Eine Frage der Gülle

New Generation: Judith Siebers im Großstall (Ausriss des RP-Artikels)
New Generation: Judith Siebers im Großstall (Ausriss des RP-Artikels)
Geduckt hinterm Oraniendeich: Ein Stall, 700 Bewohner
Geduckt hinterm Oraniendeich: Ein Stall, 700 Bewohner

RP-Journalistin Verena Kensbock steuerte kürzlich einen lesenswerten Artikel zum Lokalteil des Blattes bei, in dem sie die Betreiberin des Megakuhstalls am Oraniendeich und ihr Leben vorstellte, was sich vom traditionellen Bild eines Landwirts schon erheblich unterscheidet, weshalb der Beitrag zutreffendermaßen auch mit „Die neue Generation im Kuhstall“ überschrieben war. Die neue Generation kann Urlaub machen (14 Tage Kanarische Inseln), sie setzt Milchtaxis ein (wofür, bleibt etwas unklar), und sie hängt den Tieren Fitnessarmbänder um und lässt bei Gelegenheit auch tiefgekühltes Sperma applizieren. Alles interessant – allerdings gelingt es der Chefin Judith Siebers wohl auch, in dem ganzen Gespräch kunstvoll um ein Wort herumzusteuern, dass die Ambivalenz dieser Art der Tierhaltung mehr als deutlich macht. Und dieses Wort heißt:

Gülle.

Der Umstand, dass die Kühe nicht (niemals!) aus dem Stall herauskommen, ist demgegenüber eher etwas für Nostalgiker. Aber die Gülle, die macht mehr als deutlich, dass mit dieser Art der Haltung zumindest ein neues Problem entstanden ist – das von Unmengen von Scheiße.

Im Fall des Stalles am Oraniendeich dürfte die Rechnung überschlagsweise so gehen:

  • Eine Kuh produziert pro Jahr 20 Kubikmeter Gülle.
  • 700 Kühe werden am Oraniendeich gehalten, das heißt, es fallen 14.000 Kubikmeter Gülle insgesamt an.
  • Maximale Menge von Gülle, die auf einem Hektar Land verstreut werden darf: 25 Kubikmeter Gülle.
  • Daraus folgt: Der Betrieb am Oraniendeich hat 560 Hektar zusätzlich an Land nötig, um die anfallende Gülle loszuwerden.

Wie aber sehen 560 Hektar Land aus, wenn man sie auf eine Karte einzeichnet?

So:

Nennen wir es einmal
Nennen wir es einmal „wahre Betriebsgröße“: Das gelbe Rechteck zeigt die Fläche an, die nötig ist, um die anfallende Gülle loszuwerden

Zur Erläuterung: Links oben im gelben Rechteck ist der Betrieb. Das Rechteck selbst geht im Osten fast bis zur Rheinbrücke, und im Süden umfasst es Warbeyen und im Südwesten ragt es bis an die Kellener Ortsgrenze.

Nicht in Rechnung aufgenommen sind übrigens noch ca. hundert weitere Kühe, die zur Nachzucht gehalten werden. Bekannt wurde der Betrieb übrigens im vorvergangenen Jahr, weil der Naturschutzbund Nabu erfolgreich gegen eine bereits genehmigte Erweiterung geklagt hatte. Jetzt hat Siebers einen neuen Bauantrag gestellt, in der Hoffnung, dass dieser rechtssicher genehmigt wird.

Veröffentlicht am
Kategorisiert in Alles

Deine Meinung zählt:

55 Kommentare

  1. 55

    @54. Niederrheinstier

    Nein, ich benutze aus Prinzip keine Einwegflaschen, und die Pfandflaschen gebe ich natürlich selber zurück, ohne heimischen Flaschenberg……

     
  2. 54

    @???
    Wegen des Wassers haben Sie nicht ganz unrecht, mmuuuhhh. Aber weil ich diesem Problem bei meinem Durst wohl kaum entrinnen kann, mmuuuh, interessiert mich etwas anderes: Was machen Sie eigentlich mit den ganzen Pfandflaschen, mmuuuuh? Brauchen Sie die noch, mmuuuh? Falls nein, komme ich die gerne abholen, mmuuuuuh!
    Oder verwenden Sie etwa Einwegflaschen, die vor allem den Plastikberg vergrößern, mmuuuhh?

     
  3. 53

    @50 Michael Bay
    Sehr geehrter Herr Bay,
    was macht den bitte die Klever Politik bei dem Thema belastetes Trinkwasser in Kleve.
    Was können wir von den gewählten Stadtpolitikern und den Parteien konkret erwarten, (bitte keine Politikerphrasen) um dem Problem der Nitratbelastung im Klever Trinkwasser zu Leibe zu rücken.
    Was machen Offene Klever, Grüne, CDU, FDP und SPD im Stadtrat und in den Parteien der Stadt dagegen oder ist dies aus Sicht der Politiker kein Thema dessen man sich annehmen muss?

    Nochmal in aller Deutlichkeit zu Veranschauung des Problemes mit dem Klever Trinkwasser aus dem Wasserkran.
    Würde ich dieses Wasser so aus dem Wasserkran in ein Süßwasser Aquarium geben, würde über Nacht 90% des Fischbesatzes an diesem Wasser binnen Stunden verenden und mit dem Bauch nach oben schwimmen.
    Peter Collisi ehemals Fischzüchter von Poseidon Aquaristik in Bedburg-Hau lag schon vor über 15 Jahren mit den Klever Stadtwerken im Disput über das hochbelastete Trinkwasser aus der Trinkwasserleitung, das ihm zur Verfügung gestellt wurde. Wiederholte Messergebnisse zeigten die massive Belastung des so reinen Trinkwassers auf.

    Und wir die Klever Bürger dürfen uns nun aber glücklich schätzen, dass die Stadtwerke das Grund- und Schichtenwasser zur Trinkwassergewinnung so verschneiden, dass die absulute zulässige Höchstgrenze von 50mgr Nitratbelastung dadurch nicht überschritten werden, sondern nur 40mgr letztlich betragen.

    Schwangere und Kleinkinder bis 6 Jahren sollen, nach einer Empfehlung des Gesundheitsminsterium von 2016, eigentlich kein mit Nitrat belastetes Trinkwasser zu sich nehmen und auf Wasser aus Flaschen zurückgreifen.

    Noch eine Anmerkung, die Klever Politiker gehen auf das Thema angesprochen, diesem dann „leider aus dem Weg”. Auch so kann man mit dem mündigen Bürger bei unangenehmen Themen umgehen.

    Ich weiß auch das wir das Problem nicht sofort lösen können, aber was wir heute in die Wege leiten wird sich erst in 20-30 Jahren beim Nitrat auszahlen.
    Also wird es Zeit den Bauern hier langsam die Daumenschrauben anzusetzen und als erstes diese Gülletourismus aus den Niederlanden zu unterbinden.

    Jetzt ist die Politik gefragt.

     
  4. 52

    @??? Da muss ich Michael Bay einmal beipflichten: „Verseucht“ als Bezeichnung für unser Klever Trinkwasser ist Quatsch. Es gibt Grenzwerte, und die werden eingehalten (allerdings manchmal, indem mehr und weniger belastetes Wasser gemischt werden). Das soll das Nitratproblem keinesfalls kleinreden.

     
  5. 51

    @50. Michael Bay

    Wenn man anderswo in Europa schon Leitungswasser getrunken hat, gibt es keinen Zweifel daran, dass unser Leitungswasser „verseucht“ ist.

    Was genau meinen Sie damit, wenn Sie das Handeln in Äthiopien anmahnen?

    Herr Bay, Sie können sicher sein, dass ich seit meinem Entschluss, laborkontrolliertes und abgefülltes Flaschenwasser zu trinken, darauf achte, was darauf beweispflichtig geschrieben steht, bei jeder Flasche…..

     
  6. 50

    zu ???: Das Klever Wasser ist keinesfalls „verseucht”; was richtig ist, dass es offenbar noch Möglichkeiten gibt, den Eintrag von Gülle und anderen Substanzen herabzusenken; es ist auch richtig, dass Kleve im Kreis Kleve die höchste Quote an der Einfuhr von Gülle und anderen Substanzen aus den Niederlanden im Regierungsbezirk Düsseldorf hat.
    Dennoch: Der Konsum von Mineralwasser, egal ob still oder kohlensäurehaltig, ist die stille Zustimmung zur Privatisierung des Menschenrechts auf Zugang zu sauberem und Trinkwasser. Wasser zur Ware zu machen und ihm die menschenrechtliche Grundlage zu nehmen,- das betreiben (Lebensmittel) Konzerne seit Jahren recht erfolgreich. Das Handeln Nestlés in Äthiopien sollte Mahnung genug sein. Und zu verändertem Konsumentenhandeln hier führen.
    Ach noch etwas: Lesen Sie sich doch einmal die Laborberichte zu den Mineralwassern durch; das können Sie schon auf der Flasche. Wie gesagt: Die Diskussion um den Eintrag von Gülle und Co ist dringend notwendig, sollte aber auch dann endlich geführt werden.

     
  7. 49

    Die Einfuhr der Gülleüberschüsse unseres Nachbarn sollte als erstes gestoppt werden.
    Der gute Shit der Niederländer ist mir allemal sympathischer als deren echte Scheiße.

    Gülleüberschüsse – Man sollte fast meinen, die Wurzeln dieses Wortes lägen in der Türkei 🙂

     
  8. 48

    Nun ist auch die extreme Nitratbelastung des Grundwassers im Kreis Kleve, bei Antenne Niederrhein ein offizielles Nachrichtenthema…..endlich mit Stimme offiziell und öffentlich!

    Zu meinem Glück trinke ich seit genau 31 Jahren kein hiesiges „Trinkwasser“ aus dem Kran mehr, sondern nur noch stilles Flaschenwasser.

    Und dieses verseuchte Wasser müssen wir so teuer bezahlen, und es wird uns noch als besonders gutes „Trinkwasser“ verkauft.

    Die Ärzteschaft und die Krankenkassen sollten sich unbedingt damit beschäftigen, denn trinkbares Wasser zählt in Europa zu den Grundsätzen der Gesundheit der Menschen!

    In einem Kommentar konnte man zurecht lesen, dass wir öffentlich protestieren sollten……… hier wäre ich sofort dabei…….

     
  9. 47

    Noch Fragen die Damen und Herren Land- und Viehwirte?
    Das Grundwasser am Niederrhein wird durch die Düngung in der Landwirtschaft und im Gartenbau stark belastet. Die Nitratkarte des VSR-Gewässerschutz e.V. zeigt dies eindrucksvoll.

    Die hohen Nitratwerte bedeuten für viele Gartenbesitzer eine eingeschränkte Nutzbarkeit ihres Brunnenwassers. Doch nicht nur Brunnenbesitzer bekommen die Nitratanreicherung zu spüren: Zu viel Nitrat im Grundwasser erhöht die Wasserpreise. Im schlimmsten Fall stehen die Wasserressourcen künftigen Generationen nicht mehr als Trinkwasser zur Verfügung.

    Zudem sickert das belastete Grundwassser den Bächen und Flüssen zu und führt dort zu einer starken Nitratbelastung. Betroffen davon sind beispielsweise der Rhein und die Niers.

    Die Novellierung der Düngeverordnung 2017 sieht nun klarere Regeln zum Düngen mit Gülle, Gärresten und Mineraldünger vor. Die Kontrollen sind jedoch noch unzureichend. Es werden nur die Aufzeichnungen der Betriebe überprüft. Der VSR-Gewässerschutz fordert Kontrollen durch staatliche Messungen direkt auf dem Fel

    Nitrat-Belastungskarte
    http://www.vsr-gewässerschutz.de/projekte/projekt-nitratbelastung/nitratkarten-niederrhein/

     
  10. 46

    By the way: Trinkt hier noch jemand das Wasser, das aus dem Kran kommt? Ich verwende es höchstens zum Kochen oder für Kaffee. Für Tee schon nicht mehr. Und ansonsten Mineralwasser aus der Flasche.

     
  11. 45

    @ Dietmar Shields Sehe ich ähnlich, auch nicht nur für Kleve. Ein Grundproblem ist, dass wir alle zu bequem geworden sind. Weil es passt: Dabei ist die Kacke am Dampfen, im wahrsten Sinne des Wortes.

     
  12. 44

    @ Chewgum
    eigentlich bleibt den Klever Bürgern die diese Nitratbrühe, die sich Trinkwasser nennt, ja täglich mit 40 mgr Nitrat zu sich nehmen, nur Fakten zu sammeln und wie die „Kurdenbewegungen“ auch hier auf die Straße in Kleve zu gehen und gegen die Verseuchung eines Grundnahrungsmittels und lebensnotwendigen Lebensmittel massiv zu protestieren.
    Vielleicht bequemen sich dann die Herren und Damen aus dem Rathaus und man kann dem Problem gehör verschaffen.
    Allerdings glaube ich das man dort in der Stadt auf ziehmlich einsamen Posten stehen würde, den Klever sind bequem und dass Wasser ist ja sooo klar.

     
  13. 42

    Die Sache mit der Landwirtschaft wird langsamt so wie die Banken-/Finanzgeschichte. Keiner hat mehr den Ãœberblick, alle sind Rädchen in einem System, das falsch läuft. Wo ist die Notbremse?

     
  14. 41

    @ 40: Danke für Ihre Antwort. Meiner Meinung nach ist die Frage legitim. Lesen Sie mal hier nach: http://www.zeit.de/wirtschaft/2016-05/milchgipfel-soforthilfe-bauern-subvention-milchkrise-kommentar und hier http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/die-eu-foerdert-deutsche-milchbauern-schon-heute-grosszuegig-13779461.html

    Hier wird ein Markt durch Subventionen, also unseren Steuergeldern, am Leben erhalten. Und hier können Sie noch weiterlesen, wieviel Subventionen prozentual aus dem EU-Topf an die Landwirte europaweit fliessen, um die 40%!!

    http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/eu-agrarpolitik-kritik-an-foerderung-fuer-landwirtschaft-a-1157016.html

    http://www.wwf.de/themen-projekte/landwirtschaft/internationale-agrarpolitik/subventionen/

    Jeder kann seine Geschäftsidee ausleben, aber was ist das für eine Geschäftsidee, die nur aufgrund Subventionen überlebt? Läuft da nicht etwas falsch?

    Benno

     
  15. 40

    @38. Benno

    Ich glaube, die Frage, wie Sie sich stellen, ist nicht legitim.

    Jeder muss die Möglichkeit haben, seine Geschäftsidee auszuleben, und damit seinGlück zu machen.

    Der Knackpunkt ist ein Anderer. Darf der Unternehmer ungezügelt Soja und was es da sonst noch alles „schönes“ gibt, billig importieren das für seine Produktion verwenden, und sich dann für die Abbauprodukte nicht mehr verantwortlich fühlen.

    Wenn mal einmal über die Grenze schaut, dort werden Unmengen von Drogen in Laboren hergestellt.
    Die Grundstoffe werden in IBC´s gekauft, danach die nicht geringen Abfallstoffe in die IBC´s gepackt, irgendwo ein geeigneter LKW geklaut, voll mit den Abfallstoffen gepackt und das Ganze dann irgendwo in der Natur abgestellt, im schlechesten Fall sogar angezündet.

    Auch wenn wir uns entschlossen haben, in der Landwirtschaft einiges als normal und legal zu betrachten, einen gravierenden Unterschied in der Entsorgung der Produktionsabfälle sehe ich da nicht.

     
  16. 39

    37. Jürgen Böll „Sicherlich es dauert bis zu 30 Jahre bis diese Belastungen im Boden abgebaut“

    das mit dem Abbauen wäre schön.
    in 20, 30 Jahren ist der Kram erst in der Schicht angelangt, aus dem wir unser Trinkwasser holen.
    Sie können sich jetzt schon ausrechnen, wie der Nitratgehalt im Trikwasser in 10,20 Jahren aussieht.

     
  17. 38

    Vielleicht sollten wir uns auch mal fragen, ob wir so viel Milch und Fleisch produzieren müssen. Wieviel Milch geht in den Export, weil es in der EU diese schon im Ãœberfluss gibt. Andere Länder ausserhalb der EU produzieren auch genügend Milch…

    Wieviel Schweine werden geschlachtet, obwohl wir behaupt nicht soviel in der EU benötigen. Hier kann nachgelesen werden, wieviel die EU davon exportieren (https://www.topagrar.com/news/Markt-Marktnews-EU-Fleischexport-2016-auf-Rekordniveau-8023888.html). Und die ganze Gülle bleibt aber hier.

    Und wer nun meint, dass vielleicht ein Teil der Gülle irgendwo weit weg auf die Felder ausgebracht wird, sollte bitte nicht vergessen, dass das Grundwasser keine Grenzen kennt. In der Eifelregion ist ein richtiger Geschäftszweig in Form von Gülleausbringung entstanden. Was dann passiert, kann hier nachgelesen werden. Der letzte Teil ist besonders erkenntnisreich (https://www.rhein-zeitung.de/region_artikel,-im-grundwasser-ist-zu-viel-nitrat-diese-orte-sind-besonders-betroffen-_arid,1596077.html). Und hier noch weitere Infos https://www1.wdr.de/wissen/natur/nitrat-100.html.

    Ich denke immer an den Spruch, Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werdet Ihr merken, dass man Geld nicht essen kann“

    Vielleicht sollten wir uns alle, Landwirte wie Verbraucher, überlegen, dass auch machmal weniger viel mehr sein kann…

    Benno

     
  18. 37

    @ Mario Draghi
    Es ist natürlich sehr einfach alles, auch heutzutage noch auf die „bösen“ Verursacher aus den 80-90er Jahre zu schieben. Sicherlich es dauert bis zu 30 Jahre bis diese Belastungen im Boden abgebaut sind und zurückgehen.
    Dann sind also die aktuellen Zahlen über einen Anstieg der Gülleausbringung aus der aktuellen Studie von 2016 alle falsch? Das Umweltministerium hat dann natürlich die falschen Zahlen?
    Fakt ist aber doch, dass der Kreis Klever Raum mit zum Beispiel 239.085 Tonnen Düngerimporte jährlich (Zahlen von 2015) alleine nur aus den Niederlanden auf die Felder des Kreis Klever Umlandes jährlich zu den Spitzenreitern in NRW gehört. Dazu wurden dann noch nicht einmal die Gülle-Tonnen der hiesigen Viehwirtschaft hinzugerechnet, diese kommen ja noch oben drauf.
    Obendrauf kommt ja noch das wir uns mit der niederländischen Gülle noch jede Menge Antibiotikum auf unsere Felder mit der Gülle spritzen, der Dreck hängt dann auch noch im Boden.

    Alle unabhägigen Organisationen stellen hierbei seit den Ende der 70er Jahre ein bedenklicher Anstieg der Stickstoff-Konzentration in der Region des Niederrheins fest, auch das ist natürlich nicht korrekt?

    Die Stadtwerke geben also nicht über200.000€ an Gelder im Jahr aus damit die hiesige Viehwirtschaft ihre Gülle weitab der, zur Trinkwassergewinnung, benötigten Grundwasserspeicher verklappt?

    Wenn sie sich mal einen ganz einfachen Wassertest für Aquaristik besorgen und den mal ins frisch gezapfte Trinkwasser halten, dann können Sie sehen wie hoch die Belastung im Klever Trinkwasser ist.
    Die Fische würden in den Becken verrecken bei diesen Werten und wir trinken die Brühe täglich in unserem Kaffee, Tee, beim Zähneputzen.

    Der Kreis Kleve ist neben der Kornkammer Deutschlands (Raum Mecklenburg-Vorpommern) der am stärksten mit Nitrat verseuchte Landwirtschaftsraum Deutschlands.

     
  19. 36

    @rd
    Mmuuuhhh, rd, ich habe Ihr 560 ha Planrechteck mal in vier Planquadrate aufgeteilt, mmuuuh. Also im Planquadrat oben links sind ebenfalls oben links die 700 Kühe von Frau Siebers, mmuuuhh. Aber im Planquadrat oben rechts gibt es wiederum oben links bei BMW-Agro noch mehr Kühe als bei Frau Siebers. Und ganz rechts im oberen, linken Planquadrat stehen auch noch viele Kühe, mmuuuuh. Genauso wie ganz unten im oberen, rechten Planquadrat, mmuuuhh. Das heisst, außer als bei Frau Siebers, stehen in Ihrem Planrechteck noch ungefähr einmal die doppelte Menge an Kühen rum, mmuuhhh. Also am besten, Sie weiten Ihr Planrechteck nach Süden und Westen aus – über die Außenflächen von Fahrrad Daute hinaus bis nach Haus Riswick, mmuuuuh. Aber Halt! Da gibt es ja noch jede Menge mehr Kühe und „die“ Station bei Haus Schmidthausen, mmuuhh! Also, am besten das Planrechteck gleich über die das ganze Gebiet der Stadt Kleve ausdehnen, mmuuuhhh. Auch über die Gärtchen am Opschlag, die Geschäfte an der Großen Straße mit den netten Toiletten, den Rathausvorplatz, die Wallgrabenzone, das Stauferklo im Spiegelturm der Schwanenburg, alle Vorgärten und Ihren Hintergarten und so weiter: auf alles, mmuuuhh! Mmuuuuhh, mein Revier, mmuuuhh! Ich glaube, ich sollte es mal zur besseren Wahrnehmung mit ein paar Fladen markieren, mmuuuuh! Meinen Sie nicht, mmuuuh?

     
  20. 35

    @33. otto
    Das hängt doch alles zusammen, nicht nur unser Benzin wird mit 5% (Super) bzw. 10% Biomüll „aufgewertet“,
    auch Diesel ist kein reines Mineralölprodukt mehr, sondern muss verpflichtend mit 7% Biomüll angereichert werden, damit die Dieselmotoren schlechtere Abgaswerte bringen, das Motoröl dauerhaft und anreichernd gestreckt wird und die schneller ihren Geist aufgeben.
    Ist doch alles im Lot, denn so brauchen wir mehr Ackerfläche für den Bio-Müll, bleiben die Lebensmittelpreise hoch, wirklich … über alles ist gut nachgedacht.
    Und Otto, du weisst doch, ob warmes Wachstumswetter oder -5 Grad, Gülle auf die Felder, und weg ist´s.
    Da wird dann zur Abwechslung mal nicht drüber nachgedacht.

     
  21. 34

    @Draghi

    den Leistungsgedanken kann ich bei jemanden, der/die von den Eltern beträchtliche Werte übertragen bekommen hat, zunächst nur beschränkt erkennen.

    „Von ganz unten zum Vorstandsvorsitzenden“ jedenfalls sieht anders aus.

    Natürlich darf man auch Menschen, die beim Sprung ins Berufsleben nicht bei Null anfangen müssen, die Leistungsmotivation keinesfalls absprechen.

    Trotzdem hat für mich fast jedes Familienunternehmen ein „Geschmäckle“. Ãœber deren hohe Reputation in diesem Land bin ich immer wieder erstaunt. Denn die Fähigkeit ein Unternehmen zu gründen(!) und zu führen wird ja nicht in der DNA mitgegeben.

    In manchen Familienunternehmen sitzen Nachkommen, deren Fähigkeiten unter denen der teils langjährigen Mitarbeiter liegen die sie befehligen. Das steht im krassen Gegensatz zum Ansehen, die ihr von teils unterwürfigen Politikern entgegengebracht wird.

    Jedenfalls meiner unbedeutenden Meinung nach. 🙂

     
  22. 33

    @32.Mario Draghi,

    stimmt, dass der Beginn des Problems bereits Jahrzehnte zurück liegt. Stimmt auch, dass wertvolle sogenannte
    Jahrhundert-Weiden stumpfsinnig zu Ackerland umgepflügt wurden, sogar auf den Kleien wurde vor diesen
    Untaten kein Halt gemacht🙈🙉🙊

     
  23. 32

    Es ist doch immer wieder erstaunlich welcher Mist von manchen Blogtrollen ausgeschieden wird.
    Die Probleme die wir heute beim Nitrat haben, stammen aus den frühen 70igern bis Mitte der 90iger, aber da war für euch die Welt ja noch in Ordnung! Am Niederrhein wurde auch unter grünen
    Umweltministern ha um ha hochwertiges Grünland, in Ackerland umgewandelt.
    Gott sei Dank informieren sich die Verbraucher heute auch in FB.
    Die Seite Bocholter Landschwein ist allen empfohlen, hier lernt auch der Blogtroll was zur modernen, artgerechten Tierhaltung
    ( Keine Hobbyhaltung von A17 Beamten, die vom Heilpraktiker frische Luft verschrieben bekommen haben)
    Ãœber 10 tausend Klicks bei YouTube, das macht erst Mal nach,
    Oh sorry Leistungsgedanken haben die Ökolinksfaschisten ja schon lange nicht mehr.

     
  24. 31

    @29.Beobachter,

    die Vorgänge gezeigt im Film, habe ich miterlebt bzw. beobachten können, daher auch ein gewisser
    Gleichklang.

    Die heutige Flurbereinigung, auch das zeigt der Film, arbeitet wesentlich naturbewusster, auf die
    Problematik der Nutzung, wie von Brückenbauer beschrieben, hat sie jedoch keinen Einfluss.

    Bei uns hat die Renaturierung des grauslichen Einheitsbildes der landwirtschaftlichen Flächen d.h. ihrer
    Ränder, den Wasserläufen und auch teilweise der Wege schon vor Jahren begonnen.

    Vielleicht reicht es nun für” Massen-Mietwohnungen” der Kühe etc. und der einzelne Landwirt sieht heute seinen Erfolg in der Palette der Bio-Produkte seines Hofes!

     
  25. 30

    Otto wiederholt den Inhalt des Films …

    … den ich mir komplett angesehen habe, der sehenswert ist und wahr …

    Ich hoffe auch, dass eine mögliche Neuordnung der Landschaft heute auch die Umwelt- und Naturaspekte berücksichtigen würde …

     
  26. 29

    Brückenbauer,

    Sie haben meinen Artikel vervollständigt. Wer meint, Ihr Artikel sei unrealistisch, hat nichts verstanden.
    Sie können mich bitte dutzen, hier im Block🤝

     
  27. 27

    @ Otto,

    sie schreiben:
    […] Raubbau an der Natur gibt es glücklicherweise heute nicht mehr und eine eventuell neue
    Flurbereinigung wird nur unter der Berücksichtigung aller bestehenden Umweltvorschriften
    durchgeführt werden können.

    Natürlich haben Sie damit Recht, was Sie schreiben. Aber ich mußte ein wenig schmunzeln, weil es natürlich gerade in der jetzigen Zeit einen starker Raubbau an der Natur bedingt durch z.B. den Maisanbau und die Monokulturen gibt. Nicht um sonst gibt es einen starken Insekten und Vogel Rückgang. Aber das ist natürlich eigentlich sehr traurig.

    Irgendwann werden die hiesigen Felder aus sehen wie auf Rügen. Nur dann halt mir Mais. Und die Traktoren werden dann wie auf Rügen Kettenantrieb haben. Die Anzahl der Bauern wird sich weiter verringern bis nur noch eine Handvoll über bleiben. Diese werden sich dann dafür einsetzen, dass die Felder wie auf Rügen, zusammengelegt werden. Somit gibt es keine langen Wege mehr zu den Feldern, weil dies natürlich jetzt schon total unwirtschaftlich ist.
    Das dauert noch ein wenig, aber es wird einfach nicht aufzuhalten sein. Auch durch die Globalisierung bedingt.

    Und wer jetzt meint, das sei Quatsch, dem empfehle ich eine Fietstour nach Kalkar Appeldorn zur Zuckerrübenfabrik. Hier wurde die Energiequelle „Kohle”, für die Zuckerproduktion reaktiviert, Kohle, die alle schon für tot erklärt hatten. Ein neues Kohlekraftwerk im Jahre 2018. Dies bedingt durch den globalen Wettbewerb.

     
  28. 26

    @22.K.Brückenbauer,

    danke für den Hinweis auf die Neuordnung im ländlichen Raum. Für den Niederrhein (nicht nur) hatte die Durchführung der Flurbereinigung ein schmerzliches Ergebnis.

    Streng nach dem Flurbereinigungsgesetz von Juli 1953 (liegt mir vor) wurden zuerst Flächen zusammengelegt, um nach dieser Zusammenlegung reine wirtschaftliche, so wie machinengerechte Flächen zu formen. Ein Umweltbewußtsein wie heute gab es in den 60iger Jahren noch nicht.

    Wege wurden ausgebaut, Bäche begradigt, Schutzgehölze, kleine Strauchflächen etc. verschwanden
    zu Gunsten einer maschinengebundenen Bewirtschaftung.

    Diesen Raubbau an der Natu gibt es glücklicherweise heute nicht mehr und eine eventuell neue
    Flurbereinigung wird nur unter der Berücksichtigung aller bestehenden Umweltvorschriften
    durchgeführt werden können.

     
  29. 25

    @Henry Verstehe nicht, wieso Sie Ihre Argumentation mit einer geschmacklosen Polemik, Verschwörungstheorien (Lügenpresse) und persönlichen Angriffen verbinden müssen. Die von Ihnen angesprochenen Fakten (Rückgang der Zahl der Kühe, Schweine; Verdrängung von Kleinbauern, etc.) lassen sich ohne Probleme auch ohne dem vermitteln.

     
  30. 23

    zum Text und zur Luftaufnahme:
    Landschaft, eine Traktorenstädte, agrastrukturelles Interesse,

    Anbei ein Film von Dieter Wieland aus dem Jahr 1974, über Ordnung in der Landschaft. Felder, Flurbereinigung, für die neuen Maschinen von vor 45Jahren. Besonders interessant ist das Gespräch mit dem Bauern bei Minute 9:40, der einen Einblick in seine Sicht der Dinge gibt und in Minute 18:00 in dem der Flurbereinigungsbeamte seine eigene Sicht auf die Dinge erzählt. Ein echtes Zeitdokument.

    Mich selbst würde es nicht wundern, wenn wir in absehbarer Zeit wieder eine eine Flurbereinigung bekommen würden, damit die großen Betriebe wirtschaftlicher arbeiten können. Haben wir alles schon gehabt vor ca.50Jahren…. – Man braucht sich nur die riesigen Maschinen anschauen, die gerade jetzt hier am Niederrhein arbeiten. Hier ist einiges im Umbruch. …… Genau wie vor 50Jahren.

    ( https://www.br.de/mediathek/video/topographie-1974-flurbereinigung-die-maschinengerechte-landschaft-av:5896bbf1ab0d0d0012fcd42c )

    9:40Minuten – Neuordnung im ländlichen Raum und warum schauen die Felder so aus wie sie sind?

    18:00Minuten
    Flurbereinigung
    Dir. Friedrich Ringler vom Flurbereinigungsamt

    Nichts ist dauerhafter als die Grenzen des Besitzes (Dieter Wieland).

     
  31. 22

    @17. ich habe auch meine Meinung zu Tierhaltung. Die Massentierhaltung wird sich nicht aufhalten lassen. Milch lässt sich mannigfaltig verarbeiten, in seine Bestandteile aufbröseln lassen und irgendwo als Lactose oder E-irgendwas in Inhaltsstofflisten auftauchen. Milch wird, glaub ich, nicht nur für Kaffeelatte und Sahnetörtchen produziert

     
  32. 21

    @19. Torsten Ließke

    Soweit ich das als „nichtfleischfressende Pflanze” seit vielen Jahren erkannte, kauften auch Fleischer des Vertrauens, ihre anzubietenden Fleisch- und Wurstwaren im Großhandel ein.

     
  33. 20

    …und wenn mehr Leute auf Rechtschreibung achten würden, gäbe es weniger Augenkrebs.

     
  34. 19

    Warum machen sich alle so ein Kopf würden wir wider zum Fleischer seines Vertrauens gehen dan müsste es keine so große massentierhaltung geben und wir würden gesünder leben . Und die Kleinbauern haben dann auch wieder Change auf den Markt ! Und somit fällt weniger gülle an.

     
  35. 18

    @15. Chewgum
    Die Holländer sind zwar immer geizig, bei Gülleabnahme zahlen sie aber besser ……..
    also, kleine Rechenaufgabe.

     
  36. 17

    @rainer Ich habe zwar eine Meinung zu dieser Art der Tierhaltung, aber ich sehe eben auch, dass der „kleine Bauer“ immer seltener wird und die Politik die gegenwärtige Entwicklung fördert. Der Artikel hatte allerdings nur die Absicht, den fehlenden Aspekt mit ins Bild einzufügen und aufzuzeigen, dass diese Betriebsgröße neue Abhängigkeiten entstehen lässt.

     
  37. 16

    Die Ahnungslosigkeit der Frau Kensbock ist kaum zu toppen. Oder ist es nur eine neue Art der Volksverdummung und müssen die Bauern bald wieder einen Stern 🔯 auf der Kleidung tragen? Das die Lügenpresse nicht in der Lage ist, richtige Journalisten einzustellen ist bedauerlich. Aber vielleicht ist es ja so gewollt? Jeder Deutsche weiß doch, dass die Zahl der Kühe und Schweine seit 1978 rückläufig ist! Und auch die Ahnungslosigkeit über natürliche Kreisläufe sollte sich ändern. Allerdings auch die Panikmache des UBA. Ich freue mich immer, wenn ich an großen, neuen Stallungen vorbei komme, in denen es die Kühe deutlich besser haben, wie noch vor Jahren, in den kleinen Ställen! Auch macht es wenig Sinn, die Kleinbauern in den Ruin zu treiben und hinterher eine BI zu gründen für den Erhalt der bäuerlichen Landwirtschaft.

     
  38. 15

    „Zeitbombe im Trinkwasser – Gülletourismus mit Lastwagen
    Am Niederrhein – insbesondere im Kreis Kleve – wird im Gegensatz zu anderen Regionen in zahlreichen Massentierhaltungen sehr viel Fleisch und Milch „erzeugt“. Aus diesen Betrieben mit viel zu wenig zur Verfügung stehenden Flächen wird die Gülle zu vieharmen Betrieben transportiert. Doch im Kreis gibt es einfach zu viel Gülle, die verteilt werden muss.
    Dadurch, dass sich viele Ackerbaubetriebe – anstatt Gülle vom Niederrhein – lieber aus Niederlande oder aus dem Nachbarbundesland Niedersachsen die braune Brühe zur Düngung ihrer Flächen anliefern lassen, steigt die aufzubringende Gesamtmenge noch zusätzlich an. Im Kreis Kleve fallen jährlich bereits 11 000 Tonnen Stickstoff aus Gülle an.
    Fast 2000 Tonnen werden zudem aus Niederlande und Niedersachsen importiert.

    Besonders große Mengen landen auf den vielen Maisflächen. Während die Ãœberdüngung bei anderen Pflanzen zu einer Ertrags- und Qualitätsminderung führen kann, vertragen die Maispflanzen die zu hohen Stickstoffgaben. Die von der Pflanze nicht aufgenommenen Nährstoffe landen als Nitrat jedoch in unseren Gewässern. Daher stellt auch der im Kreis Kleve in den zahlreichen Biogasanlagen eingesetzte große Maisanteil eine Nitratbelastung dar. Da der Mais auch schon mit Gülle gedüngt wird, erhöhen die in den Anlagen anfallenden Gärreste noch die Stickstoffmenge, wodurch die Gefahr der Ãœberdüngung ansteigt.”
    Quelle: https://netzfrauen.org/2015/07/20/krebsgefahr-durch-trinkwasser/

     
  39. 14

    Ich selber bin keine „fleischfressende Pflanze“, aber wenn man das Essverhalten der Menschen, und die daraus oft negativen, gesundheitlichen Konsequenzen erkennt, könnte ich mir auch eine wirkungsvolle, positive Zusammenarbeit der Bauernschaft mit Ärzten und Krankenkassen, vorstellen.

     
  40. 13

    Probleme mit Nitrat belastete und verseuchtes Schichtenwasser sowie Grundwasserspreicher, bedingt durch Massentierhaltung und Ãœberdüngung der Agraflächen im Kreis Kleve sind seit langem bekannt.
    Auch für das in Kleve verwendete Trinkwasser ist das ein riesen Problem, auch wenn die Stadtwerke die Belastung schön rechnen und das Trinkwasser strecken, um unter die gesetzlichen Grenzwerte von 50 Milligramm zu kommen.

    Ein Bericht der Bundesregierung von März 2017 beschäftigte sich mit dem Nitratgehalt im Trinkwasser.
    In dem Bericht, der alle vier Jahre der EU-Kommission vorgelegt werden muss, heißt es, dass fast ein Drittel der Messstellen für die Grundwasserqualität zwischen 2012 bis 2014 zu hohe Nitratwerte aufwiesen.

    Die noch amtierende Umweltministerin Babara Hendricks sagte hierzu: „Die intensivierte Landwirtschaft kommt uns immer wieder teuer zu stehen. Das zeigt sich gerade beim Grundwasser. Wenn es zu stark mit Nitrat belastetet ist, muss es für unsere Trinkwasserversorgung verdünnt oder das Nitrat muss technisch beseitigt werden. Das treibt dann die Wasserkosten für alle Bürger in die Höhe. Im Sinne des Gemeinwohls müssen wir hier stärker als bisher gegensteuern. Dafür brauchen wir jetzt verschärfte Düngeregeln, diese haben wir 2016 auf den Weg gebracht, jetzt müssen sie zügig in Kraft treten.“

    Da liegt die nun Frage nahe, wie es in der Heimat der Ministerin, in Kleve, mit dem Nitrat im Trinkwasser aussieht.
    Die Antwort: Der Grenzwert für Nitrat liegt bei fünfzig Milligramm pro Liter Trinkwasser – und dieser Wert wird sogar auch in Kleve an einigen Trinkwasserbrunnen noch überschritten!
    Allerdings enthält das Wasser, das in Kleve aus den Wasserhähnen fließt, im Höchstfall vierzig Milligramm belastendes Nitrat pro Liter, bleibt also 20 Prozent unter dem Höchstgrenzwert, warum ist das so?

    Die Stadtwerke ließen dazu in einer Erklärung im Frühjahr 2017 auf Presseanfragen hierzu verlauten:
    Zitat
    „Wir mischen das Trinkwasser in Kleve so, dass vierzig Milligramm Nitratbelastung dabei herauskommen“, so Rolf Hoffmann, Geschäftsführer der Stadtwerke Kleve in der damailigen örtlichen Presse.
    Hoffmann sagte weiterhin: „Rund 200.000 Euro geben die Stadtwerke jährlich für Maßnahmen zur Verbesserung der Trinkwasser-Qualität aus. Das heißt konkret beispielsweise, dass Landwirte Geld dafür erhalten, ihre Gülle anderswo auf die Felder auszubringen. Es soll nur so viel Stickstoff auf die Felder gelangen, wie auch direkt von den Pflanzen wieder aufgenommen werden kann. Deshalb werden im Raum Kleve 5000 Tonnen Gülle pro Jahr „exportiert“ und fernab von Klever Trinkwasserbrunnen verklappt.“

    Das Problem mit Nitrat ist nur: Wenn die Maßnahmen, die nun heute ergriffen werden, Wirkung zeigen, werden zwei oder drei Jahrzehnte ins Land gestrichen sein.
    Hoffmann weiter: „Die Nitratbelastungen, mit denen wir heute zu kämpfen haben, stammen aus den achtziger und neunziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts, solange dauere es, bis die gefährliche Stickstoff-Verbindung bis ins Grundwasser durchgesickert sei“.

    Hoffmann ist dennoch von der Qualität des Klever Trinkwassers Zitat „absolut überzeugt“.
    Der Nitratgehalt sei nur ein Wert von vielen, die überprüft werden so Hoffmann weiter in dem Interview und der Einzige überhaupt, der in Kleve gemessen werde. Alles andere, was sonst noch im Trinkwasser sein könne, bleibe unter der Nachweisgrenze.

    Nun weist aber die Studie aus das die Belastungen des Grundwassers mit Nitrat seit über 20 Jahren nicht mehr gesunken ist, auch im Kreis Kleve nicht.
    Das Grundwasser zur Trinkwassergewinnung in weiten Teilen Nordrhein-Westfalens hat sich in den letzten Jahren deutlich ehr verschlechtert.
    Ein Bericht Thema „Nitrat im Grundwasser“ zeigte 2014 auf, dass in den landwirtschaftlich intensiv genutzten Gebieten im Norden und Westen von NRW die Nitratkonzentrationen seit über 20 Jahren gleichbleibend hoch oder noch ansteigend sind. Davon betroffen sind rund 55 Prozent der Grundwasserkörper in NRW, aus denen ohne entsprechende Aufbereitung keine Gewinnung von Trinkwasser mehr möglich ist.
    „Nordrhein-Westfalen ist ein wasserreiches Land mit vielen Bächen, Flüssen, Seen und großen Grundwasservorkommen“, sagte Umweltminister Johannes Remmel noch im November 2014 in Düsseldorf bei der Vorstellung der Ergebnisse des NRW-Nitratberichtes in Verbindung mit dem erstmals erstellten NRW-Nährstoffbericht.

    NRW-Nitratberichtes Stand September 2016
    Der Bericht hat das Ziel, die Auswirkung des Aktionsprogramms auf die Gewässer zu bewerten. Um eine für ganz Deutschland repräsentative Auswertung der Grundwassersituation zu ermöglichen, erfolgt nun erstmalig die Beschreibung des Grundwasserzustands auf Grundlage des überarbeiteten neuen EU-Nitratmessnetzes. Im Gegensatz zu früheren Berichten können dadurch nunmehr bundesweit repräsentative Aussagen über die Belastung des Grundwassers durch den Nitrateintrag aus landwirtschaftlichen Quellen gemacht werden. Nach Nitratrichtlinie ist auch die Eutrophierungsbelastung der Oberflächengewässer im Bericht zu betrachten. Daher wurde der Bericht erstmalig um Auswertungen zur Gesamtphosphor-Belastung von Oberflächengewässern ergänzt, die maßgeblich den trophischen Zustand der Gewässer beeinflusst.

    Anbei noch einige Daten zur momentanen Belastung des Klever Grundwassers und dem daraus gewonnenen Trinkwasser.
    Der Kreis Klever Raum gehört mit zum Beispiel 239.085 Tonnen Düngerimporte nur aus den Niederlanden auf die Felder des Umlandes jährlich zu den Spitzenreitern in NRW. Dazu wurden dann noch nicht die Gülle-Tonnen der hiesigen Viehwirtschaft hinzugerechnet, diese kommen noch oben drauf.

    Generell ist hierbei seit den Ende der 70er Jahre ein bedenklicher Anstieg der Stickstoff-Konzentration in der Region des Niederrheins zu vermerken.
    Aus wasserwirtschaftlicher Sicht bedenklich ist eine deutliche Steigerung des Stickstoffeinsatzes zur Düngung. Wird zu stark gedüngt, gelangt mehr Stickstoff in den Boden, als die Pflanzen physiologisch aufzunehmen in der Lage sind. Die Ãœberschüsse gelangen über das Sickerwasser ins Grundwasser. Auch durch den Grünlandumbruch werden große Mengen an Stickstoff aus den Pflanzen und anderen organischen Bodenbestandteilen freigesetzt. Dies wirkt sich teilweise auch noch lange Zeit später nachteilig auf die Grundwasserqualität aus. Sogar einige mittlerweile verbotenen Pflanzenschutzmittel sind auch heute noch im Grundwasser nachweisbar.

    Zentraler Anknüpfungspunkt, um den Zustand des Grundwassers im Zusammenhang mit der landwirtschaftlichen Tätigkeit zu verbessern, sind die dünge- und pflanzenschutzrechtlichen Regelungen auf Bundesebene. Die Düngeverordnung bestimmt verbindlich die Grundsätze der guten fachlichen Praxis bei der Anwendung von Düngemitteln. Düngemittel sind danach zeitlich und mengenmäßig so auszubringen, dass alle Nährstoffe von den Pflanzen weitestgehend aufgenommen werden können und Einträge in die Gewässer durch überschüssige Nährstoffanteile vermieden werden.

    Ein ausdrückliche Warnung des Umweltministerium von 2016 besagte, dass gerade Schwangere und Kleinkinder bis 6 Jahre kein belastetes Trinkwasser zum täglichen Verzehr in den belasteten Regionen benutzen, sondern besser auf Wasser aus Flaschenabfüllung umsteigen sollten.
    Das betrifft auch Kleve selbst mit je nach Brunnenmessstelle hohen Belastungswerten.

    Weitere Infos zu dem Thema sind auch hier zu finden unter:
    https://www.umwelt.nrw.de/umwelt/umwelt-und-wasser/grundwasser/grundwasserschutz/grundwasser-und-landwirtschaft/

    https://www.lanuv.nrw.de/fileadmin/lanuv/veroeffentlichungen/fachberichte/fabe55/fabe55.pdf

    https://www.umwelt.nrw.de/fileadmin/redaktion/4_guelleimporte_niederlande.pdf

     
  41. 12

    die dis­kus­si­on über nutzen oder verderb kosumierens tierischer eiweisse halt ich für obsolet. Ohne Muttis Koteletts….Wenn Ihr das Fleisch nicht essen, oder die Milch nicht trinken wollt, von mir aus. Aber pinkel nicht die Bauern an. ein guugel ärs bild und angelesenes wissen. Mann!!

     
  42. 11

    zum Thema Gülle : Die Rheinwiesen sind ein beliebter Ort, die Gülle auszubringen.
    Man muss das Zeug ja versorgen/entsorgen bzw verwerten/entwerten.

    Ãœbrigens, Megaställe bezahlen sich meistens durch Betreiberwechsel bei Insolvenzen. Zahlmeister ist dann meinst der Kreditgeber.

     
  43. 10

    Ist die gemeine Niederrheinische Kuh auch empfänglich für musikalische Untermalung während der Produktion ? Da wird schon mal gerne Klassik empfohlen, die Rolling Stones wirken da wohl mehr negativ auf die Kuh Seele.

     
  44. 9

    Apropos RP-Journalistin…. könnte hier auch getrost „PR-Journalistin” heissen.

    Die RP macht sich hier ingesamt – und nicht zum ersten Mal- zum willigen PR-Gehilfen etablierter Teile der Klever Gesellschaft.

     
  45. 8

    Nun ist die Frau Siebers noch sehr jung. In 10 Jahren, wird Sie merken, wie klein die Welt ist. Und, dass sich ein Industriebetrieb wie dieser nicht ewig vergrössern lässt.

    Dann kommen Zweifel, ob der eingeschlagene Weg der Richtige ist. Sie ist in meinen Augen ein Opfer des technischen Vortschritts. Ein Ingenieustudium, bringt genau dieses Ergebniss, was wir hier eindrucksvoll sehen können. Ein Informatikstudium/Mathematikstudium hätte Ihr bei diesem Betrieb besser getan.

    Aber Untersuchungen zeigen, dass diese Tiere genau so ein Bewusstsein haben wie wir Menschen.
    Der Mensch, selbst ein Säugetier masst sich an, über diese Tier zu bestimmen. Das alte Lied.

    Schon vor über 40Jahren bin ich mit dem Leo Siebers auf die Jagt in den Niederungen gegangen.

    Dass heisst aber nicht, dass ich das noch heute tun muss. Auch ich habe ein Bewusstsein und kann frei entscheiden.

     
  46. 7

    Diese Höfe versorgen die Masse unserer Industriegesellschaft; die Tiere werden nach den im technischen
    Produktionsbereich geltenden Kalkulations- und Kostenrichtlinien gehalten. Nicht jeder Verbraucher will und
    kann Vegetarier werden.

    Die ausschließlich zum Massenkonsum gehaltenen Tiere können nur so, preiswert und billig an die
    Schlachthöfe und Discounter geliefert werden, damit die niedrigen Endverbraucher Preise
    bestehen bleiben.

    Wir haben hier noch die Möglichkeit, ohne große Anfahrtprobleme, qualitativ besser aber auch hochpreisiger
    einzukaufen und sollten entsprechend dankbar sein.

     
  47. 6

    Den Bericht (incl. Video) habe ich auch gelesen.

    Wirkte eher eine konzertierte Werbeaktion des Bauernverbandes -mit einer zeitgemässen Gallionsfigur an der Spitze.

    Und ob da eine allein wirklich in der Lage ist Millionenbeträge zu investieren, – da scheinen mir wesentlich mehr Entscheidungsträger dahinterzustehen, inclusive Vorfahren.

    Für alle, die mich jetzt bashen: Wer sich selbst in Wort und (bewegtem) Bild so extrovertiert ins Licht der Öffentlichkeit rückt, kann wohl nicht nur Bewunderung erwarten, sondern muss auch mit kritischen Reaktionen rechnen.

     
  48. 5

    Probleme mit Nitrat belastete und verseuchtes Schichtenwasser sowie Grundwasserspreicher bedingt durch Massentierhaltung und Ãœberdüngung der Agraflächen im Kreis Kleve.
    Auch für das in Kleve verwendete Trinkwasser ein riesen Problem, auch wenn die Stadtwerke die Belastung schön rechnen, um unter die gesetzlichen Grenzwerte von 50 Milligramm zu kommen.

    Ein Bericht der Bundesregierung von März 2017 beschäftigte sich mit dem Nitratgehalt im Trinkwasser.
    In dem Bericht, der alle vier Jahre der EU-Kommission vorgelegt werden muss, heißt es, dass fast ein Drittel der Messstellen für die Grundwasserqualität zwischen 2012 bis 2014 zu hohe Nitratwerte aufwiesen.

    Die noch amtierende Umweltministerin Babara Hendricks sagte hierzu: „Die intensivierte Landwirtschaft kommt uns immer wieder teuer zu stehen. Das zeigt sich gerade beim Grundwasser. Wenn es zu stark mit Nitrat belastetet ist, muss es für unsere Trinkwasserversorgung verdünnt oder das Nitrat muss technisch beseitigt werden. Das treibt dann die Wasserkosten für alle Bürger in die Höhe. Im Sinne des Gemeinwohls müssen wir hier stärker als bisher gegensteuern. Dafür brauchen wir jetzt verschärfte Düngeregeln, diese haben wir 2016 auf den Weg gebracht, jetzt müssen sie zügig in Kraft treten.“

    Da liegt die nun Frage nahe, wie es in der Heimat der Ministerin, in Kleve, mit dem Nitrat im Trinkwasser aussieht.
    Die Antwort: Der Grenzwert für Nitrat liegt bei fünfzig Milligramm pro Liter Trinkwasser – und dieser Wert wird sogar auch in Kleve an einigen Trinkwasserbrunnen noch überschritten!
    Allerdings enthält das Wasser, das in Kleve aus den Wasserhähnen fließt, im Höchstfall vierzig Milligramm belastendes Nitrat pro Liter, bleibt also 20 Prozent unter dem Höchstgrenzwert, warum ist das so?

    Die Stadtwerke ließen dazu in einer Erklärung im Frühjahr 2017 auf Presseanfragen hierzu verlauten:
    Zitat
    „Wir mischen das Trinkwasser in Kleve so, dass vierzig Milligramm Nitratbelastung dabei herauskommen“, so Rolf Hoffmann, Geschäftsführer der Stadtwerke Kleve in der damailigen örtlichen Presse.
    Hoffmann sagte weiterhin: „Rund 200.000 Euro geben die Stadtwerke jährlich für Maßnahmen zur Verbesserung der Trinkwasser-Qualität aus. Das heißt konkret beispielsweise, dass Landwirte Geld dafür erhalten, ihre Gülle anderswo auf die Felder auszubringen. Es soll nur so viel Stickstoff auf die Felder gelangen, wie auch direkt von den Pflanzen wieder aufgenommen werden kann. Deshalb werden im Raum Kleve 5000 Tonnen Gülle pro Jahr „exportiert“ und fernab von Klever Trinkwasserbrunnen verklappt.“

    Das Problem mit Nitrat ist nur: Wenn die Maßnahmen, die nun heute ergriffen werden, Wirkung zeigen, werden zwei oder drei Jahrzehnte ins Land gestrichen sein.
    Hoffmann weiter: „Die Nitratbelastungen, mit denen wir heute zu kämpfen haben, stammen aus den achtziger und neunziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts, solange dauere es, bis die gefährliche Stickstoff-Verbindung bis ins Grundwasser durchgesickert sei“.

    Hoffmann ist dennoch von der Qualität des Klever Trinkwassers Zitat „absolut überzeugt“.
    Der Nitratgehalt sei nur ein Wert von vielen, die überprüft werden so Hoffmann weiter in dem Interview und der Einzige überhaupt, der in Kleve gemessen werde. Alles andere, was sonst noch im Trinkwasser sein könne, bleibe unter der Nachweisgrenze.

    Nun weist aber die Studie aus das die Belastungen des Grundwassers mit Nitrat seit über 20 Jahren nicht mehr gesunken ist, auch im Kreis Kleve nicht.
    Das Grundwasser zur Trinkwassergewinnung in weiten Teilen Nordrhein-Westfalens hat sich in den letzten Jahren deutlich ehr verschlechtert.
    Ein Bericht Thema „Nitrat im Grundwasser“ zeigte 2014 auf, dass in den landwirtschaftlich intensiv genutzten Gebieten im Norden und Westen von NRW die Nitratkonzentrationen seit über 20 Jahren gleichbleibend hoch oder noch ansteigend sind. Davon betroffen sind rund 55 Prozent der Grundwasserkörper in NRW, aus denen ohne entsprechende Aufbereitung keine Gewinnung von Trinkwasser mehr möglich ist.
    „Nordrhein-Westfalen ist ein wasserreiches Land mit vielen Bächen, Flüssen, Seen und großen Grundwasservorkommen“, sagte Umweltminister Johannes Remmel noch im November 2014 in Düsseldorf bei der Vorstellung der Ergebnisse des NRW-Nitratberichtes in Verbindung mit dem erstmals erstellten NRW-Nährstoffbericht.

    NRW-Nitratberichtes Stand September 2016
    Der Bericht hat das Ziel, die Auswirkung des Aktionsprogramms auf die Gewässer zu bewerten. Um eine für ganz Deutschland repräsentative Auswertung der Grundwassersituation zu ermöglichen, erfolgt nun erstmalig die Beschreibung des Grundwasserzustands auf Grundlage des überarbeiteten neuen EU-Nitratmessnetzes. Im Gegensatz zu früheren Berichten können dadurch nunmehr bundesweit repräsentative Aussagen über die Belastung des Grundwassers durch den Nitrateintrag aus landwirtschaftlichen Quellen gemacht werden. Nach Nitratrichtlinie ist auch die Eutrophierungsbelastung der Oberflächengewässer im Bericht zu betrachten. Daher wurde der Bericht erstmalig um Auswertungen zur Gesamtphosphor-Belastung von Oberflächengewässern ergänzt, die maßgeblich den trophischen Zustand der Gewässer beeinflusst.

    Anbei noch einige Daten zur momentanen Belastung des Klever Grundwassers und dem daraus gewonnenen Trinkwasser.
    Der Kreis Klever Raum gehört mit zum Beispiel 239.085 Tonnen Düngerimporte nur aus den Niederlanden auf die Felder des Umlandes jährlich zu den Spitzenreitern in NRW. Dazu wurden dann noch nicht die Gülle-Tonnen der hiesigen Viehwirtschaft hinzugerechnet, diese kommen noch oben drauf.

    Generell ist hierbei seit den Ende der 70er Jahre ein bedenklicher Anstieg der Stickstoff-Konzentration in der Region des Niederrheins zu vermerken.
    Aus wasserwirtschaftlicher Sicht bedenklich ist eine deutliche Steigerung des Stickstoffeinsatzes zur Düngung. Wird zu stark gedüngt, gelangt mehr Stickstoff in den Boden, als die Pflanzen physiologisch aufzunehmen in der Lage sind. Die Ãœberschüsse gelangen über das Sickerwasser ins Grundwasser. Auch durch den Grünlandumbruch werden große Mengen an Stickstoff aus den Pflanzen und anderen organischen Bodenbestandteilen freigesetzt. Dies wirkt sich teilweise auch noch lange Zeit später nachteilig auf die Grundwasserqualität aus. Sogar einige mittlerweile verbotenen Pflanzenschutzmittel sind auch heute noch im Grundwasser nachweisbar.

    Zentraler Anknüpfungspunkt, um den Zustand des Grundwassers im Zusammenhang mit der landwirtschaftlichen Tätigkeit zu verbessern, sind die dünge- und pflanzenschutzrechtlichen Regelungen auf Bundesebene. Die Düngeverordnung bestimmt verbindlich die Grundsätze der guten fachlichen Praxis bei der Anwendung von Düngemitteln. Düngemittel sind danach zeitlich und mengenmäßig so auszubringen, dass alle Nährstoffe von den Pflanzen weitestgehend aufgenommen werden können und Einträge in die Gewässer durch überschüssige Nährstoffanteile vermieden werden.

    Ein ausdrückliche Warnung des Umweltministerium von 2016 besagte, dass gerade Schwangere und Kleinkinder bis 6 Jahre kein belastetes Trinkwasser zum täglichen Verzehr in den belasteten Regionen benutzen, sondern besser auf Wasser aus Flaschenabfüllung umsteigen sollten.
    Das betrifft auch Kleve selbst mit je nach Brunnenmessstelle hohen Belastungswerten.

    Weitere Infos zu dem Thema sind auch hier zu finden unter:
    https://www.umwelt.nrw.de/umwelt/umwelt-und-wasser/grundwasser/grundwasserschutz/grundwasser-und-landwirtschaft/

    https://www.lanuv.nrw.de/fileadmin/lanuv/veroeffentlichungen/fachberichte/fabe55/fabe55.pdf

    https://www.umwelt.nrw.de/fileadmin/redaktion/4_guelleimporte_niederlande.pdf

     
  49. 3

    Im Kreis Kleve werden 65% der Gesamtfläche landwirtschaftlich genutzt. Der Landesdurchschnitt ist knapp die Hälfte. Demnach ist der Kreis Kleve Landwirtschaftlich geprägt. Vor und Nachteile sind hier somit deutlicher sichtbar. Die Ãœberschrift ‚Eine Frage der Gülle` zieht die Kuh von hinten auf, auch wenn es einigen nicht am Arsch vorbei geht.

    Um als Landwirt zu überleben braucht es Unmengen an Superkühen, die auf weniger Fläche, mit weniger Nahrung und Arbeitsaufwand noch mehr Milch produzieren. Automatisierte Milchfabriken kosten wiederum Unmengen an Euros und schafft Abhängigkeiten für Generationen von Landwirten. Diesem Teufelskreis als einzelner Bauer zu entkommen heisst schlichtweg Konkurs mit Unmengen an Schulden. Ich will weder in der Haut der Landwirte stecken und schon gar nicht in der der Kühe. Angeblich witzeln Fleischproduzenten, dass mit jedem Teil der Kuh Geld verdient wird, außer mit der Milch. Nach dem Fleisch ist die Haut am gewinnträchtigsten. Es wird mehr produziert als gebraucht wird und sicher gibt es noch weiter 1000 Gründe für das Dilemma, aber keiner spricht vom Leid der Tiere. Wir essen alle Fleisch bis zum abwinken und kaufen Milch für 70 Cent und die Bauern sind angeblich Schuld, das die Gülle zum Himmel stinkt. Und die Tiere?

    Wir müssen unser eigenes Verhalten ändern, um jegliche Art von Wahnsinn abzustellen. Aber das sollen ja immer erst die Anderen tun. Das ist die Scheiße und schlimmer als X Kubikmeter Gülle.

     
  50. 1

    Auch wenn wir Leute brauchen, die die (verbliebenen) Höfe übernehmen, muss ein genauer Blick auf ihr Tun erlaubt sein, in unser aller Interesse