Hä?! (Mundartlich für: Was soll das denn, bitte?)

Verwirrung der Spitzenklasse: Schizoide Beschilderung an der neuen Europaradbahn

Radfahrer, die es gewohnt sind, Vekehrsregeln einzuhalten (ja, die soll es dem Vernehmen nach geben), dürften auf der neuen Europaradbahn den vollständigen Zusammenbruch ihres stvobasierten Wertesystems erleiden. An nahezu jeder Kreuzung der Strecke, die am Freitag von den beiden Bürgermeistern Sonja Northing und Günter Steins eingeweiht wird, erblicken sie in Richtung Kleve rechts des Weges das Verkehrszeichen mit der Nr. 301 (Vorfahrt). Dieses Schild zeigt an, dass an der kommenden Kreuzung / Einmündung einmalig Vorfahrt besteht. Links des Weges ragt hingegen das Zeichen Nr. 206 – Halt! Vorfahrt gewähren! auf! Und nun? Anhalten? Weiterfahren? Anhalten und Weiterfahren? Es wird den Radler, der sich regelkonform verhalten möchte, in seiner moralischen Mitte zerreißen. Und erst in der Psychiatrie dürfte ihm die Erleuchtung kommen, dass das Stop-Schild womöglich für die Draisine gemeint ist, was – wenn es denn so ist – die Sache auch nicht viel besser macht. Wieso müssen die halten und die Radler nicht? 

Lobende Erwähnung hingegen für das Zusatzzeichen unter dem blauen Radweg-Schild (Nr. 237, Sonderweg für Fahrradfahrer, darf nur von Radfahrern benutzt werden, Radweg-Pflicht): „keine Mofas“. 

Sehr gelungen auch dieser Schilderwald (Foto: M. Cox)
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14 Kommentare

  1. 14

    Also das aktive Wahlrecht natürlich.
    Auch wen einem der Verdacht kommen kann das dies auch für das passive gelten könnte.

     
  2. 13

    @ 6

    Frei aus der StVO

    Kennzeichen links der Fahrbahn

    1. Zur besseren Ãœbersicht bei nötiger mehrfacher Beschilderung.
    2. Nur wenn Verwechslung für wen und was sie gelten ausgeschlossen sind.
    3. Bei Dunkelheit weithin sichtbar sind.

    Das hierbei eventuell der ein oder andere querdenker auf die Idee kommen kann seine Fahrt auf den Gleisen fortzusetzen
    mag vorkommen.

    Auch in diesem Fall wäre eine Kennzeichenpflicht für Fahrräder sinnvoll .
    Man könnte so die Identität des betreffenden Radfahrers ermitteln und die Betreuung anregen.

    P.S.
    Das Wahlrecht bliebe davon unberührt.

     
  3. 12

    Ihr habt auch immer was zu meckern oder? Man könnte sich ja auch einfach mal über das sinnvolle Projekt freuen.

     
  4. 11

    Gilt die StVO ( = STRASZENverkehrsOrdnung ) auch auf SCHIENEN ?
    Gilt das 8eckige StopSchild für Draisinen ?
    Warum dürfen die fietser durchSausen,
    aber die Draisineure müssen anhalten ?
    War jemand einfach nur zu knickerig,
    entlang jedes QuerSträßchens 2×3 Baken aufzustellen,
    damit auch die Jünger des FreiHerrn von Drais VorRang erhalten hätten ?

     
  5. 10

    @ KlePeter Ich gebe zu, im Paragraphendschungel ist es schwer eindeutige Belege für meine Definition zu finden. Ich habe mal einen Link vom ADFC herausgesucht, da wird es einigermaßen Verständlich erklärt: https://www.adfc.de/artikel/elektrofahrraeder/

    Bei reinen Fahrradstraßen wird eine Geschwindigkeit von 30 Km/h angenommen. Dies finde ich völlig ausreichend. Auf einem 3 Meter breiten Radweg (keine Fahrradstraße) müssen sich entgegenkommende Räder die Fahrbahn teilen, da bleibt nicht genug Abstand um mit 45 Km/h an einem eventuell langsam fahrenden Kind u.Ä. gefahrlos vorbei zu fahren (rasen) geschweige denn zu Ãœberholen.

    Mit der gegenseitigen Rücksichtnahme ist das so eine Sache… Spaziergänger auf der Radbahn (mit/ohne Kopfhörer), gerne mit Hund und auch ohne Leine, Jogger, Rennradfahrer die links überholen ohne zu Klingeln (Gewichtsersparnis), usw.
    Wenn Rücksichtnahme vorhanden wäre würde ich Ihnen sofort zustimmen, Träumen kann man immer.

     
  6. 9

    @4. LeClerc Danke für den Hinweis. Aber woher nehmen sie die Definition. Technisch hat für mich ein Pedelec einen Motor. Und das Zusatzschild „keine Mofas“ (Mofa= motorisiertes Fahrrad) lässt nach meiner Deutung dann auch E-Bikes unter 25 km/h nicht zu.
    Bei drei Meter Fahrbahnbreite und gutem Fahrbahnbelag könnten auch höhere Geschwindigkeiten zugelassen werden. Auch motorisiert. Die gegenseitige rücksichtnahme wird doch schon im §1 STVO von den Verkehrsteilnehmern erwartet.

     
  7. 8

    Eigentlich ein klarer Fall. Gemäß dem von Niederrheinstier erwähnten Gebot „Mitte vor rechts“ ist das eine konsequente Beschilderung. Das rechter Hand stehende „Einmalige-Vorfahrt“-Schild zeigt dem geradeaus fahrenden Verkehrsteilnehmer an, dass er Vorfahrt vor den von rechts kommenden Verkehrsteilnehmern hat. Das auf der linken Seite stehende „STOP“-Schild bedeutet, dass der Geradeausfahrende von links kommende Verkehrsteilnehmer zuerst vorbei lassen muss. Das ist auch vollkommen logisch, denn aus der Perspektive der „linken“ Verkehrsteilnehmer sind sie in der Mitte und die Geradeausfahrenden kommen von rechts. Also alles klar! 🚳

     
  8. 7

    Die Ampelregelung auf der Europa-Radbahn ist bisher eher als Ausbaufähig zu bezeichnen. So wie ich es heute morgen gesehen habe stehen die Sensoren (Kamera auf eigenem Mast) zu nah an den Knotenpunkten. Wenn man mit nicht unüblichen 25 km/h auf der Strecke unterwegs ist springen die Radfahrampeln erst auf Grün wenn man schon mit dem Rad fast zum Stillstand gekommen ist. Für mich als Pedelec-Fahrer ja nicht ganz so schlimm beim Wiederanfahren…
    Dann gibt es da noch die „Ampeldrücker“ die super komfortabel direkt am selben Mast befestigt sind, die dann nicht mehr einzusehende Ampel hat wohl kein Planer mehr im Auge gehabt.
    Ach wie schön könnte das Radler-Leben sein wenn nur ein wenig so wie in Nimwegen geplant werden würde: Bsp: Einen Drücker VOR den Ampeln, da braucht es nicht mal einen Sensor (Kamera)

     
  9. 6

    @1. Bildungsferner: Spielen Sie darauf an, dass Verkehrzeichen üblicherweise rechts vom Weg stehen? Ja dann ist das mit dem Stoppschild und dem Vorfahrt an nächster Kreuzung klar, aber der Radweg der danach ausgewiesen ist wäre ganz schön holprig…

    @ 3. KlePeter: Dieser Weg ist sehr sinnvoll. Es ist sehr angenehm zu fahren und nur so bekommt man den Anteil des Radverkehrs erhöht. Es fehlt leider noch dieser Ausbau Richtung Griethausen und eine derartige Strecke Richtung Reichswalde (leider vermutlich nicht machbar). Dann hätte man die wichtigsten Arbeitswege des regelmäßigen Berufsverkehrs für den Radverkehr deutlich attraktiver gemacht.

     
  10. 5

    Ich freue mich über den neuen Radweg und nutze ihn tatsächlich bereits, um mit dem Fahrrad (statt wie bisher mit dem Auto) zur Arbeit zu fahren. Bisher lediglich abends nach Feierabend, da ich bei ein oder zwei Versuchen, ihn bereits für die Hinfahrt zu nutzen, doch noch zu oft Baustellenfahrzeugen begnet bin.

    @Nr. 3
    Natürlich gibt es einen Radweg entlang der B9, aber die Zustände auf Radwegen beschreibt RD ja schön in einem anderen Artikel. Auf dem neuen Weg muss ich zwar sogar öfter Vorfahrt achten, als auf der alten Strecke, komme aber zur Arbeit, ohne an jeder Hausausfahrt, oder Nebenstraße gespannt zu sein, ob die Autos wohl wirklich anhalten… Vom Zustand der Fahrbandecke mal ganz abgesehen. Der neue Radweg ist nicht überflüssig wie ein Kropf, nur weil Sie ihn nicht nutzen wollen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass er sehr gut von den Radfahrern angenommen wird.

     
  11. 4

    @3. Ein Pedelec (25km/h) ist ein Fahrrad, ein Speed-Pedelec (S-Pedelec 45 km/h) ein Kleinkraftrad. Erstere dürfen/müssen genauso wie die auch ab mitte Juni !zugelassenen! E-Tretroller den Radweg befahren.

    Aber zugegeben Herr Daute, die Beschilderung ist RIESEN Murks. Noch besser wäre die Rückseite als Fotobeweis, in jene Richtung sind Mofas nämlich bisher nicht verboten, es sei denn ein Schild wurde noch nachgereicht! Das „beste“ daran: Innerorts dürfen Mofas nicht auf Radwegen fahren außer es ist Mofa Frei angezeigt… Ich hab noch gar keine Ortsschilder gesehen??? Das wird ein Schilderwald.

     
  12. 3

    Jetzt ergibt sich doch die Frage, ist eine Pedelec oder E-Bike als Mofa zu verstehen, da mit einem motor ausgestattet und dürfen die den E-Radweg dann gar nicht benutzen?

    So ganz durchdacht scheint mir das Konzept nicht zu sein. Zumal dieser Radweg überflüssig wie ein Kropf ist. Aber es gab ja Geld dafür und das nimmt man gerne mit.

     
  13. 2

    Mmuuuuh, mmuuuuh, und ich dachte, das Schild rechts sollte vor Bomben warnen, die in Kleve und Umgebung noch immer hier und da versteckt im Untergrund herumticken, mmuuuuh. Gut, dass diese Gefahr mit dem dreieckigen Warnschild laut dem Autor eindeutig nicht gemeint ist, mmuuuuh! Da kann ich ja demnächst sorglos an diesem Warnschild vorbeiradeln, mmuuuuh!

     
  14. 1

    Also wer hier in einen inneren Konflikt wegen der Beschilderung
    gerät beweißt damit das er die StVO nich kennt oder ignoriert.
    Bei Radfahrern nich ungewöhnlich.

    Ps.
    Kennzeichenpflicht für Radfahrer und eine einmalige Zulassungssteuer vom Verkaufspreis.