Flughafen Weeze: Durchaus verwirrende Signale, was genau könnte „intensiver Flugbetrieb“ sein?

Ein Strich am Himmel – zurzeit schon viel

Während dieser Artikel verfasst wird, befinden sich im Luftraum des Niederrheins drei Kleinflugzeuge und ein Ultraleichtflieger in der Luft, keine Maschine, die den Flughafen Weeze ansteuert oder von dort abfliegt, und auch kein Jet, der in zehn oder zwölf Kilometern Höhe zwischen den Metropolen dieser Welt pendelt. Das sollte man vielleicht im Hinterkopf behalten, wenn man zur Kenntnis nimmt, dass der Flughafen Weeze am frühen Nachmittag via Rheinische Post verkünden ließ, bereits ab Juli wieder mit „intensivem Flugverkehr“ zu rechnen.

Auf der Website des Flughafens stehen derweil immer noch die Nachrichten vom 24. März, dass der Flugverkehr ab dem folgenden Tag eingestellt wird. Die letzte größere Flugbewegung war wohl die außerplanmäßige Landung einer Maschine, die den Gesundheitsminister Jens Spahn vor zwei Tagen an den Niederrhein expedierte.

Was „intensiver Flugverkehr“ genau bedeuten soll, bleibt offen, aber als freundlicher Hinweis sei hier an die abendliche Netzwerkveranstaltung der Rheinischen Post im Terminal des Flughafens erinnert, welche nicht durch Fluglärm gestört wurde, da an diesem Tag mit einem (damals) normalen Betrieb die letzte Maschine am frühen Nachmittag abhob. Der damals noch avisierte Sommerflugplan sah rund 50 Starts pro Woche vor, eine durchaus bescheidene Zahl von Flugbewegungen, für die am benachbarten Flughafen in Düsseldorf nur wenige Stunden kalkuliert werden.

Noch verwirrender wird die Nachricht angesichts der ebenfalls vom heutigen Tag stammenden Mitteilung, dass die Fluggesellschaft Ryanair, bekanntlich der einzige Kunde in Weeze, einen Einbruch der Passagierzahlen um nahezu die Hälfte erwartet und über Standortschließungen nachdenkt (dabei fällt allerdings vor allem der Name Wien, Heimat von Lauda Air).

Wie all dies zu der optimistischen Prognose eines „intensiven“ Betriebs passt, das ist eine spannende Frage. Glücklicherweise wird das Publikum nicht allzu lange auf die Folter gespannt, bis zum Juli verbleiben nur noch 43 Tage. Flughafenchef Ludger van Bebber jedenfalls ist vermutlich in der glücklichen Position, die sich daran anschließenden Nachrichten nicht mehr verkünden zu müssen, da er Ende September schon seine neue Stelle als Geschäftsführer des Flughafens in Dortmund antritt.

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13 Kommentare

  1. 13

    @12. Bär
    Sind auch Teiche mit 🦆🐸🐟 bei der Renaturierung vorgesehen? Baggerseen meine ich nicht, der Kies kann bleiben wo er ist. Geschredderter Bauschutt tut es meistens auch.

     
  2. 12

    Insektenschutzplatz und Honigproduktion mit Tausenden von Starts und Landungen 🐝 auf dem Flughafengelände. Bienenstich essen und Kaffee trinken im Flughafengebäude. Danach die Pfoten hochlegen und die Sonne auf den Pelz scheinen lassen oder im Schatten dösen. Natur und Naherholung in Weeze mit Wildblumenwiesen wäre cool 😎!

     
  3. 11

    @6 Bogenträger ‚Epidemiegerechtes Bauen‘ könnte wirklich ein Spezialgebiet im Bauwesen werden. Es soll ja nicht der letzte Virus gewesen sein, der sehr unangenehm werden könnte.

     
  4. 10

    Nachtrag:
    Ich lese in dem Beitrag von Sebastial Latzel in der RP , dass es sich um gerade einmal 40 Flüchtlinge handelt. Die anderen 600 hat 7.F wohl dazugedichtet, aber das kam ihm ja scheinbar gut aus.
    Ich hätte da einen Vorschlag, wenn wir einmal F und seine Konsorten im Gegenzug nach Syrien, oder von mir aus auch in die Füchtlingscamps nach Grieceland schicken, dann hätten diese neu-gestrigen einmal einen erlebnisreichen Urlaub. Und am Besten a senso unico.
    Schon Mathias Claudius wusste zu berichten : Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen.
    Drum nähme ich den Stock und Hut und tät das Reisen wählen.

     
  5. 9

    @8. Ausland „Was genau“
    Stimmt, durch den Tippfehler bei 7.F ist mir das noch gar nicht aufgefallen,alles ziemlich verlausuliert, aber sollte Frederic von der Fraktion „marron“ sein, wie der Franzose das dezent andeuten würde ?
    Da hat rd. wohl keinen wachen Tag erwischt, das geht auch bei ihm sonst nämlich nicht durch.

     
  6. 7

    In dieser Woche sind offenbar 640 neue Flüchting in den frisch renovierten Unterkünften der damaligen Engländer eingezogen. Sicher werden es nicht die Einzigen sein und der Nachschub wird kommen.
    Wer will donn noch von dort fliegen und wie werden die preislichen Bedingungen werden, wenn Fluggesellschaften von Weeze Starten wollen?

     
  7. 6

    Naja, ob Open-Air-Großveranstaltungen z.Z. so das Angesagte sind…. Vielleicht irgendwannmal wieder.

    Weeze ist nicht Kleve: Wie sieht die Zukunft des Kaufhofs aus, die von Mensing, die von RunnersPoint….? Die sind wirklich im Ort.

    Wird eigentlich das neue KAG epedemiegerecht gebaut? (breite Flure, automatische Türen, große Klassenräume für Abstand, warmes Wasser in allen Klassen, Hygieneschleusen an den Eingängen ggf. auch mal ein Treppenhaus mehr für Einbahnwege, digitale Ausstattung..) Kann man die anderen Schulen nachrüsten? Festivals sind ja nett, aber Schule, VHS,Bücherei, das ist Alltag….. Festival kann ausfallen, Flugreise for fun auch, aber jedes Schuljahr 3 Monate „Epedemieferien“, das geht einfach nicht, nicht für die Eltern und schon gar nicht für die Kinder/Jugendlichen. Unbestätigt habe ich gehört, dass die VHS Bewegungskurse ins Freie verlegt hat, geht im Somer, aber zwischen Oktober und Ostern sicher kaum, auch die Bücherei kann so wie sie z.Z. ist vielleicht ein paar Monate laufen, mehr aber auch nicht…. Finde ich.

     
  8. 5

    @3.
    Oder zum Gelände für OpenAir-Großveranstaltungen. Es muss ja nicht nur das Parookaville sein.
    Gelände für solche Grossveranstaltungen sind immer sehr begehrt und wenn da eine feste Infrastruktur liegt (Strom, Wasser, Abwasser, Wege, Gebäude) senkt das die Kosten für so einen Event deutlich.

    Jugendliche/Junge Erwachsene fahren nicht mehr in Urlaub sondern im Sommer zu Festivals und lassen dort ihr Geld.

     
  9. 4

    Sobald die umliegenden Sand- und Kieswerke ausgebeutet sind, ist dieses Gelände angesagt. Den Flugplatz interessiert dann keiner mehr. Was wäre, wenn die Medien mal Nachforschungen anstellen würden?

     
  10. 3

    Da wird wohl der RP-Leserschaft häppchenweise beigebracht, dass Weeze zum Modelflugplatz wird. Das Geschäft ist zumindest ziemlich krisenfest.

     
  11. 2

    Ich wünsche den 1000 Mitarbeitern viel glück! Die jahrelangen hohen Gewinne und das Top Management werden das Luftfahrtdrehkreuz schon weiterlaufen lassen. So ein Jobwunder wird nie schließen!

     
  12. 1

    Auskiesung – einhergehend mit „intensivem Flugbetrieb“ durch Enten, Gänse, Reiher – nein, das Wortspiel verkneife ich mir….