In eigener Sache: Gerichtsberichte auf kleveblog

Eine Sache, die mir in den vergangenen Jahren regelrecht ans Herz gewachsen ist, war die Berichterstattung aus dem Gericht. Mein Eindruck war, dass das Ringen um Recht und Gerechtigkeit auf der Schwanenburg mehr über die gesellschaftliche Wirklichkeit zu Tage fördert als deren offizielle Darstellung (Beispiel „Fun Garden“) – wenngleich es in manchem Prozess auch eher so war, dass diese Einblicke eher als Beiprodukt anfielen.

Allerdings haben die Leser der Rheinischen Post seit einigen Monaten auf diese Berichte aus der Schwanenburg verzichten müssen, weil mehrere Mitglieder der Redaktion der Ansicht waren, dass mein bürgerschaftliches und überparteiliches Engagement gegen das Sontowski-Projekt in der Unterstadt sich nicht mit einer Tätigkeit für die RP vereinbaren ließ. Man staunt, aber so kann’s kommen. Doch jedem Ende wohnt bekanntlich ein Anfang inne.

Deshalb sei meinen Lesern nun mitgeteilt, dass kleveblog die Berichterstattung aus der Schwanenburg in bewährter Manier fortsetzen wird. Von Februar an werden hier ausgewählte Prozesse redaktionell begleitet, denn auch auf dieser Seite sind die — parallel zur Zeitungsveröffentlichung eingestellten — Berichte, wie die Auswertung gezeigt hat, stets sehr häufig aufgerufen worden.

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31 Kommentare

  1. 31

    Verjährt! Es ist verjährt! Juhu, es ist ganz sicher schon verjährt?

    Weil solche Verfahren nicht kommen, Herr Daute, sind Gerichtsberichte langweilig.

    http://www.stern.de/politik/deutschland/stern-exklusiv-cdu-schatzmeister-linssen-hortete-geld-in-briefkastenfirma-2087636.html

    Irgendwie scheint die CDU im Kleverland ein ganz tiefer Sumpf zu sein. Warum gab er nicht Ronald ein wenig davon ab. Geizhals?
    Erbärmliche Politiker, nicht wegen der Steuern, sondern wegen der Sprüche, oder?

     
  2. 30

    @Kuckuck Damit wollte ich nur zum Ausdruck bringen, dass es mir bei der ganzen Gelegenheit nicht um meine Person geht. Weder nehme ich das persönlich noch bin ich verbittert. Dass Joumalismus immer an den Personen gemessen wird, die ihn betreiben (und sie ihn betreiben), ist selbstverständlich. Objektivität lässt sich nie erreichen, aber es ist viel erreicht, wenn man sich der Subjektivität bewusst ist und diese auch offenlegt. Insofern wäre mir auch nicht ansatzweise die Idee gekommen, der RP lokalpolitische Themen anzubieten. Dass ich auf kleveblog über den Minoritenplatz berichtet habe, geschah natürlich vor dem Hintergrund, dass der Autor Partei war (das wurde als bekannt vorausgesetzt, ist aber mindestens einmal auch explizit geschrieben worden). Allerdings beruht ein Teil des Erfolges der Seite sicherlich auch genau darauf, dass Farbe bekannt wird.

     
  3. 29

    Rd, was Sie schreiben ist nicht richtig.

    Es geht selbstverständlich auch immer um die Person des Berichterstatters und damit auch um die Sache, für die er sich einsetzt. Jeder Journalist wird auch, soweit das möglich ist, für die Dinge beurteilt, für die er sich öffentlich engagiert. Das liegt in der Natur der Sache. Wer das als Journalist nicht erkennt, der sollte seine Berufswahl nochmal überdenken.

     
  4. 28

    @21 Bernd Derksen

    Ja, muss jeder für sich entscheiden. ‚Albern‘ war ein unpassendes Wort.

     
  5. 27

    @22

    Btw: Ich arbeite seit über 25 Jahren im Medienbereich.

    Genau, es gibt eine Diskussion um die Frage, inwieweit Journalisten Aktivisten sein können, dürfen, sollten. Es geht um den Anspruch an Journalismus. Diese Frage wird auch da, wo ich arbeite, regelmäßig diskutiert.

    @24
    Das ist gut beschrieben.

     
  6. 26

    ad Kuckkuck.
    Wenn man als Journalist gar nicht recherchiert, und Vorurteile, rassistische Klischees und Frauenfeindlichkeit ungeprüft niederschreibt, dann kommen Artikel zustande, wie der vom letzten Samstag. Siehe dazu gerne auch meinen Kommentar auf der „Kontaktseite“ hier im Kleveblog. Eine Redaktion, die einen Artikel wie den über den Kranenburger „Thai-Frauen“-Fan in dieser Weise veröffentlicht, hat sich von qualitativen Journalismus lange verabschiedet. Ich habe deswegen noch am Samstag mein RP-Abo gekündigt.
    Der Artikel ist bei RP online noch nachzulesen:“Mord an Thai-Freundin via Skype gesehen“

     
  7. 25

    @all Um noch einmal zur Deeskalation beizutragen: Die Redaktion ist nicht verpflichtet, meine Berichte abzudrucken und auch andere Kollegen werden zuverlässig von dort berichten. Nur wird kleveblog in Zukunft eben auch auf der Burg präsent sein. Die Begründung dazu wurde hier dargelegt, und damit sollte es sein Bewenden haben. Und vielleicht sollte man noch ergänzen: Die Person des Berichterstatters ist nicht wichtig. Es geht immer um die Sache.

     
  8. 24

    Eine nachvollziehbare Entscheidung seitens der Redaktion. Wenn man als Journalist aktiv Partei ergreift, so bringt dies gewisse Konflikte in der Person des eigentlich neutralen und objektiven Beobachters mit sich, auch wenn es nicht die direkte Berichterstattung über Gerichtsprozesse betrifft, so polarisiert doch die Person als solche als schreibendes Mitglied der Redaktion.

     
  9. 23

    Echt Zufall 🙂 : Ich habe (bzw. musste aus finanziellen Gründen) mein RP-EPaper auch diesen Monat gekündigt. Wobei ich sagen muss, dass ich -ja ich bin ein Spiesser- das Epaper-Abo hatte, weil ich wissen wollte wer aus meinem Dorf gestorben ist, – leider waren es im Ãœbrigen zu viele. 🙁

    Aber die Traueranzeigen gibts ja wohl inzwischen auch so.

    Politisch bin ich nie ein Freund der RP gewesen, trotzdem sollte man die Entscheidung nüchtern sehen. Man kann natürlich sagen, Ralf war der RP nicht katholisch genug, oder CDU-affin doer wie man es sehen mag.

    Softwaretechnisch ausgredrückt:

    rd != rp

    oder

    rd (*sontowski) != rp(*sontowski)

    🙂

    Aber natürlich kann man argumentieren, dass ein (unpolitischer) Journalist möglichst neutral sein sollte. Das trifft für rd sicher auch bei anderen Themen nicht zu. Von daher würde ich jetzt nicht direkt zur öffentlichen Zeitungsverbrennung aufrufen.

     
  10. 22

    Und übrigens bin ich der Meinung, die RP ist ein Käseblättchen und durchaus kündbar.
    Mein Gott lolaba,
    was haben Sie doch gut in Staatsbürgerkunde aufgepasst.
    “ Ein Journalist sollte neutral sein“
    Bambi sollte nicht erschossen werden, Autofahren sollte auf der rechten Seite erfolgen und Rotwein sollte gesund sein.

    Ein klügerer Kopf (übrigens US Bürger) als ich, hat gesagt :
    Wenn die Republikaner behaupten, die Erde sei eine Scheibe, dann
    würde die NYT schreiben, die US-Parteien seien sich uneins über die Form der Erde. Neutralität? Schön sie zu haben, aber sehen Sie nicht das Putzige Ihrer Forderung.
    Sie können jetzt auch noch mit H-J Friederichs entgegnen, aber ich verweise Sie gerne auf die laufende Diskussion im Internet „Journalismus, geht das als Aktivist?“.
    Danke

     
  11. 21

    @laloba
    >Ich finde es albern, deswegen das RP-Abo zu kündigen.>

    Muss ja jeder für sich selbst entscheiden.
    Es war letztlich nur der Anlass, der etwas schon länger Schwelendes entscheidungsreif machte.
    ______
    Sicherlich konnte man es seit langem als spannend ansehen, dass die RP den oftmals „konfrontativ“ bloggenden Ralf Daute Artikel schreiben lies. Aber man hat es als akzeptabel bewertet. Und zu lokalpolitischen Themen hat er meines Wissens keine RP-Artikel, erst recht keine Meinungsartikel veröffentlicht. Insofern gab und gibt es da eine klare Trennung.

    D.h. nicht akzeptabel erscheint für die Redakteure nun das öffentliche Engagement für ein lokalpolitisches Anliegen. So meine Eindruck aufgrund der Darstellung von RD.
    Und ich bin allergisch, wenn man Menschen für Meinungen oder Engagements bei ganz anderen Themen versucht zu bestrafen. (Denn so schreckt man auch andere von Meinungsäußerungen oder öffentlichem Engagement ab. )
    Und eine Nichtmehrbeschäftigung bewerte ich als Straf-Maßnahme. Jeder hat ja so seine Steckenpferde, und für mich ist die Meinungsfreiheit DIE Grundlage ernsthafter Demokratie. Da bin ich halt, für manchen übertrieben, sensibel.

    Verständnis hätte ich für die Entscheidung, wenn Ralf D. die Themen, zu denen er sich persönlich engagiert, auch in RP-Artikeln behandelt. Da er dies nicht tat, erscheint mir die Redaktionssicht als Ansicht, dass Journalisten kein Recht zu eigenem (nichtberuflichen) politischen, gerade „kritisierendem“, Engagement haben. Das will ich nicht hinnehmen und im Rahmen meiner Möglichkeiten eine Reaktion zeigen.

    Ich schrieb das jetzt einfach mal hier, Herr Loosen, da Sie ja mitlesen. Und die Frage, wie viel Meinungsvielfalt die führende lokale Tageszeitung ertragen mag bzw. zulässt, ist für mich eine die Öffentlichkeit zutiefst angehende.

    Und wenn ich das alles falsch verstanden habe: ich bin lernfähig. Mein Abo ist (vorerst) verloren, meine Meinung wird sich weiterentwickeln. Ebenso wie die anderer Leser hier.

    Wenn es nur ein Missverständnis war, wäre es vermutlich leicht klarzustellen, oder?

     
  12. 20

    Die gesellschaftliche Wirklichkeit ist in der Schwanenburg nur ganz selten Thema, Herr Daute! Die gesellschaftliche Wirklichkeit gab es wohl im FunGarden zu erleben. Oder war man am Niederrhein noch äußerst naiv oder „zu geil“ dazu? Was „vor Gericht“ stattfindet, ist Justiz, Herr Daute Eine Justiz nach welchen Regeln? Wann haben die Massen Gesetze beschlossen? „Na also!“

    Was kommt noch? Todesanzeigen? In dieser Region bringen sie ganz bestimmt viele Leserinnen und Leser ein, oder nicht?

    Warum nachbauen, Herr Daute? Das haben Sie doch gar nicht nötig. Es wirkt tatsächlich wie eine Aufgabe. Wenn Sie auf diese Art und Weise weiterem „Ärger“ aus dem Weg gehen wollen, dann verstehe ich es. Vor ca. 3 Jahren schrieb ich Ihnen, dass sogar soziales Engagement „gefährlich“ sein kann. Ich glaube, Sie haben es damals nicht verstanden, weil die Dinge manchmal einfach nicht logisch erscheinen. Es war nicht „gefährlich“ für mich, sondern schlichtweg geführlich für den guten Namen einer Stiftung.

    Wie auch immer: Bitte langweilen Sie moderne Menschen nicht mit der Gesellschaft innerhalb einer Schwanenburg. Bitte nicht!

     
  13. 19

    @all

    Alle eigentlich haben hier kundgetan, was sie von der RP oder auch rpo halten. Ich stimme mit dieser Meinung überein. Einseitige Berichterstattung zugunsten von Schwarz, jetzt sicher auch von Schwarzrot, geht es noch? Die RP ist mittlerweile m. E. endgültig zu einem Wahlkampfblatt der CDU verkommen. Ralf Daute ist aber jemand, der das erkannt hat und berechtigt kritisiert.

     
  14. 18

    Wer mit dem Feuer spielt… Selbst schuld! Was haben Sie erwartet? Ich wunderte mich schon, wie lange das noch gut gehen würde.

     
  15. 17

    Ich habe vor etwa einem Jahr mein RP Abo gekündigt. Es war mich wichtig, den Kündigungsgrund der Redaktion mitzuteilen.
    Eine Antwort habe ich von der RP nicht erhalten. Es ist erfreulich, dass die RP im Wachstumsmarkt der Printmedien es nicht nötig hat, sich mit seinen Lesern, Kunden auseinander zu setzten.
    Freuen Sie sich auf die neuen Aufgaben ich lese Ihre Artikel gerne weiter.

     
  16. 16

    Ich sprach mal mit einem Redakteur, der über meinen Wechsel in den Ruhestand und mein Leben bis dahin berichten sollte. Dieser sagte mir: …. aber über die Sache, die Sie in der Sp……. erlebt haben, möchte ich nicht berichten, ich bin mit Herrn X befreundet ….

     
  17. 14

    Besser als das RP-Abo zu kündigen fände ich, der RP mitzuteilen, für wie unverzichtbar man die Berichte von rd über Gericthsverfahren hält.

     
  18. 13

    Nicht, dass ich jetzt sonderlich erpicht auf Berichterstattung aus dem Gericht wäre, weder in der RP und schon gar nicht hier im Blog. Aber was sich die Herren Loosen, Graß und Co. da leisten geht ja wohl gar nicht!
    Allerdings, wenn man sich so die lokale Berichterstattung im Blättchen ansieht und miterlebt hat, wie – wenn überhaupt – Leserreaktionen vor Veröffentlichung erst gekürzt und teilweise dadurch erst „auf Linie“ gebracht wurden, der wundert sich über dieses Demokratie-Verständnis dann auch nicht mehr.

     
  19. 12

    Ich glaube nicht, dass die RP-Redaktion diese Entscheidung leichtfertig getroffen hat. Und es geht wohl auch nicht darum, was ‚Sontowski‘ mit der Berichterstattung über Gerichtsverfahren zu tun hat. Es hat auch nichts mit dem Thema Meinungs- oder Pressefreiheit zu tun. Es handelt sich wohl eher um eine grundsätzliche Entscheidung, die aus Sicht der RP meiner Meinung nach nachvollziehbar ist. Journalist und Aktivist – geht das zusammen? – war die Frage. Ein Journalist sollte neutral sein, Beobachter, das sehen manche enger als Andere.

    Ich finde es albern, deswegen das RP-Abo zu kündigen genau so wie ich es albern finde, wegen einer (oder zwei oder drei) Person(en) die Mitgliedschaft im ADAC zu kündigen. Wegen Tebartz-van Elst gab es auch gleich eine Austrittswelle aus der katholischen Kirche. Wenn man wegen Letzterem in der Kirche war, ist es tatsächlich egal, ob man dann austritt oder nicht. Aber das nur am Rande.

     
  20. 9

    Da die RP-Redakteure deutlich machen, dass sich mein Politik- und Journalismusverständnis nicht mit einem RP-Abo verträgt, musste ich es gerade kündigen.
    Danke Ralf für die Info. Spart doch einiges an Geld…

     
  21. 8

    Da wundern Sie sich, Herr Daute? Das war doch wohl mehr als überfällig, man kann es verstehen. Wessen Brot ich ess, dessen Lied ich sing.

     
  22. 7

    Sollte eine Zeitung nicht unabhängig und neutral Bericht erstatten und ebenso mit ihren Journalisten umgehen?
    Frage: Was hat Sontowski mit der Berichterstattung aus dem Gericht zu tun? Oder hat es was damit zu tun, dass die Volksbank Kleverland der Nachbar von Sontowski gewesen wäre, hätte sein können?
    KiGa bei der RP!

     
  23. 5

    Ralf, habe doch bitte etwas Verständnis für die Lokalredaktion. Sie hat schon den richtigen Weg gewählt.

    Stelle dir einmal vor, wir wären nicht über das internationale Geschehen mit dem asiatischen Kranenburger informiert worden. Auch die Kaninchen und Hasenberichte sind von großer Wichtigkeit.

    Bitte, schmälere nicht das Niveau der Lokalredaktion, sie ist „DAS“ Teil der Zukunftswerksatt, wir haben ihr viel zu verdanken auf dem Weg der absoluten Verblödung.

     
  24. 4

    Das ist ja unglaublich von der RP. Wie in Weißrußland und in der Ukraine wird eine freie Meinungsäußerung nicht mehr gewünscht. So fing es damals im dritten Reich auch an! Mich würde nicht wundern, wenn die RP bald noch gegen das Asylanntenheim am Gemeindeweg ist.

     
  25. 3

    Da ich weiß, wie lange rd für die RP gearbeitet hat, bin ich erstmal überrascht. Die Berichte aus dem Gericht fand ich immer besonders gut, weil sie auch komplexe Zusammenhänge verständlich gemacht haben und immer auch einen aufschlussreichen Blick auf den Hintergrund der Beteiligten geworfen haben, der genug Spielraum für eine eigene Bewertung ließ.
    Ich überlege noch, ob ich die Entscheidung der RP-Redaktion für nachvollziehbar und konsequent oder für den bequemeren Weg halte.

     
  26. 2

    Nicht vereinbaren? Das glaube ich nicht! Wer sitzt denn dort herum, der noch nicht z.B. auf Kosten der CDU irgend welche Annehmlichkeiten genießen konnte?

    Insofern, wer es bisher als Verschwörungstheorie ansah:

    So kann es gehen, und soviel zu „Klarnamen“ oder auch öffentliches Engagement.

    Trotzdem weitermachen!

     
  27. 1

    Lieber Ralf Daute, obwohl wir beide nicht immer einer Meinung sind, gestatten Sie mir Ihnen ein Rat geben zu dürfen.

    Machen Sie weiter, die Meinung der RP-Redaktion ist unwichtig, sie ist nichtig. Eine unfreie Presse ist das Grab für die Demokratie.