Früher war alles besser

Dem Kalenderblatt des Volksbank-Blogs(rechts auf der Seite) ist heute eine bemerkenswerte Information zu entnehmen: 1920 beförderte die Klever Straßenbahn 1,4 Millionen Passagiere, und zur Hauptverkehrszeit bot sie einen 20-Minuten-Takt an. Nach dem Krieg wurde das einstmals mehr als 30 Kilometer lange Streckennetz nach und nach ausgedünnt, am 31. März 1962 stellte die Klever Straßenbahn ihren Betrieb dann ein. Da können einem, einen Blick oftmals spärlich besetzten in die NIAG-Busse von heute vorausgesetzt, schon Zweifel befallen, ob das alles so richtig war.

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7 Kommentare

  1. 6

    @ Günter

    Tröste dich, das war schon zu meiner Schulzeit am KAG so. Und mein Abi liegt über 13 Jahre zurück.

    Man lernt es einfach nicht. Ich bin auch regelmäßig zu spät zum Unterricht gekommen, weil der Bus morgens total überfüllt und unpünktlich war.

    Kleine Anekdote aus der Zeit: Ältere Dame fährt mit der Linie 56 von Emmerich nach Kleve, will am Finanzamt aussteigen, drückt den „Stop“-Knopf. Bus fährt durch. Nächste Haltestelle das gleiche Spiel. Ältere Dame arbeitet sich durch die Schüler bis zum Busfahrer vor und beschwert sich. Ergebnis: Busfahrer biegt kommentarlos an der Briener Straße ab und hält am Straßenbahndepot (zu der Zeit NIAG-Bushof), öffnet die Türe und sagt zu der Dame: „Geh´ma´da rüber, da kannste dich beschweren“.

    Das nenn ich mal Service. Direkt zur Beschwerdestelle gebracht werden. Klasse. 🙂

     
  2. 5

    @Rainer Hoymann

    Dieser Unterschied zwischen den Nijmeger Bussen und dem Klevern hat mich doch sehr erstaunt. Ich weiss dass die Holländer den Nahverkehr anders sehen aber so etwas ist doch arg an der Grenze.
    Man muss sich als Kunde der Niag und als Klever direkt schämen wenn so eine Rappelkiste dort aufkreuzt. Dabei müsste doch gerade die Linie 58 qua Fahrzeugmaterial, Schnelligkeit und Service eine der Visitenkarten der Stadt und des Kreises Kleve in den Niederlanden sein.

     
  3. 4

    Das ist NIAG-„Service“! Da fährt der Bus vom Konrad Adenauer Gymnasium pünktlich um 16.30 Uhr fast leer ( ein bis zwei Jugendlich sitzen im Bus ) über verschiedene Haltestellen in Richtung Kleve-Reichswalde. Um 16.45 Uhr beenden viele Schüler den Unterricht und stehen sich dann fast eine Stunde die Beine in den Bauch, weil der Bus ja bereits eine viertel Stunde vor Unterrichtsende abgefahren ist. Das nenne ich „Service“ von der NIAG !?

     
  4. 3

    @ Hoshimaru

    Auch in Kleve wird die Heilige Kuh „Individualverkehr“ verehrt. Da sind unsere niederländischen Nachbarn mal wieder deutlich innovativer:
    http://www.youtube.com/user/GemeenteNijmegen?blend=21&ob=5#p/u/15/f-Sl6046Gho (man beachte: auch Kleve spielt in den Planungen eine Rolle).

    Ein kurzer, unvollständiger Ãœberblick über einige lokale Projekte zum Thema „öffentlicher Nahverkehr“:

    Das Klever Radverkehrskonzept von Sept. 2009 ist bisher nur Theorie.
    http://www.kleve.de/C12572B30025D73F/html/67E070FA1CCB6719C125763B00305ACF?opendocument&nid1=71713

    Das Projekt „Reaktivierung der Bahnstrecke „Kleve – Nijmegen““ wird zerredet und damit die Realisierung auf den St. Nimmerleinstag verlegt.

    Anstatt Geld in die Hand zu nehmen (auch die Niederländer müssen für den Euro bluten) und den Busverkehr attraktiver zu machen, wird seit Jahren mit aller Macht auf die Kostenbremse gedrückt (alte Busse, gering bezahlte Busfahrer, Ausdünnung des Streckennetzes bzw. der Taktung)und mit einem „Schokoladenticket“ Geld bei Bürgern akquiriert, die auf den öffentlichen Nahverkehr angewiesen sind.

    etc. etc.

    Andererseits konnte das unsinnige Straßenprojekt „Querspange“ nur durch eine Bürgerinitiative verhindert werden. Das nunmehr gesparte Geld wäre in einer Optimierung des öffentlichen Nahverkehrs gut angelegt.

    P.S.: Mir ist durchaus bewusst, dass es unterschiedliche Träger und damit „schwierige“ Entscheidungswege sind, die die Entwicklung aufhalten: NIAG, Städte, Gemeinden, Land, Bund, Bahn …. Finanziert werden alle diese Institutionen aber nur durch Eines: unsere Steuern und Abgaben.

     
  5. 2

    „Kleve busbar – Klever bewegen!“ Neues Nahverkehrskonzept der NIAG macht Busfahren noch bequemer
    City-Train vs. Straßenbahn, mit kompetenter Führung in die Zukunft!?
    Wenn die Studenten in den nächsten Jahren anfangen zu Pendeln können wir mit Genuss zusehen wie unser Nahverkehrssystem in Kleve anfängt zusammen zu brechen, es sei denn man(n) schafft sich noch diverse Anhänger für unseren City-Train an oder sagen wir dann „City-Convoi“.
    Mit dem Fahrrad oder zu Fuß ……bequemer wird es dann nicht mehr „gehen“.

     
  6. 1

    Vor nicht ganz 14 Tagen habe ich eine Einkaufstour in Nijmegen unternommen. Da die Parkgebühren inzwischen ein Niveau erreicht haben, welches nur noch gewissen Etablissements mithalten kann, bin ich mal mit dem Bus gefahren.
    Als erstes habe ich gestaunt dass nicht etwa der NIAG Bus bereit stand. sondern ein Bus eines Subunternehmers mit Euro2 Vignette, von aussen und innen ungepflegt und bereits bei der Bogestra jahrelang im Einsatz gewesen. Die Sitze verschlissen und der Fahrer offensichtlich ein Anfänger.
    Die Kiste rappelte an allen Ecken und Enden so dass man unwillkürlich hoffte, es würden keine wichtigen Teile abfallen.

    Auf der Rückfahrt habe ich den Breng-Bus (Lijn 59) bis Kranenburg genutzt. Modernes top gepflegtes leises Euro5 Fahrzeug mit Gasantrieb, freundliche Fahrerin, sauberer Innenraum und zügiges Vorankommen.

    Anscheinend legt man dort Wert auf (mehr) Fahrgäste während man hier den Bus als notwendiges Ãœbel und die wenigen Nutzer als Beförderungsfälle sieht.