Herzlichen Glückwunsch zum 50., Klever Stadthalle!

Kurz nach Fertigstellung
Foyer des Arts
Foyer des Arts (Foto: Charly Stoffels)

Wer kennt schon die Klever Stadthalle? Sicherlich dürfte fast jeder Klever Bürger einmal im Leben eine Veranstaltung in diesem Bauwerk besucht haben, aber was weiß man sonst mehr über die Stadthalle, die heute 50 Jahre alt wird. Das Jubiläum wird ab 19 Uhr mit einer großen Stadthallen-Gala gefeiert.

Baubeginn war im Juli 1962, Richtfest am 7. April 1964, den Bau errichtet hat die Firma Gebr. Mütter. Am 2. September 1965 wurde die Stadthalle in Kleve, am Fuß der Schwanenburg und direkt am Kermisdahl, offiziell als Kulturtempel für Theater, mit 420 Polsterstühlen im Saal (Stuhlreihen) und 156 Stühlen auf dem Balkon, als auch für symphonische Konzerte ihrer Bestimmung durch den damaligen Ministerpräsidenten des Landes Nordrhein-Westfalen, Dr. Franz Meyers, übergeben.

Bau
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Die Saalwände können versenkt werden, um die Halle für Großveranstaltungen auf ein Fassungsvermögen mit bis zu 700 Personen zu vergrößern. Im Jahre 2010 wurde die Metallfassade des Bühnenhauses erneuert und gedämmt, und anstelle der alten Tonplatten trat eine energetisch hochgedämmte farbige Faserzementfassade. Außerdem ließ die Stadt, vielleicht keine schlechte Idee, Notausgänge mit Treppen einbauen. Die alten Stahlfenster wurden mit Schallschutz- und Sonnenschutzverglasung versehen, der Anlieferbereich an der Wasserstrasse wurde mit einer Überdachung eingehaust, mit Abstellplätzen für Müllcontainer versehen und mit einer Schallschutzwand abgegrenzt, um lärmgeplagten Anwohnern nur noch ein Minimum an Beschwerdeanlässen zu bieten. Der Haupteingang ist durch ein offenes, transparentes, lichtdurchflutetes Foyer mit Informations- und Bistrotheke komplett neu gestaltet worden.

Die „Neue Stadthalle“ hat ihr Gesicht fast komplett verändert, nicht aber ihren Zweck: Tanzveranstaltungen, Lesungen, Karnevalssitzungen, Ausstellungen, Konzerte oder Tagungen werden dort veranstaltet. Zu den berühmten Gästen, die in der Stadthalle auftraten, gehören Rudi Carrell (niederländischer Showmaster) und die Deutsche Beat-Band „The Lords“, „Golden Earring“, der Chinesische Nationalzirkus oder auch Politgrößen wie Rainer Barzel (damals CDU-Vorsitzender) oder Willy Brandt (SPD). Auch Günther Grass war schon in der Stadthalle.

Das Jubiläum wird natürlich groß gefeiert. Wolfgang Conrad hat sich in Kooperation mit dem Fachbereich Kultur der Stadt Kleve, daran gemacht ein vielfältiges Jubiläums-Programm auf die Beine zu stellen. Weitere Großveranstaltungen in der Stadthalle gibt es am 31. Oktober, wenn die Pink Floyd Cover Band gastiert, oder am 7. November, wenn ein „Martinsrockfestival“ mit drei Bands steigt. Den Höhepunkt zum Ende des Jahres setzen die Karnevalisten mit der Prinzenproklamation. Passend zum Anlass gibt es eine Festschrift mit vielen Bildern und Gegebenheiten aus den letzten 50 Jahren der Stadthalle.

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18 Kommentare

  1. 18

    rd kritisiert zu Recht, daß die Diskussion über die StadtHalle und andere Aspekte von Veranstaltungen,
    die sich auf
    https://www.kleveblog.de/coca-moda-gaby-spruenken-macht-nach-33-jahren-schluss-und-der-kavarinerstrasse-wird-ein-lachen-fehlen/
    entwickelt hat,
    DORT nichts zu suchen hat.

    Schlage vor, sie HIER fortZuFühren.

    @ 1. Andre Gerritzen :
    Was müßte Ihrer Ansicht nach an der StadtHalle geändert werden,
    damit sie besser genutzt werden könnte ?

     
  2. 17

    @ Hubert Baumann: Das muss im Frühjahr 1980 gewesen sein, anlässlich der am 11. Mai bevorstehenden Landtagswahl. Kann mich relativ gut daran erinnern, weil ein Kumpel und ich damals als frischgebackene SPD-Mitglieder den Wahlkampfstand vor Mensing an der Kavarinerstraße „bewachen“ durften, da alle anderen Klever Genossen zur Stadthalle rannten, um „Willy zu gucken“.

     
  3. 16

    Noch mal zu Willy Brandt in der Stadthalle: So gegen Mitte der Siebziger hat Willy Brandt in der Stadthalle gesprochen. In welchem Jahr könnte das gewesen sein? Er bekam zum Abschied einen Bildband der Stadt Kleve geschenkt, das habe ich noch in Erinnerung.

     
  4. 15

    @12

    Im Buch „Ein Ãœberdimensionales Meerschwein frisst die Erde auf“ ist ein Scan davon. Aber in Original hab ich das selbst nie gesehen. Hab nur eines aus Gladbeck (glaub ich).

    Leider ist wohl auch die Aufnahme die das Städtische Jugendamt angefertigt hat verschollen. Deren Aussage hat ja später zur Verurteilung wegen des Darbieten von „Geschwisterliebe“ geführt (angeblich ja auch Claudia hat nen Schäferhund, aber dass war ja Claudia 3)

     
  5. 14

    @Hubert Baumann Es war in den Achtzigern. Geschätzt 1983 (weil ich noch zur Schule ging und da war).

     
  6. 13

    Kann mir jemand sagen, wann Willy Brand in den Siebzigern in der Stadthalle gesprochen hat?

     
  7. 12

    Thema Ärzte: Hat jemand das Plakat zum damaligen Konzert in der Stadthalle oder ein Bild davon und könnte mir ein jpeg zur Verfügung stellen?

     
  8. 11

    6: Danke für die Info. 🙂

    @rd, 6: Gibt’s auch Fotos vom Bau von Hallenbad und Sternbusch?

    Ãœbrigens: Mit der organisierten Suche nach alten Klever Fotos löst sich vielleicht auch das Fotorätsel auf. 🙂

     
  9. 10

    @5

    Das bei Konzerten in Kleve selten Klever zugeben sind ist normal. Guck mal ins Radhaus wenn eine Bekannte Band (z.b. Die Kassierer) spielen. Kennzeichen aus dem ganzen Ruhrgebiet, Klever sind eine Minderheit.

     
  10. 9

    @RD

    Es gibt von dem Auftritt in Kleve keinen Mitschnitt der herumgeht. Leider.. Von anderen 88er Aufnahmen weiss man aber das die Ärzte tatsächlich“ … Liebe“ singen. Genau diese Version ist auch auf der Gehn wie ein Ägypter Single drauf und nicht indiziert.

    Diese 1988er Live Version wo das Publikum singt ist zudem in der Erstauflage des Albums beigelegt gewesen, diese Version ist nicht Indiziert (auch nicht durch inhaltsgleichheit)

    Wobei Claudia 3 nur die Fortsetzung zu Claudia 2 ist (dort hat Claudia ein Pferd) ist auf der Ab 18 drauf, aber der Song ist nicht indiziert, die Ab 18 ist (war) wegen Claudia 1, Schlaflied und Geschwisterliebe indiziert gewesen. Aktuell verweilt nur noch letzteres auf dem Index (warum auch immer.. )

    Der eigentliche Grund warum die Band dagegen nicht angegangen ist dürfte eher daran liegen das die mit der Tour soviel Geld verdient haben das die 1000 DM gar nicht aufgefallen sind, es gab noch ein paar Entscheidungen anderer Gerichte in ähnlicher höhe, auch mit falschen Tatsachenbehauptungen in den Berichten des Jugendamtes wohlgermerkt. Es hat die (da schon aufgelöste) Band gar nicht gekümmert. Geschwisterliebe wurd nämlich auch nach der Indizierung immer gespielt, seit 1987 mit Publikumsgesang, erst anfang der 2000er Jahre flog das aus dem Set.

     
  11. 8

    @all Kleiner Service, hier der entsprechende Absatz aus Wikipedia: Allerdings missachteten Die Ärzte auch die Indizierungsentscheidung der BPjM: Anlässlich eines Konzertes 1988 in Kleve spielten die Ärzte eine Instrumentalversion des Liedes Geschwisterliebe und wurden daraufhin durch das örtliche Amtsgericht in einem Strafverfahren wegen Verstoßes gegen die Indizierungsentscheidung zu jeweils 1.000 DM hohen Geldstrafen verurteilt. Tatsächlich hatten Die Ärzte lediglich in der letzten Zeile des Stückes das Wort „Liebe“ mitgesungen. Nicht zuletzt ein inoffiziell gefertigtes Bootleg (und heute durchaus begehrtes Sammlerstück unter Ärzte-Fans) eines Konzertbesuchers in Kleve widerlegte die These des Amtsgerichts. Dennoch hatte die Band vorher die Zuschauer in ironischer Weise darum gebeten, den Text nicht mitzusingen, und ist wohl auch daher nicht gegen das Urteil vorgegangen. Live hatten Die Ärzte zudem das Lied Claudia III gespielt, das als Provokation für die Bundesprüfstelle gedacht war: „Claudia“ hatte nun, anders als im indizierten Claudia hat `nen Schäferhund, „christlichen Verkehr“.[7] Generell lieferten Die Ärzte zu Geschwisterliebe nur das Playback und ließen das Publikum singen, nicht ohne es vorher aufzufordern, Gegenteiliges zu tun.

     
  12. 6

    @4 Lohengräm,

    es kann Mütter o. Thelosen gewesen sein. Das Baujahr um 65? Zum Hallenbad noch eine Anekdote, W.S.+, G.Cl.,
    E.Br. und O. erprobten schon sehr früh das Schwimmbecken.. Man hatte im Rohbau das Becken gefüllt, um seine
    Dichtigkeit zu prüfen. Nachts stiegen die o. gen. Ehrenmänner in den Rohbau und schwammen natürlich
    unbekleidet durch das Betonwasser. So zeitig wurde wohl selten ein Hallenbad eingeweiht, das Schwimmbad
    konnte dann weiter gebaut und fertig gestellt werden.

    Noch eine Bemerkung, wie hinterwäldnerisch ist man eigentlich in Rees, dort in der Stadt ein Stadtbad zu bauen und
    das auch noch zu feiern? Hätten sie sich ein Beispiel an Kleve genommen, bliebe ihnen der Abbruch in einigen
    Jahren erspart.

     
  13. 5

    @3

    Ich war letztes Jahr bei Volker Pispers drin.
    Dachte, der wird am Standort Kleve von der örtlichen CDU und Vertretern der kath. Kirche offiziell an den Eiern aufgehängt. 😀

    Hatte aber das Gefühl, dass überhaupt keine Klever da waren.

     
  14. 3

    Vermutlich erst dann wenn der Stadthalle die Schließung wegen grober Mängel droht.

    Man hätte ja zum Jubiläum Die Ärzte einladen können, die haben am 22.6.1988 da gespielt und wurden gleich mal Verklagt wegen absingen von schmutzigen Liedern, dass das Protokoll voller unwahrheiten steckt lassen wir mal unter den Teppich fallen. Ergebnis war Geldstrafe von 1200 DM. In Abwesenheit der Band nach beschluss des Amtsgerichtes Kleve.

    Lustige dinge in der Stadthalle. Ich war da tatsächlich erst 2x auf einem Konzert drin, einmal Götz Alsman und einmal Die Prinzen.

     
  15. 1

    Hallo Ralf
    Mir ist mal zu Ohren gekommen, das noch eine komplette Sanierung des Innenraums mit Bühne und Saal anstehen soll.
    Wie beschreibst ist der Außenbereich und das Foyer neu gestaltet worden.
    Hast du Infos was und wann das „über die Bühne“ gehen soll?