Europa endet am Bahnhof in Kleve

Technik aus dem 19. Jahrhundert, Geisteshaltung aus dem 16.

Wir leben in einem Europa, wir haben eine Euregio Rhein-Waal, die sich um alle Belange der Region beiderseits der Grenze kümmern sollte, doch rein schienentechnisch endet der Traum von einem vereinten Kontinent seit 1991 am Bahnhof in Kleve - einen grenzüberschreitenden Zug gibt es seitdem nicht mehr, Highlights wie der Sonntag abends um 21.20 Uhr Kleve durchreisende Austria-Express (von Amsterdam über Köln nach Wien) waren schon weit früher aus dem Fahrplan getilgt worden.

Die fehlende Bahnverbindung ist umso kurioser, da es einen einstimmigen Beschluss des Klever Stadtrats gibt, die Reaktivierung der Strecke zu betreiben. Was Politik zu leisten imstande ist, wenn sie denn will, sieht man ja gerade auf dem Gelände der Hochschule Rhein-Waal. Doch in Sachen Bahn tut sich nichts, rein gar nichts, obwohl Kleves einzige Chance, sich irgendwie weiterzuentwickeln, logischerweise nur gelingen kann, wenn die Nachbarn jenseits der Grenze mit ins Boot geholt werden – warum sollte ein Düsseldorfer oder Duisburger sich mit seinem Gewerbe für Kleve interessieren?

In der vergangenen Woche konnte die staunende Öffentlichkeit nun sogar zur Kenntnis nehmen, dass die so genannten Sintropher Studie, von der Stadsregio Arnheim-Nimwegen in Auftrag gegeben, zu dem Ergebnis kommt, die Strecke ließe sich mit Zügen im Halbstundentakt sogar wirtschaftlich betreiben, was bedeutet, die Verbindung müsste weder aus reinem Gutmenschentum noch aus Niederlandetümelei aufgenommen werden.

Doch die Sache hat einen gewaltigen Haken: Die Bahnverbindung wird nicht kommen. Es ist mehr als nur ein Menetekel für den mangelnden Gestaltungswillen der Klever Politik, dass die einzige Möglichkeit, per Schiene ins Nachbarland zu gelangen, auf lange Sicht die Fahrt mit der Draisine nach Groesbeek sein wird - Technik des 19. Jahrhunderts!

Warum aber wird es keine Bahnverbindung Kleve-Nimwegen geben? Weil Kleve gerade damit beschäftigt ist, sich mustergültig zuzubauen – so ähnlich wie in einem Mühle-Spiel, in dem ein ungeübter Spieler nach und nach alle Steine so schlecht setzt, dass er keinen einzigen mehr bewegen kann. Das fängt schon an mit dem Bahnhofsgebäude, dessen Anblick mit dem leergeräumten Zeitschriftenladen schon so sklerotisch ist, dass man das Schlimmste befürchten muss. Die Bahn will es verkaufen, die Stadt hat schon kategorisch erklärt, es nicht kaufen zu wollen.

Auf dem Weg nach Westen, vom Bahnhof aus gesehen, fehlt dann als erstes die Rampenbrücke (2003 für die »neue Verkehrserschließung der Unterstadt« (Baudezernent J. Rauer) abgerissen). Statt dessen verläuft dort jetzt ebenerdig die Emmericher Straße, die dann viermal stündlich (zweimal hin, zweimal zurück) für mehrere Minute gesperrt werden müsste. Es folgt das schicke Hotel des großen Klever Investors, der sich bedanken wird, wenn direkt neben den teuren Suiten ein alle paar Minuten Nahverkehrszug vorbeirauscht. Es folgt die Marina des großen Klever Investors, deretwegen der Spoykanal mit einer Klappbrücke gequert werden müsste (damit die Yachten anlegen können). Logischerweise müsste als nächstes Hindernis der Draisinenbahnhof eliminiert werden. Dann wäre ein paar hundert Meter Ruhe, bevor der nächste Einschlag käme – die Querspange! Sie müsste überbrückt oder untertunnelt werden, sicherlich ein hübscher Anblick in der Düffelt.

Also bitte das folgende Video anschauen und darüber staunen, was in Europa alles so nicht möglich ist:

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41 Kommentare

  1. 41

    Es tut sich etwas bei dem Thema Bahnverbindung Kleve-Nijmegen von niederländischer Seite aus.

    Die Vervoersvereniging VIEV hat nochmals die Kosten überschlagen und kommt zu dem Schluss einer erheblichen Kostenreduzierung, für die mögliche Wiederinbetriebnahme der alten Bahnverbindung Kleve-Nijmegen, die in vergangenen Jahrhunderten auch die „Kaiserline” genannt wurde.

    Wobei unsere niederländischen Nachbarn inzwischen ebenfalls erkannt haben, dass zwei Städte wie die Hochschulstadt Kleve und die Universitätsstadt Nijmegen über eine funktionierende schnelle Bahnverbindung in der heutigen Zeit für Studierende verfügen sollten. Ebenso wäre die Anbindung an das niederländische Bahnnetz für beide Seiten von Vorteil.

    Man darf sehr gespannt sein wie diese Entwicklung von niederländischer Seite aus in den Rathäusern von Kranenburg und Kleve aufgenommen werden wird.
    Ob hier die Verantwortlichen auch weiterhin, wie in den letzten Jahren, gegen eine möglichen Reaktivierung dieser für den ÖPV am linken Niederrhein doch wichtigen schnellen Verbindung mauern werden.
    Die Stadt Kleve schreitet ja, mit dem Ãœberbauen der alten Bahntrasse am Klever Bahnhof durch den E-Rad Schnellweg Fakten schaffend, mit negativem Beispiel bestens voran.
    Einer 6,5 Millionen teuren Investition für eine Schnellradweg, die man nach Meinung vieler Klever Bürger, für andere Nahverkehrsmittel anderweitig besser hätte nutzen können.

    Man darf gespannt sein über die weitere Entwicklung bei diesem Thema.

    Weitere Details kann man dem Bericht entnehmen.

    https://rn7.nl/nieuws/vervoersvereniging-viev-spoorlijn-nijmegen-kleef-kan-voor-tientallen-miljoenen-minder

     
  2. 40

    Eine rein private Umfrage hat ergeben, dass die meisten Menschen davon ausgehen, dass der neue „E-Bike-Schnellweg” von Kleve nach Nimwegen und natürlich retour, von allen Radfahrern be- bzw. genutzt werden kann.

    Was nun?

    Private Beobachtungen…….bei Einsetzen der Dämmerung und bei Regen, gibt es in Kleve so gut wie keine E-Bikes mehr auf den Staßen……

    Auch bei der Hochschule haben es Fußgänger jetzt schon schwer, sich vor rücksichtslosen Radfahrern zu schützen.

     
  3. 39

    @38. mitleser

    in vielen Punkten richtig erkannt. Aber das Kernproblem ist eben, dass die Bahn Kommunen miteinander verbindet. Und das überfordert Kommunalpolitiker enorm. Der Einsatz für einen fieseligen Stadtbus ist noch überschaubar und mit wenig Aufwand zu erreichen. Ein gemeinsames Projekt für eine Region? Da müssten ja Kirchtürme zusammenarbeiten.
    Und die Bedeutung der Region für die Netzbetreiber zeigt sich ja schon alleine beim maroden Zustand des vorhandenen Schienennetzes. Warum klopfen da die kommunalpolitischen Vertreter nicht energisch auf den Tisch und setzen sich dafür ein, dass die Bürger anständig zur Arbeit und die Studenten zur Hochschule kommen können? Politiker aller Couleur schlaft weiter.
    Die dürftige Erklärung des Landrates, die 35. kleevse jong zitiert, ist ja ein gutes Beispiel, wie man viele Jahrzehnte palavert und die Gesprächsebene bis zum heutigen Tage nicht verlassen hat. Bis Konzepte stehen und konkrete Planungen in Angriff genommen werden können werden weitere Jahrzehnte vergehen. Und wie sagt der Niederrheinstier „Soll Kleve doch seine Einbindung in das europäische Netzwerk der Zentrenverbindungen verpennen”.
    – Schade, eine große Chance vertan.

     
  4. 38

    Hallo Zusammen,

    zunächst freue ich mich immer wieder, hier „Schwestern/Brüder im Geiste“ zu finden, die sehr am niederrheinischen Bahn- (oder besser Nicht-Bahn) Geschehen interessiert sind und über einiges Detailwissen verfügen.

    Man kann sich über die hiesige Politik in Sachen Bahnstrecke Kleve – Nimwegen wirklich nur aufregen. Die grösste Frage ist einfach, wie diese, nunmehr über Jahrzehnte praktzierte, penetrante Borniertheit ALLER Lokalpolitiker eigentlich entstanden ist. Diese „Seuche“ ist zudem auch noch parteiübergreifend. WARUM?
    Sobald die Lokalpolitiker einen Posten haben, ist es mit der vorher geheuchelten Bahnfreundlichkeit vorbei.
    Was passiert da? Es kann nur eine Antwort geben…

    Es gibt EINDEUTIGE (und teuer bezahlte) Studien, die die Wirtschaftlichkeit der Strecke in der heutigen Situation (Uni, Studenten, Pendler, Touristen etc.) belegen – Basta – da gibt es nichts mehr zu deuten oder absichtlich kaputt zu rechnen.

    Dann gibt es unsere Politiker (deren Meinungen einfach mal aus der lokalen RP entnommen)
    Frau Bürgermeisterin (vor ihrer Wahl) – ja, sie will sich für die Bahnverbindung einsetzen – heute? Nix mehr.
    Herr Klappdor, genau so, heute? Nix mehr. CDU-Vertreter sowieso – Nie nix. SPD – bla, bla und Nix mehr.
    Und die Grünen – ganz toll, von denen erwartet man eigentlich mehr – aber gar Nix und nie. Lieber Windkraft um jeden Preis – auch im Wald, auf Kosten tausender Bäume (im ganzen Land). Kennt jemand noch die Sängerin Alexandra +? Das Lied „Mein Freund der Baum ist tot…“ Die ersten Grünen haben sich noch an Bäume gekettet, als diese gefällt werden sollten. Nun ja, was eine potentielle Mitgliedschaft in der Windcraft-Lobby so alles bewirken kann…

    Ich kann mich an einen RP-Bericht Ende der 1980 er Jahre erinnern, wo die Bahn 8 Mio DM! von Stadt/Kreis haben wollte, um Kleve – Nimwegen zu sanieren und länger weiter zu betreiben. Die Klever hatten das Geld nicht. Einige Jahre später haben sie dann Millionen einem irischen Billigflieger in den … gesteckt, um Weeze zu betreiben. Billigflieger – ein ökologischer und wirtschaftlicher Wahnsinn!

    Und heute. 6 Mio Euro für einen Schnellradweg. Geil. Ich sehe schon tausende E-Bike-Schnellwegradler, die bei echtem usseligen Niederrhein-November-Wetter über die schnurgerade und langweilige Strecke nach Nimwegen radeln. Ja, um endlich mal richtig zu frieren und „sicke“nass zu werden. In Nimwegen angekommen, können sie ihr Rad nicht unterbringen (entweder man verläßt den Sattel nicht oder es wird geklaut). Na, ja, dann kann man sich (dann ohne E-Bike) ja eine Stunde lang im Schnellbus bei der Rückfahrt wieder aufwärmen.
    6 Mio. (wahrscheinlich mehr) für so einen Unfug! Und ja, die Bahntrasse in Kleve wird gerade wieder ein Stückchen weiter zugebaut (eben für den Radweg – es gab ja gerade die lange Diskussion) im Bereich des Kreisverkehrs.

    Ach ja die Bahn – ist doch vieeeel zu teuer und es fährt keiner mit. Wie sagte Niederrheinstier „Fladen drauf“

     
  5. 36

    @35:
    Mmmuhhh, Kleefse Jong, kunt U ook Nederlands verstaan, mmuuuh? Bijvoorbeeld hier:

    https://www.ovmagazine.nl/2017/07/provincie-spoor-nijmegen-kleve-te-duur-2136/

    Oder das, was der Emmmuuhhhlator hier aus meinem Gemmuuuehe gerade emmuuuhliert:

    EUR 117 Mio??? Zweites Gleis von Kleve bis Geldern EUR 350 Mio???
    BBuuuhhuuu. Hier rechnen irgendwelche Saboteure, die vorgeblich für die Verbesserung der Bahnverbindung sind, alle Maßnahmen in derart astronomische Höhen, dass ständig alle Aktivitäten brutal ausgebremst werden, mmuuuhhh! Denn wenn nichst in die Bahn investiert wird, bleibt die SB 58 die Cash-Cow der NIAG und löst alle deren Probleme (sowie die des Kreises Kleves bei der Finanzierung des Öffentlichen Personen (Bus-) Nahverkehrs, nicht die des Schienen-Personen-Nahverkehrs), mmuuuuhhh! Direktmandatierte wie der soeben in den Bundestag gewählte Herr Rouenhoff bekennen sich doch klar zum Bus Kleve-Nijmegen statt zum Zug, mmuuuhh! Auffällig ist nur, dass die erforderlichen Investitionen bei der Wiederherstellung von Privatbahnen (siehe z.B. Teutoburger Waldeisenbahn oder Kaarst-Mettmann-Wuppertal regelmäßig um Welten niedriger ausfallen, mmuuuhhh. Ich gehe jetzt erst einmal wieder Grasen – das ist gut gegen der Ärger und den Frust, mmmuuuhh! Soll Kleve doch seine Einbindung in das europäische Netzwerk der Zentrenverbindungen verpennen, mmuuuhhh! Fladen drauf und Schluss, mmmuuhhh!

     
  6. 35

    Es könnte sich etwas tun, Reaktivierung Bahn Nijmegen – Kleve weiterhin möglich!!

    In der gestrigen Ausschusssitzung für Umwelt- und Strukturplanung des Kreises Kleve berichtete der Landrat von den Ergebnissen des letzten Gesprächs mit den Anrainern rund um die Bahnstrecke.
    Noch im Mai schien das Ziel der Reaktivierung in weite Ferne zu rücken. Die Vertreterin der Stadt Nijmegen berichtete von Umbauten der Bahnhöfe in Nijmegen, die dazu führen könnten, dass die Reaktivierung technisch unmöglich wird.

    Diese Bedenken konnten nun zerstreut werden. Die Reaktivierung ist technisch, trotz der geplanten Umbauten, weiterhin möglich.

    Die Stadt Nijmegen hat sich im Rat noch nicht weiter mit dem Thema auseinander gesetzt. Es bleiben seitens Nijmegen, so die Vertreterin der Stadt, weiterhin die ursprüngliche Position und Grundforderungen bestehen:

    – die Reaktivierung ist gewünscht
    – die Trasse muss gesichert bleiben
    – zukünftig kein Güterverkehr auf der Strecke
    – durchgängige Schienenverbindung auf der Strecke bis Kleve
    – durchgängige Zugverbindung bis Kleve ohne Umsteigen
    – Verbindung muss so schnell wie möglich sein

    Als nächste Stufe werden jetzt Vertreter der Provinz Gelderland und dem VRR hinzu gezogen. Es gilt nun, die richtigen Fragen zu stellen, und festzustellen, wie ein gemeinsames Wunschbild aller Beteiligten aussehen kann, so der Landrat.

     
  7. 32

    @JUH: Ohja, Zugbegleiter fahren regelmäßig (20 % fordert der VRR) mit. Wer regelmäßig pendelt, kann das bestätigen. -Die sind im übrigen sehr nett, die Zugbegleiter –
    Katastrophal ist der Zusatnd der Strecke. Aktuell gibt es einige hundert Meter zwischen Bedbug-Hau und Pfalzdorf, auf dennen als Höchstgeschwindigkeit 20 km/h zugelassen sind. Da bekommt das Verbot vom Blumen pflücken während der Fahrt einen Sinn. Regelmäßig sind Bahnübergänge und Signale gestört. Da addieren sich die Verzögerungen auf der eingleisigen Strecke zu beachtlichen verspätungen.
    Schön wäre es, wenn einige Kommunalpolitiker diesen Zustand bei der DB-Netz mal reklamieren würden. Oder fahren die alle Auto?

     
  8. 31

    Auch die Qualität der einzigen Bahnverbindung aus Kleve heraus (RE 10 – Nierexpress) leidet fürchterlich. Hat man mich( und alle anderen Fahrgäste) noch letztes Jahr in Krefeld hinausgeworfen und man mußte ohne jede weitere Informationsquelle oder -hilfe weiter sehen wie man nach Düsseldorf kommt, so hatte ich letzten Freitag wiederum ein unschlagbares Erlebnis: Erst 10 min. verpätete Abfahrt, dann 20, dann waren’s am Ende 40. Hinzu kamen noch mal weitere 15 min. während der Fahrt, so dass ich an meinem Zielort, statt um 19.00h, erst um 21.00h ankam (wg. der Anschlüsse).
    Im Internet steht: „Wenden Sie sich an unsere Zugbegleiter….“ Hat jemand schon mal einen auf dieser Strecke gesehen? Ich nicht!

     
  9. 30

    Wenn ich mich nicht irre hat die Stadt Kleve sich dazu notariell verpflichtet die Trasse für die Strecke in Richtung Nijmegen befahrbar zu machen. Die Trasse selbst ist ja Gott sei Dank in den größten Teilen noch vorhanden!

    Ein Schienenfahrrad brauchen wir für die Region nicht. Kleve muss mal wach werden!!! Was ist wenn die Hochschule doch nicht das gewünschte Ergebnis bringt? Kleve hat, aus einer gewissen Distanz betrachtet, in den letzten Jahren extrem an Attraktivität verloren! Margarine Union weg – Elefanten Schuhe weg – Fuji so gut wie weg um nur mal ein paar Betriebe zu nennen. Wenn ich mir dann die brach liegende Landschaft um den Klever Bahnhof und dessen ehemaliges BW anschaue, da wird mir ganz anders.

    Schienen wieder befahrbar machen – Züge drauf – und die Straßen nicht immer weiter ausbauen! Der Individualverkehr kann ja nicht ins das unermessliche wachsen…

     
  10. 29

    Wahrscheinlich wird’s auf eine Straßenbahn von Kleve nach Kalkar und Goch hinauslaufen…damit die Kids in die Schulen kommen.

    In den heutigen Ausgaben der Presse steht nichts drin, nur was von „schönere-Fassaden-Wettbewerb“, der aber vom KCN ist.
    Ich vermute mal, ganz voreingenommen, dass eine Eisenbahnverbindung Kleve-Nimwegen ja grundsätzlich in Frage käme – „aber, aber, aber, aber, aber…“ und „leider, leider, leider…“

    Kann ich mir nicht vorstellen, dass die Stadt „Hurra“ schreit. Denn dann müßte man eingestehen, dass die Planung zur Unterstadt-Bebauung (neues Hotel Zevens, FHRW, Rampenbrücke…) ja wohl doch nicht soooo doll war.

     
  11. 28

    @Smiley: Details bitte! Ich ahne nichts Gutes.

    Wie war denn die Reaktion von Verwaltung und den einzelnen Parteien?

     
  12. 27

    Herr Messerjocke,

    Es war, wie soll ich es richtig beschreiben. eine eindrucksvolle Demonstration von Sach- und F(l)achwissen der Herren Brauer und Rauet bis in die kleinsten Details.

    Vielleicht macht Herr Daute einen kleinen Bericht unter der beliebten Rubrik; „Was wir bei den beiden Experten schon immer ahnten, aber nie zu fragen wagten.“

     
  13. 26

    Und, wie war’s beim Umwelt- und Verkehrsausschuss? Dort wurde m.w. die Sintropher Studie nun endlich vorgestellt, von unserem Bürgermeister oder war es Hr. Rauer?

     
  14. 25

    @L. Seerden
    Bei unseren niederländischen Nachbarn habe ich keine Sorgen, das die die „drempels“ aus dem Weg räumen, die stadsregio weiß, was sie will und schaut ein paar Jahr(zehnt)e voraus.

    Auch die NWB wird wenig Schwierigkeiten machen, die LINT41 umzurüsten, wenn man den Auftrag kriegen kann, bis Nijmegen durchzufahren.

    Schwierig wirds hier….

     
  15. 24

    @MichaelZ.

    Das „deutsche“ Glris 35b in Nijmegen ist Endpunkt und Kehrgleis der Maastal-Linie von Roermond, die inzwischen trotz 15 Minuten Takt völlig überlastet ist.

    Der RE muss also im Bahnhofsbereich eingefädelt werden und kann nur auf Geis 1b wenden. Daher muss das NLSystem zur Anwendung kommen, zumal zu einem späteren Zeitpunkt nach Arnhem weiter gefahren werden soll um die Kapazität zu erhöhen.

    Die Busspur zwischen dem Bahnhof und der Uni ist entgegen den Planungen falsch, dh zu weit in die Trasse gebaut worden. Aber es soll dort auch eine Lösung kommen.

     
  16. 21

    Auffällig ist doch, dass es seitens der Stadt Kleve nur einen Kommentar dazu gibt – Die Verherrlichung der Draisine…
    Angeblich um die 9.000 Anmeldungen hat man schon für die nächste/ aktuelle Saison…

    Paßt das? Betriebszeit sind 6 Monate = 180 Tage. Macht dann 50 Anmeldungen pro Tag. Pro Tag sind aber wohl, wenn ich richtig informiert bin, nur drei Touren möglich wg. dem Gegenverkehr…
    Weiter hin fällt auf, wenn denn schon immer so viele Anmeldungen da waren, wie es sein kann, dass man bei drei Buchungen in der letzten Saison sich Tag und Uhrzeit frei aussuchen konnte – „Belegt“ bzw. „Ausgebucht“ sieht anders aus…

     
  17. 20

    @L.Seerden

    Um die Hürde mit dem Sicherungssystem noch wegzunehmen, könnte man den Vorschlag der VIEV (M. Walraven) aufgreifen, der vorgeschlagen hat, den niederländischen Teil mit dem deutschen Zugsicherungssystem auszurüsten. Dann kann man sich den Umbau der Triebwagen sparen….

    Und wenn es in Nijmegen noch Diskussionen um die „Spoorkuil“ gibt, die einige nutzen könnten, um das Projekt zu torpedieren, würde ich die RE10 provisorisch erstmal bis Heyendaal schicken, wo man dann in die Busse Richtung Radboud und Zentrum umsteigen kann.

    Ich bin für alles, was diese Strecke wieder eröffnet.

     
  18. 19

    Ludwig, Deine Zahlen erschrecken mich! Das liegt wohl an der Tastatur des smarten Telephons?

    Du meinst bestimmt, dass der RE schon 2015 fahren könnte, nicht 3015?! 🙂

     
  19. 18

    Ich halte die Bahnverbindung nach Nimwegen für sehr wichtig!

    Die Pseudogründe gegen eine Bahnverbindung überraschen mich nicht. Erschreckt hat mich allerdings die Aussage des Users, der in seinem Kommentar Nr.3 doch etwas viel Arroganz zeigt.

    Wer also nicht arbeitet, der darf gefälligst laufen? Und wer nicht mehr Auto fahren kann, der darf die Rente berappen und mit dem Taxi nach Nimwegen? Aber klar, man muß ja nicht nach Nimwegen. Vor der eigenen Türe ist es ja auch schön und Oma hatte genug Zeit um nach Nimwegen zu kommen, richtig?

    Verdammt, ich habe gar kein Auto!

     
  20. 17

    @MichaelZ.

    Der Charme der RE10 Lösung besteht im Flügelzug-Konzept. Der Re10 fährt bis Kleve. Der vordere Teil fährt als Regeionalbahn weiter nach Nijmegen mit allen Unterwegshalten. Von Nijmegen geht es zurück bis Kleve. Dort wird wieder angekuppelt.
    In Groesbeek soll ein Wendegleis für Kurzzüge von und nach Nijmegen
    gebaut werden, um 15Minuten Takt fahren zu können.
    Es entsteht eine umstiegsfreie Direktverbindung Nijmegen-Kleve-Düsseldorf.
    Es braucht auch nur ein neuer Triebwagen gekauft zu werden.
    Jedoch müssen alle Fahrzeuge zusätzlich für das niederländische Sicherungs-System nachgerüstet
    werden.
    Nijmegen wird wesentlich besser an das deutsche „Hinterland“ angeschlossen.
    Langfristig dürfte hierdurch auch die Stadt Kleve profitieren.

    Das Kasseler oder Karlsruher Modell kann man nicht mit Nijmrgen-Kleve vergeichen, da in Kassel ein bestehendes System weiter entwickelt wird, während man hier bei Adam und Eva anfängt.

    Wir sollten damit aufhören, a la Haas/Cosar allen zu erzählen was nicht möglich ist,sondern die Stadsregio unterstützen. So eine Gelegenheit kommt nie wieder!

     
  21. 16

    @ L. Seerden
    Ich sehe auch die Option mit dem RE kurzfristig als vernünftig an, wenn dann die Strecke östlich von Groesbeek so frequentiert wird, das der RE nicht mehr reicht, kann man weiterdenken.
    Nach Lesen der Studie würde ich mittelfristig die Straßenbahn lediglich auf dem Stück zwischen Heyendaal und Centraalstation sehen, das sollte mit dem RE zu kombinieren sein.
    @Rainer Hoymann
    Mit den Spurweiten gibt es kein Problem, eine Akkulösung wäre nur bei einem Inselbetrieb Kleve-Nijmegen und bei der Versorgung der Akkus mit erneuerbaren Energien sinnvoll. Auch in Nordhausen haben einige Straßenbahnen aber einen BMW-Dieselmotor an Bord, wenn sie in den Harz fahren. Ist alles eine Frage der Kosten…

     
  22. 15

    @Rainer Hoymann

    Die Tram nutzt die vorhanxene Strecke bis kurz vor dem Nijmeger Bahnhof. soll über den Vorplatz und Innenstadt über die Waalbrücke bis nach Huissen führen. Ey wäre ein reiner Insel-Yerkehr.
    Die Re-Varianze kann um die Optkon ereeitert werden zwichen Donsbrüggen und Kleve in einer vereinfachten Betriebsform zu verkehren, was Kosten spart.
    Der wesentliche Vorteil liegt aber in der einfachen Realisierung, die auch vom VRR bevorzugt wird.
    Eine Dtrassrnbahn würde frühesten nach 2030.fahren,der Re 3015.

     
  23. 14

    Die Niederländer wollen keine Tram! Sie wollen auch nicht nach Kleve! Sie wollen schnell nach Düsseldorf bzw. in das Ruhrgebiet!

     
  24. 12

    @ L. Seerden

    Da ich jetzt zu wissen glaube, dass eine Tram mit einem Akkutriebwagen möglich sein sollte, könnte ich mir auch vorstellen, dass es eine Tram geben müsste, deren Spurbreite variabel wäre, so dass ein Einsatz auf dem niederländischen Gleis denkbar wäre.

    Soetwas habe ich z. B. bei Eisenbahn, die zwischen Westeuropa und Russland verkehren schon einmal gesehen. Allerdings war dies eine mühsame Umrüstung. Hier wäre wieder einmal die Technik gefragt.

    Nichts gegen eine Eisenbahnverbindung, nur aus den vorgenannten Gründen, wäre m. E. eine Tram eher politisch durchsetzbar.

    P.S.: Ich danke für die interessante Diskussion.

     
  25. 11

    @Ralf Daute

    Herr Zevens ist Kaufmann genug um das Auftragsvolumen zu erkennen,
    welches sich für Loock und andere Handwerks-Betriebe dort abzeichnet.

     
  26. 10

    @Rainer Hoymann

    1. Die Linie wird so ausgelegt, dass Güterzüge dort nicht fshren können.
    2. Die Strassenbahn ist teurer und hat einen niedrigeren Kosteneckungsgradals der Zug
    48 zu 60 %
    3. Die Finanzierung der Strassenbahn ist nicht sicher.
    4. Das Anliegen der Stadsregio, Nijmegen ans deutsche Netz anzuschliessen wird durch die Strassenbahn unmöglich. Jaap Modder sagt es so: „Man muss die bestehendeLinie zu uns holen.“

     
  27. 8

    @fck-fan: Die Tram-Version ist lt. Studie teurer. Hier stehen partikuläre Interessen der Stadt Nijmegen im Vordergrund und ich hoffe, dass es nicht dazu kommen wird.

    Warum nicht mit dem Niers-Express bis Nijmegen durchfahren? Der VRR hat jetzt schon Interesse bekundet, es ist die kostengünstigste und für die Fahrgäste attraktivste Variante.

     
  28. 7

    @dagobert

    Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Strecke für Akkutriebwagen zu lang wäre.

    Die Akkutriebwagen der Bundesbahn in den 50er Jahren haben wesentlich längere Distanzen bewältigt.

     
  29. 6

    @rainer
    ICh halte es für absoluten Blödsinn, im Zeitalter des Klimawandels überflüssige und sinnfreie Querspangen in Naturschutzgebiete zu walzen. Geht arbeiten und kauft ein Fahrrad und fahrt durch die Eichenallee oder fahrt mit dem Bus.

     
  30. 5

    @rainer
    Dann schau mal auf http://www.destadsregio.nl unter „Sintropher“ die Studie durch, Prognose bis 10.000 Reisende je Tag, das sind einige Autos, die nicht mehr durch Donsbrüggen und Nütterden rollen. Neue Asphaltbändern in Landschaftsschutzgebieten werden überflüssig…

    @Rainer Hoymann:
    Für Batterien ist die Strecke leider zu lang, aber in Kassel fahren Straßenbahnen, die Dieselmotoren auf dem Dach mitführen und keine Oberleitung im Umland brauchen.
    Wenn Kleve clever wäre, würde es die Tramlösung mittragen und könnte aus all den Zwangspunkten (Kreuzung Wiesenstraße, Drehbrücke, Straßenkreuzungen) rauskommen…
    Aber wie sie richtig festgestellt haben: man will am liebsten gar nix….

     
  31. 4

    Europa wächst zusammen…
    Es ist einfacher von Weeze aus nach Krakau oder Tallin zu fliegen um shoppen oder Komasaufen zu gehen als von Emmerich nach Arnheim oder Kleve nach Nimwegen zu kommen…

     
  32. 3

    hallo, ich halte das für absoluten blödsinn solche strecken zu reaktivieren, ich bin in den 70gern ab und an mit dem zug nach nijmegen gefahren. zweifellos eine schöne strecke. kurz vor stilllegung gab es einen zugwagen der einen personenwagon hinter sich her zog wo 7 leute drinsaßen. da europa noch reinzunudeln ist schwachsinn. es reicht, wenn man für dingens florenz (was ,äähh, mach der?), + den grünen, schwitzenden dicken (büttenredner oder so ähnlich hieß der) oder stoiber (the Bürokratieterminator) steuergelder zusammenkrücken muss. Lauft, geht arbeiten und kauft ein Auto oder bezahlt ein Taxi

     
  33. 1

    Die Reaktivierung einer BAHNverbindung, die auch für den Güterverkehr zu nutzen wäre, ist m. E. auch nicht notwendig.

    Viel dringlicher ist es, eine TRAMverbindung zu schaffen, so dass der Weg zwischen Kleve und Nijmegen (und den Orten dazwischen) auf eine angenehmere und kostengünstiger Art bewältigt werden kann, als dies aktuell mit den völlig überteuerten, langsamen und kundenunfreudlich getakteten Omnibussen möglich ist.

    Als Haltestelle reicht ein besseres Bushäuschen aus. Die Anbindung des Bahnhofs ist somit entbehrlich.

    In Kleve einsteigen, 2,50 EUR für die einfache Fahrt bezahlen, ein Fahrrad mitgenommen (1,00 EUR zusätzlich), in Nijmegen aussteigen – ohne Parkplatzprobleme und -gebühren -, ein Koffie verkeerd am Markt oder an der Waalkade trinken und mit der Fiets über den Ooypolder und die Düffel retour. Das ist EIN Vermarktungsansatz! (Und derer gibt es viele, so dass mir um die Auslastung dieser Strecke nicht bange ist.)

    Eine Elektrifizierung der Strecke müsst m. E. (ich bin Laie) nicht notwendig sein: eine E-Tram, die im Beiwagen die notwendigen Batterien für die Stromversorgung mit sich führt, sollte doch inzwischen möglich sein.
    Eine solche, leise Lösung wäre mit Sicherheit auch in Groesbeek zu vermitteln.

    Auf Klever Seite fehlt es – leider, wie so oft! – im Kreise der Verwaltung und der Politik am notwendigen Willen, wie RD`s Analyse konkludent vermittelt. Offensichtlich handelt es sich ausnahmslos um überzeugte Autofahrer, oder um fantasielose Zeitgenossen, denen das Zubetonieren von schützenswerter Landschaft (Querspange, Bellevue …) und Zuklinkern des Stadtflusses ein ästhetisches Vergnügen bereit. Nun ja, das 21. Jahrhundert fängt in Kleve mit einigen Jahrzehnten Verzögerung an. Das sind die anhaltenden Spätfolgen preußischer Politik: „Taugt er was, soll er in Berlin eingesetzt werden, kann er nichts, soll er nach Kleve.“ (Friedrich der Große)