KFAH

Man stelle sich vor, der Kicker würde auf einer Seite über einen Erfolg des 1. FC Kleve berichten (rein sportlich natürlich): So etwa könnte man den Nicht-Kulturmenschen den Ritterschlag verständlich machen, der dem Museum Kurhaus soeben widerfahren ist. Die Zeit (Helmut Schmidt! Giovanni di Lorenzo! Theo Sommer! Gräfin Dönhoff(†)) widmet der in Fachkreisen, denen DSDS-Abkürzungen offenbar auch geläufig sind, nur KFAH genannten Ausstellung einen ganzen Artikel. Voll des Lobes: »Konrad Fischer: Archiv einer Haltung« sei »glänzend kuratiert« und von »beträchtlicher Qualität«, der Katalog »vorzüglich«.

Und es darf natürlich nicht fehlen der Hinweis auf die ebenso rätselhafte wie fantastische Installation »Six sound problems for Konrad Fischer«, die den kleveblog-Rezensenten staunend zurückließ und über die der Zeit-Autor folgendes zu berichten weiß:

In der anderen figuriert Bruce Naumans Six Sound Problems for Konrad Fischer. Diese ziemlich anstrengende, den ganzen Raum durchpulsende Toninstallation – sie wurde ebenfalls 1968 für eine Ausstellung »bei Fischer« geschaffen – besteht aus einer Suite von Geräuschen, die Nauman in der Galerie aufnahm. Eine derart »irre« Sache, so formulierte es Harald Szeemann einmal, sei »damals nur bei Conny möglich« gewesen.

Die Ausstellung ist noch bis zum 20.3. zu sehen. Eintritt: 5 Euro. Das Geräusch der Drainagepumpen ist die – nicht zur Ausstellung gehörende – Installation »One sound problem for Theo Brauer« von Erich Thönnissen.

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12 Kommentare

  1. 12

    @schnurz: Keine Sorge – das Lachen und Lächeln der Herren Brauer und Bay habe ich sehr wohl mitbekommen. Insbesondere auf Hr. Bay hatte ich gute Sicht. Weniger Amusement als eher ungläubiges Kopfschütteln liesen mich in mich hinein lächeln.
    Was die Redebeiträge anbelangt – so bleibe ich bei meiner Meinung. Michael Bays Rede sehe ich im Kontext zum Thema Gesamtschule. Der an für sich gute Gedanke einer interkommunalen Zusammenarbeit wird m. E. nach hier konkret mißbraucht um zu verschieben, zu tricksen und zu verhindern. In 2009 wurde solches vorgeschlagen und es wurde de facto abgelehnt – nun, nachdem die „Argumente“ Kosten, Gebäude etc. keiner Prüfung stand hielten, kommt man auf diesen Arbeitskreis…
    Meiner Erinnerung nach sprach Hr. Bay von
    1) Initiativen als demokratische Mitbeteiligung
    2) Zeitgemäße Behandlung
    3) Zusammenarbeit aller Beteiligten
    Alles schöne Worte – in der Klever, grünen Praxis aber völlig verfehlt! Zu keinem Zeitpunkt gab es eine Zusammenarbeit mit der Elterninitiative und in 19 Monaten ist recht, recht wenig passiert – außer ewiger Suche und Anführung vermeintlicher Ablehnungs-/Verhinderungsvorwände.
    Zum Straßenthema, dem inhaltlichen Höhepunkt der Rede des HBM Brauer, steht ja genügend in der RP…
    Die Rede von Hr. Gehring unterschreib‘ ich inhaltlich – allein mangelt es mir an Umsetzung dieser hehren Vorhaben und Ziele in der Praxis bei der grünen Klever Ratsfraktion. Nehmen wir nur mal den Punkt mit „Informationen von den Ämtern und Verwaltungen“ – das ist ja nun in Kleve sehr, sehr anders als die Vorstellung von Hr Gehring; zu verantworten von HBM Brauer-und seinen Stützen, sprich schwarz-grüne Erfolgskoalition.

     
  2. 11

    Herr Habedank, Sie saßen so weit hinten, dass Sie Reaktionen von Brauer und Bay kaum mitbekommen konnten. Ich habe mich zwischendurch gefragt, was es – trotz scheinbar prächtigem Amusement Ihrerseits – denn nachher wohl wieder zu meckern gäbe. Mönigs Rede war wirklich gut, aber die von Michael Bay auch. Natürlich wollten Sie nicht hören, dass es manchmal Zeit braucht, dicke Bretter zu bohren. Es ist auch viel einfacher, immer nur zu meckern und zu fordern.

     
  3. 10

    Dr. Mönig vom Kurhaus-Museum scheint kleveblog-Fan zu sein. Jedenfalls hat er, beim Neujahrsempfang der Grünen am 16. Januar 11, in seiner Begrüßungsrede mit erkennbarem Stolz auf die Diskussion über die Ausstellung in kleveblog mehrmals hingewiesen. Dass er kleveblog in einem Atmezug mit „Die Welt“, „Süddeuteutsche Zeitung“ etc. nannte, läßt Ahnungen aufkommen…
    Wenn gleich auch die Erwähnung von kleveblog bei den Herren Brauer und Bay doppeldeutiges Gelächter aufkommen liess, bin ich selbst der Meinung, dass es die Rede Dr. Mönings der inhaltsvollste und glaubwürdigste Beitrag auf der Rednerliste war… Die anderen hörten sich zwar schön an – wiesen jedoch große Identitätskrisen aus; wie immer, wenn Reden und Handeln gegensätzlich sind.

     
  4. 9

    @ureinwohner
    Ich finde es gut, dass es unterschiedliche Sichten gibt.

    >aber beim lesen der zeit habe ich nie etwas manipulierendes, einseitig dargestelltes oder parteipolitisch sympathisierendes gelesen.

    Ich sehe es anders. Okay, sicher gibt es noch weit stärker Manipulierend-einseitiges. Aber so unabhängig wie man sich selbst verkaufen möchte, finde ich die Berichterstattung keineswegs.

    Für mich ein Tiefpunkt war ein ganzzeitiger Artikel, warum man (=die Elite) politisch die Mehrheitssicht der Menschen nicht beachten solle. Bei aller von mir geteilten Ablehnung von Populismus: Es war ein klares Plädoyer gegen die Demokratie.

     
  5. 8

    ihr seit schon echt richtige freaks hier.
    aber ihr erkennt den feind und der wird zerfleischt.
    und wer in nicht mitzerfleischt – der wird zerfleischt.

    zu geil.

    auch in welchem ton ihr hier euch herablassend über herablassendes herablasst. totaler pofallastyle mit westerwelletouch.

    sicher ist man vor euch nur als grüner.
    ps. die zeit erscheint in hamburg nicht in frankfurt
    pps. ich bin natürlich nicht wie der typische klevebloguser ständiger leser aller überregionalen tages- und wochenzeitungen, aber beim lesen der zeit habe ich nie etwas manipulierendes, einseitig dargestelltes oder parteipolitisch sympathisierendes gelesen.
    im gegenteil die zeit bleibt meiner meinung nach immer bei der wahrheit.
    eben halt eine salonfähige taz.
    ppps. die ellenlangen kontaktanzeigen stehen übrigens in der faz.
    ich hoffe die schreiben auch mal was über kleve den an zerfleischung dieser journaille hätte ich richtig spaß.
    ich würde auch bestimmt die beweggründe der kommentartoren wohlwollend übersehen. schön wäre auch mal was in der frankfurter rundschau über kleve – aus den selben oben genannten gründen.

     
  6. 7

    „Die Zeit“ ist genau so wenig liberal wie 90% aller anderen Blätter und Medien. Es gibt m.e. überhaupt gar keine liberalen Medien in Deutschland.

    Man kann -vielleicht abgesehen von wenigen konservativen Ausnahmen- höchstens in verschiedene, gleichermaßen unerträgliche, staatsfanatische Linksabstufungen differenzieren.

    Zeitungs- und Zeitschriftenabos sind in unserer Familie seit einiger „Zeit“ abgeschafft.

     
  7. 6

    Ich bin kein Freund dieses oft pseudoliberalen und sich elitär verstehenden Blättchens. Dient wohl primär der Abgrenzung und Mileau-Pflege der Alt-68er…
    Mich langweilt die „Zeit“ vorrangig, wenn ich die aktuelle Ausgabe in der Klever Stadtbücherei mal anschaue.

    Und ich denke an die Frankfurter Buchmesse, wo ein abwesender Autor einzig aufgrund seiner anderen Meinung auf dem „Zeit“-Podium als geistig behindert bezeichnet wurde. Entlarvend fand ich besonders, dass weder der Moderator (und Zeit-Redakteur) noch das Publikum dies irgendwie befremdlich fanden.
    Ich habe dies als das Niveau der Wochenzeitung hinter dem hochgestochenen Schein verstanden…

     
  8. 4

    @rainer

    DIE ZEIT spricht eine besondere, gehobene LeserInnenschaft als Zielgruppe an, welche mit uns Plebs nun mal nicht viel zu tun haben möchte.

    Am besten finde ich immer noch die verschwurbelten Kontaktanzeigen, die so einiges über den Geisteszustand der Person aussagen.

    Das Kunst immer im Auge des Betrachters liegt, lese ich in der heutigen FAZ. Vielleicht sollten wir den Frankfurtern ein Angebot machen (1 Euro aber dafür frei Haus geliefert?), den Würfel am Opschlag aufzustellen.

    http://www.faz.net/s/RubEBED639C476B407798B1CE808F1F6632/Doc~EE3A842A6CDE347779267DD440F969AE7~ATpl~Ecommon~Scontent.html

     
  9. 3

    hallo, toller artikel, fängt an mit „Große Geschichte wird bisweilen an den unmöglichsten Orten geschrieben.“ und endet mit „Nicht um Geschichte zu schreiben, sondern um sie restlos auszulöschen.“….dazwischen klang für mich alles so ähnlich wie Straßenbegleitgrün, Beelterung oder Sauberlaufzone

     
  10. 1

    „Liebes Tagebuch!

    Heute habe ich im Nörgelblog etwas über diese Ausstellung im Kurhaus gelesen. Diese interessiert mich nicht die Bohne. Viel wichtiger ist, dass endlich der Keller trocken gelegt wird. Das war eine doofe Idee, den dort anzulegen, aber Jürgen hat mich bequatscht. Hätte ich bloss nicht auf den gehört!
    Schon bei dieser Unterstadtgeschichte hat der mich von A bis Z hochgenommen und ich muss dafür gerade stehen.
    Jetzt ham wer den Salat und kein Geld. Da trifft es sich gut, dass die neue Landesregierung die Schlüsselzuweisungen verändern will und wir mehr Geld bekommen sollen. Manfred und die anderen Bürgermeister maulen, weil denen dann der Haushalt um die Ohren fliegt, aber das ist mir schnuppe. Sollen die doch sehen, wie sie klar kommen. Hauptsache ist, das mein Allerwertester gerettet wird und ich nicht noch blamierter dastehe, als ich es ohnehin schon bin. Ich habe mir fest vorgenommen, von dem Geld nach Abzug der Kosten für den Stadionweiterbau und den Gastro-Glascontainern am Opschlag, sowie der Umwandlung des Stadthallenparkplatzes zu einem Erlebnispark mit Tiefgarage vielleicht auch die dämlichen Toiletten an der Lutherschule renovieren zu lassen, aber nur, wenn noch Geld übrig sein sollte. Wenn nicht, dann ist es mir auch egal, denn die Blagen haben mich in meiner Zeit als Ausnahmepädagoge von hohem Rang nur gequält und wie viele andere Klever sowieso nie richtig ernst genommen. Seht ihr, das habt ihr nun davon!

    So, liebes Tagebuch, ich muss jetzt Schluss machen. Gaby hat mir aufgetragen, mit dem Bike nach Borth zu fahren um ein Kilo Salz zu besorgen. Ich muss nur noch die Stützräder anschrauben, meine Lieblings-CD „Born to be wild“ einzulegen und dann gehts los!