Klever Kneipenatlas

Rot markiert sind nicht mehr existente Gaststätten, grün die heute noch vorhandene

Als es noch Tresen gab, an denen man sich treffen konnte, war an eben diesen Tresen eine beliebte These, dass es eben kaum noch Tresen gibt, an denen man sich treffen kann.

In Kleve schwirrten dann in bester Weißt-du-noch-damals-Wehmut Namen durch die Luft, die den Kneipenkulturverfall zu bestätigen schienen: Dreigroschenkeller, Whisky, Magdalene, Gatz, Haus Royen, Zum Kurfürsten, Charlys Burgklause, Wunderbar.

Wer nun aber Diskussionsmunition braucht, um wie viel ärmer – zumindest rein zahlenmäßig – die Kneipenlandschaft in Kleve geworden ist, dem sei diese kleine Fleißarbeit von Klaus Toonen anempfohlen. Der Klever, in der einen oder anderen Gaststätte schon mal zu sehen gewesen, hat sich in seiner freien Zeit die Mühe gemacht, auf Google Maps in einer eigenen Schicht alle ihm bekannten ehemaligen und noch existierenden Klever Kneipen einzutragen. Der Screenshot oben verdeutlicht, wie groß der Schwund in den vergangenen Jahren war, denn jeder rote Sticker steht für eine nicht mehr existierende Kneipe, jeder grüne für eine heute noch vorhandene, allerdings wegen des allgemeinen Lockdowns derzeit auch nicht mehr zugängliche Gaststätte. Wer mehr wissen will, klicke auf den unten stehenden Link, der die entsprechende Karte auf Google Maps öffnet. Goldene Zeiten der Erinnerung werden sich für viele Leser auftun… (Einbetten funktioniert leider nicht, falls jemand fragt, warum so umständlich.)

https://www.google.com/maps/d/embed?mid=1amtiqSybEorgMRq45dPmdyuJI5z4EG1H

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41 Kommentare

  1. 41

    Zu Klever Kneipen,
    ein Hinweis an 36. 67er
    Die Kneipe hieß Ringschänke oder auch „Beim Zigeuner“ Der Inhaber war Henri Hauzik.
    Eingelassen wurde nur nach schellen, wenn er dem Wirt bekannt war, konnte er rein.

     
  2. 39

    Mmuuuh, Opa Niederrheinstier mmuuuht, warum hier noch niemand zum Besten gegeben hätte, dass früher in Eva’s Atelier in der Hairzogstrasse ein Bild an der Wand gehangen habe, dass ihn (also Opa Niederrheinstier) in voller Pracht mitten auf einer Kuhkoppel gezeigt hätte, mmuuuhstaun. Manche Gäste von Eva’s Atelier hätten das Bild so geschätzt, dass sie Opa Niederrheinstier immer mal wieder einen Eimer Wasser vor den Eingang gestellt hätten, wenn ihn einer seiner LärmdämmstreifzügemitfestenFladen in die Hairzogstrasse geführt hätte, mmuuuhFladensindschallschluckend.

     
  3. 37

    Ich erinnere mich schwach, dass es Ecke Ringstraße/ Beatrixstraße in den 70ern auch ne Kneipe gab. Meine Eltern waren dort hin und wieder Muscheln essen?
    Gibt es einen Namen dazu???

     
  4. 36

    @35. rd
    Doch nicht Samstags mit dem besoffenen Föns, den „mine brüer“, Bruder Robert zu Ende des Markts dort regelmässig abholen musste, und einfach über die Schulter geworfen, hinten in den Anhänger schmiss, um den schönen Mercedes vollgek…t zu bekommen ?
    Daneben war doch Robert Scholz mit seiner Gemüse- und Wild- Halle, wo ungeniert die geschossenen Fasane am Haken über dem Eingang hingen.

    Das 3-Türmehaus gab es aber damals noch nicht.

     
  5. 34

    Auf der Hagschen Straße, kurz vor dem Drei-Türme Haus gab es eine Kneipe. Man musste ein paar Stufen hoch. Die Wirtin war Österreicherin. Wie hieß die Kneipe noch mal?

     
  6. 31

    @30
    Nicht ganz richtig.
    Ecke Großer Markt/Schweinemarkt war Frisiersalon M. Ricken.
    Dann in Richtung bergauf Gaststätte Alt Kleef.
    Anschließend ein Wohnhaus, danach Fleischerei Collet/Vereinshop Winkels.
    Weiter 2 Wohnhäuser und dann Gaststätte Mimmi Plümer/Inge`s Bodega.
    Daneben Werkstatt Automatenaufsteller Karl Weber.
    Die Gaststätte Zum Pferdchen ( Pärdgen Busch ) war da wo jetzt Nassauerstuben/Pizzaria ist.
    Haus Rojen war früher Ecke Spyckstrasse/Kavarinerstrasse gegenüber Metzgerei Liffers. Danach Hafenstrasse,

     
  7. 30

    25. Ralf Hübbers „doch Ecke Schweinemarkt “
    Sie meinen Collet, nannte sich in der Tat Alt Cleve, das war Ecke grosser Markt, wo die Hebammenpraxis ist.
    Ein paar Häuser weiter bergauf war die Fleischerei Collet, irgendwie waren die auch miteinander verwandt, und zwischendrin ein Frisiersalon.
    Alt Cleve war einmal im Jahr Heimstadt des Eichamts Krefeld, dort konnte jeder seine Messgeräte präsentieren, die im gewerblchen Verkehr eichpflichtig waren.
    Vom Stoffhändler mit seinem hölzernen Messstock bis hin zum Apotheker mit seiner Feinwaage, und kleinere Bauern mit ihrer Kartoffelwaage, denen eine Hauseichungzu teuer war.

     
  8. 28

    Eldorado Kaveriner Str. Ecke Hopfensacksteege fällt mir noch ein. Aber SUPER was du da erstellt hast.

     
  9. 25

    Alt Cleve war doch Ecke Schweinemarkt auf der Straße von der Bodega. Bei Karin Brabant Str. ist richtig. Gaststätte Blauer Himmel die Straße heisst Schlossstrasse.

     
  10. 24

    Ecke damals Ackerstraße und Riswicker Str. Aber auf der Riswicker war Motzgau (Jürgen)
    Weiter durch Ende der Riswicker Str. Ecke damals noch Kreuzhofstr. gab Gaststätte Nass.

     
  11. 22

    Die Gaststätte Dingermann auf der Arntzstr. finde ich nicht. Sie lag gegenüber der „Alde Möhle“

     
  12. 21

    Die Gaststätte Alt Kellen ist falsch eingezeichnet. Lag Ecke Zur alten Kirche / Kreuzhofstrasse. Die Gaststätte im Schützenhaus, heute Griechisches Restaurant, fehlt. Ein Lokal Ecke Heinrich-Bause-Str. / Riswickerstr. , Name ist meinem Gedächnis entschwunden, fehlt auch noch. Die Gaststätte der Hotels Braam, Emmericher Str. gegenüber der Delfter Stuben, heute übrigens ein Altenheim, kann man vielleicht auch noch dazu zählen.
    In Warbayen gab es m.M.n. auch noch eine Gaststätte an der Kirche und noch den Coprayer Hof auf dem Oraniendeich.

     
  13. 20

    Hallo Klaus, das ist super. Es sind ja auch schon einige hilfreiche Kommentare gegeben worden. Ich kenne auch nicht alle Kneipen, aber einige fallen mir noch ein. z.B. 104 ? auf der Briener Straße gab es Lamers. Links ein Lebensmittelladen und rechts die Kneipe. Das war schonmal praktisch, wenn man außerhalb der Geschäftszeit noch ein Brot brauchte. Am Kriegerdenkmal in Brienen gab es auch noch eine Kneipe. Ich glaube sie hieß „van Benthum“
    Denke wir treffen uns noch mal, Halloween ist ja leider ausgefallen 🙂

     
  14. 19

    wow…
    allerdings:
    die mentale Wiedererlebung bzw. Wiederbelebung früherer Erlebnisse wird uns in diesem Leben (in Kleve) nicht mehr gelingen…
    Eine Reminiszenz an das damalige Spoyland ist Ihnen allerdings durchaus geglückt!

     
  15. 18

    Dieses „Die-kleine-Kneipe-in-unserer-Straße“ – Gefühl

    Ich behaupte mal, inzwischen in einem Alter angekommen zu sein, in dem ich hin und wieder auch mal ein wenig nostalgisch fühlen, denken und handeln darf. Nein, keine Sorge, hier schreibt jetzt keiner, der glaubt, dass früher alles besser war und so. Denn so alt bin ich ja nun auch noch nicht, dass ich meinen Enkeln in einem Schaukelstuhl sitzend von diesen leckeren „werthvollen echten“ Karamell-Bonbons erzählen könnte. Mein Alter erlaubt es mir allerdings durchaus festzustellen, dass früher vieles anders war – anders als heute.

    Nicht immer rückt das ins Bewusstsein, aber manchmal. Meist richtet sich der Blick in die Zukunft: Was will ich noch alles erreichen, was muss ich noch alles erledigen, wen muss ich noch anrufen oder reicht die Zeit, noch schnell bei …. und so weiter. Heute Morgen – beim Frühstück – hörte ich im Radio, wie der ewig-nostalgische Peter Alexander melodisch von der kleinen Kneipe in seiner Straße erzählte.

    Sein Lied berichtet von einem Trottoir vor dem Obstladen, das die Krämersfrau fegte, während ihr Mann die Kisten aufräumte. Ein Trottoir, das sich im selben Ort befand, in der auch jene kleine Kneipe die Menschen zum Bierchen mit Korn sowie zu Würstchen mit Kraut einlud. Menschen, die zur Musik aus der Musikbox miteinander ihre Sorgen um die Welt diskutierten. Das Lied erzählt von einem Ort, der als ein Stück Daheim verstanden wurde. Bei diesem Lied kann man die Nostalgie förmlich riechen?!

    Unsere niederländischen Nachbarn legten noch einen drauf, indem sie die Kneipe einfach in ein Café und unsere Straße gleich in einen ganzen Hafen verwandelten: „In ‚t kleine café aan de haven“, so schmetterte es der bärtige Vader Abraham, noch dazu ohne seine blau-weißen Freunde aus Schlumpfhausen. Wessen nostalgisches Herz da nicht schneller schlägt, der ist entweder der niederländischen Sprache nicht mächtig oder noch zu jung.

    Beide Fassungen des Lieds lassen erkennen, wie wichtig den Menschen in dieser besungenen Zeit ein Miteinander war und wie einfach das Leben doch manchmal sein kann – vielleicht auch deswegen. Man traf sich in der Kneipe oder im Café und tat das, was kein Facebook, WhatsApp und Co. jemals ersetzen kann: Man fand zusammen und genoss die Zeit – nicht immer fröhlich, auch mal kritisch, mal besorgt, mal hilfsbereit und auch mal angeheitert – mal laut, mal leise…

    Das alles ist Nostalgie – ist Vergangenheit. Die Zeit hat sie eingeholt, die meisten Kneipen sind verschwunden. Der Hafen in Kleve, an dem heute ein nettes Café sein könnte – verschwunden. Nur noch alte Bilder – Zeugnisse – aus jener Zeit, als es in Kleve noch einen Hafen gab, in dem große Schiffe ein- und ausführen, be- und entladen wurden, sind geblieben und erinnern an diese Ära.

    Kleve ist moderner geworden: Keine Schiffe, kein Hafen – dafür aber eine Hochschule, ein modernes Rathaus und eine zunehmende Zahl an vermeintlich seelenlosen Wohnkomplexen, die nach und nach die schönen liebevoll detaillierten Häuser aus der längst vergangenen Blütezeit der Stadt sowie aus der Zeit des Wirtschaftswunders ersetzen. Man kann das mögen, man kann es hassen. Die Nostalgie verschwindet – in den Straßen unserer Stadt und in den Herzen einiger Menschen.

    Und doch gibt es hier und da noch Zeitzeugnisse – jene bauliche Relikte, die dieses „Die-kleine-Kneipe-in-unserer-Straße“ – Gefühl erzeugen. Und wenn ich jetzt – besonders im Herbst – nach Einbruch der Dunkelheit durch so manche Straße durch das Laub der Bäume schlendere und warme Lichter hinter den Sprossenfenstern alter Häuser erkenne, dann denke ich an das Trottoir und den Obstladen in meiner Fantasie.

    Und ich beginne diesen Hafen in Kleve zu vermissen, den ich nie kannte, weil ich zu jung bin. Einen Hafen, an dem ein gemütliches Café seine Türen öffnet und mich einlädt zu bleiben und Menschen zu begegnen.

    Ich kenne zahlreiche solcher „Cafés aan de haven“ in den Niederlanden. Zahlreiche pittoreske Örtchen dort habe ich schon bereist, Nostalgie erlebt und gefühlt und in so mancher Kaffeetasse gerührt – lekker gezellig eben. Ich weiß diese Dinge wirklich wertzuschätzen und zu genießen.

    Für Kleve ist die Zeit gekommen, uns „nostalgieaffinen“ Menschen wieder ein Stück Daheim zurück zu geben, mit einem Trottoir, das als Gemälde zu Ruhm kommen könnte; einem Hafen, ein Café und einer Kneipe mit Musikbox und Postkarten an den Wänden und Bildern des Fussballvereins…

    Wenn die Menschen müde sind und der Abend sich auf die Dächer der Vorstadt senkt, dann gehen sie nicht gleich nach Haus. Sie und wir – lasst uns und die alten Schätze unserer Stadt erhalten und sie pflegen und wertschätzen.

    Schreiben wir die Rechnung auf einem Bierdeckel oder werfen eine Mark in den Münzautomaten. Lasst uns ein Spoyland erschaffen, an dem das Leben wieder lebenswert ist – mit einem Café am Hafen. Ein Ort, an dem keiner fragt, was du hast oder bist.

    In diesem Sinne – man sieht sich…

    …in der kleinen Kneipe in unserer Straße oder im Café aan de haven…

     
  16. 16

    Ecke Merowingerstraße/Königsallee war die Gaststätte Hebben. Da habe ich 1969 meine Hochzeit gefeiert. Gleichzeitig war das wohl das Vereinslokal des Sportclub Kleve, dessen Sportplatz lag in unmittelbarer Nähe an der Königsallee. Auf der Rückseite des Lokals an der Merowingerstraße gab es die Kohlenhandlung Hebben.

     
  17. 15

    Punkt 14 in Kellen-Haus Regina
    Punkt 96 – Zum Flasbloem (heutige Wirtin der Kreuzhofschänke)
    Punkt 95 -müsste Bierklause Ecke Robertstr. sein
    Es fehlt Gaststätte Quaker auf der Emmericherstr. gegenüber Möbel Kleinmanns

     
  18. 14

    Königsalle 87 könnte „Drillers Eis“ (Fensterverkaiuf) gewesen sein.

    Neben der Kneipe/Restaurationen Hebben an der Ecke Königsallee Merowingerstrße befand sich in der Tat eine Kohlenhandlung. Ob die beiden Unternehmen verbunden waren, ist mir ncht bekannt.

     
  19. 13

    Bei den „8?“ in der Königsallee: War da nicht in den 70ern ein Kohlehändler auf der Ecke? Ich meine sogar in den Resten eines ehemaligen Bauernhofes?

    Das wär auch mal was: ehemalige und existierende Bauernhöfe, oder wie die von JB angesprochenen Bäckereien, Metzgereien oder Tante-Eamma-Läden.

    Oder ehemalige Schuhfabriken. 🙂

     
  20. 12

    Historischer Wendepunkt, vergleichbar etwa mit dem Untergang des Römereichs, der Reformation, fr. Revolution oder ählichem, war natürlich die Schließung des Wishy und der damit einhergehenden Zusammenbruch des sozialen Lebens. Auch wurden dort wichtige Fragen besprochen, so dass das eigentliche Zentrum von Macht und Kultur, nicht Küchen- sondern „Whiskykabinett“ von Kleve dort war.

     
  21. 11

    Letztens habe ich durch das Fenster in den Gang runter zum damaligen Bierkeller geguckt und gedacht, eigentlich eine ideale Location.

     
  22. 9

    Gute Karte; fast vollständig.

    Es fehlen Jan Meyer/(Meier?), Ecke Gruftstraße/Waldstraße und Queling, Materborner Allee sowie das Pferdchen, Nassauerstraße; alle drei leider rot.

     
  23. 8

    @1. Messerjocke War das Atlantis in dem Haus, was an der Ecke Hoffmannallee und Thaerstrasse stand und dann abgerissen wurde?

     
  24. 7

    Im ersten Moment als ich die Karte gesehen habe, dachte ich jemand hätte meine Nussvorräte in die Karte eingetragen, aber auf den zweiten Blick hab ich dann gesehen, dass die Verstecke viel zu weit auseinander liegen. Naja, ob Nussdepot oder Korntankstelle groß ist der Unterschied ja nicht.

     
  25. 5

    Kneipensterben 😢 Die Zuflucht der Einsamen, Heiligenhäuschen der Freizeit Alkoholiker, Speakers Corner der Weltverbesserer + Retter der Männlichkeit 👍🏽 Die Bühne für Frauenversteher, Sportexperten 🙄 Jäger ,Angler und andere Lügner, eigentlich unverzichtbar + absolut schützenswert. 😎 🍻

     
  26. 3

    Wenn man auf den Link klickt, dann sind dort auch Kneipen in Hau aufgeführt. Die bereits vor Jahrzehnten abgerissene Gaststätte Jansen auf der Uedemer Straße war damals mit unserem Vater das sonntägliche Ziel des Familienspaziergangs von Hau aus durch den Sternbusch bis zur Familie Jansen.
    Für Vater gab es 3 Altbier und für uns Kinder eine Limonade, ganz ganz lang ist das her…….

     
  27. 2

    Ich verstehe das Lamentieren hier nicht so ganz.
    Eine solche Karte kann man doch für unzählich viele Sachen machen.
    Seien es nun die Anzahl der Autohäuser in Kleve, der Buchhändler, der Läden für Handarbeitsbedarf, den am Standort des Ladens auch produzierenden Bäckern, den Blumenläden, der Anzahl der Blumenhändler auf dem Markt, der Anzahl der Gemüsehändler in der Stadt und auf dem Markt, der Anzahl der Fischhändler, der Anzahl der Händler für elektronischen Bastlerbedarf, der Anzahl der Eisdielen, usw, usf, ja sogar die Anzahl der öffentlichen Telefonzellen und der Fernsprecher mit Verkaufsstellen für Postwertzeichen hat das Schicksal ereilt.
    Selbst die Anzahl der Grenzspeditionsfirmen und die Zahl der Grenz-Zollämter, die sind auf Null zurückgegangen, und damit auch die Anzahl der dort tätigen Personen.
    Dafür hat die Anzahl der Shishabars, der Pizzerïen, und einiger anderer moderner Erscheinungen der Neuzeit das Licht der Welt erblickt.
    Der Niederländer hat dafür einen trockenen Spruch auf Lager, er is een tijd van komen en er is een tijd van gaan.
    Anders als bei uns, wo Selbständige beim abwärtszeigenden Trend sofort nach dem Staat rufen, und oft eine erkleckliche Summe an staatlichen Subventionen wissen locker zu machen, bevor der Trend sich so weit fortsetzt, dass auch der für Subventionsbetteleien empfängliche Politiker am Ende seines Lateins ist, kommentiert man solche Ereignisse in den Niederlanden weit weniger sentimental.
    Unternehmerisches Risiko nennt man das, sagt man dort, und weist gleichzeitig darauf hin, dass man sowas bereits bei Beginn der Unternehmung mit ins Kalkül zu nehmen hat.
    Immerhin muss ja auch der Unternehmer noch geboren werden, der sich freiwillig bei der Politik mit der Mitteilung meldet, er möchte jetzt freiwillig mehr Steuern zahlen, weil sein Business, ob nun aufgrund von staatlichen Maßnahmen, oder konjunkturbedingt, oder dumm weg zufällig einen Höhenflug erlebt, und man sich vor steigender Rendite nicht mehr retten kann.
    Es gilt halt immer noch der lateinische Spruch „tempora mutantur et nos mutamur in illies“ oder laut den alten Griechen halt: πάντα ρεί , es befindet sich Alles immer im Fluss.