Kleve im Wandel

Herzogbrücke, Blickrichtung Schwanenburg (wenn nicht gerade zufällig verbaut)
Herzogbrücke, Blickrichtung Herzogstraße: Eckhaus nahezu unverändert

Im sozialen Netzwerk Instagram gibt es eine Gruppe namens Kleve im Wandel, die mittlerweile 1225 Abonnenten hat und seit Monaten ein schönes Spielchen zelebriert – es wird ein altes Foto von Kleve genommen und dann der exakte Gegenschuss aus der Jetztzeit dazugestellt. Meistens mit eher ernüchterndem Ergebnis, selbst wenn man den goldenen Pinsel der Erinnerung in Rechnung stellt. Aktuell wurden zwei Ansichten Kleves online gestellt, die auf der Herzogbrücke aufgenommen wurden – einmal Blickrichtung Herzogstraße, einmal Blickrichtung Schwanenburg. Das Herzogstraßenfoto scheint den Autos nach zu urteilen aus den 60er Jahren zu stammen, und man sieht zum Beispiel an den Fenstern des Eckhauses, dass sich an diesem Gebäude wohl abgesehen vom Mieter im Erdgeschoss seit mehr als einem halben Jahrhundert nichts verändert hat. Das Foto mit der Schwanenburg zeigt in der neueren Variante diese Schwanenburg genau nicht mehr, denn das Wahrzeichen der Stadt ist in einer völligen Negierung städtebaulicher Proportionen durch den Komplex, den wir als Spoycenter kennen, zugebaut. Jeder, der Kleve liebt, dürfte beim Vergleich der beiden Bilder in Tränen ausbrechen.

(Die Urheber der Instagram-Seite ließen sich leider nicht ausfindig machen, ich habe die Fotos also ohne Nachfrage entnommen und hoffe darauf, dass das OK ist. Sonst bitte gerne melden.)

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11 Kommentare

  1. 11

    @ohne Namen Das könnte eine gute Idee sein, aber dass wird weder mit dem Vermieter noch mit den Nachbarn in den wenigen noch verbliebenen Läden zu machen sein.

     
  2. 10

    Die Ladenlokale im Spoycenter sollten als Schlaf- und Ruhestätte für Obdachlose eingerichtet werden. Zentral gelegen, alles benötigte ist fussläufig zu erreichen.

    Ja, kann es mir denken, dass so mancher mir am liebsten den Hals umdrehen würde bei dem Vorschlag. Aber ich bin davon überzeugt, dass die neuen Bewohner die Ladenlokale zu schätzen wüssten und dass die ungünstige Eingenschaft vom Spoycenter unauffällig auf der Rückseite der Haupteinkaufsstraße zu liegen in ein Vorteil verwandelt wird.

     
  3. 8

    @ 1. Niederrheinstier :
    ### MehrGrüneWiesen,AuchFürDieStadt! ###
    Wie es schon vor 8 Jahren zu lernen gab
    ( https://www.kleveblog.de/ein-stadtspaziergang-viel-zu-lernen/ ),
    haben städtische Ufer gefälligst versteinert zu sein.
    Denn sonst seien die tumben Bürger nicht in der Lage,
    zu erkennen, daß sie sich in einer Stadt befinden.
    Jene Oksen, welche künftigen StadtPlanern solchen BockMist einbläuen,
    glauben, die Menschen würden sich immer dann, wenn sie mehr als 1 GrasHalm erblicken,
    sich bereits auf einer KuhFladenWeide wähnen.
    So wurden erst auf dem innenStadtSeitigen Ufer Bäume, Büsche, Blumen vernichtet ( s.u. )
    und rund 40 Jahre später auch auf der OpschlagSeite gute Chancen für JahrZehnte verspielt.

    @ 3. Lohengräm :
    Die Mauer, welche auf dem Foto ins Auge sticht,
    befestigt das SpoyUfer.
    Als die SpoyScheibe gebaut wurde,
    blieb sie m.W. komplett erhalten
    und wurde nur aufgestockt.

    Doch vermutlich meinen Sie die andere Mauer :
    jene rechts, unterHalb der SchwanenBurg, hinter den schlanken Bäumchen ( Platanen ? ).

    Das dürfte die hintere GrundStücksGrenze von Möbel Massmann gewesen sein.
    Massmann war an der HerzogStraße, dort wo heute der vordere Teil von „WühlSchrott“ ist.
    Circa 1971 sollte der Laden gewaltig vergrößert werden.
    Dazu verkaufte die Stadt das gesamte Gelände von jener Mauer an
    bis zum SpoyKanal.
    Das bestand aus einem Abschnitt der WerftStraße
    ( deren letzter Rest dem VoBaProtzKlotz inzwischen zum Opfer gefallen ist ),
    einem GrünStreifen und einem kleinen, öffentlichen ParkPlatz.

    Ob der Kauf je zu Ende abgewickelt worden ist, weiß ich nicht.
    Meine Eltern hatten kurz zuvor eine BuchRechnung über 125DM erst per RechtsAnwalt von Firma Massmann bezahlt bekommen.
    Unsere wie immer sehr waise StadtVerwaltung sowie die anderen Knaben hingegen waren von der Liquidität felsenFest überzeugt.
    Nun ja, auch Sand besteht aus lauter winzigen Stückchen Felsen.
    Verwaltung und StattRat hatten sich nur ein wenig in der Vokabel geirrt :
    Die Liquidation kam, kaum daß ein Bagger die BauGrube begonnen hatte.

    Anschließend wurde viele Monate lang händeRingend jemand gesucht,
    der aus der vorderen Ruine und der hinteren Wüstenei
    wieder irgendEtwas machen wollte.

    Als sich WoolWorth für das Areal interessierte,
    stürmte dem ein Orkan des WiderStands entgegen :
    Eine häßliche KaufHausFassade entlang des Kanals durfte nicht sein !
    So erhielt Wooly das GrundStück nur bis auf den Streifen am Kanal.
    Auf diesem sollte eine „Scheibe“ separat gebaut werden.

    Anfangs sollte die tradionsReiche renomierte BauFirma Mütter dort Wohnungen und Geschäfte errichten.
    Doch weil WühlSchrott schon mit dem Bau begonnen hatte,
    war die schmale, lange BauStelle nur sehr schwierig zu betreiben.
    Am Ende zur StadtHalle hin stand damals lange Zeit ein BauKran,
    der fast bis zum anderen Ende an der HerzogBrücke reichte.
    Es wurde gemunkelt, dieser Gigant koste angeblich 10.000 DM Miete jeden Tag !
    Egal, ob das stimmte oder nicht,
    jedenfalls war Mütter der nächste Betrieb, der an einem Projekt auf diesem Gelände pleiteGing.

    Schließlich – nach etlichen Monaten des BrachLiegens – sprang eine Firma „Atekta“ ein,
    die maßGeblich vom Klever Architekten ( und Professor für SakralBau ) Hannes Hermanns betrieben wurde.

    Sie brachten jene Planung mit, die wir bis heute bewundern können.

    Und die Stadt dürfte heftig reinGebuttert haben,
    um ihr Versagen zu kaschieren.

    Inzwischen war W. in Betrieb und hatte an der RückSeite, vom Kanal her,
    einen schönen, breiten „Eingang“ angelegt,
    der noch heute als schwarzes TürenUngetüm zu besichtigen ist.
    Klar, daß von dort aus niemals nennensWert Kunden zu erwarten waren.
    Aber die Türen sind bis heute als NotAusgang eingeplant.
    Deshalb mußte die Stadt eine breite Brücke über den Kanal errichten,
    damit die – anfangs nur sehr wenigen Kunden – im NotFall über die Brücke zum OpSchlag hätten fliehen können.

    Ziemalich genau dort,
    wo seit einigen Jahren wieder eine Brücke den Kanal überspannt
    – nur 3mal so breit.

    Die damalige Brücke soll 50.000 DM gekostet haben.
    Das entsprach gerade mal dem eingetragenen GeschäftsKapital der Firma Atekta.
    Was es gekostet hat, die mächtigen StahlTräger wieder aus dem KanalGrund herausZuZiehen,
    ist nicht bekannt geworden.
    Warum ist die Brücke nicht gleich stehenGeblieben ?

    Daß auf einem solch schmalen BauStreifen
    kaum attraktive Wohnungen entstehen können,
    liegt schon am – unsinnigen – Zuschnitt des GrundStücks,
    der aus jener „Not“ geboren wurde,
    in welche sich die Stadt selber gebracht hatte.

    Daß in dieser Lage am Kanal keine Geschäfte überleben können,
    hatten die Klever EinzelHändlern schon vorher gewarnt.
    Bis vor ein paar Jahren führte der technische BeiGeordnete nahezu allJährlich RegenTänze
    mit retorischen Verrenkungen und Beschönigungen in rauer Menge auf,
    in denen er beschwor, die Ödniss würde nun aber doch endlich zur GoldGrube.

     
  4. 6

    Alte Fotos der 70er und 80er Jahre sind echt schön anzuschauen…für einen 67er kommt meistens doch auch Wehmut auf. Die Gegenüberstellung/ diese Vorhangansicht: sehr schön…Bitte noch mehr davon (-;

     
  5. 5

    Angucken der Fotos geht noch über den Umweg Google-Suche: Instagram „kleve im wandel“

    Nur nicht drauf klicken.

     
  6. 3

    Auf dem alten Schüsterken-Foto:

    Weiss jemand, was für eine Be“wand“nis es mit Mauer auf dem anderen Ufer ( da wo jetzt das Spoycenter steht) auf sich hat?

    Schön ist die auch nicht, – und die muss ja irgendeinen Sinn gehabt haben.

    Abgesehen davon: Das Spoycenter ist von Stil und Erbauungszeit mit dem alten Sternbusch zu vergleichen – dem wir doch alle hinterhertrauern.

     
  7. 2

    Also, noch viel interessanter wären ja Fotogegenüberstellungen aus „1000 ganz normale Jahre ….“

    …. sowohl der Orte als auch der Personen….

    🙂

     
  8. 1

    Mmuuuh, Opa Niederrheinstier mmuuuht, dass das Foto mit den Fietsern auf der Herzogbrücke vermmuuuhtlich nach 1963 geschossen wurde, mmuuuhDieStrassenbahnschienenSindSchonWeg. Was auf beiden Fotos auffällt ist die exzessive Verwendung von Klinkersteinen als heimischen (Kellener) Baustoff, mmuuuhzugeklinkert. Alles wirkt recht klinkerbraun, aber Grünes ist nur noch wenig zu erkennen, mmuuuhMehrGrüneWiesen,AuchFürDieStadt!