„Grundhaltung Respekt“? Missklänge im Theodor-Brauer-Haus

Unruhe vor dem Ruhestand: Bernd Pastoors, Geschäftsführer des Theodor-Brauer-Hauses (Foto: Screenshot aus dem Imagefilm der Einrichtung)

(Aktualisiert)

Der Imagefilm des Theodor-Brauer-Hauses, der im Internet abrufbar ist, lässt den Geschäftsführer der Einrichtung, Bernd Pastoors, mit dem folgenden Satz zu Wort kommen: „Die Grundhaltung im Theodor-Brauer-Haus ist Respekt.“ Die Frage, die sich stellt, ist, ob dies nur für das Verhältnis der Mitarbeiter zu den jungen Menschen und Langzeitarbeitslosen, die in der Berufsbildungseinrichtung gefördert werden, gilt oder auch für die Mitarbeiter untereinander. Denn, so viel ist sicher, es herrschen derzeit viele Missklänge an der Briener Straße in Kleve, wo der gemeinnützige Verein seinen Hauptsitz hat.

Ausgelöst wurden die Querelen durch die Personalie Pastoors selbst. Eigentlich hatte der Mann, der seit vielen Jahren an der Spitze der Einrichtung steht, zum Ende seiner verdienstvollen beruflichen Laufbahn einen sanften Übergang vollziehen wollen. Er selbst war es, der die damalige Geschäftsführerin des Kaufhofs in Kleve, Astrid Vogell, angesprochen hatte und schließlich auch für seine Einrichtung gewinnen konnte. Die Frau aus der Wirtschaft stürzte sich voller Elan in die neuen, sozialen Aufgaben.

Doch dann gab es Reibereien, weshalb genau, ist der Redaktion nicht bekannt. Auf Anfrage möchte der Kreis Kleve, der im Vorstand des Vereins vertreten ist und ihn fördert, dazu allerdings nichts mitteilen. Von der Pressesprecherin des Kreises gibt es nur einen Satz, der zumindest interpretierbar ist: „Nach meiner Kenntnis hat es keine Querelen gegeben.“ Man kann (und möchte?) eben nicht immer alles wissen. Und aus dem Theodor-Brauer-Haus selbst will niemand namentlich zitiert werden.

Anonym allerdings wird kolportiert, dass die Streitereien in dem gemeinnützigen Verein ein solches Ausmaß angenommen hatten, dass die auserkorene Nachfolgerin ihrerseits schon bereit war, die Brocken hinzuwerfen. Es soll sogar eine Kündigung gegeben haben. Und Pastoors seinerseits soll bereit gewesen sein, über das Rentenalter hinaus für die Einrichtung arbeiten zu wollen.

Diese Lösung aber fand offenbar keine Gnade im Kreishaus. Die Kreis-Sprecherin vermeldet dazu lapidar: „Es gibt einen Wechsel in der Leitung des Theodor-Brauer-Hauses.“ Bernd Pastoors soll jetzt Ende März in den Ruhestand verabschiedet werden und Astrid Vogell, die bisher im internen Telefonverzeichnis lediglich als „Mitglied der Geschäftsleitung“ geführt wird, soll, wenn alles wie geplant verläuft, schon Anfang Februar zur ordentlichen Geschäftsführerin aufrücken. Es gäbe somit eine Übergangsfrist von zwei Monaten, in denen die Wogen geglättet werden könnten.

„Wir versuchen jedem ein Stück weit was mitzugeben“, sagt Pastoors in dem Imagefilm. So, etwas aus dem Zusammenhang genommen, kann das auch nach Hauen und Stechen klingen.

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6 Kommentare

  1. 6

    Bericht heute in der RP. Widerliches Getue. Und das in einer geförderten Bildungseinrichtung.

     
  2. 5

    Herrlich, wenn du morgens die RP liest und Kollege Suerick (so ein Charmeur…..) sich mal wieder durchgesetzt hat!
    Du bisteinfach unschlagbar, Wilfried. – Und gut, deine Beratervertragsverlängerung Februar 2020….. ….da mache dir keine Sorgen. So ein gutgepflegert Oldtimer…. Um deine Worte zu nehmen: „Du bist noch voll im Saft“.

    Das haben jetzt mal wieder die letzten linksrheinischen Träumer gemerkt; „du“ setzt dich immer durch. Herrlich.
    Wir freuen uns schon auf die kommenden Sonnenstrahlen, dann fahren wir wieder zusammen über den Deich, mit deiner „Beauty“. Der Prosecco steht schon bei mir -, nicht zu kalt, genau wie du es liebst. Herr-lich!

    dein […]

    *übrigens habe ich deinen Schreibtisch aufgeräumt, der sah ja wieder aus, wie ein Saustall! Na, na, na, was da wieder alles zum Vorschein kam……

     
  3. 4

    Abgewandelt könnte man sagen: Neid fressen Seele auf. Was ist aus dem geworden, wofür Herr Behrens mal gekämpft hat?

     
  4. 2

    Könnte es evtl. sein, dass:

    die Stimmung im Theodor-Brauer-Haus zwischen Mitarbeitern untereinander und Mitarbeitern und derzeitiger Geschäftsleitung ohnehin angespannt ist und dies nicht nur die hier angesprochenen, sondern auch weitere Gründe hat ?

    Könnte es evtl. sein, dass:

    es höchste Zeit wird, dass so manch Einer, oder evtl. soagar manch Eine das Theodor-Brauer-Haus verlässt, damit wieder Ruhe einkehrt und die pot. Nachfolgerin befreit arbeiten kann.

    Könnte es evtl. sein, dass:

    diese genannten Probleme und deren Auswüchse im Kleverland schon lange bekannt sind und die Runde machen und der allgemeine Tenor ist, dass sie hausgemacht und ganz bewusst gesteuert sind.

    Könnte es evtl. sein, dass:

    persönliche Eitelkeiten bei manch Einem oder vielleicht sogar manch Einer eine Rolle spielen und die potentielle Nachfolgerin bewusst vor die Wand laufen gelassen wird ?

    Könnte es evtl. sein, dass:

    die potentielle Nachfolgerin, die doch in kürzester Zeit den Betrieb führen soll, von manch Einem, oder evtl. sogar von manch Einer, behandelt wird, wie eine Praktikantin, die das Kaffee kochen noch erlernen muss ?

    Könnte es evtl. sein, dass:

    sich so manch Einer, oder vielleicht sogar manch Eine sich wünscht und auch schon immer gewünscht hat, dass eben diese potentielle Nachfolgerin diese Anstellung erst gar nicht bekommen hätte ?

    Könnte es evtl. sein, dass:

    sich manch Einer, oder evtl. sogar manch Eine, nun in seinen/ihren Kompetenzen beschnitten fühlt und sich, anstatt den Betrieb geregelt zu übergeben und die potentielle Nachfolgerin mit aller Kraft zu unterstützen, lieber daran ergötzt, wie Fehler gemacht werden, um ihre Inkompetenz zu belegen ?

    Könnte es evtl. sein, dass:

    die potentielle Nachfolgerin gut daran täte, sich so schnell wie eben möglich anders zu orientieren und die Brocken hinzuwerfen, da es so aussieht, dass sie so geblockt wird, und somit ohnehin keine gute und erfolgreiche Arbeit wird leisten können ? Ihr Gedanke, es schon tun zu wollen, war sicherlich nicht schlecht und spricht Bände.

    Könnte es evtl. sein, dass:

    die potentielle Nachfolgerin etwas viel besseres verdient hat, als in diesen Betrieb im Amt der Geschäftsführerin
    zu agieren? Kann es sein, dass sie ihr Können und ihr Engagement garnicht entfalten kann oder sogar soll ?

    Könnte es evtl. sein, dass:

    im Theodor-Brauer-Haus nicht nur dieser eine Baum brennt, sondern noch viele, viele mehr und das dieses nicht unbedingt förderlich ist für eine gemeinsame harmonische Zukunft, innerhalb des Betriebes, von der Aussenwirkung mal ganz abgesehen ?

    Fragen über Fragen die sich hier stellen.

    Man kann nur hoffen, dass sich dieses Szenario nicht noch weiter zum Flächenbrand entwickelt, denn längst ist es kein Geheimnis mehr, dass es innerhalb dieses Hauses wie eine Zeitbombe tickt.

    Es bedarf jetzt wohl zeitnah dem eingreifen besonnener, übergeordneter Köpfe, die es möglich machen, dass nicht nur die erfolgreiche Arbeit des Herrn Pastoors nach Ãœbertragung an seine potentielle Nachfolgerin, in Zukunft Früchte tragen, sondern auch der allgemeine Frieden wieder einkehren kann.

    Viel Erfolg dabei.

     
  5. 1

    Gut, dass mit den Vertretern des Kreises sensible, selbstlose und solidarische Menschen als Vorstand den Karren wieder in die Spur ziehen. Denn nichts ist wichtiger als eine friedliche, gelassene und zufriedene Stimmung unter den Mitarbeitern.

    #Suerick #Palmen #Boxnick #…