Innere Unruhe in der Sternbuschklinik: Patienten verunsichert, Ärzte und Therapeuten frustriert, LVR kündigt „innovative Konzepte“ an

Blick auf die Sternbuschklinik: Patient in eigener Sache?
Die Pflegedienstleitungen Heinz-Gerd Giesen und Sibel Eriel freuen sich mit der der Ärztlichen Direktorin Anita Tönnesen-Schlack (2.v.l.) und dem Kaufmännischen Direktor Stephan Lahr (r.) über das neue Stationsgebäude in Bedburg-Hau – anderswo rumort es mächtig

Der Bezug eines neuen Stationsgebäudes auf dem Gelände der LVR-Klinik in Bedburg-Hau war ein Ereignis, das aus Sicht der Verantwortlichen perfekt dokumentierte, wie gut es um die psychiatrische Versorgung der Menschen am Niederrhein bestellt ist. 23 Millionen Euro investierte der Landschaftsverband Rheinland, fünf Stationen aus der ehemaligen Wadtberg-Klinik konnten umziehen, der Wechsel erfolgte während des normalen Klinikalltags und verlief „reibungslos“.

Von einer „deutlichen Verbesserung der psychiatrischen Versorgung“ sprach die Ärztliche Direktorin der Klinik, Anita Tönnessen-Schlack. Nicht nur Patientinnen und Patienten würden sich in den „modernen, lichtdurchfluteten Räumen wohl fühlen“, sondern auch die Mitarbeitenden fänden „wesentlich verbesserte Arbeitsbedingungen vor“.

Anlass also für gute Laune, und Aufbruchstimmung, das sollte anlässlich der Eröffnung Ende August dokumentiert werden. „Qualität für Menschen“, so wirbt der LVR für seine Arbeit, und die Freude über das neue Stationsgebäude sollte diesen Anspruch unterstreichen.

Gerade einmal fünf Kilometer von diesem Neubau entfernt sieht die Welt des psychiatrischen Alltags allerdings ganz anders aus. Für viele Menschen aus Kleve und Umgebung ist die Sternbuschklinik in den vergangenen Jahrzehnten die erste und verlässliche Adresse gewesen, wenn es um die Behandlung von psychischen Erkrankungen ging.

Doch das ändert seit einiger Zeit: Ärzte und Therapeuten gehen oder werden versetzt und werden aufgefordert, „Patienten auszusortieren“. Patienten erhalten Anrufe, dass sie fortan nicht mehr behandelt werden können. „Es ist ein Trauerspiel“, sagt ein Mitarbeiter, der namentlich nicht genannt werden möchte.

Welche Bedeutung die Klinik für die medizinische Grundversorgung hat, zeigt die Zahl von 2500 Menschen, die dort pro Quartal in der Ambulanz behandelt werden. Die Ärzte und Therapeuten kümmern sich um die gesamte Bandbreite der psychischen Störungen, von Depressionen über Angst- und Zwangsstörungen bis hin zu bipolaren Erkrankungen und Schizophrenie. Patienten, die zuvor stationär versorgt wurden, werden in der ambulanten Station weiter betreut.

Unter der Leitung von Oberarzt Dr. Adam Krakiewicz und unter der Aufsicht von Chefärztin Dr. Marie Brill waren fünf psychiatrische Fachärzte sowie weitere fünf Psychologen und Psychotherapeuten und natürlich Krankenpflegepersonal in der Ambulanz tätig. „Eigentlich wäre noch mehr Personal nötig gewesen“, so der Mitarbeiter. „Doch die neue Maxime ist: Lieber weniger Patienten behandeln.“

Den Kurs in der Sternbuschklinik bestimmt Anita Tönnessen-Schlack. Nach der Verabschiedung von Dr. Brill wurde sie vom LVR zur neuen Ärztlichen Direktorin ernannt. Ein neuer Stil hielt Einzug. Für die Sternbuschklinik bedeutete dies, dass immer wieder Ärzte und Therapeuten abgezogen wurden, um die Lücken in der Forensik zu stopfen. Eine Therapeutin, so wird berichtet, sei aus dem Urlaub zurückgekommen und habe erst beim Einschalten des Computers angesichts eines leeren Terminkalenders von ihrer Versetzung erfahren.

Dr. Krakiewicz ist mittlerweile im Ruhestand, ein anderer, langjähriger LVR-Kollege wechselte in ein Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ), weitere Kollegen haben gekündigt, Ersatz ist nicht in Sicht. Personalgespräche sollen mitunter etwas „ruppig“ verlaufen. Eine Warteliste wurde dem Vernehmen nach geschlossen, weil sie zu voll war. Unter der Hand werden Hinweise weitergereicht, was man seinem Hausarzt sagen soll, um dennoch eine Behandlung zu erzwingen.

Derzeit arbeiten in der Ambulanz nur noch drei Ärzte. Ein weiterer Arzt wird bald aus der Ambulanz versetzt und seine 500 Patienten mitnehmen. Die zwei Ärzte, die bleiben, reichen gerade einmal, um im Quartal 700 bis 800 Patienten zu behandeln, sodass rechnerisch eine Lücke von 1200 Patienten bleibt, die nicht mehr in der Sternbuschklinik versorgt werden können. Pro Quartal, wohlgemerkt.

„Es ist ein Skandal! Wir tragen etwas mit, das schief läuft“, so der Eindruck des Mitarbeiters. Das Geschehen zieht möglicherweise sogar Kreise über die Sternbuschklinik hinaus. In den vergangenen Monaten gab es zwei gravierende Vorfälle in der Forensik (eine Geiselnahme im Mai, eine Brandstiftung im August). Zumindest die Frage darf gestellt werden, ob die vielfachen Personalrochaden da eine Rolle gespielt haben können.

Der LVR wehrt sich gegen die Kritik aus den eigenen Reihen. In einer Stellungnahme der Kliniksprecherin heißt es: „Wir bestätigen gerne noch einmal, dass die LVR-Klinik Bedburg-Hau mit ihren Ambulanzteilen, so auch dem in der Sternbuschklinik in Kleve, auch in Zukunft ihrem Versorgungsauftrag nachkommt.“ Die Frage, ob Patienten „aussortiert“ werden, blieb unbeantwortet. Man sei derzeit dabei, Verbesserungen und innovative Konzepte in unseren Psychiatrischen Institutsambulanzen einzuleiten und umzusetzen, hieß es stattdessen.

Der Landschaftsverband Rheinland (Köln) teilte in einer Stellungnahme mit: „Die LVR-Klinik Bedburg-Hau passt Ihre Behandlungsangebote und Strukturen an sich ändernde Rahmenbedingungen, z.B. an die demographische Entwicklung oder Behandlungserfordernisse, an. Diese Anpassungen können auch Veränderungen in der Organisation oder Personalstruktur einzelner Bereiche bedeuten und haben das Ziel, die uns anvertrauten Menschen angemessen und bedarfsgerecht entsprechend unseres Versorgungsauftrags zu behandeln und zu betreuen. Aktuelle Veränderungen dienen z. B. der Verbesserung der Gemeindenähe und dem Angebot spezialisierter Behandlungen und wirken sich positiv auf die Situation der Patienten aus. Wir bitten um Verständnis, dass wir uns darüber hinaus zu internen Arbeitsprozessen nicht äußern.“

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105 Kommentare

  1. 105

    Ich finde es alles sehr traurig. [103. Leserin] hat Recht, es ist eine Demütigung! Dr. Krakiewicz hat das alles ja wirklich nicht verdient! [17. Pit Potlot] „Mit Amtsantritt der Ärztlichen Direktorin Anita Tönnesen-Schlack hielt wahrlich „ein neuer Stil Einzug” – wenngleich auch dieser jeglichen Stil vermissen lässt!” Ich kann dem nur zustimmen!

     
  2. 104

    Es ist einfach eine Schande wie Dr. Krakiewicz behandelt worden ist! Das nennt man in der LVR-Klinik Bedburg-Hau „Unsere Mitarbeiter stehen bei uns an erster Stelle“. Noch nicht mal ein Dankeschön (nach mehr als 30 Jahren Dienst)! Frau Tönnesen-Schlack sitzt jetzt in seinem Zimmer, aber wird Dr. Krakiewicz NIE ersetzen können! […]

     
  3. 103

    @102.Frau K.J
    das ist eine Demütigung für seinen Einsatz zum Wohl Psychisch erkrankter Menschen
    in seinen langen Berufsjahren
    ich kann dem nur zustimmen Frau K.J

     
  4. 102

    Auf einmal hörte ich telefonisch, dass mein Psychiater weg ist. Ich habe mich noch nicht mal vernünftig von ihm verabschieden können. Auch finde ich es grauenhaft wie Dr. Krakiewicz von der ärztlichen Direktorin behandelt worden ist! Mit Anstand hat das nichts zu tun! Es ist eine Schande!

     
  5. 101

    @Gdansk
    das kann ich nachempfinden
    keiner der fehlenden Psychiater und Psychologen sind an dieser Stelle zu ersetzen
    es sollte ein Kontakt Aufruf für Betroffene sein …..Kein Ersatz
    Alles Gute für Sie und viel Kraft ! Gdansk

     
  6. 100

    Ich möchte aber meinen Psychiater Dr. Krakiewicz zurück. Ihm konnte ich vertrauen. Er ist nicht zu ersetzen!

     
  7. 99

    Es müssen Initiativen gegründet werden
    Selbsthilfegruppen oder eine Telefonseelsorge für diese allein gelassenen Patienten
    das würde doch über rd gehen ?
    ich weiß das es mehr sind als ein Suizid in den letzten Wochen
    und wir sind mitten im zweiten Lockdown
    die Situation lässt sich in der LVR eh nicht mehr verändern
    aber man müsste etwas tun
    wer schließt sich da an ?
    das wäre mein Ansage und Bitte

     
  8. 98

    @97 Frau I.K.
    „Sehr schade, dass alles auf Kosten der Patienten geht”.

    Leider ist es fast immer so. Sie haben Geld für einen neuen Parkplatz, für vier Sekretärinnen und einen neuen Dienstwagen für die ärztliche Direktorin, aber die Patienten werden mitten in der Pandemie komplett im Stich gelassen!

     
  9. 97

    Leider muss in der Sternbuschklinik wegen der Umstrukturierung so viel eingespart werden. Die meisten Patienten bekommen nur noch Behandlungstermine von 15 Minuten. Merkwürdig ist, dass die vorige ärztliche Direktorin, Frau Dr. Brill, nur eine Sekretärin hatte und die jetzige ärztliche Direktorin, Frau Tönnesen-Schlack, vier Sekretärinnen/Assistenten benötigt? Sehr schade, dass alles auf Kosten der Patienten geht.

     
  10. 96

    @18 LVR-Klinik Bedburg-Hau (und @94 rd)

    „Die notwendigen Entwicklungen in der Sternbuschklinik dienen ausschließlich der Verbesserung der Versorgungsstruktur“.

    Inzwischen gibt es den ersten Suizid. Wie viele folgen noch?

     
  11. 95

    @94 R.D. und @21 R.D.

    R.D., was schließen Sie daraus, dass die LVR-Klinik Bedburg-Hau Ihre drei Fragen (siehe Kommentar 21) nicht beantwortet hat? Werden Sie darüber noch ein Update verlangen?

     
  12. 94

    @Hirsch Das kann natürlich sein. In den Bereichen Medizin und Recht sind diese Portale aber meiner Meinung nach in aller Regel irreführend, weil zu viele Befindlichkeiten einfließen, die mit der tatsächlich geleisteten Arbeit nichts zu tun haben. Wird die Krankheit nicht geheilt, heißt das ja eben nicht (oder nicht unbedingt), dass der Arzt bzw. das Krankenhaus schlecht sind. Der Patient hätte dennoch lieber eine Heilung. Ist auch verständlich, aber die negative Bewertung sollte dann die Krankheit bekommen.

     
  13. 93

    Was bei den LVR-Kliniken in Bedburg-Hau auffällt, sind die schlechten Bewertungen. Sicherlich sind Bewertungen im Internet mit Vorsicht zu geniessen, aber im Vergleich zu Bewertungen von anderen Fachkliniken mit dem gleichen oder ähnlichen Leistungsangebot fällt auf, wie schlecht sie sind.
    Lässt sich das auf die vertrackte Entwicklung in letzter Zeit und dem daraus resultierenden Personalschwund zurückführen?

     
  14. 92

    @Friedrich Muhs Die Offenen Klever könnten doch z.B. offizielle Anfragen stellen und das Thema im Stadtrat einbringen.

     
  15. 91

    @88. Niederrheinerin Jeder kann sich im Prinzip einmischen, alle Bürgerinnen u. Bürger, die im Kreis Kleve leben, sind potentiell von den Problemen bei der LVR betroffen. Es ist nur bei mir ein tiefsitzendes Unbehagen etwas falsch zu machen und damit ungewollt Schaden anzurichten. Das noch sehr viel tiefsitzendere Unbehagen ist, dass bei viel zu wenig niedergelassenen Neurologen, Psychiatern und Psychotherapeuten nun eine Versorgung durch den LVR nicht mehr wie früher gewährleistet ist. Es mögen vielleicht genug Betten vorhanden sein ohne Fachpersonal nützen die aber nichts.

     
  16. 90

    @87. Friedrich Muhs „Kritik an Leitung der Klinik inkl. Außenstelle“
    Ich kann meine Haltung nur noch einmal wiederholen, inhaltlich stehe ich meilenweit vom Geschehen weg, aber alleine schon die Fassungslosigkeit, die ich aus der Reaktion von #88. Niederrheinerin ob Ihrer Posts #85 , 87 herauslese, sagt mir, dass sich das Problem vermutlich einfach recht losgelöst von medizinich/inhaltlichem Content auf das Verhältnis Führungsebene ./. Ausführungsebene in amtlicher Hierarchie herunterbrechen lässt.
    Da könnte ich dann schon wieder mitreden.
    Selbst habe ich z.B. in jungen Jahren in einer Behörde miterleben müssen, wie die für das mittlere Management nicht lösbaren Probleme von der Führungsspitze, die sehr wohl die Probleme effektiv hätte lösen können, dieses aber partout nicht wollte, auf ebendieses mittlere Niveau gelastet wurden.
    Konkret heisst das, es waren die Anfänge des Datenschutzes, Akten wurden in den Amtszimmern in simplen Aktenschränken mit Holzrollo’s aufbewahrt, die mit trivialen Schlössern durch einfaches Möbelschloss verschlossen waren.
    Wegen der gleitenden Arbeitszeit, und weil verschiedene Mitarbeiter Zugang zu den Akten haben mussten, waren die Schränke eigentlich immer geöffnet, nur das Amtszimmer war mit einem Schlüssel verschlossen. Allerdings hatte die Putzkolonne einen Generalschlüssel, sodass, wer wollte, auch Zugang zu Akten haben konnte.
    Das Problem war nun, dass die Führungsebene nicht für den Austausch von Aktenschränken gegen ordentlich sicherbare Exemplare sorgte, sondern einen Ukas unterschreiben liess, nachdem jeder einzelne Sachbearbeiter verpflichtet wurde, im Sine der gültigen Dateschutzrichtlinie zu jeden Zeitpunkt sicherzustellen, dass ein missbräuchlicher Zugriff nicht erfolgen könne. Problem gelöst, jedenfalls für die Führungsriege.
    Der Rest hatte damit Verantwortung, der er niemals gerecht werden konnte.
    Hier sehe ich dann eine Parallele zum Problem mit der LVR. Die Führung zitiert aus dem Leistungskatalog, die Angestellten sind für die nicht erfüllbaren Zielvorstellungen verantwortlich, und den Schaden baden die Patienten aus.
    Nach dem Schema -Ich Chefin, Ihr Personal, unten das Fussvolk, Diskussion geschlossen.
    Das kann nicht funktionieren, und Ärzten und Personal kann man nachsehen, dass die das sinkende Schiff verlassen, sofern sie können.
    Vertrackte Situation, die man vielleicht sogar in die politische Ebene verlagern muss um eine Lösung herbeizuführen. Immerhin bereiten die Parteien sich ja schon langsam auf den Bundestagswahlkampf vor.

     
  17. 89

    @88. Niederrheinerin Die Idee taugt nichts, das ist mir jetzt auch klar. Ich meinte aber nicht, was Sie daraus lesen. Wobei das an meiner unzureichenden Formulierung liegt, dass etwas anderes als von mir gemeint ist daraus gelesen werden kann.

    Um es klar zu stellen:
    Wenn Hilfe von außen kommt, darf diese nicht Patienten oder Beschäftigte der LVR in Bedrängnis bringen.
    Das bedeutet m.E., dass Außenstehende nicht einfach drauf los Aktionen machen können. Es dürfen bei dieser Auseinandersetzung keine Patienten oder Beschäftigte zu Schaden kommen, vom Schaden abgesehen, der schon angerichtet worden ist. Deshalb würde z.B. ich nichts unternehmen ohne das ich ausdrücklich darum gebeten worden bin und der oder die Betroffene mir gesagt hat was wie am besten zu tun ist. Natürlich würde ich nichts tun, was ich nicht verstehe oder nicht verantworten kann.
    Nur die Betroffenen ob Patienten oder Beschäftigte können sagen ob Hilfe von außen sinnvoll ist oder jemand wie Sie, die Sie anscheinend Ahnung von der Thematik haben.

    Wenn es etwas gibt, was Menschen aus dem Kreis Kleve tun können, hätte ich gerne Hinweise was das genau ist, was ich tun kann.
    Hilft es, wenn ich mich an meine Krankenkasse wende? Und falls ja was genau muss ich tun? Eine Anfrage, Beschwerde???
    Ich arbeite nicht beim LVR und habe von dem was da vor sich geht nur diese Informationen aus dem Kleveblog (RDs Text + Kommentare). Ich finde das unglaublich was hier mit der medizinischen Versorgung der Bevölkerung im Kreis Kleve passiert! Letztes Jahr war jemand aus meiner Familie für 10 Tage in der Föhrenbachklinik, die Behandlung war top! Was passiert mit einer schwerkranken 80-jährigen beim nächsten Notfall? Soll sie nach Krefeld, weil keine Aufnahmekapazitäten da sind? Oder nach Düsseldorf??? Ehrlich gesagt geht mir der Arsch auf Grundeis, wenn ich die Kommentare lese und ich bin mir bewusst, dass es viele Menschen gibt, die es sehr viel härter trifft, getroffen hat und treffen wird.

     
  18. 88

    @85, 87 Friedrich Muhs „Dazu müssten sie Anweisungen und Informationen von Insidern erhalten und den Anweisungen gemäß quasi im Auftrag der Insidergruppe agieren.“ – „(…) dass unbeteiligte Dritte ausschließlich nach Anweisung und nicht auf eigene Faust handeln“

    Ich bin sprachlos.

    „Das würde allerdings volles gegenseitiges Vertrauen und dementsprechend Vertrauenswürdigkeit voraussetzen.“

    Das funktioniert doch nicht und macht die Aufforderung, etwas zu unterschreiben, was sich der eigenen Kenntnis entzieht, auch nicht besser.

    Was man machen kann: Fragen stellen, unangenehme Fragen. Auf eigene Verantwortung und ohne Anweisung.

     
  19. 87

    @86. jean-baptiste An dem in Kommentar 85. angedeuteten Weg, habe ich ebenfalls Zweifel. Der Gedanke kam mir, weil ich mir aus Erfahrung vorstellen kann wie schwierig es für die Beschäftigten der LVR-Klinik ist, sich zur Wehr zu setzen, solange sie sich nicht zusammengefunden und ggf. organisiert haben, was anscheinend noch nicht der Fall ist.
    Wenn ich das richtig verstanden habe, ist eine (große/sehr große) Mehrheit der Beschäftigten nicht einverstanden mit der Leitung der Klinik inkl. Außenstelle (Sternbuschklinik). Soweit bekannt ist, sind Gespräche zwischen Frau T.-S. und den Beschäftigten ergebnislos verlaufen und haben nicht nur nicht zu Verständnis bzw. Kompromissbereitschaft geführt (siehe Kommentar 61 von Pit Potlot), sondern anscheinend auch noch den Druck auf die Beschäftigten erhöht (Mobbing). Ich habe es oft genug erlebt, wie eine große Gruppe bestehend aus formal nicht mächtigen Personen einer formal mächtigen/mächtigeren Person (oder kleinen Personengruppe) ausgeliefert ist, weil es nicht so einfach für die große Gruppe ist, sich zusammenzuschließen und gemeinsam zu agieren.
    Wer Kolleginnen und Kollegen anspricht und um eine außerdienstliche Zusammenarbeit in diesem heiklen Fall bittet, braucht Mut und ein Gespür dafür wo das Gegenüber steht und ob Vertrauen möglich ist.
    Je nach dem wie groß der Druck von der Leitung ist und ob sie Beschäftigte gegeneinander ausspielt, um gezielt eine Einigkeit unter den Betroffenen zu verhindern, gehört großer Mut dazu sich an einem Widerstand zu beteiligen. Je mehr sich zusammenfinden und gemeinsam handeln umso ungefährlicher ist es für die einzelne Person. Das ist eine Binsenweisheit, aber nicht einfach umzusetzen. Was die Anregung in Kommentar 85 angeht, so meinte ich, dass unbeteiligte Dritte ausschließlich nach Anweisung und nicht auf eigene Faust handeln. Dazu braucht es großes Vertrauen und der Betroffene oder die Betroffene(n) muss/müssen die unbeteiligte dritte Person gut kennen. Das würde den Kreis der geeigneten Personen stark einschränken, es kämen z.B. Freunde und Verwandte in Frage. Bei allen juristischen Schritten müssen die Betroffenen sowieso selbst bzw. mit Rechtsbeistand in Erscheinung treten.
    Sie haben recht, der Weg (85. Kommentar) ist wahrscheinlich nicht praktikabel. Es ist eher meine Hilflosigkeit angesichts dieser ungeheuerlichen Vorgänge beim LVR, die mich zu diesem unbrauchbaren Vorschlag verleitet hat.

     
  20. 86

    @85. Friedrich Muhs „unbeteiligte Dritte das Schreiben/Kontaktieren (teilweise) übernehmen“
    Eigentlich will ich mich in diese Diskussion nicht inhaltlich einmischen, da ich in dem Thema total nicht drinstecke und jede Meinung, die ich annehmen würde, fremdgesteuert wäre.
    Aber generell glaube ich nicht, dass der von ihnen vorgeschlagene Weg sinnvoll ist, wenn ich mich zur Vorgehensweise äussern darf.
    Im günstigsten Fall würden solche Briefe direkt im Papierkorb landen, im ungünstigsten Fall, je nach dem wie weit die Vermittler sich aus dem Fenster hängen, sogar beim Staatsanwalt.
    Möglichkeiten der Einflussnahme auf Entscheider sehe ich nur bei Gewerkschaften, Anwälten, oder Patientenvertretungen.
    Wenn letztere nicht vorhanden sind, würde es an der Zeit sein, eine solche zu gründen, und dann vielleicht zusammen mit der Gewerkschaft gemeinsam anwaltlich vertreten Aktionen zu unternehmen.

     
  21. 85

    @83. klar „Also schreiben/kontaktieren Sie, und tun Sie etwas für die Menschheit! Gemeinsam sind wir stark!“

    Vielleicht könnten unbeteiligte Dritte das Schreiben/Kontaktieren (teilweise) übernehmen. Dazu müssten sie Anweisungen und Informationen von Insidern erhalten und den Anweisungen gemäß quasi im Auftrag der Insidergruppe agieren. Das würde allerdings volles gegenseitiges Vertrauen und dementsprechend Vertrauenswürdigkeit voraussetzen. Ich weiß nicht ob das ein geeigneter Weg ist, aber den Kommentaren nach benötigen die betroffenen Beschäftigten der LVR-Klinik Unterstützung, um mit dem Problem fertig zu werden. Versuche, eine Lösung zu finden, sind den Kommentaren zu folge bisher gescheitert.

     
  22. 83

    @82 Whatamess
    Wenn jeder (mindestens 1.200 Patienten/Mitarbeiter/Beteiligten in Kleve Blog), die Adressen (Ärztekammer, Politiker, Journalisten, usw.) anschreibt, passiert voraussichtlich doch noch etwas. Der LVR ist trotz Logo „Qualität für Menschen“ offensichtlich nicht an Qualität für Patienten interessiert, aber kann von oben (Politik, Krankenkassen, Ärztekammer, Gerichtsverfahren) gezwungen werden. Aktiv beteiligen bedeutet die Verantwortung für ein besseres Gesundheitssystem übernehmen, und wenn Vorstandsmitglieder nicht mitmachen wollen, sollten sie ersetzt werden. Schließlich sollte jeder daran interessiert sein, eine bessere Behandlung für die Patienten anzustreben. Also schreiben/kontaktieren Sie, und tun Sie etwas für die Menschheit! Gemeinsam sind wir stark!

     
  23. 82

    Jetzt muss man schon lange nach unten scrollen, um nochmal Bezug zu nehmen… leise wächst Gras über die Sache, die Aufregung weicht dem Alltag und dass der LVR den Vertrag von Frau T.-S. aktuell trotzdem um weitere 4 Jahre verlängert hat ist schon keine Nachricht mehr wert… nun, jetzt kann sie weiter schalten und walten…

     
  24. 81

    @79. klar

    Bitte, sehr gerne!

    Das wird der beste Weg sein. Vielen Dank für Ihren Einsatz!!!

     
  25. 80

    @74 unbeteiligt, @73 Steuergeldverschwendung, @69 klar, @68 Pit Potlot
    Ich mache mir große Sorgen um meine Tante. Sie sagt mir, dass sie Rezepte bekommt ohne dass sie in der Sternbuschklinik ihren Arzt sieht. Ist ihr Arzt vielleicht auch weg? Ich werde die Krankenkasse (AOK) und die Ärztekammer darüber kontaktieren.

     
  26. 79

    @78 unbeteiligt
    Vielen Dank für die Informationen! Wir werden die Bezirksregierung Düsseldorf und die Landesregierung NRW kontaktieren.

     
  27. 78

    @75. klar

    Eventuell noch einen Schritt weiter:

    Bezirksregierung Düsseldorf
    Behördenleitung Brigitta Radermacher
    http://www.brd.nrw.de

    Bezirksregierung Düsseldorf
    Dezernat 24
    LRD Zimmermann
    Am Bonneshof 35
    40474 Düsseldorf

    Tel.: 0211-475-2400
    Fax: 0211-475-5900

    – Öffentl. Gesundheit
    – Aufsicht über die medizinischen und pharmazeutischen Einrichtungen
    – Krankenhausförderung
    – Sozialwesen

    Außerdem findet sich hier das Landesprüfungsamt für Medizin, Psychotherapie und Pharmazie

    Wenn gar nichts hilft:

    http://www.land.nrw/de
    Landesregierung NRW
    Ministerpräsident Armin Laschet

    Servicenummer: 0211-837-1001

    (die Menschen dort sind sehr freundlich und hilfsbereit)

    Meine Meinung ………. auf diesem Wege wird man Ihnen bestimmt konkrete Auskunft geben, und hoffentlich eine positive Lösung finden können.

     
  28. 77

    @75. klar
    Leider war es mir nicht möglich, früher zu antworten. Sorry!

    Direkte Ansprechpartner, übergeordnete Stelle

    Ärztekammer Nordrhein

    Regierungsbezirk Düsseldorf
    Tersteegenstraße 9
    40474 Düsseldorf

    Tel.: 0211 – 43020
    Fax: 0211 – 4302 1200

    E-Mal: aerztekammer@aekn.de

    http://www.aekno.de

     
  29. 76

    Ärztekammer Nordrhein – Kreisstelle Kleve: https://www.aekno.de/aerztekammer/kreisstellen/kreisstelle-kleve

    Aufgaben der Kreisstelle, u.a.:

    – bietet ein niedrigschwelliges Konfliktmanagement zwischen Arzt und Patienten und berät in Einzelfällen

    – stellt den ambulanten ärztlichen Notfalldienst in den sprechstundenfreien Zeiten sicher in Zusammenarbeit mit der zuständigen Untergliederung der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein

    – bietet das örtliche Schlichtungswesen an

    – informiert und berät Ärzte, Behörden und Patienten

    – kooperiert vor Ort mit Selbsthilfegruppen und unterstützt den öffentlichen Gesundheitsdienst

     
  30. 74

    Haben sich die Mitarbeiter und Patienten eventuell schriftlich, an die zuständige Ärztekammer gewandt?

     
  31. 73

    @69 klar und @68 Pit Potlot: Richtig! Es wäre gut, wenn alle Patienten bei ihren Krankenkassen um Ãœberprüfung bitten! Wenn Frau T.S. die LVR-Klinik Bedburg-Hau ordnungsgemäß führt, wird sie völlig damit einverstanden sein!

     
  32. 72

    @71. Niederrheinerin
    Ja, habe ich. Ob das passend ist, wird man mir dann sagen, falls das Angebot angenommen wird. Oder vielleicht gibt es auch schon andere Ideen.

     
  33. 70

    @Mitarbeiter
    Falls Unterstützung vom „Volk“ gewünscht wird, würde ich mich beteiligen. Es ist unsere medizinische Versorgung, die auf dem Spiel steht, und das stinkt mir gewaltig. Falls Sie und eventuell Ihre Mitstreiterinnen und Mitstreiter meinen Unterstützung von jemandem, der weder Arbeitnehmer noch Patient der LVR-Klinik ist, gebrauchen zu können, lässt sich ein Kontakt über rd sicher herstellen. Denn anders als Ihnen kann mir niemand vom LVR was.

     
  34. 69

    @68 Pit Potlot Meinen Sie, dass die Krankenkassen (AOK, IKK, DAK, BARMER, TK, usw.) schon wissen, dass es dort keinen Facharzt mehr gibt?

     
  35. 68

    Sternbusch-Klinik: Der ärztliche Ausverkauf geht weiter! Schon wieder hat zum Monatswechsel eine Ärztin gekündigt und verlässt die Klinik. Wen haben wir denn da jetzt noch???

    Wieder einmal auffällig: Die personelle Schwindsucht grassiert weiter im unmittelbaren Verantwortungsbereich der ärztlichen Direktorin Tönnesen-Schlack…

    Und der LVR in Köln möchte weitere vier Jahre tatenlos zuschauen? Immer weniger Ärzte bedeuten immer weniger und unzufriedenere Patienten. Schön, wenn man die Personalkosten so „im Griff“ hat – oder aber entgleitet hier jemandem so langsam die Situation? Schlussendlich werden die Fixkosten zum erdrückenden Mühlstein werden, der die Klinik gänzlich in die Tiefe zieht!

    […]

     
  36. 67

    @66 Mitarbeiter Auf einmal getroffene Personalentscheidungen hat ein Personalrat in der Regel keinen Einfluss, weil sich Arbeitsverträge nicht einfach wieder auflösen lassen. Was grundsätzlich richtig ist.

    Ob Frau Tönnesen-Schlack immer wiedergewählt wird bis zur Rente, „egal was sie macht“, lässt sich heute nicht sagen. Es wäre besser, solche Vermutungen nicht anzustellen, weil es für Sie und Ihre Kolleginnen und Kollegen nichts bringt, außer ein Gefühl von Machtlosigkeit.

    Ich glaube nämlich, dass Sie alle gar nicht so machtlos sind. Als Erstes würde ich Ihnen empfehlen, eine Rechtsschutzversicherung mit Arbeitsrechtsschutz abzuschließen, wenn noch nicht vorhanden. Die sind gar nicht so teuer. Die meisten haben drei Monate Wartezeit. Also besser abschließen, bevor sie gebraucht werden könnte. So eine Versicherung macht etwas sicherer. Käme eine Abmahnung oder eine unzumutbare Versetzung, könnten Sie Versicherungsschutz beantragen, bevor Sie sich an eine Kanzlei für Arbeitsrecht wenden. Mit einer vergleichsweise geringen Eigenbeteiligung kann man sich dann wehren. – Dann wäre es gut, alles sachlich aufzulisten, was aus Ihrer Sicht nicht gut läuft. Wenn Sie sich da mit einer möglichst großen Kollegengruppe abstimmen könnten, wäre das hilfreich.
    Es gibt einen Personalrat in Bedburg-Hau und den Gesamtpersonalrat in Köln. Alleine „schockiert“ zu sein, reicht nicht als Reaktion für einen Personalrat. Es muss herausgefunden werden, welche objektiven Sachlagen nicht akzeptabel sind, bei Arbeitszeiten, Aufgabenbereichen, Umgang mit Personal und Patienten u.a. Alles auch schriftlich machen. An Gesprächsinhalte können sich sonst nachher nicht mehr alle erinnern.

    Ich weiß nicht, welche hierarchischen Blockaden es beim LVR gibt, aber es ist schwer vorstellbar, dass eine Person machen kann, was sie will. Auf jeden Fall haben Sie und Ihre Kolleginnen und Kollegen Rechte.

    Sie schreiben: „Nur von ‚oben‘ können wir etwas erreichen“ – genau das glaube ich nicht. Da kann man teilweise lange warten. Die Leute in der DDR haben darauf auch nicht gewartet.

    Sie schreiben: „(…) wenn man Kritik äußert, wird man als Mitarbeiter/Kritiker ‚ernsthaft‘ bedroht“ – könnten Sie erläutern, wie diese Bedrohung aussieht?

     
  37. 66

    @65. Niederrheinerin Vielen Dank für Ihre Unterstützung! Der Gesamtpersonalrat ist schockiert, aber kann letztendlich auch wenig machen. Es wird voraussichtlich lediglich kleine Teilerfolge geben. Es hilft alles nichts. Der Punkt ist, dass Krankenhausausschuss 4 [Dezernat 8/Frau Martina Wenzel-Jankowski (SPD), sie ist die große Unterstützerin von Frau Tönnesen-Schlack] diese Entscheidung getroffen hat! […] man kann gar nichts machen. Es geht um Macht und nicht um Qualität für Menschen. Egal was Frau Tönnesen-Schlack mit ihren Patienten und Mitarbeitern macht oder nicht macht, sie wird immer bis zu ihrer Rente wiedergewählt werden. Die LVR/SPD in Köln kann alles im Alleingang entscheiden und wenn man Kritik äußert, wird man als Mitarbeiter/Kritiker „ernsthaft“ bedroht. Trotzdem werden wir die Patienten der LVR-Klinik Bedburg-Hau nicht im Stich lassen und Unterstützung von der Landespolitik NRW/Deutschland (CDU/FDP/Bündnis 90-die Grünen und Linke) suchen. Nur von „oben“ können wir etwas erreichen. Hauptsache-liebe Patienten und Kollegen der LVR-Klinik Bedburg-Hau: Keine Angst […] haben! Die DDR-Bürger haben gezeigt, dass man nie aufgeben soll und dass es immer Wege gibt […]! „Wir sind das Volk!“ Genau das haben wir Deutschen gestern doch so schön gefeiert!

     
  38. 64

    Wir gratulieren Frau Tönnesen-Schlack mit ihrer Wiederwahl (bis mindestens 2024)! Frau LVR-Direktorin Lubek (und vor allem auch die SPD) vielen Dank für diese Entscheidung! Es zeigt uns, dass es bei der LVR/SPD (in Köln) nur um Macht und Geld geht und dass die Patienten und Mitarbeiter der LVR-Klinik Bedburg-Hau euch gar nicht interessieren! CDU/FDP/Bündnis 90-die Grünen und Linke mach doch endlich mal was bevor es zu spät ist (Mit der AFD möchten wir selbstverständlich gar nichts zu tun haben.[…]

     
  39. 63

    Vielen Dank! Endlich bekommen wir mal Unterstützung! Leider können wir die Frau Tönnesen-Schlack selbst nicht abwählen. Deswegen ist es sehr wichtig, dass alle Patienten und Mitarbeiter vor allem Köln informieren (Frau LVR-Direktorin Lubek/Gesamtpersonalrat des Landschaftsverbandes Rheinland, usw.)!

    @62. Seebär, eine Mediation […] ist chancenlos! […] Wir müssen verhindern, dass sie die ganze LVR-Klinik Bedburg-Hau gegen die Wand fährt!!! Wir brauchen möglichst bald eine Interim-Direktorin, einige Vorstandsmitglieder (Edgar Seeber, Manfred Adomat und Stephan Lahr) könnten vielleicht bleiben, aber [andere] Vorstandmitglieder müssen ersetzt werden.

     
  40. 62

    @61. Pit Potlot
    Mediation kann nur dann funktionieren, wenn die Führungsebene des LVR an einer Klärung interessiert ist. Wenn sie aber die ärztliche Direktorin vorbehaltlos unterstützt egal wie sich die ärztliche Direktorin verhält, dann kann das nicht funktionieren. Aus Ihrem Kommentar geht hervor, dass die Leitung des LVR nicht am Gelingen einer Mediation interessiert ist und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, für die die ärztliche Direktorin die Vorgesetzte ist, der Willkür aussetzt. Durch die Weigerung der LVR-Leitung die Belegschaft in den Kliniken vor Willkür und Schikane zu schützen, wird wie hier verschiedentlich berichtet wurde das Personal vergrault, der Krankenstand in die Höhe getrieben und dem übriggebliebenen Personal grenzwertige bis unzumutbare Arbeitsbedingungen zugemutet. Von den Verheerungen, die das bei den Patienten anrichtet, ganz zu Schweigen. Eine Sache verstehe ich aber nicht. Was hat die LVR-Leitung davon, wenn die Kliniken herunter gewirtschaftet werden?

     
  41. 61

    Ich bin überrascht – oder nein, ich bin es eigentlich nicht – wie rege und offen hier miteinander über dieses wichtige Thema diskutiert wird! Wo sonst kann man einmal offen seine Meinung sagen, ohne gleich Repressalien befürchten zu müssen?

    @30. Seebär:
    Mediation ist immer ein gutes Mittel. Es bedingt jedoch, dass beide Seiten ein Mindestmaß an Einsichtsfähigkeit mitbringen und die Bereitschaft, sich zumindest ein wenig aufeinander zuzubewegen.

    [Man kann] jedoch befürchten, dass Mobbing-Attacken unmittelbar einsetzen, sobald der Mediator den Campus auch nur verlassen hat. Dies mussten leider viele Mitarbeitende in der Vergangenheit schon erfahren.

    Vielleicht sollte der Mediator sich zunächst einmal an „leichteren Fällen“, wie Putin, Erdogan oder Trump versuchen. Wenn die auf seiner Liste erfolgreicher Referenzen stehen, dann kann er gerne auch mal nach Bedburg-Hau kommen…

     
  42. 60

    @18 LVR-Klinik Bedburg-Hau
    Vielen Dank für Ihre Stellungnahme.

    Wir warten allerdings immer noch auf Ihre Antworten:

    @21 R.D. „Drei entscheidende Fragen bleiben immer noch unbeantwortet: Hat es die Aufforderung gegeben, Patienten „auszusortieren“? Und in den Kommentaren hat es den Hinweis gegeben, dass eine Patientin den Anruf erhalten habe, dass sie nicht weiter behandelt werden kann. Wie ist das zu rechtfertigen? Und drittens, wie soll die rechnerische Versorgungslücke angegangen werden?“

    Könnte es so sein?
    1. Ja.
    2. Ja, 1.200 Patienten stehen ohne Vorwarnung auf einmal auf der Straße. Der Grund: Es gibt nicht mehr genügend Personal. Die LVR-Direktorin hat sie gegen ihren Willen „versetzt“, sie haben daraufhin gekündigt, oder sind krank.
    3. Keine Ahnung. Die LVR-Direktorin wird persönlich die 1.200 Patienten melden, dass sie in der Sternbuschklinik nicht mehr Willkommen sind.

    @18 LVR-Klinik Bedburg-Hau: „Wer schweigt, stimmt zu?“

     
  43. 59

    @17. Pit Potlot
    „Ihre damaligen Widersacher hat die ungeliebte Direktorin in den vergangenen Jahren sukzessive unter Missbrauch ihrer Machtposition nach und nach eliminiert. Kritiker werden mit Abmahnungen und Strafversetzungen mundtot gemacht. Dabei richtet sie auch systematisch den ehemals guten Ruf der Einrichtung zugrunde, was sich in negativen Zahlen widerspiegelt.“

    Wer möchte noch für die LVR-Klinik Bedburg-Hau arbeiten?
    [https://klinik-bedburg-hau.lvr.de/de/nav_main/karriere/stellenangebote/stellenangebote_3.html]

    • Kinder- und Jugendslichenpsychotherapeut*innen bzw. Psycholog*innen mit weit fortgeschrittener Weiterbildung KJP
    • Gesundheits-und Krankenpflegerinnen/Gesundheits- und Krankenpfleger (m/w/d) für die Klinik für Neurologie und Neurophysiologie sowie für die Abteilungen der Forensischen Psychiatrie
    • Oberärztin/Oberarzt (m/w/d) für die Abteilung Erwachsenenpsychiatrie II
    • Oberärztin/Oberarzt (m/w/d) für die stationäre Einheit der Sternbuschklinik, Abteilung Erwachsenenpsychiatrie III
    • Assistenzärzte/Assistenärztinnen (m/w/d) in Weiterbildung KJPPP sowie Fachärztinnen/Fachärzte (m/w/d) für die Abteilung Kinder- und Jugendpsychiatrie
    • Assistent-artsen (m/v) voor verdere opleiding KJPPP en specialisten (m/v) voor de afedling Psychiatrie, Psychosomatiek en Psychotherapie van Kinderen en Jogeneren op de locaties Bedburg-Hau, Geldern en Moers
    • Fachärztinnen/Fachärzte und Assistenzärztinnen/Assistenzärzte in Weiterbildung für Psychiatrie u. Psychotherapie und Neurologie
    • Psychologischer Psychotherapeut/Psychologische Psychotherapeutin (m/w/d) bzw. Psychologe/Psychologin (m/w/d) mit weit fortgeschrittener Weiterbildung für die Abteilung Forensische Psychiatrie III
    • Psychologische Psychotherapeutin/Psychologischer Psychotherapeut (m/w/d) bzw. Psychologin/Psychologe (m/w/d) mit weit fortgeschrittener Weiterbildung für die Abteilung Erwachsenenpsychiatrie I/Gerontopsychiatrie
    • Fachärztin/Facharzt (m/w/d) als Oberärztin/Oberarzt (m/w/d) mit vorübergehendem Einsatz als kommissarisch Leitende Oberärztin/Oberarzt der Abteilung Forensiche Psychiatrie I
    • Oberärztin/Oberarzt (m/w/d) für die gerontopsychiatrische Tagesklinik und die gerontopsychiatrische Institutsambulanz
    • Projektingenieurin/Projektingenieur (m/w/d) für den Bereich Brandschutz
    • Projektingenieurin/Projektingenieur (m/w/d) der Krankenhausbetriebstechnik für den Fachbereich Neubau/Sanierung von Gesundheitsimmobilien für den Maßregelvollzug
    • Fachärztin/Facharzt (m/w/d) für Innere Medizin oder Allgemeinmedizin im Funktionsbereich Diagnostik (Innere Medizin/Radiologie/Labor)
    • Ergotherapeutin/Ergotherapeut (m/w/d) für den Bereich Suchterkrankungen in der Abteilung Erwachsenenpsychiatrie II sowie in den Abteilungen für Forensische Psychiatrie
    • Sozialdienstmitarbeiterin/Sozialdienstmitarbeiter (m/w/d) für die Abteilung Erwachsenenpsychiatrie II
    • Teamleitung (m/w/d) im stationären Bereich für die Abteilung für Soziale Rehabilitation am Standort Geldern
    • Qualitätsmanagementbeauftragte*r (m/w/d) für die Abteilung für Soziale Rehabilitation
    • Reinigungskräfte (m/w/d)

    (Darüber hinaus werden viele Stellen gar nicht mehr ausgeschrieben!!!)

     
  44. 57

    Interessante Kommentare, es wird endlich kommuniziert! Danke Ralf
    ! trotzdem ist die Anonymität der Kranken (Betroffenen , „Opfer“ ) dieses Marodem Systems zu Still .!! Psychisch Erkrankte Betroffene wo seit Ihr hier? meldet euch hier zu Wort ,
    raus geschleudert aus der Patientenakte per Telefon einfach kalt gestellt !Ende der Behandlung und das in der Pandemiezeit mit Ängsten alleine gelassen aus organisatorischen Gründen !
    ich Appelliere eine Selbsthilfegruppe zu schaffen um uns gegenseitig zu stützen bevor einige komplett versinken in Ihrer Krankheit und Schlimmeres zu verhindern

    und die Politik schweigt !!!!
    erst mal die Wahlen abwarten !!!Könnt ja schaden !!!
    schönen Sonntag

     
  45. 56

    @54.

    Post 54 ist nicht wehleidiges Blabla. Ich weiß wovon ich rede. Ich habe Angehörige mit psychischen und neurologischen Erkrankungen zu unterstützen und bin selbst wegen Depressionen seit vielen Jahren in Behandlung. Da ist der Alltag selbst schon eine Herausforderung ohne das irgend etwas Besonderes anliegt oder vorgefallen ist.

    Wenn zunehmend medizinische Versorgung nicht mehr verlässlich ist, ist eine andere Art der Problembewältigung nötig. Hilfe zur Selbsthilfe, fände ich gut. Das ersetzt keine medizinische Versorgung, ist aber eine gute Ergänzung.

     
  46. 55

    Ich sollte mal vom LVR entmündigt werden (neudeutsch: unter Betreuung gestellt werden).
    In dem Schriftsatz den der LVR beim Gericht einreichte, hieß es dann u.a. , dass ich an paranoider Schizophrenie leiden würde und in fünf Bereichen (u.a. finanzielle Angelegenheiten und Aufenthaltsangelegenheiten) unter Betreuung gestellt werden müsse. Zur Begründung führte man u.a. an, dass ich der Klinik seit 30 Jahren bekannt wäre. Das war nicht direkt falsch, aber missverständlich. Vor 30 Jahren war ich mal als Kind mit Kopfschmerzen ambulant bei einem neurologischen Arzt in der Klinik. Die restliche Lügen und Halbwahrheiten, die in dem Bericht standen, möchte ich mir hier ersparen.
    Der vom Gericht bestellte Gutachter Dr. Czornik erkannte wohl sehr schnell , dass der Schriftsatz voller Ungereimtheiten steckte, sprach nur 10 Minuten mit mir und schrieb dann: Patient ist krankheitseinsichtig, keine Anzeichen einer Psychose erkennbar, keine Betreuung notwendig.

     
  47. 54

    @53. Niederrheinerin

    „Das alles kostet Kraft, die viele der Betroffenen kaum haben. Aber vielleicht ginge es mit Unterstützung von Familie, Freunden und Bekannten, ggf. Sozialpsychiatrischer Dienst.“

    Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass das tatsächlich nicht oder nur in äußerst seltenen Fällen möglich wäre. Es ist nicht einfach nur der Patient oder die Patientin krank, sondern falls Angehörige vorhanden, sind die oft selbst bis zum Anschlag belastet, teilweise auch selbst gesundheitlich angeschlagen. Eine Auseinandersetzung mit einem Gegner in der Liga des LVR ist praktisch nicht zu gewinnen.
    Was Freunde und Bekannte soweit vorhanden betrifft, es ist sehr schwierig andere Menschen um Hilfe zu bitten. Dinge die zu erledigen für gesunde Menschen eine lästige Pflicht aber machbar sind, sind für kranke z.B. an Depressionen erkrankten Menschen oftmals ein unüberwindliches Hindernis, ebenso wie sich Hilfe zu holen.

     
  48. 53

    @51 Seebär Mit dem System meine ich den LVR an sich. Die Rahmenbedingungen gehören dazu.

    Wenn ich sage, das System bewegt sich nicht, sind die oberen Hierarchieebenen gemeint. Von der Ärztlichen Direktorin in der LVR-Klinik bis zur Führungsebene in Köln.

    Ich würde eine andere Frage stellen als Sie: Was können die betroffenen Patienten jetzt tun, was die unter Druck stehenden Mitarbeiter?

    Dazu fällt mir ein: Akteneinsicht, Klinik gegenüber einem Hausarzt des Vertrauens von der Schweigepflicht entbinden, Bescheinigung über Schwere der Erkrankung, schriftlicher Widerspruch gegen Nicht-Fortsetzung der Behandlung, Eingabe beim Kreis, Dokumentation über Wartezeiten bei psychiatrischen und psychologischen Praxen, ggf. Rechtsweg (wenn Rechtsschutzversicherung oder Finanzmittel vorhanden).

    Das alles kostet Kraft, die viele der Betroffenen kaum haben. Aber vielleicht ginge es mit Unterstützung von Familie, Freunden und Bekannten, ggf. Sozialpsychiatrischer Dienst.

     
  49. 52

    @50. B.R. Vielleicht hätte ich als Spiel-Therapeut ne Chance als Quereinsteiger? Katzen spielen viel, dass hellt die Stimmung auf. Aber mal ernsthaft, wo sollen denn jetzt all die dringend gebrauchten Fachleute herkommen?

    Nachwuchs, Ärzte, Psychlogen und andere Therapeuten wachsen nicht auf Bäumen. Allein die Ausbildung dauert doch schon so lange.
    Der nördliche Niederrhein ist unbestritten eine herrliche Landschaft aber gegen Düsseldorf, Köln, Berlin und so können wir nicht anstinken.

    Kann die Hochschule nicht ein passendes Studium anbieten, oder mehrere? Bachelor für Psychotherapie? Klar, ist natürlich keine schnelle Lösung, weil das dauert bis so ein Studiengang aufgebaut ist, läuft und die ersten Absolventen da sind.

     
  50. 51

    @48. Niederrheinerin
    „Es ist nicht nur eine mächtigere Person, es ist ein ganzes System mit all seinen Verzweigungen und Sachzwängen, aber auch Verpflichtungen.“

    So wie ich das aus den Kommentaren entnehme, gibt es zwei Blickwinkel aus denen das Problem betrachtet werden kann. Einmal die Rahmenbedingungen aus Vorgaben, Gesetzen und zur Verfügung stehenden Finanzmitteln, die der LVR eher weniger beeinflussen kann, also das „ganze System“ (siehe auch Zitat von Ihnen oben) und andererseits die Führungsposition der ärztlichen Direktorin / des ärztlichen Direktors. In den Kommentaren wird so wie ich das verstehe beklagt, was die ärztliche Direktorin aus den Vorgaben und sonstigen Zwängen, für die sie nichts kann, sondern die vom System vorgegeben werden, macht. Aus den Kommentaren geht hervor, dass die ärztliche Direktorin den Druck, dem sie von „oben“ ausgesetzt ist, direkt weiter in die Stationen d.h. an das Klinikpersonal und die Patienten weitergibt.
    Wie könnte das „ganze System“ also im Prinzip das Gesundheitssystem in NRW dahingehend beeinflusst werden, dass es für Patienten und Beschäftigte im Gesundheitswesen bzw. konkret in den Kliniken des LVR besser wird mindestens aber akzeptabel ist?

    Die Kommentare, die vermutlich von Insidern geschrieben wurden, gehen nicht auf die von außen aufgezwungenen Rahmenbedingungen ein, sondern kritisieren die ärztliche Direktorin. Vermutlich liegt das daran, dass die Rahmenbedingungen als etwas hingenommen werden, was aus Sicht der Kommentatoren (Insider) sowie so nicht von „unten“ beeinflussbar ist.
    Daher ist die Kritik an der Art und Weise, wie die Vorgaben von der ärztlichen Direktorin umgesetzt werden, heftig. Diese Kritik finde ich aber auch zulässig. Ob die Kritik an der ärztlichen Direktorin etwas bewirken kann, hängt vor allem vom LVR selbst ab.

    Wenn die Rahmenbedingungen anders wären, wäre der Konflikt zwischen dem Klinikpersonal und der ärztlichen Direktorin in dieser Heftigkeit nicht entstanden, das ist klar. Wer aber nur unter guten Rahmenbedingungen das Personal ohne große Konflikte führen kann, ist meiner Meinung nach grundsätzlich keine geeignete Führungskraft.

     
  51. 48

    @43 Seebär Es ist nicht nur eine mächtigere Person, es ist ein ganzes System mit all seinen Verzweigungen und Sachzwängen, aber auch Verpflichtungen.

    Das muss man aus meiner Sicht so sachlich wie möglich betrachten, um geeignete Gegenmaßnahmen ergreifen zu können.

    Ich glaube nicht, dass sich das System ohne Druck von außen bewegt. Und damit meine ich nicht das Beklagen der Situation, das Fordern von Entlassungen etc. oder einen Appell an die Vernunft Beteiligter. Das kann man natürlich alles machen, um Ärger auszudrücken. Aber die Stellungnahme der LVR-Klinik spricht ja Bände.

    Weiter in der nächsten Mail.

     
  52. 46

    @45 Benno Sie brauchten wahrscheinlich glücklicherweise noch nie bei einem Therapeuten/Psychoanalytiker Platz zu nehmen. Sonst hätten Sie die Erfahrung gemacht, dass irgendwann und zwar Recht pünktlich, um nicht zu sagen ziemlich auf den Punkt genau, der Satz kommt: „Die Zeit ist um.“ So oder so ähnlich. Der Zeitpunkt passt einem selten. Auch zehn Minuten später wäre es vielen noch zu früh.

    Das pünktliche Ende trägt aber zum Therapieerfolg bei. Irgendwann kommt nämlich das große Ende, auf das man so vorbereitet wird.

    Außerdem wartet ja der nächste Patient.

     
  53. 45

    @ 28 Niederheinerin:

    ich kann nur das wiedergeben, was mir erzählt wurde. Zweifel die Aussage auch nicht an. Vielleicht waren nur die ersten Behandlungen so lange, um sich besser mit dem Fall vertraut zu machen?

    Trotzdem ändert es nichts daran, dass eine Therapie nicht mit der Stoppuhr gemacht werden sollte.

    Benno

     
  54. 44

    @Niederrheinerin
    Sorry, dass sollte keine Verhunzung Ihres Nicknames sein. Habe rd um eine Korrektur im 43. Kommtar gebeten.

     
  55. 43

    @42. Niederrheinerin
    Ich sehe Ihre Bemühungen Sachlichkeit in diese Diskussion zu bringen. Ihre Kommentare zu dieser Diskussion sind besonders sachlich, sachlicher als alle anderen Kommentare. Viele Kommentare sind emotionaler, weil sie von Betroffen verfasst sind. Dann gibt es noch andere Kommentare bei denen sich um Sachlichkeit bemüht wird die aber auch emotionaler sind, die nicht von Betroffenen aber von Menschen, die den Inhalt des Berichts oben mit persönlichen Erfahrungen verknüpfen, geschrieben wurden. Ich springe bei diesen Thema an, weil ich sehe wie z.B. meine Eltern diesem Gesundheitssystem ausgeliefert sind, weshalb mich die oben beschrieben Zumutungen für die Patienten wütend und fassungslos machen. Objektive Informationen zum Hintergrund dieses Konflikts sind bisher nicht verfügbar und das wird wahrscheinlich auch so bleiben. Die Lebenserfahrung hat mich gelehrt, dass bei einem Konflikt immer alle Beteiligten einen Anteil an dem Konflikt haben, vielleicht einige mehr und andere weniger. Falls es ein Machtgefälle zwischen den Beteiligten gibt, hat die mächtigere Person formal mehr Möglichkeiten den Konflikt zu entschärfen. Ob die mächtigere Person auch von ihrer Persönlichkeit her in der Lage ist Konflikte zu entschärfen, ist dann die Frage.

    Die Komplexität dieser Angelegenheit unterschätzt hier glaube ich niemand.

     
  56. 42

    @38 Seebär Wenn in eine schwierige Situation (u.a. die Verlagerung von Leistungen nach Geldern wird nicht Tönnessen-Schlack beschlossen haben) eine Führungskraft eintritt, deren Führungsqualitäten umstritten sind (um es mal neutral auszudrücken), ist das ein ungutes Zusammentreffen.
    Die Vorgänge in einem Verband wie dem LVR sind aber komplex. Bevor man sich auf Feindbilder konzentriert, sollte man auch Infos über die Rahmenbedingungen sammeln. Dazu wollte ich beitragen.

    Für mich sieht es so aus: Veränderte finanzielle Rahmenbedingungen durch Umsetzung des BTHG, Verlagerung von Leistungen nach Geldern im Zuge gemeindenaher psychiatrischer Versorgung (zuungunsten des Nordkreises), Probleme beim Gewinnen von neuen Fachkräften (entsprechende Stellenausschreibungen gibt es), vor allem für die Forensik (weil dafür eigentlich eine bestimmte Weiterbildung vorhanden sein muss und die Forensik nicht der beliebteste Bereich ist). Und ggf. Führungsprobleme.

    Führungsprobleme können aber tatsächlich gravierende Auswirkungen haben.

     
  57. 41

    @40 Steuerzahler Das ganze System ist nicht glücklich, das sehe ich auch so.

    Die Pflegeversicherung wird aber noch mehr unter Druck kommen in Zukunft.

     
  58. 40

    @36. Anmerkung

    Natürlich ist die objektive Dokumentation wichtig.

    Meinen Sie nicht auch, dass es zu Ãœbertriebenheit neigt, wenn man als Pflegekraft, mit einem Menschen 22 anstatt 20 Minuten, spazieren geht, und dann genau nach Vorschrift, den Grund dafür, dokumentieren muss?

    Warten wir ab, was sich wegen Corona, nachträglich zu Lasten der Menschen, noch ändern wird.

     
  59. 39

    @34 Steuerzahler

    Es hat mit mangelndem Zu- und Vertrauen in das Personal zu tun, wenn ich alles kontrollieren will:

    „Die größten Feinde der Elche waren früher selber welche“

     
  60. 38

    @33. Niederrheinerin
    In Kommentar 30. habe ich das absichtlich allgemein formuliert: „Da stellt sich dann die Frage was eine Organisation tut, wenn es in ihrer Führung zu massiven Problemen kommt?“

    Natürlich weiß ich genau so wenig wie Sie was im LVR vorgefallen ist und was genau die ärztliche Direktorin getan oder nicht getan hat.

    Aber es stimmt etwas nicht. Kleve hat ja schon einmal erlebt, dass sich eine Organisation ihrer obersten Führungskraft entledigt hat. Es wäre also theoretisch in diesem Fall möglich, dass der hier heftig kritisierten Person zu Unrecht schlechte Arbeit und Pflichtverletzung vorgeworfen wird. Die Sache hat nur einen Haken. Die akademische Selbstverwaltung an Hochschulen macht Mitarbeiter und ganz besonders, wenn sie verbeamtet sind, ziemlich mächtig. Wenn ich das richtig überblicke, gibt es etwas Vergleichbares beim LVR nicht. Das bedeutet, dass das Machtverhältnis zwischen dem oder der ärztlichen Direktor/in und den Angestellten des LVR vollkommen anders ist. Die Wahrscheinlichkeit, das sich hier Klinikpersonal zusammengerottet hat und der Chefin mal zeigen will wo der Hammer hängt ist extrem gering. Um nicht zu sagen Null.

     
  61. 37

    „Jede Minute wird dokumentiert und überprüft. Man darf keine Minute an Menschen „verschenken”.“

    Die Dokumentation ist richtig, damit nachvollziehbar ist, was gemacht wurde. So wird auch eher nichts ausgelassen, nicht jeder Pflegedienst etc. ist gleich gut. Das Problem ist eher, dass die Zeit für die Dienstleistungen so knapp bemessen ist, dass keine bzw. kaum Zeit für Gespräch über das Notwendige hinaus bleibt. Hinzu kommt, dass die Zuordnung zu den Pflegestufen sich verändert hat.

     
  62. 36

    @33. Niederrheinern

    Zur Info: Dem entsprechende Ministerium werden laufend realistische Informationen zuteil, deshalb auch immer die Eigenwerbung!

    Realität vor Internet ………

     
  63. 35

    @32. Rüdiger Weizenkeim

    „Deutschland dokumentiert sich zu Tode….“

    Im wahrsten Sinne des Wortes!

    Dies gilt auch in den Seniorenzentren. Jede Minute wird dokumentiert und überprüft. Man darf keine Minute an Menschen „verschenken“. Trauriges Deutschland!!!

    Vielleicht finden das auch einige Menschen abschreckend, die sonst gerne einen Pflegeberuf ergreifen würden?

     
  64. 34

    Insgesamt braucht man noch mehr Informationen, bevor man vorschlägt, Ministerien umzustrukturieren und Leute zu entlassen.

    Der LVR ist ein so genannter höherer Kommunalverband. Der Kreis Kleve ist Mitgliedskörperschaft des LVR und müsste im Zweifelsfall tätig werden. Eine Anfrage stellen zum Beispiel.

    Der LVR unterliegt u.a. dem SGB.

    Nach §118 SGB V gilt: https://www.gesetze-im-internet.de/sgb_5/__118.html
    (1) Psychiatrische Krankenhäuser sind vom Zulassungsausschuss zur ambulanten psychiatrischen und psychotherapeutischen Versorgung der Versicherten zu ermächtigen. Die Behandlung ist auf diejenigen Versicherten auszurichten, die wegen Art, Schwere oder Dauer ihrer Erkrankung oder wegen zu großer Entfernung zu geeigneten Ärzten auf die Behandlung durch diese Krankenhäuser angewiesen sind. Der Krankenhausträger stellt sicher, dass die für die ambulante psychiatrische und psychotherapeutische Behandlung erforderlichen Ärzte und nichtärztlichen Fachkräfte sowie die notwendigen Einrichtungen bei Bedarf zur Verfügung stehen.

    „wegen Art, Schwere oder Dauer ihrer Erkrankung“ – das ist der Punkt, wo Spielraum in der Bewertung der Erkrankungen besteht …

     
  65. 33

    Dabei gibt es doch Qualitätsmanagement beim LVR ?!

    Ein Beispiel: Meine todkranke Tante war irgendwann im Palliativ Programm. Jeden Tag kam eine Krankenschwester zu ihr nach Hause. Dann erfasste sie jeweils eine Dreiviertelstunde lang in ihrem Laptop die Antworten meiner Tante auf ihre Fragen. Ein Arzt war auch zugegen – zum Abhören und Puls fühlen.

    Für Pflege bleibt dann natürlich keine Zeit mehr.

    Deutschland dokumentiert sich zu Tode….

     
  66. 32

    Bei Therapiegesprächen von 30 Minuten müsste man noch wissen, wie oft/regelmäßig sie stattfinden sollen.

    @31 Seebär Würde von der Dauer dazu passen, aber eher unwahrscheinlich.

     
  67. 30

    Der Fisch stinkt vom Kopf her, das wurde auch in einem Kommentar (17.) schon geschrieben. Da stellt sich dann die Frage was eine Organisation tut, wenn es in ihrer Führung zu massiven Problemen kommt? Die Organisation muss schnellstens mit Hilfe ihrer eigenen Steuerungs- und Kontrollorganen entschieden handeln und durch Mediation das Problem lösen. Falls das nicht möglich ist, muss die Person, die den Leitgedanken und den Aufgaben der LVR entgegensteht von ihrem Posten entbunden werden. Ist die Organisation nicht in der Lage das gravierende Problem selbst zu lösen, muss sie sich extern Hilfe holen und im Notfall (falls vorhanden) die zuständige Aufsichtsbehörde informieren und Hilfe fordern. Alles andere ist absolut unverantwortlich insbesondere, wenn es um Patienten und in der Forensik um die Sicherheit der Bevölkerung geht. Das Vertuschen von existenziellen Problem und massive Pflichtverletzung deuten auf unwirksame Kontrolle hin und damit auf Fehler im System.

    https://dom.lvr.de/lvis/lvr_publik.nsf/WEB1LVers?ReadForm&wp=15

    Es gibt vier Krankenhausausschüsse:
    https://dom.lvr.de/lvis/lvr_publik.nsf/WEB4AnsichtAusschuesse?ReadForm&wp=14

    Landschaftsversammlung:
    https://de.m.wikipedia.org/wiki/Landschaftsversammlung_Rheinland

     
  68. 29

    @12. Justin

    Vielleicht sollte selbst im Ministerium, umstrukturiert werden?
    Es werden dort Millionen, alleine für benötigte Beratertätigkeiten ausgegeben.
    Werden die Menschen, von den Lobbyisten, nur noch als „Nummern“ hin und her ver-/ ge-schoben?

     
  69. 28

    @26 Benno Therapiesitzungen dauern bei niedergelassenen Psychologen 50 Minuten. In seltenen Fällen kann es länger dauern, aber nicht bis zu 120 Minuten. Das wäre eher unprofessionell.

    Gespräche mit niedergelassenen Psychiatern sind eher kürzer. Die können nicht so abrechnen wie Psychologen und sind auf eine größere Anzahl von Patienten angewiesen.

    In psychosomatischen Kliniken sind 30 Minuten bei Einzelsitzungen üblich, manchmal vielleicht etwas länger, eher bei Privatpatienten, aber in der Regel nicht länger als 50-60 Minuten. Kann bei Privatpatienten als Einzelposten abgerechnet werden, für gesetzlich Versicherten gilt eine Tagespauschale plus ggf. Extraleistungen, die die Kasse nicht übernimmt.

    Bis zu 2 Stunden Einzelgespräch in einer Psychiatrischen Ambulanz? Das ist sehr unüblich.

     
  70. 27

    […]
    Trauma Ambulanz: ausgelöscht
    Migranten Ambulanz: ausgelöscht
    Forensik: Personalmangel, Expertise Verlust, Gefahr für die Bevölkerung (Geiselnahme/Brandstiftung)
    Sternbuschklinik: so gut wie ausgelöscht
    MZEB: sieht gut aus auf Papier
    Personalpolitik: wie in einer Diktatur
    Vorstand: ein Witz
    Personalrat: machtlos und nur auf Papier anwesend
    Qualität für Menschen: wurde zum Witz
    Patienten und Patientinnen: werden sich selbst überlassen
    […]
    Für weitere Details: siehe Kommentar 17 und 18.

     
  71. 26

    @ 18 LVR-Klinik:

    „…Die notwendigen Entwicklungen in der Sternbuschklinik dienen ausschließlich der Verbesserung der Versorgungsstruktur….“

    Wie begründen Sie dann, dass vor der Reform, Therapiesitzungen zum Teil bis zu 2 Stunden gedauert haben und nun nach der „Reform“ nach 30 Minuten Schluss sein soll?

    —–

    Durch einen Bekannten habe ich die oben geschilderte Situation bezüglich der Therapiesitzungen erfahren. Das Bedarf an diesen Sitzungen zunimmt, kann keiner leugnen. Nur, warum wird dann nicht expandiert? Warum wird dann die Therapiezeit so drastisch zusammengestrichen? Ich könnte mir vorstellen, dass Menschen mit phsychischen Problemen diese nicht innerhalb von 30 Minuten erörtern können, sondern mehr Zeit dafür benötigen.

    Steht nun der Mensch oder das Geld im Vordergrund, wenn so drastisch die Behandlungszeit gekürzt wird?

    Benno

     
  72. 25

    Weiß jemand wie der LVR gesteuert und beaufsichtigt wird? Bei einem Blick in die Gremien tauchen Fraktionen und jede Menge Parteimitglieder auf. Ich hatte offensichtlich irrtümlich angenommen, der LVR hätte so eine Art Selbstverwaltung ähnlich wie sie z.B. Universitäten haben. Mich würde interessieren ob und wenn ja in welchem Umfang Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des LVR in den Gremien vertreten sind. Damit meine ich nicht LVR-Mitarbeiter in leitender Position, sondern Mitarbeiter aus allen Hierarchieebenen und unterschiedlichen Bereichen. Vielleicht erscheint diese Frage etwas am Thema vorbei gestellt zu sein, aber ich habe den Verdacht, dass der Aufbau der Gremien und damit die Art der Steuerung und Kontrolle des LVR einen starken Einfluss darauf hat ob und in welchem Maße Fehlentwicklungen wie oben berichtet möglich sind.

     
  73. 24

    @LVR KLinik
    In ihrer 0815 Stellungnahme schrieben Sie von dem MVZEb und dessen „hochsensiblen Klientels“.
    Ich frage mich als direkt Betroffener wann der vor ca 8 Jahren angekündigte Neubau für dieses hochsensible Klientel endlich kommen wird.
    Die aktuelle Situation ist wohl mehr kaum tragbar.
    2 Duschen für eine Station sind nicht gerade zeitgemäss. Oder kann es sein das die von Köln bewilligten Finanzmittel andersweitig verwendet wurden?
    Ein Kompetenzzentrum für Menschen mit Behinderung kann ich bei weitem nicht erkennen.

    Auch frage ich mich, warum gerade dieser Bereich mit seiner eher heilpädagogischen Ausrichtung, dazu missbraucht wird fehlende Kapazitäten der Forensik zu kompensieren.
    Ob das Rechtens ist sei mal dahin gestellt ( ich kann es mir zar nicht vorstellen)….. Mir stellt sich da primär die moralische Frage …….

     
  74. 23

    Es gibt Klever, die wiederholt nach Kalkar ausweichen mussten, weil bei der LVR-Klinik in Kleve / Bedburg-Hau nichts frei war. Das kann demnach nicht so ganz stimmen mit der indirekten Behauptung für die Bevölkerung im nördlichen Teil des Kreises Kleve seien zu viele oder zumindest genug Kapazitäten in der ambulanten, teilstationären und stationären Versorgung vorhanden.

    Wie wäre es mit folgendem innovativen Konzept: Die medizinische Versorgung sowohl im Süden als auch im Norden unseres Kreises verbessern und viele Fachleute einstellen. Das wäre für die Bevölkerung sehr gut und würde im Kreis durch einen deutlichen Zuzug von Ärzten und anderen Fachkräften auch merklich mehr Steuereinnahmen bringen. Selbst wenn das eventuell auch vom Kreis finanziell unterstützt werden müsste, dadurch entstünde wirklich ein Mehrwert für den Kreis Kleve.

     
  75. 22

    @18. LVR-Klinik Bedburg-Hau

    „Die stationäre Versorgung des Südkreises erfolgt aktuell durch die Kliniken in Bedburg-Hau und Kleve. Um den Ansprüchen der gemeindenahen Versorgung gerecht zu werden, wird neben den bestehenden ambulanten und teilstationären Angeboten ein stationäres Behandlungsangebot in Geldern in den kommenden Jahren geschaffen.“

    Der Grundsatz der gemeindenahen psychiatrischen Versorgung ist nicht neu. Es fällt Ihnen (dem LVR) erst jetzt auf, dass im Südteil vom Kreis Kleve die Menschen über Jahrzehnte keine Stationäre Psychiaterische Versorgung hatten, sondern im Nordteil stationär behandelt werden mussten?

     
  76. 21

    Drei entscheidende Fragen bleiben immer noch unbeantwortet: Hat es die Aufforderung gegeben, Patienten „auszusortieren“? Und in den Kommentaren hat es den Hinweis gegeben, dass eine Patientin den Anruf erhalten habe, dass sie nicht weiter behandelt werden kann. Wie ist das zu rechtfertigen? Und drittens, wie soll die rechnerische Versorgungslücke angegangen werden?

     
  77. 20

    @18 LVR-Klinik Bedburg-Hau

    Vielen Dank für Ihre Stellungnahme.

    Wäre es möglich, dass Sie noch folgende Nachfragen für ein besseres Verständnis der Situation beantworten, zumindest in Teilen?

    Nachfragen:

    – Werden im Rahmen des Konzepts einer gemeindenahen psychiatrischen Versorgung Planstellen vom Nordkreis in den Südkreis verlagert? In welchem Umfang ggf.? Sind in Geldern auch neue Stellen geplant?

    – Führt die Spezialisierung durch das MZEB incl. Umzug in neue Räumlichkeiten zu einer Reduzierung des Leistungsumfangs in den allgemein-psychiatrischen Bereichen am LVR-Standort Beburg-Hau und Kleve?

    – Führt die Umsetzung des Bundesteilhabegesetz (BTHG; ein umfassendes Gesetzespaket, das für Menschen mit Behinderungen viele Verbesserungen vorsieht) beim LVR zu einer Neuverteilung vorhandener Finanzmittel? Oder werden dieser Aufgabe entsprechend neue/weitere Mittel zugewiesen?

    – Kann die psychiatrische Grundversorgung durch den LVR für den Nordkreis unter den veränderten Rahmenbedingungen aktuell und in Zukunft hinreichend gewährleistet werden?

    – Wie steht es um die personelle Aussstattung der Forensik in Bedburg-Hau? Sind/werden die Mitarbeitenden, die dort eingesetzt werden, ausreichend auf die spezifischen Aufgaben vorbereitet?

     
  78. 19

    Das typische Symptom des Wahnsinns ist die mangelnde Krankheitseinsicht. Daran können auch Psychiater erkranken.

     
  79. 18

    Mit Bedauern hat die LVR-Klinik Bedburg-Hau den oben veröffentlichen Bericht zur Kenntnis genommen. Den öffentlichen Vorwürfen gegenüber einzelnen Mitarbeitenden möchte die LVR-Klinik jedoch entschieden entgegentreten.

    Die notwendigen Entwicklungen in der Sternbuschklinik dienen ausschließlich der Verbesserung der Versorgungsstruktur.

    Die LVR-Klinik Bedburg-Hau folgt bei der Erfüllung ihres gesetzlich festgelegten Versorgungsauftrages in den stationären, tagesklinischen und ambulanten Bereichen, neben der adäquaten fachlichen Versorgung der Patientinnen und Patienten, u.a. dem Grundsatz und dem Ziel der gemeindenahen psychiatrischen Versorgung. Den Patientinnen und Patienten wird somit die Möglichkeit eröffnet, Angebote der psychiatrischen Versorgung in ihrem unmittelbaren Lebensumfeld wahrzunehmen.

    Der Kreis Kleve zeichnet sich durch eine erhebliche Entfernung zwischen dem nördlichen und südlichen Ende aus. Die psychiatrische Versorgung durch den LVR erfolgt im Nordkreis durch die beiden Standorte Bedburg-Hau und Kleve sowie im Süden am Standort Geldern.

    Die stationäre Versorgung des Südkreises erfolgt aktuell durch die Kliniken in Bedburg-Hau und Kleve. Um den Ansprüchen der gemeindenahen Versorgung gerecht zu werden, wird neben den bestehenden ambulanten und teilstationären Angeboten ein stationäres Behandlungsangebot in Geldern in den kommenden Jahren geschaffen. Ebenfalls wurde, entsprechend der Krankenhausplanung des Landes Nordrhein-Westfalen, die Anzahl der tagesklinischen Plätze am Standort Geldern erhöht. Auch die ambulante Versorgung des Südkreises wird erweitert, um einer möglichst großen Anzahl der dort lebenden Bürgerinnen und Bürger eine einfach erreichbare Versorgung zu ermöglichen und den gesetzlichen Auftrag der psychiatrischen Institutsambulanzen zu erfüllen.

    Patientinnen und Patienten, die in der Sternbuschklinik behandelt werden und ihren Wohnort im südlichen Kreis Kleve haben, werden durch die Mitarbeitenden der Sternbuschklinik auf den Ãœbergang vorbereitet und bei Bedarf beispielsweise durch pflegerische Angebote begleitet. Deshalb werden Mitarbeitende verschiedener Berufsgruppen an beiden Standorten eingesetzt, um Versorgungsbrüche in der Behandlung zu vermeiden.

    Ein weiterer wesentlicher Bestandteil des Strukturausbaus ist die Spezialisierung in der Versorgung. Hier ist insbesondere das 2019 in Betrieb genommene Medizinische Zentrum Erwachsener mit Behinderung (MZEB) zu nennen, von denen in Nordrhein-Westfalen insgesamt vier zugelassen sind. In diesem hochspezialisierten Zentrum, das in der neu errichteten und kürzlich in Betrieb genommenen Föhrenbachklinik in Bedburg-Hau angesiedelt ist, werden Menschen mit geistiger Behinderung ambulant und bedürfnisgerecht betreut.

    Diese Patientinnen und Patienten wurden bisher in der Sternbuschklinik behandelt. Um die Kontinuität der Behandlung zu erhalten, wird das Fachteam geschlossen in die Räumlichkeiten des MZEB umziehen. Therapeutische Beziehungen, welche in der Behandlung dieses hochsensiblen Klientels eine besonders bedeutende Rolle zugesprochen wird, bleiben somit erhalten.

    Die bereits realisierten und zukünftig geplanten Entwicklungen der psychiatrischen Versorgung durch die LVR-Klinik Bedburg-Hau im Sinne der Gemeindenähe und Spezialisierung, machen es erforderlich, die Klinikorganisation und personellen Strukturen weiterzuentwickeln. Behandlungsangebote, die in jüngster Vergangenheit und auch in Zukunft an anderen Standorten erbracht werden, machen Angleichungen fachlicher Qualifikationen und der Personalstruktur notwendig.

    Die LVR-Klinik Bedburg-Hau ist sich bewusst, dass diese Entwicklungen der Organisationsstruktur auch direkten Einfluss auf die Situation einzelner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben und dies ggf. bei einigen Mitarbeitenden zu Unverständnis und Unsicherheit führen kann. In Teamsitzungen, interdisziplinär und berufsgruppenspezifisch, wurden und werden diese Entwicklungen und konzeptionellen Anpassungen besprochen. Hierbei werden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter informiert und konstruktiv einbezogen.

     
  80. 17

    Ich denke, Ralf Daute wusste genau, an welchem Bömbchen er zündelte, als er diesen brisanten Artikel schrieb… Journalismus, an den sich die „etablierten“ Medien gar nicht herantrauen (können). Endlich Balsam für die Seelen der ständig getretenen Mitarbeitenden in der LVR-Klinik Bedburg-Hau! Kompliment und ein Dankeschön dafür!

    Der Fisch stinkt bekanntlich vom Kopfe her. Mit Amtsantritt der Ärztlichen Direktorin Anita Tönnesen-Schlack hielt wahrlich „ein neuer Stil Einzug“ – wenngleich auch dieser jeglichen Stil vermissen lässt!

    Wenn ein angesehener, leitender Oberarzt nach mehr als 30 Dienstjahren den Öffentlichen Dienst mit all seinen Vorzügen drei Jahre vor der Rente freiwillig verlässt, weil er sich die permanenten Schikanen seiner Vorgesetzten nicht länger antun möchte, spricht das wohl Bände. Die Reihe der im Artikel genannten ärztlichen, therapeutischen und pflegerischen Abgänge mit Führungsverantwortung seit Beginn der Ära Tönnesen-Schlack lässt sich beliebig fortsetzen. Und wir sind noch lange nicht am Ende! Allerorten werden solche Fachkräfte händeringend gesucht. Eine Wegorientierung von den LVR-Kliniken in Bedburg-Hau ist mehr als einfach, die Fluktuation ist gewaltig. Und die Letzte macht das Licht aus, Frau Tönnesen-Schlack!

    Patientenzahlen müssen reduziert werden, da ein gewisses zahlenmäßiges Arzt-Patienten-Verhältnis gewahrt bleiben muss. Wo immer weniger Ärzte arbeiten wollen, können folglich nur immer weniger Patienten betreut werden. Und damit sinkt die Wirtschaftlichkeit. Seit Jahren sind Planstellen unbesetzt, da sich das äußerst schwierige Arbeitsklima in Ärzte- und Therapeutenkreisen in der Region herumgesprochen hat. Zudem hat Bedburg-Hau zusätzlich mit den bekannten ländlichen Standortnachteilen im Bemühen um hochqualifizierte Fachkräfte zu kämpfen. Durch die unbesetzten Stellen müssen die verbliebenen Kollegen umso mehr arbeiten, sind permanent überbelastet, erkranken daher immer häufiger und länger.

    Bewerber, die sich dennoch in die LVR-Kliniken „verirren“ sind fast ausschließlich mit Migrationshintergrund, dafür aber ohne ausreichende Deutsch-Kenntnisse. Und Sprache ist das Skalpell des Psychiaters oder Psychologen! Nur mit ausreichend guten Deutsch-Kenntnissen kann man die Problemlage des Patienten verstehen, gezielt hinterfragen, entsprechende Ratschläge erteilen und Dokumentationen pflegen.

    Diese Informationen liegen auch bei der LVR-Leitung in Köln vor, die sich jedoch auf diesen Augen blind und Ohren taub stellt. Sie war es schließlich, die Anita Tönnesen-Schlack gegen den ausdrücklichen Willen vieler (ehemaliger) maßgeblicher, hoch angesehener Funktionsträger in Bedburg-Hau als Ärztliche Direktorin aufs Schild hob. Sich von ihr abzuwenden wird dort offensichtlich als Eingeständnis einer damaligen Fehlentscheidung gescheut. Doch „besser spät als nie“, sagte bekanntlich schon der kleine Lord Fauntleroy in gleichnamiger Weihnachtsgeschichte!

    Ihre damaligen Widersacher hat die ungeliebte Direktorin in den vergangenen Jahren sukzessive unter Missbrauch ihrer Machtposition nach und nach eliminiert. Kritiker werden mit Abmahnungen und Strafversetzungen mundtot gemacht. Dabei richtet sie auch systematisch den ehemals guten Ruf der Einrichtung zugrunde, was sich in negativen Zahlen widerspiegelt. Davon profitieren moderne Medizinische Versorgungszentren in der Umgebung und das Kalkarer St. Nikolaus-Hospital im Verbund des Katholischen Karl-Leisner-Klinikums, denn psychische Beschwerden nehmen in der Bevölkerung deutlich zu und das Behandlungsangebot ist im Vergleich dazu knapp.

    Die turnusgemäße Amtszeit der Ärztlichen Direktorin endet in Kürze automatisch, wenn sie nicht erneut bestellt wird… Höchste Zeit für den „Klimawandel“ auch in den LVR-Kliniken Bedburg-Hau!

     
  81. 16

    @13 birke Was meinen Sie genau mit den Arbeitsbedingungen in der Forensik? Den Personalmangel bzw. dass dort Leute eingesetzt werden, die dort eigentlich nicht arbeiten wollen und/oder dafür nicht genügend ausgebildet sind? Dass das Auswirkungen auf die Sicherheit hat?

    Ohne Vorwarnung in einen anderen Bereich versetzt zu werden, ist natürlich ein Unding.

     
  82. 15

    @13. birke
    „Interessanterweise kennen viele der aktuellen Bürgermeisterkandidaten die Umstände in der Forensik, thematisieren diese jedoch nicht im Wahlkampf. Sie scheinen niemanden verärgern zu wollen….nur für den Fall des Wahlsieges.“

    Welches Netzwerk wirkt rund um den LVR im Allgemeinen und der Forensik im Besonderen und könnte verärgert werden?

     
  83. 14

    @13. birke
    Gibt es Möglichkeiten als Bürger die betroffen Menschen zu unterstützen und dem LVR die rote Karte zu zeigen? Medizinische Versorgung geht uns alle an. Haben sich Klever Politiker für bessere Bedingungen in der Sternbuschklinik eingesetzt? Wären sich die Lokalpolitiker über die üblichen Gräben hinweg ausnahmsweise einig und würden dem LVR unmissverständlich zeigen, dass eine gute medizinische Versorgung in Kleve und im Kreis Kleve ein Muss ist und keine Kür und dass notfalls auch juristische Möglichkeit von Seiten der Stadt Kleve genutzt werden um das durchzusetzen.

     
  84. 13

    @Niederrheinerin
    Ich fürchte Sie irren sich gewaltig. Ich wette sie kennen (wie fast jeder Mensch in Kleve) irgendeinen Klinikmitarbeiter/in persönlich.
    Erkundigen SIe sich doch einmal dort nach den Arbeitsbedingungen in der Forensik.
    Ich bin nur erstaunt, das so wenig dort passiert….
    Interessanterweise kennen viele der aktuellen Bürgermeisterkandidaten die Umstände in der Forensik, thematisieren diese jedoch nicht im Wahlkampf. Sie scheinen niemanden verärgern zu wollen….nur für den Fall des Wahlsieges.

    Die Klinik als Institution ist sehr geschickt darin, über alles den Mantel des Schweigens zu legen.

     
  85. 12

    Sind die als neue Konzepte angepriesenen Umstrukturierungsmaßnahmen vielleicht einfach nur der hilflose Versuch akuten Personalmangel insbesondere bei Ärzten und Psychotherapeuten zu „managen“? Dass Ärzte und Psychotherapeuten älter werden und auch mal in Rente gehen, ist vorhersehbar. Wenn die ärztliche Direktorin in den dreieinhalb Jahren ihrer Amtszeit keine Lösungen für die sich ankündigende Personalnot erarbeitet oder kompetenten Personen die Ausarbeitung von Lösungen für den Personalnotstsand aufgetragen hat, ist das ein Versäumnis, dass zur sofortigen Absetzung der ärztlichen Direktorin führen muss. Patienten aus Mangel an Personal einfach nicht zu behandeln ist eine ungeheure Pflichtverletzung und müsste das verantwortliche Ministerium (für Arbeit, Gesundheit und Soziales) zum Eingreifen veranlassen.
    Der Hinweis vom LVR auf den demographischen Wandel als Grund für das Umstrukturierungsprogramm ist dreist.

     
  86. 10

    „Ein weiterer Arzt wird bald aus der Ambulanz versetzt und seine 500 Patienten mitnehmen.“ – In welche Abteilung/Station wird der Arzt versetzt bzw. wohin wird er die Patienten mitnehmen?

    Die Frage ist, welches Konzept Frau Tönnessen-Schlack verfolgt, falls sie eines verfolgt. Sollen jetzt die Stationen ihre Patienten ambulant nachbetreuuen?

    Gute ambulante Betreuung können auch psychiatrische und psychologische Praxen leisten. Aber die haben in Kleve schon erhebliche Wartezeiten für einen ersten Termin, wenn den Betroffenen nicht sogar gleich gesagt wird, dass vorerst keiner mehr aufgenommen werden kann.

    Von Grundversorgung kann da insgesamt keine Rede mehr sein.

    Den Zusammenhang mit den Vorfällen in der Forensik halte ich für unwahrscheinlich. Das ist ja ein sehr spezieller Bereich, in den nicht jeder einfach so versetzt werden kann. Aber erstaunt war man schon, dass es zu der Geiselnahme kommen konnte.

     
  87. 8

    Wer meint mit den Methoden, deren Auswirkungen hier einige in den Kommentaren beschreiben, Kosten reduzieren zu können, irrt sich gewaltig. Unzureichende Behandlung rächt sich und führt auf längere Sicht zu immensen Kosten. Die Hoffnung aus betriebswirtschaftlicher Sicht besteht darin, dass die Kosten andere tragen und nicht der Gesundheitsdienstleister in dessen Diensten man steht. Der Hippokratische Eid scheint für so einige Gesundheitsdienstleistungsunternehmen zu einer nice-to-have-Option verkommen zu sein.

    Da hilft nur eins, bloß nicht krank werden.

     
  88. 7

    Ich war 2018 stationär in der Sternbusch mit Weiterbehandlung in der Ambulanz.
    Zuletzt bei Dr. Krakiewicz vor ca 3 Wochen.
    Vor ca 2 Wochen bekam ich einen Anruf von der Sternbusch, ich könnte in Zukunft nicht ambulant betreut werden und ich soll mir eine andere Praxis suchen, die mich psychisch betreut.

     
  89. 6

    Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass die Personalentscheidund der heutigen Klinikleitung nur aus menschlichem Ermessen getroffen werden (also nach Nase). Die Patienten, um die es ja geht, sind psychisch instabil. Diese Menschen hatten Vertrauen zu Ihren Therapeuten. Frau TS funktioniert ein gut organisiertes System um und stürzt es in ein unüberlegtes Chaos. Sie erfindet gerade das Rad neu.
    Ich hoffe, dass dies in Köln mal bewertet wird und die Konsequenzen gezogen werden. Frau TS versucht gerade mit den Personalabzuegen die laufenden Zahlen zu verbessern, auf Kosten von Patienten und Therapeuten.

     
  90. 5

    Personalwirtschaft ist, vor allem heute, eine der wichtigsten Aufgaben in Wirtschaft und Verwaltung. Meist wird dieser wichtigste Teil der Unternehmensführung unerfahrenen oder anders ausgebildeten Personen übertragen. Was machen eigentlich die Selbstverwaltungs- und Kontrollorgane beim LVR? Politische Pöstchen mit Spesen?

     
  91. 4

    Naja der Behandlungserfolg blieb und bleibt ja über die Jahre stabil.

    Und das ganze mit mehr und besser bezahlten Jobs als am Flughafen.

    Und allesamt hochmotiviert mit dem festen Willen zu helfen.

     
  92. 3

    Was mich wundert ist, dass es auf dem google Bewertungsportal keine negativen Einträge gibt. Bei so vielen Patienten und soviel durcheinander etwas seltsam.

    Und was heisst eigentlich der Zusatz „Kieling“ ?

     
  93. 2

    @Frau Gorißen, Herr Driessen, Herr Winkmann

    Diese Frage wurde Ihnen gestellt:

    „Hat der Kreis Kleve die Möglichkeit, die medizinische Versorgung zu verbessern? Und falls ja wie würden Sie das tun?“

    Die Frage hat viele Hintergründe. Der Grund hinter den verschiedenen Hintergründen ist wahrscheinlich ziemlich banal: Betriebswirtliche Ziele stehen über dem Ziel den Menschen in der Region eine menschenwürdige Behandlung nach dem aktuellen medizinischen Stand zu bieten. Das betrifft auch andere medizinische Bereiche.

    Jetzt ist eine nicht-banale Antwort von Ihnen gefragt.

     
  94. 1

    …der frühere Leitsatz „ambulant vor stationär“ wurde eh schon mit der Auflösung der Ambulanz beerdigt.

    Gut funktionierende Strukturen wurden aufgelöst und sorgen in der gesamten psychiatrischen Landschaft des Niederrheins für Kopfschütteln.
    Unerklärliche Personalentscheidungen haben in der KLinik zwar gewissermassen Tradition, allerdings nehmen diese geradzu obstruse Formen an.

    Qualität für Menschen sieht wirklich anders aus ………