Kleve im Januar: Warum nicht mal von einem herabfallenden Dach erschlagen werden?

Da fliegt dir doch das Dach weg: Ex-Drunkemühle-Markt im Zustand der Verwahrlosung
Da fliegt dir doch das Dach weg: Ex-Drunkemühle-Markt im Zustand der Verwahrlosung

Der Besitz von Immobilien ist vergleichbar mit einem Geduldsspiel. Man muss nur lange genug nichts tun, und schon wird sich irgendwann eine wundersame Lösung ergeben. Zum Beispiel, dass verzweifelte Mieter die Dusche selbst reparieren.

Gut, im Einzelfall kann diese Inaktivität natürlich dazu führen, dass bei völlig verrapsackten und vernachlässigten Geschäftshäusern während eines mäßigen Sturms Teile des Dachs heruntergeweht werden und Passanten zu erschlagen drohen, wie beispielsweise im Fall des ehemaligen Drunkemühle-Marktes in der Klever Unterstadt, der vor nunmehr 1161 Tagen geschlossen wurde und seitdem leer steht.

Dann aber heißt es, Nerven zu bewahren und weiter nichts zu tun, denn bestimmt stellen freundliche Menschen ein Absperrgitter davor, und dann kann das Dach weiter in Ruhe herunterfallen, ohne dass sofort gehandelt werden muss. In Fachkreisen ist dieses Verhalten als Immobilienbesitzeryoga bekannt: „Rumms!“ – „Ommm.“

Das Gebäude in bester Innenstadtlage, direkt am neuen Rathaus gelegen, hat schon viele kreative Köpfe auf den Plan gerufen. Es gab die Idee, aus dem ehemaligen Kino ein kleines Kulturzentrum zu machen oder aber die Stadtbücherei, die man vor vielen Jahren irgendwo hinter der Stadthalle versteckt hat, dort angemessen zu beherbergen.

Allerdings scheint, ganz allgemein gesprochen, der Besitz von Immobilien eben einherzugehen mit dem rapiden Nachlassen der Bereitschaft, noch irgendeinen Finger zu rühren. Indolenz als vorherrschende Gemütshaltung. Wie die Stadt aussieht, wenn schert’s? Und, wenn es schon 1161 Tage keinen gestört hat, warum nicht noch weitere 3000 abwarten?

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24 Kommentare

  1. 24

    @20 Snoopy
    „macht doch mal eine Kulturbühne raus “ eigentlich bin ich da sofort bei dir, aber wenn man dann einen Schritt weiter denkt, kommt die Frage „Wer soll es machen?“
    Es muss sozusagen einen Betreiber geben der die Bühne dann bespielt und den Betrieb aufrecht erhält.(Vom Hausmeister bis zum Bierverkauf)
    Ein kommerzieller Anbieter wird das nicht machen. Mit sowas lässt sich in einer Kleinstadt/Großdorf wie Kleve kein Geld verdienen. In Köln-Ehrenfeld oder Berlin-Prenzlauer Berg würde es super laufen, aber wir sind hier nicht nur Geografisch am anderen Ende von Deutschland/Rheinland. 🙂

    Dafür gibt es in Kleve schon soviele kleine funktionierende Kultur & Konzertbühnen, die mit ein wenig mehr finanziellen Unterstützung der Stadt deutlich mehr leisten könnten als eine neue städtische Kulturbühne.(Radhaus, Theater im Fluss, KulturGarage/Der leere Raum, XOX-Theater, Theater Mini-Art, Cinque, Aussichtsturm, Bahnhof 25 ……)

     
  2. 23

    @22. Niederrheiner

    Um jedem Mißverständnis vorzubeugen…….ich gehöre nicht zu den nachbarlichen Spielverderbern, die wegen
    fröhlichen und lachenden Menschen, die Polizei ruft!

     
  3. 21

    @20. Snoopy

    …….machen Sie mal, aber bitte fragen Sie vorher erst alle „Nachbarn“……..und spätestens ab 22:00 Uhr wird so und so die Polizei gerufen…

     
  4. 20

    macht doch mal eine Kulturbühne raus ! Kleene Konzerte…hinten irgendetwas zum öffnen,damit mal Freiluft Rock abgehen kann. Irgendetwas sagenhaftes neues, kreatives, schönes mit Wow Effekt !Kleve verkommt zur Ruine und der Verkehrskollaps droht auch noch,
    Bis hier mal jemand was auf die Reihe kriegt, spielt Kim Jong Un in einem Disney Star Wars Film mit.
    Ein wenig mehr Mut zum Erfolg oder aber auch die Bereitschaft zum Dilemma.
    Hauptsache etwas versuchen.

     
  5. 19

    @10
    Mmuuuhh, pardon, aber das Wort „verabsackt“ kennt mein Emmuuuuhlator nicht. Nichts zu machen, mmmuuuh.
    Vielleicht kommt ja mal wieder ein Update für den Emmmuhhlator, mmuuuh?
    Ansonsten kann ich Ihnen vielleicht mit ein paar stabilisierenden Fladen in Ihrem Garten aushelfen, mmuuuh?
    Wenn die mal trocken sind, stabilisieren die den Modder ganz gut, mmuuuh!

     
  6. 18

    Man könnte eine Satzung beschließen, die solche Untätigkeit sanktioniert.

     
  7. 17

    12. F.S. Da wäre noch (US Slang ) to beat the rap.. sich ,z .B geschickt aus einer Affäre ziehen oder , to take the rap for… etwa für jemanden die Kastanien aus dem Feuer holen ,to go on the rap, betteln und div. mehr.

     
  8. 15

    @11 rd.

    Rappzack, und Dinge verkommen lassen…. ich glaub, ich bin ein Rappzack…

    Dennoch, bin ich gerade mit dem WG Wagen in der Waschstrasse gewesen. Wusste gar nicht das der Wagen blau ist. Jetzt nur noch fürs Handy ne neue Frontscheibe, Haareschneiden auf der Gasthausstasse und …… heute abend in die Zentrale…

     
  9. 14

    Tatsächlich braucht es für dieses Gebäude eine Lösung.
    Inzwischen gab es verschiedene Ideen und sogar schon Zeichnungen.
    Die Politik hat aber bis heute noch keinen konkreten Plan und schiebt das Ding vor sich her.
    Den Supermarkt hat die Politik wie bekannt weiter nach außen verschoben. Die Innenstädter müssen ein paar hundert Meter weiter laufen.
    Für eine Nachfolgenutzung gibt es bisher außer ein paar Vorschlägen kein städtebaulich entschiedenes Konzept.
    Das gibt es nur mit einem Konzept für den Minoritenplatz.
    Da bleibt dem Eigentümer gar nichts anderes übrig als abzuwarten.
    Sehr wahrscheinlich wird der Block abgerissen und was neues gebaut.
    Wenn die Natur jetzt ein wenig beim Abriss hilft, übt dies Druck auf den Eigentümer aus, aber auch auf die Politik und die Verwaltung, ein schlüssiges Konzept für diesen Teil der Unterstadt zu entwickeln.
    Immerhin stellt die Fassade auf dem Foto die Aussicht aus dem Ratssaal dar.
    Absperrgitter sind da doch eine schöne Ironie des Schicksals.
    Möge es 2018 eine Entscheidung für ein gutes Konzept für diesen Teil Kleves geben.
    In diesem Sinne einen guten Start ins neue Jahr.

     
  10. 13

    RD Vorschlag

    rap/
    verb
    verb: rap; 3rd person present: raps; past tense: rapped; past participle: rapped; gerund or present participle: rapping

    1.
    strike (a hard surface) with a series of rapid audible blows, especially in order to attract attention.
    „he stood up and rapped the table”
    Synonyme: hit, strike, bang, thump, knock; Mehr
    informalwhack, thwack, bash, wallop;
    literarysmite
    „he stood up and rapped the table”
    strike (something) several times against a hard surface.
    „she rapped her stick on the floor”
    Synonyme: knock, tap; Mehr
    bang, hammer, batter, pound
    „I rapped on the open door of his office”
    strike sharply with a stick or similar implement.
    „she rapped my fingers with a ruler”
    informal
    criticize severely.
    „certain banks are to be rapped for delaying interest rate cuts”

     
  11. 10

    naja,

    Raps-acken,

    oder

    r-absacken;

    rd, was es mit Raps zu tun haben ist mir gar nicht ersichtlich. Aber r-absacken, dass kenne ich hier am Niederrhein. Versuche mal auf der Spyckstrasse einen Holzpfahl in den Boden zu schlagen. Jetzt bei dem Wetter. Da hast du schon mit der Schubkarre, in der der Holzpfahl mit dem Hammer liegen den Garten verr-absackt. Wie nichts biste da versackt mit den Stiefeln knöcheltief im lehmigen Boden ver-sackt.

    Aber hier müsste unser N-Stier sich gut auskennen. Jetzt bei dem Wetter mit dem Hochwasser, da ist jede Weide verrabsackt oder?

     
  12. 9

    @Beobachter Nun, was der LVR schreibt, ist das eine. Ich würde trotzdem die Version mit einem oder zwei „p“ bevorzugen, da das Wort ja mit (r)ab-sacken nichts zu tun hat, zumindest nicht für mich ersichtlich.

     
  13. 8

    @Beobachter

    verrabsacken, dass kenn ich och. Hab meine Bosch Schlagbohrmaschine verliehen. Und was is, verrabsackt zurück bekommen. Da kannste kein Dach mehr mit fertich machen.

    Egal, ik bin nich nachtragend. Hab mir einfach bei van Beusekome ne neue „blaue Bosch“ gekauft. Die is Jetzt tip top.
    Die Alte war wahrscheinlich eh geklaut, so schlecht wie die lief.

     
  14. 7

    Laut „Mitmachwörterbuch LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte” heißt es:

    „verrabsacken”
    etwas kaputt machen, einen Gegenstand unsachgemäß benutzen (z.B. ein Werkzeug) und beschädigen Mein Nachbar hat mir vielleicht meinen Rasenmäher verrabsackt, den muss ich jetzt reparieren lassen.

    Klugscheißermodus aus 🙂

     
  15. 6

    Hallo, Scala oder Skala hieß das Kino damals. Der Grundstückseigner verfügte oder verfügt noch über andere Innerstättische Liegenschaften

     
  16. 5

    @rd
    Mmmuuuhhh, wo ist hier das Problem?
    Sonntag (Silvester) war doch gerade erst der fünfte Advent, mmmuuuh!
    Und das Gedicht kennt doch jede(r), mmmuuhh:
    „Advent, Advent, eine Dachpappe fällt.
    Erst eine, dann zwei, dann drei, dann vier.
    Und wenn die fünfte Pappe fällt, dann wir ein Gitter aufgestellt, mmmuuuh!
    Oder nicht?

     
  17. 4

    So what?
    Wir waren gerade im Harz, da findet sich an jedem zweiten Gebäude der warnende Hinweis auf mögliche Dachlawinen.
    Es gibt wesentlich schlimmere Formen bautechnischer Verwahrlosung … nur werden ebendiese per dato noch gewinnbringend vermietet 🙂

     
  18. 3

    1.) So ein bombastischer optischer Schandfleck wie die „Volksbank” ist für die Unterstadt schon heftig wobei mir die alte,geschundene, Scala in ihrem heutigen Zustand wesentlich sympatischer ist.

     
  19. 1

    Gutes Thema. Woanders half in solchen Fällen schon mal Besetzung oder unübersehbare Graffiti, die zum Handeln nötigten. Dazu möchte ich hier aber keinesfalls aufrufen.