Grüne in Kleve: 11 Freunde müsst ihr sein (10 tun`s aber zur Not auch)

Ortsverbandsversammlung der Klever Grünen, am Tag nach der Entscheidung im Stadtrat. Wer sind die Häuptlinge, wer die Indianer – nicht ganz einfach zu beantworten, die Frage, angesichts von nur elf anwesenden Mitgliedern. In der Aussprache verklickert die Fraktionsführung den Ratsbeschluss zum Rathausneubau allen Ernstes als Verwirklichung der »Variante C« (Sanierung), immerhin wird eingeräumt, dass man sich in einem »Dilemma« befunden habe. Dann stehen - geheime – Wahlen an, in denen beispielsweise der Vorsitzende Thomas Velten im Amt bestätigt wird. Jetzt die Preisfrage: Wie geheim aber sind diese Wahlen zu werten, wenn alle Abstimmungen 10:1 ausgehen und einer der Anwesenden Friedrich Foerster ist?

Deine Meinung zählt:

14 Kommentare

  1. 13

    @“Messerjocke“:

    Ist es ein Versehen oder ein richtiger Irrtum?
    Der Autor der beiden von Dir empfohlenen Artikel heißt nicht (Jürgen?) Habermas, sondern Gerd Habermann!

    Es mag durchaus einer der Gründe für meine Schwierigkeiten hier in Kleve und mein Ansehen „weiter oben“ in meiner Partei sein, dass ich eben nicht gedankenlos oder anpasserisch-anbiedernd mein Fähnchen nach dem Wind hänge, sondern mir meine eigenen Gedanken mache und diese auch gerne äußere. 😉
    Dasselbe Verhalten von mir, das hier als lästig und störend empfunden wird, gilt woanders als erwünscht und bereichernd. 😉

     
  2. 12

    Friedrich, der Habermas -er schrieb es ja auch eingangs- war ziemlich erzürnt. Insofern liegt in der Mitte wohl der Kern.

    Sehr schön finde ich Deine Reaktion auf den Habermasschen Totalangriff, die davon zeugt, dass Du Dich kritisch damit auseinandersetzen kannst ohne auszurasten und nicht fromm, von einer Art Glauben erfüllt, jegliche Kritik cholerisch abbügelnd, wie es andere gut können -ich erinnere mich da an einige Reaktionen hier im Blog, nachdem man zur Anheizung einer Diskussion erst einmal mit einer extrem gewagten These antritt-, reagierst (dazu fällt mir noch etwas ein, dass ich ggf. zum Koekkoek’s Place posten werde).

    Interessant wäre noch eine Aufstellung aller Ratsmitglieder, die man auch entfernt als Tax-eater bezeichnen könnte… aber lassen wir das.

     
  3. 11

    @Bernd Derksen und @“messerjocke“:

    Eure Beiträge beziehen sich ja nicht nur auf die Verhältnisse hier in Kleve, sondern auf die Partei Bündnis 90 / Die Grünen allgemein.

    Aber sie beziehen sich auch auf die Verhältnisse hier in Kleve.
    Der „Tax-eater“-Vorwurf passt ja gut auf Michael Bay und Siegbert Garisch und abgeschwächt auch auf Thomas Velten.
    Da liegt der Gedanke nahe, dass man eine Gesamtschule nicht möchte, weil diese dem eigenen Nachwuchs unerwünschte Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt, besonders für die „lebenslänglichen“ und einkommens-stabilen Stellen im Öffentlichen Dienst, verschaffen könnte: Aufsteigende aus Kreisen, die zu den eigenen bisher nicht „dazugehören“.

    Die von Dir, „messerjocke“, empfohlenen Texte habe ich aufmerksam gelesen.
    Mancher Vorwurf mag zutreffen, mancher mag übertrieben oder ganz falsch sein.
    Eines aber möchte ich meiner Partei unbedingt zu Gute halten – jedenfalls oberhalb der Klever Ortsverbands-Ebene:
    Eine so aufrichtig diskussions-freudige Partei gibt es in Deutschland nicht noch einmal! 😉
    Auch das ist ein Grund, weshalb ich nicht im Traum daran denke, sie freiwillig zu verlassen, nur weil mir die Verhältnisse hier in Kleve wirklich nicht gefallen! 😉
    In unseren Landes-Arbeitsgemeinschaften zu ungefähr zwei Dutzend Themen dürfen zum Beispiel alle mitarbeiten, die das ernsthaft möchten, auch ohne Mitglied zu sein.
    Am Zukunfts-Kongress in Berlin am 2. Juli durften alle teilnehmen, ohne Mitglied sein zu müssen.
    Auch unsere Mitglieder-Versammlungen bis hinunter zur Ortsverbands-Ebene sind immer öffentlich …
    (außer wenn es um internen Knatsch geht … 😉 )
    Auch unser Neujahrs-Empfang ist immer öffentlich, nur das Anmelden ist erwünscht.
    Mir ist jedenfalls kein Fall bekannt, dass jemandem der Zutritt verwehrt worden sein soll … 😉
    Das kann uns die demokratische Konkurrenz ja gerne nachmachen.
    (Die FDP macht es zumindest gelegentlich … 😉 )

    Zusammengefasst:
    Es ist vielleicht nicht alles Gold, was Grün ist. 😉
    Aber insgesamt ist doch erstaunlich viel gut, was Grün ist. 😉

    Gruenes@Friedrich-Foerster.de

     
  4. 10

    Grüne: Tax-eater, die für und von sozialstaatlichen Betreuungs- und Reparaturaufträgen leben?

    @Bernd Derksen, jetzt wird es für ein schriftliche Antwort zu umfangreich. Ein ja, schön Derksen, haste recht wäre mir zu schade.

    Nur so viel: Ein Freund, diesmal nicht der schwatte, sagte neulich: Wenn die Vielzahl neuer Grüne-Sympathisanten einen kurzen Blick ins Parteiprogramm werfen würden, dann bliebe keine 5% Zustimmung in der Bevölkerung mehr übrig…

    Na ja, so dahin gesagt, aber es deckt sich mit einem Gefühl, das ich in der Magengegend schon länger mit mir trage, wenn ich an die Grünen und meine doch kontinuierlich immer stärker eingeschränkte Freiheit denke.

    D.h. nicht, dass die Grünen die Freiheitsberauber schlechthin sind. Das kann Die Linke noch viel besser und eine EU-Verordnung -dann aber auch unter Beteiligung der Grünen- hat es i.d.R. auch in sich. Ich befürchte, dass sich mit wachsender Macht der Grünen meine Freiheit weiter einschränken wird und somit gehen mir die Erfolge bei der Wählergunst langsam einen Schritt zu weit.

    Ich stieß dann zufällig auf folgende Texte von Gerd Habermann, die einige Aspekte in geschmeidige Worte fassen: (leider ein externer Link aber m.e. lohnt es sich mal quer zu lesen)

    http://to.ly/aP3v

    und ergänzend das

    http://to.ly/aQgj

    Beim Tippen des zweiten Textes war der Wagenrücklauf-Zweizeilenrunter-Hebel der Behördenschreibmaschine wohl defekt

    Diese Tax-eater gibt es ja nicht nur bei den Grünen. Wenn man sich die Zusammensetzung der Parlamente anschaut, dann zwingt sich der Schluss auf, dass wir schon verloren haben, also doch bald Planet der Affen (clavinius)?

     
  5. 9

    @Messerjocke
    > Für mich, aber das ist nicht maßgebend, verkörpern die Grünen so etwas wie das gute Gewissen in der Politik. >

    Dieses Image ist ja Kern des „Erfolgs“ bei den Wählern. Die Partei der Besserverdienenden verschafft nur durch ein Kreuzchen schon ein gutes Gewissen. Schon aus Eigeninteresse schaut man da lieber nicht so kritisch beim Konkreten hin …
    Nebenbei: Der durchschnittliche Grünen-Wähler verhält sich umweltschädlicher als der durchschnittliche SPD- oder CDU-Wähler.

    Für mich sind die Grünen eine normale, allerdings vielfach verklärt-unkritisch wahrgenommene Partei geworden. (Für weite Teile der „Basis“ scheint es mir noch anders zu sein.)

    Was Pöstchen-Schaffen für Parteifreunde angeht, sollen sie noch dreister als andere sein. Ich denke gerade an einen schnell mal geschaffenen „2. Sekretär“ in irgendeiner „grünen“ Abteilung bei der EU, weil das dort sowieso keiner mitkriegt und die Ehefrau an gleicher Stelle (dann halt 1. 😉 ) Sekretärin war…
    Andere hätten da vielleicht noch Skrupel, aber wenn man fürs Gute steht, hat man’s vielleicht leichter mit dem Gewissen … 😉

    Aufschlussreich fand ich den Umgang mit der kriminelle Vergangenheit eines Joseph Fischer. Die (mehrheitlich den Grünen nahestehenden) deutschen Journalisten kehrten es unter den Teppich kehren (als erstes: FAZ) und verharmlosten.
    Die bundesweite Entzauberung der Partei wird noch länger auf sich warten lassen.
    Da wird man sich noch länger über die „Fähigkeit“ der Bundesvorsitzenden Claudia R. lustig machen, aber aus Verantwortung fürs „Gute“ bloß nix drüber schreiben…

     
  6. 8

    @“Messerjocke“:

    Danke für Deinen schönen Beitrag! 😉

    Nur eine Frage bleibt: Welchen „großen Fründeskreis“ meinst Du?
    Hier in der Stadt Kleve gibt es ja höchstens einen ziemlich kleinen Freundeskreis … 😉
    Und auf Kreis-, Landes- und Bundes-Ebene habe ich ja keine ernsthaften Schwierigkeiten.
    Im Gegenteil, so viel aufrichtiges Mitgefühl habe ich vorher noch nie erlebt und bin sehr angenehm überrascht davon! 😉
    Man hat mich sogar schon augenzwinkernd gefragt, ob das ganze Geschehen vielleicht ein abgekartetes Schauspiel sei, um mich auf Landes- und Bundes-Ebene ganz weit nach vorne zu bringen … 😉

    Was meinen Preis angeht, so hast Du mitten ins Schwarze getroffen:
    Natürlich bin ich genau so unverkäuflich wie unbezahlbar! 😉 😉 😉

     
  7. 7

    @Bernd Derksen, selbstverständlich. Für mich, aber das ist nicht maßgebend, verkörpern die Grünen so etwas wie das gute Gewissen in der Politik. Trennung von Amt und Mandat, Aufbegehren gegen die Atomlobby und das ganze Programm eben, das bei den Grünen geschickt gepflegt wird, m.e. sogar für den momentanen Umfrage-Höhenflug maßgeblich ist.

    Was die inhaltliche Flexibilität der Grünen in Kleve anbelangt, so ist diese für mich kritikwürdig, während mein schwatter CDU-Freund noch beim Bier am Wochenende von den Grünen in Kleve schwärmte: Die Grünen in Kleve gehen ja noch, die sind nicht so bekloppt wie der Rest in Deutschland… die sind wenigstens vernünftig…

    Ich weiß diese Aussage zu deuten, weil ich meinen schwatten Freund nun mal gut kenne…

    Zum Thema Machtpolitik:

    Eine extrem grün durchgefärbte Freundin, ebenfalls beim Bier angesprochen, Lehrer(in), die i.d.R. sowieso merkwürdige politische Ansichten vertreten, ÖD eben…, interessieren die Details zu den Grünen in Kleve nicht die Spur. Hauptsache wir sind oben dran. Dieser Gedanke ist m.e. taktisch noch nicht einmal verwerflich, wenn man denn seinen Teil der Politik beisteuern möchte.

    Durchaus gibt es sicherlich auch Erfolge der Grünen zu verzeichnen, aber das die ausgerechnet immer wieder den Steigbügelhalter für unser(e) [mir fehlt an dieser Stelle das passende Substantiv nebst Adjektiv] spielen müssen… Die für mich ungeklärte Frage ist, ob die Grünen längst ein Teil dessen sind oder mangels Alternativen bei dem, was eigentlich nicht sein darf mitmachen oder politisch bzw. fachlich der Anforderung einfach nicht gewachsen sind?

    Der Friedrich gehört vielleicht nicht zum großen Fründeskreis, hat weder Verlangen nach einer Aufnahme in diesen Verbund, geschweige denn einen Preis?

     
  8. 6

    @JUH / Messerjocke
    So einfach sollte man es sich aus meiner Sicht nicht machen, zu beurteilen, was und wer „grün“ ist und was/wer nicht. Es dürfte Gründe geben, wegen derer Friedrich F. oft keine Mehrheiten hinter sich hat.
    Und sei es nur, dass andere machtpolitisch geschickter agieren oder inhaltlich „flexibler“ sind.
    Ob man dies positiv findet oder den Akteuren vorwirft, ist eine andere Frage.

    ___
    Aber ich gebe schon zu, dass bei mir manche Einblicke nicht gerade Sympathie bezüglich einiger Akteure der Klever Grünen weckte.

     
  9. 5

    Interessant wird es doch wenn 12-15 Leute auf einen Schlag bei den Grünen in Kleve eintreten, vielleicht weil sie „grün“ sind und Friedrich bzw. seine (grünen) Positionen stützen wollen – und dann die Herren Bay, Garrisch, Velten nebst Frau Siebers…?

     
  10. 3

    😉

    Ralf Daute läuft in letzter Zeit zu neuer Hochform auf! 😉
    Chapeau! 😉

    Zu Beginn der Mitglieder-Versammlung wurde übrigens ein neues Mitglied aufgenommen.
    Jetzt hat der bündnis-grüne Ortsverband Kleve laut Thomas Velten 25 bis 27 Mitglieder.

    Die Wahlen verliefen in der Tat gesetzes- und satzungsgemäß. 😉
    Bei der Wahl des Kassierers gab es übrigens keine Gegenstimme, wohl aber eine Enthaltung.

    Bei der Wahl des neuen bündnis-grünen Kreisverbands-Vorsitzenden, Bruno Jöbkes aus Wachtendonk, gab es übrigens keine einzige Gegenstimme und auch keine einzige Enthaltung. 😉
    Und das, „obwohl“ ich anwesend war und auch mitgewählt habe. 😉

    Auch bei einer völlig einwandfreien Wahl kann also ein Ergebnis herauskommen, das das Wahlgeheimnis aufhebt. 😉
    So ist das eben manchmal. 😉

     
  11. 2

    Wenn die 11 Männekes inklusive Vorstand waren und nur einer, FF dagegen war, dann bedeutet es doch, dass immer einer jeweils für sich als Kandidat gestimmt hat.

     
  12. 1

    Die Frage ist auch, wie viele Grüne es in Kleve noch gibt. Folglich nur noch einen!