Spannungsfeld von Organisation und Lebenswelten«.

Deine Meinung zählt:

9 Kommentare

  1. 9

    @ Andreas

    Also, was man studieren kann steht auf der Homepage der FH. Wozu man das studiert musste mal googlen. 😉

     
  2. 8

    Und was wird nun an der HRW so studiert … und was wird man mit einem ggf. erfolgreichen Abschluss später so?

     
  3. 7

    @Bommelmütze

    Es gibt Tageszeitungen ausserhalb des Circulum Theodorensis (Lateiner: nicht hauen!), die nicht ausschliesslich den Lokal-Satrapen beziehungsweise den Baufortschritt loben, preisen, prominent erwähnen oder gar mit einer Foto-Klick-Strecke bedenken, wenn es um die Hochschule und die Berufschancen geht:

    http://www.sueddeutsche.de/karriere/berufseinstieg-erst-bachelor-dann-praktikant-1.1046618

    http://www.sueddeutsche.de/karriere/berufseinstieg-ohne-master-bewaehrungsprobe-fuer-den-bachelor-1.461780

     
  4. 6

    @ Heinz Wunder

    ich würde ja darauf tippen, das viele der studenten jetzt schon “ Coffee-to-go-quality-controlling-management“ als praktischen teil des studiums betreiben.

     
  5. 4

    in diesem zusammenhang sei auf die veranstaltung „made in Kleve“ vewiesen, die im letzten jahr statt fand. dort wurden zwei studenten der fachhochschule interviewt und beiden war bis dato nicht klar, was sie eigentlich mit ihrem studium anfangen, wenn sie denn mal fertig sind. hauptsache bei den beiden war, das sie einen studienplatz bekommen haben. das ist nicht gut für das image der fh und auch nicht gerade anlockend für neue studenten.

     
  6. 3

    @tut nichts zur sache Stimmt. Ich hatte mich schon gewundert, warum so viel Deutsch darin ist

     
  7. 2

    Ich freue mich über die Ansiedlung der FACHhochschule in Kleve. Trotzdem muss die Zeit zeigen, ob es sich nicht im wesentlichen um sog. „Orchideenfächer“ handelt, die dort angeboten werden.

    „In der Kritik stehen diese Fächer oft von den geldgebenden Stellen. Es wird kritisiert, dass es sich wirtschaftlich nicht lohne, einen Professor und seine Mitarbeiter für so wenige Studenten zu bezahlen. In diesem Zusammenhang wird Orchideenfach auch als abwertender Begriff für einen Studiengang verwendet, dem man Weltfremdheit, mangelnden gesellschaftlichen Nutzen und fehlende Berufsperspektiven unterstellt und ihn daher auch mit hoher Arbeitslosigkeit assoziiert.“
    Quelle: wikipedia, Stichwort: „Orchideenfächer“, 15.01.2011