Klotz: Jetzt ist Schluss

Zwei Herren als Rahmenhandlung, in der Mitte zwei Damen mit Doktortitel, die linke ist eher rechts, die rechte ist eher links
Zwei Herren als Rahmenhandlung, in der Mitte zwei Damen mit Doktortitel, die linke ist eher rechts, die rechte ist eher links
Durch die Blume gesagt: Sympathien für die scheidende Präsidentin (Foto: HRW)
Durch die Blume gesagt: Sympathien für die scheidende Präsidentin (Foto: HRW)
Und das so was von so was kommt: ein Luftballon, nicht 99 (Foto: HRW)
Und das so was von so was kommt: ein Luftballon, nicht 99 (Marie-Louise Klotz mit Theo Brauer, Barbara Hendricks, Wolfgang Spreen) (Foto: HRW)

(Am Ende die offizielle Pressemitteilung der Hochschule) Heute endet die Amtszeit der Klever Hochschulpräsidentin Prof. Dr. Marie-Louise Klotz mit einem großen Festakt in der Hochschule. Am Mittwoch ließ sie sich noch gewissermaßen selbst mit dem Social Award des Vereins Campus Cleve auszeichnen (Klotz ist Vorstandsmitglied des Vereins, das Preisgeld von 2000 Euro spendete sie den beiden Cricket-Teams der Hochschule). Die Laudatio des Vereinschefs dürfte einmal mehr Balsam für ihre verletzte Seele gewesen sein. „Ohne Sie stünde die Hochschule nicht so gut da, wie sie jetzt jeder bewundern kann“, sagte Peter Wack. Doch zwischen Be- und Verwunderung ist oft nur ein schmaler Grat.

Auf Habenseite von Klotz steht ohne Zweifel, den neuen Hochschulstandort mit einem offensiven Marketing bekannt gemacht und binnen weniger Jahre die Zahl der Studenten auf mehr als 5000 gesteigert zu haben. Dass an der Supermarktkasse in Kleve jetzt auch mal Englisch gesprochen wird, es ist der Tatsache zu verdanken, dass Menschen aus aller Herren Länder in die Stadt geholt wurden. Die gelernte Textilingenieurin hat die politisch Verantwortlichen vor Ort auch so umgarnen können, dass sie allen Ernstes kurzzeitig als Klever Bürgermeisterkandidatin im Gespräch war (sie selbst zog die Bewerbung allerdings zurück).

Doch die Reibungsverluste ihres Expansionsdranges überschatteten am Ende zumindest für die Insider die unbestreitbare Erfolgsgeschichte der HRW — Klagen über die Qualität der Studienbewerber, hohe Abbruchquoten, Fragen über die Methoden der Anwerbung, ein vielleicht allzu forsches, egozentrisches Auftreten gegenüber den Professorenkollegen und eine von ihr angestoßene, letztlich kaum noch überschaubare Vielfalt von Studiengängen mit zweifelhaftem Ausgang sorgten dafür, dass die Präsidentin am Ende ihrer Amtszeit in der Hochschule zu viele Menschen gegen sich aufgebracht hatte.

Als die Stelle neu ausgeschrieben wurde, empfahl die Auswahlkommission — für Außenstehende zweifelsohne überraschend und als Akt der Undankbarkeit fehlinterpretiert — nicht die Verlängerung der Amtszeit von Klotz, sondern entschied sich einstimmig für eine externe Kandidatin, Dr. Heide Naderer von der Filmhochschule Babelsberg. Der Senat bestätigte nach einer turbulenten Sitzung die Wahl. Klotz wird der Hochschule als Professorin erhalten bleiben, aber es darf durchaus die Frage gestellt werden, wie lange sie dazu Lust hat.

Dr. Naderer hatte in ihrer Bewerbung das Wort Konsolidierung in den Mittelpunkt gestellt. Das wird keine leichte Aufgabe sein. kleveblog wünscht Dr. Naderer viel Erfolg!

Neu im Mai: Dr. Heide Naderer
Neu im Mai: Dr. Heide Naderer (Foto © Julian Laidig)

Kleve/Kamp-Lintfort, 30. April, 2015: Zum 30. April 2015 scheidet Prof. Klotz nach sechsjähriger, sehr erfolgreicher Amtszeit als Gründungspräsidentin der Hochschule Rhein-Waal aus dem Amt. Der Einladung zu ihrer Verabschiedung waren zahlreiche Gäste aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft sowie viele Hochschulangehörige gefolgt.

Höchste Anerkennung

„Wenn die Hochschule Rhein-Waal seit ihrer Gründung in der Öffentlichkeit vor allem mit einem Namen und einem Gesicht in Verbindung gebracht wurde und wird – dem von Professor Marie-Louise Klotz – dann legt das Zeugnis ab von dem, was eine Gründungspräsidentin ihrer Art ausmacht: ihr umfassender Einsatz für Themen und Menschen, ihre nicht nachlassende Energie und ihre Überzeugungen – aus letzteren Überzeugungskraft schöpfend und diese nutzend – haben die Hochschule während der Gründungsphase getragen. Ich bin überzeugt, wir werden davon noch lange und weitreichend profitieren. Anerkennung und Dank auf den Augenblick einer Amtsübergabe zu konzentrieren fällt mir an dieser Stelle schwer“, sagt der Vizepräsident für Forschung und Entwicklung der Hochschule Rhein-Waal, Prof. Dr. Peter Scholz, in seinem Rückblick.

Staatssekretär Dr. Thomas Grünewald überbrachte Dank und Grüße von Wissenschaftsministerin Svenja Schulze für die erfolgreiche Aufbauarbeit in den sechs Jahren seit Gründung der Hochschule. „Die Hochschule steht auf einer soliden Basis. Aber nicht nur die Hochschule, auch die Region und die Wissenschaftslandschaft NRW haben von Ihrer Erfahrung, Ihrem Engagement und Ihrer Kompetenz profitiert.“ Grünewald verwies auf die eindrucksvollen Zahlen der Hochschule: „Von den mehr als 5000 Studierenden sind rund ein Drittel, also fast 1800, internationale Studierende aus mehr als 100 Nationen. Das ist gelebte Internationalität.“

Prof. Klotz zeigte sich glücklich und zufrieden, mit den erreichten Zielen der Hochschule Rhein-Waal im In- und Ausland, einem Leuchtturm in der Hochschullandschaft. „Die Hochschule Rhein-Waal in ihrem heutigen Entwicklungsstand nach sechs Jahren ist das Ergebnis eines erfolgreichen teamgeleiteten Prozesses. Ich danke allen Professorinnen und Professoren sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Wissenschaft, Service und Technik für ihren beispiellosen Einsatz in der Gründungsphase der Hochschule Rhein-Waal. Außerdem gilt mein Dank allen Partnern und Förderern der Hochschule aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Gesellschaft und Medien für ihre beispiellose Unterstützung.“

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17 Kommentare

  1. 16

    @14 RKH boh …. eigentlich dachte ich, daß der Schalk ( Parallelen zu Monopoly nicht erkannt ? ) von meinem Post heruntertropfte… aber ok, scheinbar nicht angekommen.

    Sollte das nicht deutlich sein, daß ich Vieles nicht so meine, wie ich es sage ? Beispiel: Meine Posts über die Affaire Preisrätsel. Da meine ich auch mit otto einen Bruder im Geist zu haben .
    Aber schön zu hören, daß ich immer so stockseriös `rüberkomme.

    „Sie scheinen ein streitbarer Geist zu sein“ it depends , wenns um nichts geht, lass ich 7 auch gerade sein.

    Aber wenn jemand Müll verbreitet , Lügengeschichten, oder so schlau sein will, um seine Interessen, gut verpackt in Goodwill, anderen unterjubeln zu wollen, dann haste an mir einen Schlechten.

     
  2. 15

    @13. So kann man sich vertun. Sieht aber trotzdem ein bisschen geshopt aus, die harten Ãœbergänge vom rosa Kostüm zum verschwurbeltem Hintergrund……..

     
  3. 14

    Hallo, Jean Baptiste, ich unterstelle Ihnen keine Geisteskrankheit. Es gibt keinen Grund sich vor mir zu rechtfertigen. Sie scheinen ein streitbarer Geist zu sein. Und das ist gut so. Ende

     
  4. 12

    Hallo, beim Naderer-Foto gefällt mir, das die Schwanenburg nicht Bildhintergrund ist

     
  5. 11

    @10 RKH , ich weiss nicht, wie Sie eine Fülle berechnen, aber Sie sollten Ihre Formel überarbeiten.
    Fügen Sie 2 mal X für den Unbekanntheitsfaktor hinzu, dann DD (dies domini) für den Sonntag, Ziehen Sie davon Ihre Erkenntnisse über mich von der errechneten Summe ab und machen sich dann um mich keine Sorgen mehr.
    WennSie jetzt richtig gerechet haben, müßten Sie auf Null , zero , nada, auskommen.
    Haben Sie trotzdem ein Ergebnis? Gehen Sie dann direkt über die Schloss-Strasse, den Königsgarten , und die Nassauer Allee zu Kronestrasse und bleiben dort 10 Tage.
    Die bringen Sie vielleicht wieder auf die richtige Spur.
    Don`t care about me – je m’en occupe de moi même

     
  6. 10

    Hallo jean baptiste, berechne ich die Fülle Ihrer Kommentare, müssten Sie m.E (…) Frührentner sein

     
  7. 9

    @8 Schwarzes Schaf …. Wie steht es denn bei den Boni der Vorstände ? Ist doch nichts Anderes.
    Den Vogel schiesst jetzt irgend so eine Bank ab, nix verdient, keine Dividende, will aber satte Boni an die Kader und höheren Chargen zahlen.
    Der Holländer nennt das Alles „de wereld op zijn kop“.

     
  8. 8

    Warum dieser Kult, die (Selbst) Beweihräucherung?
    Das war doch ihr Job! (und in dem sollte jeder sein Bestes geben)

     
  9. 7

    um im akademischen Rahmen zu bleiben könnte die Bildunterschrift zu Bild 1 und 3 auch
    sunt pueri pueri pueri puerilia tractant heissen

     
  10. 6

    Meine Deutschkenntnisse lassen manchmal zu wünschen übrig, aber hätte die Bildunterschrift
    „Durch die Blume gesagt: Sympathien für die scheidende Präsidentin“
    in korrektem Deutsch nicht eher
    „Durch die Blume gesagt: Sympathien für das Scheiden der Präsidentin“
    lauten müssen ?

     
  11. 5

    @1 B.D. Nein , alles nur geklaut , (die Ideen) , Erich und sein ganzer Staatsrat haben das Jahrzehnte lang vorgemacht, wie`s geht.
    Das Wort Selbstbeweihräucherung fällt mir da als Erstes ein.
    Eigentlich, wenn man mal etwas über den Tellerrand geschaut hätte, wäre Prof Meijer ein geeigeneter Kandidat für den Preis gewesen, aber dafür fehlte dem Gremium wohl die Grösse.

     
  12. 4

    „Leuchtturm in der Hochschullandschaft“ – Kleve wird aller Voraussicht nach die noch zu schreibende Geschichte der „Spoy League“ europäischer Hochschulen prägen.

     
  13. 3

    @ Bernd Derksen: „Bemerkenswert, dass ein gemeinnütziger Verein derart hohe Preisgelder“.

    Der Kreis Kleve unterstützt den Förderverein Campus Kleve e.V. jährlich mit 50.000 Euro. Ist aber kein Geheimnis, sondern wurde vom Kreistag in öffentlicher Sitzung so beschlossen.

     
  14. 2

    Ich sprach nach der „turbulenten Senatssitzung“ u.a. kurz mit dem Vorsitzenden der Auswahlkommission.
    Ich fand’s beeindruckend, wie klar und souverän dieser damals z.B. die vorherigen öffentlichen Stellungnahmen der Lokalpolitik einzuordnen wusste.
    _________
    Bemerkenswert finde ich auch, dass der Förderverein seine „Sterbensmeldung“ 😉 über die doch eigentlich zu unterstützende Hochschule noch online belässt (http://www.campus-cleve.eu/presse/3-presse/81-wahl-zum-praesidium-im-hoersaal-experimente).
    Denn das ist ja die logische Folgerung, wenn denn der dort genutzte Begriff „überlebenswichtig“ ernst gemeint war.
    Und halt nicht nur einem eher peinlichen und gescheiterten Versuch des eigenen „Muskelspiels“, bzw. Personal-Lobbyismus auf den letzten Drücker, geschuldet war.
    ______
    Und noch zur Klarstellung:
    Frau Prof. Klotz hat mit hohem persönlichem Engagement den Aufbau und die Entwicklung der Hochschule vorangetrieben. Dafür verdient sie entsprechenden Dank, den heutigen Festakt, etc..

     
  15. 1

    Bemerkenswert, dass ein gemeinnütziger Verein derart hohe Preisgelder an eigene Vorstandsmitglieder zahlen kann und darf …

    Auf die Idee muss man erst mal kommen … 😉