Kleve wächst und wächst und wächst – jetzt schon 53.374 Einwohner!

Berlin ist noch weit weg, aber: Kleve wächst stürmisch

Werden Goch, Kranenburg und Uedem bald geschlossen? Tatsache ist: Die Einwohnerzahl Kleves geht durch die Decke – mit den bekannten Folgen unter anderem für den Wohnungsmarkt. Wie die Stadt Kleve jetzt mitteilte, leben zum Stichtag 31. Dezember 2018 exakt 53.374 Menschen in der Kreisstadt. Damit ist Kleve jetzt schon 1,4 % von Berlin, der Einwohnerzahl nach gerechnet. (Leider wächst Berlin noch etwas schneller, sodass die Chancen, die Hauptstadt einzuholen, denkbar gering sind.)

Laut letzter verfügbarer Zahl des Landesamtes für Statistik lebten vor zwei Jahren noch rund 3000 Menschen weniger in der Stadt. Der Behörde IT NRW zufolge hatte Kleve 2016 genau 50.301 Einwohner. Interessanterweise findet sich auf der Website der Stadt Kleve eine ganz andere Zahl. Dort wird für das Jahr 2015 eine Einwohnerzahl von 52.037 angegeben. Wikipedia wiederum führt eine Zahl aus dem Jahre 2010 an – demnach lebten vor knapp einem Jahrzehnt 49.477 Menschen in Kleve. Das Überspringen der 50.000-Marke hatte für die Stadt einige Bedeutung, beispielsweise durfte zuvor das gesamte Stadtgebiet zum Sperrgebiet für Prostitution erklärt werden. Dies ist hinfällig geworden, seit mehr als 50.000 Menschen in der Stadt leben (ohne dass allerdings bisher jemand in diesem Sinne unternehmerisch tätig geworden ist).

Für Jörg Boltersdorf, Sprecher der Stadt Kleve, war unter anderem eine Änderung des Steuerrechts für den sprunghaften Anstieg der Einwohnerzahl verantwortlich. Boltersdorf: „Mit Einführung der Nebenwohnsitzsteuer im Jahre 2016 ist die Zahl der Nebenwohnsitze deutlich geschrumpft und die Anzahl der Hauptwohnsitze stark gestiegen.“ Er betrachtet den Zuwachs der vergangenen Jahre als normal. Auch die Hochschule habe ihren Anteil an dem beachtlichen Wachstum: „Zuwächse durch Studenten sind aufgrund der gestiegenen Zahl der Studienplätze weiterhin vorhanden. Gespräche mit Studenten zeigen, dass ein Wohnsitz in nächster Umgebung zur Hochschule bevorzugt wird.“

Der Wohnungsmarkt in Kleve ist aufgrund des Zulaufs relativ angespannt. Zwar werden allerorten Gebäude aus dem Boden gestampft und nähern sich auch der Fertigstellung, allerdings bewirken insbesondere die neu entstehenden Mehrfamilienhäuser vor allem eine Wanderungsbewegung aus den Ortsteilen – ältere Menschen lassen ihre übergroßen Einfamilienhäuser mit verwaisten Kinderzimmern und nervigen Gärten in Donsbrüggen oder Materborn zurück und suchen barrierefreie, mit dem Aufzug zu erreichen Wohnungen mit Fußbodenheizung in Obergeschossen. Für andere wird es zunehmend schwieriger und teurer, ein Zuhause in der Stadt zu finden.

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14 Kommentare

  1. 14

    Warum gibt Alexa immer noch die Einwohnerzahl von Kleve aus dem Jahre 2010.durch?
    Also weiß Alexa doch nicht alles.

     
  2. 11

    Mmuuuuhh, kein Platz in Kleve für investitionsfreudige Kleinunternehmen, kein Platz für Studentenheime, keine Idee für die weitere, behutsame und sinnvolle Stadtentwicklung, mmuuuuh??? Höre ich nicht zum ersten Mal, mmuuuhh! Soll keine(r) glauben, dass sich an den Weidezäunen, die meine grüne Wiesen (hoffentlich) vor der Entwidmung schützen, nur solche aus dem Dunstkreis der Hochschule ausheulen, mmuuuuuh! Nee, da kommen auch andere Enttäuschte und Entsetzte, die dort Ablenkung und Entspannung suchen, mmuuuuh. Und was die da so alles von sich geben, mmuuuuh. Das ist mitunter schon erschütternd, mmuuuuh. Ob die ahnen, dass ich vieles davon Dank meines bidirektionalen Emmuuuuhlators mitbekomme, mmuuuuh? Na, wenn auch, ich bewahre da zumindest insofern Diskretion, dass ich es keinesfalls personalisiert weitergebe, was ich da so alles höre, mmuuuuuh. Aber ein paar Dinge möchte ich doch einmal laut ausmmuuuhen:
    Um Kleve behutsam und sinnvoll weiterzuentwickeln, braucht es zunächst mal eines guten und nicht zu kleinkariert gedachten Plans, am besten mit ein paar neuen Ideen wie weiland die mit der Hochschule, mmuuuuhh. Wie, diesen Plan gibt es leider nicht, mmuuuuh? Dann ist das schon der erste Mangel, mmuuuh!!!
    Der zweite Mangel liegt im (indiskreten) Vorgehen der Stadtoberen selbst, mmuuuuh. Wie sollen die Eigner der Grundstücke, die für die weitere Entwicklung Kleves umgewidmet werden müssen, dazu ohne einen guten Plan motiviert werden, mmuuuuh? Und wer glaubt, dass sich die Motivation und Kooperationsbereitschaft dieser Eigner dadurch steigern lässt, dass sie von der Ãœberplanung ihrer Grundstücke nicht diskret von den Stadtoberen, sondern – wenn überhaupt – aus der Zeitung erfahren, mmuuuuh. Zum Teil sogar mit (absichtlich?) geschäftsschädigenden Attitüden, mmuuuuh. Vermmuuuuhtlich, um dann eher und günstiger an die Grundstücke zu gelangen, mmuuuuh? Oder warum, mmuuuh?
    Und wer hat drittens schon Lust, sich mit all den Giftcoctails auseinanderzusetzen, die die öffentliche Hand ständig für Transaktionen dieser Art hinzubastelt, mmuuuuh: Grundsteueranstieg auf inzwischen 6,5%, Energie- und sonst was für Ausweise, schleichend steigende Grundstücksabgaben und Hochwassergebühren, schlecht kalkulierbare Risiken durch fleissige Altlastenkatastierung (so dass z.B. mal eben eine Behelfskita gebaut werden muss), (nahezu erpresste) Wertzuwachsabschöpfungen, Erschwernisse des Zugangs durch fragwürdige Verkehrs- oder Baumassnahmen ohne Interessenausgleich usw. usw., mmmuuubhuuuh! Ohne Not unterwirft sich dem doch keiner, mmuuuuh!
    Kurzum, wenn ich die Sorgen der offensichtlich betroffenen Grundstückseigner zusammenfassen soll, mmuuuuh:
    Nee, Klever Stadtobere, so wie Ihr die weitere Entwicklung von Kleve angeht, wird das nichts, mmuuuuh! Das kann besser, mmuuuuh! Entwickelt erst einmal andere Ideen als Supermarktsansiedlungen, sprecht die Grundstückseigner, die Ihr für die weitere Entwicklung mit ins Boot holen müsst, mal diskret und unverbindlich an und baut Vertrauen auf, statt ihnen nur das Horrorszenario von Verwaltungsakten aufzumalen, mmuuuuh. Und bringt ein paar Bonbons mit und unterbreitet Vorschläge für faire Win-Win-Situationen, mmuuuuh! Dann wird es viel wahrscheinlicher, dass Ihr etwas erreichen könnt, mmuuuh!

     
  3. 10

    Na, ich denke es werden langsam zu viele.Egal wo man kommt, hauptsächlich Lebensmittelmärkte, ist es mir zu voll. Und ich frage mich selbst in der Wochenmitte-haben die alle Schichtdienst oder Frei !?Wo kommen die ganzen Menschen her?
    Also mir sind es mittlerweile zu viele oder ist Kleve nur zu klein?
    Mit dem Auto unterwegs.Chaos…nee, da bleibe ich lieber zu Hause und lasse mir demnächst die Lebensmittel bringen!
    Die Studenten-ja, aber das sind doch keine richtigen Studenten, wie in einer Uni Stadt ala Münster/Nimwegen , oder ?
    Ich weiß nicht, abends ist nix los in Kleve-auch so eine Realität, da „gibbet nix“.Keine Menschen-Bürgersteige hoch.
    Die meisten Menschen sind gefühlt am EOC, auch die meisten Autos, oder?
    Kleve wird zur Millionenstadt,haha.
    Verkehr-Katastrophe,Kultur-haaallooo Kultur..ich hör nix.
    Einkaufen,Große Straße ? Nee, brauch kein neues Handy oder Brötchen,fahre nach Oberhausen,Nimwegen oder so.
    Wenn die alle sterben irgendwann, ist der Friedhof eigentlich groß genug, wird ja auch mal eng, mein ich, war da lang nicht mehr-will auch nicht hin, jedenfalls nicht selbst.
    Fragen über Fragen.
    Alexa-wieviele Einwohner hat Kleve 48802-sagt Sie, aha!Amazon weiß alles.
    Ich mag Kleve irgendwie, da am Tierpark und Obelisk und so, an der Schwanenburg-Spoy und so!
    Mal sehen, was kommt.
    Tschüss

     
  4. 9

    Das gesamte Stadtgebiet Kleve ist jedenfalls campus-nah, auch wenn hier schon angemerkt wurde, dass schon das Gebäude mit der Filiale der Deutschen Bank gegenüber von Woolworth nicht mehr campus-nah sein soll. Mit dem Fahrrad ist man z.B. schnell von Materborn an der Hochschule. Davon können StudentInnen anderswo oft nur träumen …

     
  5. 8

    Hallo André,

    ich denke, du siehst das zu schwarz-weiß. Selbstverständlich ist es eine kommunale Aufgabe, Investoren und Immobilienbesitzer an einen Tisch zu bringen. Unser Wirtschaftsförderung wird dafür mit Steuergeldern bezahlt. Aber ich muss das böse M-Wort wieder nennen. Es ist nicht der Minoritenplatz sondern ein Masterplan, wo Kleve 2050 hin will. Wollen wir, das die Studentenwohnheime in der Unterstadt konzentriert werden?, fällt das Gelände vom VfL Merkur auf. Das ist buchstäblich so naheliegend das es mir fast schon sicher erscheint. Da kommen andere Orte erst gar nicht in die Diskussion. Aber kein Masterplan = keine Möglich zur Kontrolle = keine Planungssicherheit = intransparent. Es fehlt an Transparenz für Investoren, für Immobilienbesitzer und in erster Linie für den gemeinen Bürger, egal ob er in Ausschüssen sitzt oder nicht. Wer dafür Verantwortlich ist wiederum kein Geheimnis.

     
  6. 7

    Wachsen denn die Bildungs- und Kultureinrichtungen mit? Oder die Sportstätten oder der Nahverkehr oder, oder, oder?

     
  7. 6

    Da bin ich wohl etwas falsch verstanden worden.

    Ich weiß ja das es hier zum guten Ton gehört auf der Stadtverwaltung rumzuhacken, aber in dem Fall trifft diese keine Schuld. Soweit ich weiß war Herr Haas sehr daran interessiert das mehr Studentwohnanlagen gebaut werden.
    Es sind auch Unterlagen ausgehändigt worden, wo den sowas nach Bauplan möglich wäre und wo Möglichkeiten bestehen in vorhanden Objekten Studentenwohnraum zu schaffen.

    Das Problem war das alles in Privatbesitz ist und da hat die Verwaltung keine Einfluss drauf.
    Es ist dann an der Trägheit der Klever gescheitert.
    Ich kann mich an einen Anruf erinnern:“Sind in Kleve die Telefone kaputt? Keiner ruft mich zurück. Langsam habe ich die Schnauze voll.“

    Auf jeden Fall gibt es in Kleve wohl einige Flächen auf denen man Wohnheime bauen könnte und Investoren die sowas bauen würden. Aber es klappt nicht.

    @4 In dem speziellen Fall hatte der Eigentümer danach sogar den Auftrag als Generalunternehmer bekommen können um die Wohnanlagen zu errichten. Sogar doppelt Geld verdient
    Aber er wollte nicht und heute ist das immer noch Brachland.
    Wie die sagst: Seine Entscheidung.
    Muss schon angenehm sein, wenn man soviel Geld hat, das man auf ein paar Millionen mehr verzichten kann.

     
  8. 5

    @3 Dietmar Shields Grundstücksbesitzer, die selber über ihr Eigentum entscheiden wollen, und suboptimale Wirtschaftsförderung sind zweierlei Paar Schuhe.

     
  9. 4

    @Andre Gerritzen „Manchmal sind auch einfach die Grundstückbesitzer Beratungsresistent und träumen davon Einfamlienhäuser zu bauen.“

    Das nennt man persönliche Freiheit. Glücklicherweise kann in Deutschland so schnell niemand enteignet werden wie z.B. in China oder anderswo.

     
  10. 3

    Na da gibt es ja noch andere Bereiche in Kleve in denen immer wieder gepatzt wurde.
    Zum Beispiel bei kleine und mittleren Handwerksbetriebe, diese suchten in der Vergangenheit in Kleve Unterstützung für Ansiedlung oder Vergrößerung ihrer Unternehmen, abgespeist wurden diese Firmen vom den Beauftragten der Klever Wirtschaftsförderung mit Ausdrucken von Immobilienmaklern, kompetende Unterstützung war und ist, wie der Fall eines Handwerkskollegen zeigt, Fehlanzeige.
    Nicht umsonst sind in den letzten Jahren zahlreiche Klever Unternehmen und Handwerksbetriebe, zum Beispiel nach Kranenburg, Goch und Bedburg-Hau umgesiedelt und haben ihre Arbeitsplätze und Gewerbesteuer in diese Kommunen mitgenommen. In diesen Kommunen wurden die Firmen mit offenen Armen empfangen und auch in ihrem Anliegen sich dort anzusiedeln, umsorgt. Das hieß beratende Gespräche, diverse Außentermine für mögliche Grundstücke und kompetente Unterstützung bei allen Fragen und Behördenangelegenheiten, so stellt man sich Wirtschaftsförderung vor.
    Aber Kleve möchte ja nur die Big-Player, was soll man dann schon mit dem kleinen Kropzeug, dass macht doch nur unnötige Arbeit.

    Von daher kann ich das Beispiel von Andre Gerritzen voll und ganz nachvollziehen und stelle fest, Kleve und die Verantwortlichen haben sich in dieser Beziehung immer noch nicht geändert und schweben weiterhin über allen anderen Kreisstädten und Gemeinden, denn Kleve ist ja Schwanen- und Kreis Stadt.
    Wenn wundert es also das neben Unternehmen und Handwerksbetrieben auch Familien in das Umland abwandern, weil dort es günstiger und auch leichter ist an das gewünschte Ziel ob nun Wohnimmobilie oder Gewerbefläche zu kommen.
    Die Klever Verantwortlichen und die Wirtschaftsförderung leben auch weiter schön, in eurem Wolkenschloss.

     
  11. 2

    Zum Thema Studenten & Wohnraum kann ich was sagen.

    Ich arbeite viel mit einer Immobilienmarkler-GmbH aus Süddeutschland zusammen, die versucht hat in Kleve Studentenwohnheime zu bauen. Nach über einem Jahr und mindestens 2 Besuchen in Kleve hat sie dann aufgegeben und sich wieder auf Süddeutschland konzentriert.
    Sie suchte für eine Investorenfirma, die sich ausschließlich auf den Bau und Betrieb von Studentenwohnanlagen spezialisiert hat nach neuen Standorten.
    Es hat sich in Kleve aber alles als sehr zäh und unzuverlässig erwiesen.
    Manchmal sind auch einfach die Grundstückbesitzer Beratungsresistent und träumen davon Einfamlienhäuser zu bauen.

    Das Ergebnis: Da wo jetzt Wohnraum für mehrere hundert Studenten stehen könnte, ist immer noch Brachland.

     
  12. 1

    Um so unverständlicher wird es,das sich die Stadt Kleve gegen eine Ausweitung des Baugebietes Ziegelhütte in Hasselt ausspricht.Wer jungen Familien selber keine Perspektive bieten kann,obwohl man sich im Zuge der Gebietsreform mit umliegenden Dörfern vollgesogen hat,der muss sich doch nicht wundern, das sich junge Familien nach alternativen umsehen.
    In Kleve wird immer noch der Standpunkt vertreten, da wo die Schwanenburg steht ist der Nabel der Welt und alle Nachbargemeinden haben sich dem Schneckentempo der Klever anzupassen.
    Da lockt man ausländische Studenten an den Niederrhein und ist dann verwundert das diese Studenten nicht bei Vater und Mutter übernachten, sondern einen eigenen Wohnraum benötigen.

    Aber irgendwie passt das ins Bild der Klever Stadtverordneten und der Verwaltung,zuerst werden die Hauptschulen geschlossen um danach festzustellen,das an den Gesamtschulen Klassenräume fehlen um alle Schüler aufnehmen zu können,da widmet man kurzerhand ein Interims Rathaus in eine Interims Schule um.

    Wer immer nur darauf schielt selber das größte Stück vom Kuchen (Fördergelder) abgreifen zu können, der gönnt natürlich auch dem Nachbarn ein kleineres Stück vom Kuchen nicht,wundert sich dann aber das der Nachbar auf den Zug des Radschnellweges nach Xanten nicht aufspringen will.