Ein Bild aus glücklichen Tagen (ca. 1970)

Die Hagsche Straße ist im Augenblick nicht gerade Kleves Prachtmeile, zumal der Besucher schon gleich unten links mit einer Ruine falsch eingestimmt wird. Auch die Postruine oben rechts lässt nicht eben Freude aufkommen. So werden vermutlich viele Klever auch noch nicht das Ausstellungsfenster der Macher des Schüsterkesmuseums gesehen haben. Am meisten aber dort zieht mich dort etwas in seinen Bann, das mit dem Schuhmacherhandwerk so gar nichts zu tun hat – die großformatige Aufnahme der Großen Straße, den Autos nach zu urteilen ca. 1970 entstanden. Was heute Fußgängerzone ist, war damals noch Einbahnstraße - mit Aldi mittendrin (oder war Deichmann schon der Nachmieter?), Seifen Platz noch rechts, Kiesow hieß noch Leder mit Vornamen, mit einer Fußgängerampel in Höhe des Kaufhofs, der wiederum „unten“ noch eine Lebensmittelabteilung hatte, in der Bananenjoghurt von „elite“ in weißen Plastikkelchbechern verkauft wurde, dessen Aroma so penetrant war, dass mir beim Öffnen immer schlecht wurde und und und – eben fast ein Foto wie Törtchen in Tee tunken: „Mit einem Mal war die Erinnerung da.“

Damit du, lieber Leser, nun aber nicht den beschwerlichen Gang dorthin antreten musst, hab ich’s einfach mal durchs Schaufenster abfotografiert. So was ist echter Leserservice! Danke, Ralf!

Offenbar schon Einbahnstraße
Offenbar schon Einbahnstraße

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31 Kommentare

  1. 31

    Da war noch wirkliches Leben auf der Hagschen Straße. Das Gefühl, die Erde dreht sich immer weiter und weiter. Ich freue mich nicht über meditative Fußgängerzonen, die Städten der Größe von Kleve wie Spielplätze für Erwachsene anmuten. Habe heute wieder beobachtet, wie zwei Hundebesitzer den Platz oberhalb des Brunnens vor Knops für sich in Anspruch nehmen, um ihre Hunde sich ausgiebigst beschnuppern und bebellen zu lassen. Das wäre in den 70ern auf der Hagschen Straße jedenfalls nicht möglich gewesen.

     
  2. 30

    Hallo!
    Die Schüsterkes mußten plötzlich das Schaufenster in der Hagschen Straße räumen, es ist neu vermietet – toten Fisch gibt es demnächst dort.
    Danke an die Fa. HIS und den Besitzer für die Gastfreundlichkeit.
    Das Foto lagert jetzt öffentlich auf dem Mittelweg bei mir im Geschäft.

    Falls jemand in der Innenstadt bis September Platz in einem Schaufenster hat für Informationen Schüsterkes, gerne Nachricht.

    Grüße -ende-

     
  3. 29

    Gibts denn denn Herrn Hofensack selber noch?

    Befindet sich die Grabstelle von Schuster Ehrenbogen auf dem Klever Friedhof? Würd es gern mal besuchen. Wann ist er verstorben?

    Gibts eigentlich den Sanitärbetrieb Giesen auf der Hagschen Str. noch?

     
  4. 28

    Der Schuster gegenüber dem Klever Friedhof, aus der oberen Königsallee, hieß Gerd Pauls und ist verstorben.

     
  5. 27

    Da gab es doch auch einen Schuster gegenüber vom Friedhof auf der Königsallee. Wie hieß der denn?

     
  6. 26

    Dafür gibt es jetzt auf der Merowinger Str. ein nettes und sehr kuscheliges Tattoo-Studio! 😉

     
  7. 25

    Den Service „Auffrischung Heimatkunde“ liefer ich gern:
    Farben Gossens ist jetzt Wohnraum, aber nach wie vor die Wirkungsstätte der Familie Gossens: Schwiegersohn Wilfried Müllejans wohnt hier mit Tochter Gossens und führt den Malerbetrieb weiter (in der Karnevalszeit ist er dann als Mitglied der Combo „Klever Räuber“ unterwegs).
    Metzgerei Hopfensack: Die Metzgerei gibt es noch, wird aber seit vielen Jahren von der Familie Roelofs betrieben.
    Ehrenbogen ist Vergangenheit, so wie alle, aber auch alle Schüsterkes in Kleve.

     
  8. 24

    Apropos Läden aus den 70ern:

    Gibts eigentlich noch Farben Gossens und die Metzgerei Hopfensack und den Schustermeister Ehrenbogen auf der Merowingerstr. noch?

     
  9. 22

    @flügelstürmer

    Feinkost Peters war oberhalb. Da ist jetzt DM drin.
    Der Fahrradhändler hieß Walterfang.

    Dieser Polo ist ein Behördenfahrzeug.
    Auf der Fahrertüre kann man ein Posthorn erkennen und das Kennzeichen beginnt mit BP.
    Wenn ich recht erinnere, hatte der Fernmeldedienst (stellt Euch vor liebe Kinder, so nannte man den Vorgänger der Telekom!) diese Autos.

     
  10. 20

    Jetzt haben wir den Zeitpunkt exakt fixiert. Spannende Sache !

    Da der Klever grundsätzlich ein Tiefstapler ist, hat der Audi A50 Fahrer das Audi-Zeichen sicherlich gegen die Billigvariante VW getauscht. Somit können wir das Jahr wohl endgültig auf 1974 festlegen. Eine Option mit Brigitte Mohnhaupt als Fahrerin wäre aber auch noch denkbar. Die war zu dem Zeitpunkt nämlich unauffindbar und wo kann man sich besser verstecken als in einem Audi A50, getarnt als VW-Polo und das in Kleve auf der Großen Strasse ?

    Die vom Flügelstürmer erwähnte technische Raffinesse sieht zwar aus wie eine Batterie aber man kann sich denken, was Ch. K. in Kleve besorgen wollte. Das untermauert den 31.8. Guido hätte seine Freude mit dem 31.8.- ausgerechnet der 31.8., dessen Ereignisse bis in die Gegenwart zu spüren sind, weil Eva so langweilig gewesen sein soll.

    31. August 1974, morgens halb Zehn in Kleve !
    Ralf, Du vertust Dich wegen der Sommerzeit…

    Ein Knoppers für jeden, der zur Aufklärung beigetragen hat.

     
  11. 19

    @Flügelstürmer

    Fahr mal nach Kevelaer und geh in einen Krippenladen: sowohl die Batterien, als auch die Kappen sind noch im Handel – und es sind keine Altbestände.

    Ãœbrigens sehe ich da meinen damaligen Volvo 66 „Kombi“ gerade ein- oder ausparken … Aber, wann das genau war? Vielleicht der 30.08.1975, 13.15 Uhr?

     
  12. 18

    Wo war denn Feinkost Peters? Der Fahrradhändler (Namen?) neben der NRZ war auch klasse. Dort gab es noch Batteriekappen für diese heute nicht mehr erhältlichen Batterien. http://www.rec-electronic.de/shop/images/medium/battanschl4_5.jpg Einer festlichen Beleuchtung der Weihnachtskrippe stand somit nichts mehr im Wege. Auch Modellhäuschen für die Märklineisenbahn konnten so festlich illuminiert werden.

    Alles weg!!! Märklin – pleite! Batteriekappen – gibt es nicht mehr! NRZ – ein Trümmerhaufen!

     
  13. 17

    Hallo, @messerjocke, „Nee, ein Golf ist das nicht. Das sieht aus wie ein Audi 50. Der wurde dann auch als „Polo” von VW angeboten. Start war tatsächlich 1974“. Ein Audi hat vier Ringe, ein VW hat einen mit einem VW-Schriftzug drin, falls ein Polo ist dürfte das Foto frühestens 1975 aufgenommen sein

     
  14. 16

    @Klepeter:
    Das kann ja nun überhaupt nicht, da Christian Klar nicht am 31.8. in Kleve war, sondern Mitte Juli während der Klever Kirmes.
    Diese befand sich seinerzeit bekanntlich noch auf dem Großen Markt. Dort hatte Besagter eine Schlägerei mit den stadtbekannten Seeger-Brüdern und wurde somit in Kleve zum 1. Mal polizeilich registriert.

     
  15. 13

    Schön war die Zeit,als man noch beim langsamen vorbeifahren lesen konnte was abends im Kino gespielt wurde.

     
  16. 12

    @Ralf, dies vorausgesetzt kann man nun auch endlich einen Teil des Datums hochrechnen. Es ist entweder der 30. Januar oder der 31. August

     
  17. 11

    @Messerjpcke Bis auf die Tatsache, dass es viertel nach Eins war, schone recht nahe dran. (Die Sonne steht ziemlich im Süden, mit Schattenwürfen kenne ich mich seit kurzem aus.)

     
  18. 9

    knopp, ist das nicht derjenige, welcher an hystorie und adolfitis gleichzeitig leidet?

     
  19. 8

    @Messerjocke Sind wir nicht alle kleine „Detektive der Vergangenheit“ (G. Knopp)?

     
  20. 7

    Erstaunlicherweise ist ausgerechnet rechts, natürlich im Halbschatten, Christian Klar zu erkennen. Damit können wir den Zeitraum weiter eingrenzen. Es muss also vor 1983 oder nach 2008 gewesen sein.

     
  21. 5

    @rainer

    nee, das ist ein polo a. ich habe selber einen gefahren. gerne hätte ich den baugleichen audi 50 gehabt, aber da kam man zumal gebraucht kaum dran. der war besser ausgestattet.
    ausserdem ist auf dem bild ein bestimmtes haus abgebildet, welches baujahr 1972 ist.
    deswegen hab ich auch onkel ralf eine i-mehl geschickt, die er aber anscheinend nicht gelesen hat.

     
  22. 4

    @rainer: Nee, ein Golf ist das nicht. Das sieht aus wie ein Audi 50. Der wurde dann auch als „Polo“ von VW angeboten. Start war tatsächlich 1974.

     
  23. 3

    Ich kann durchaus nicht behaupten, dass das Bild glücklicher oder schöner wäre als der Zustand heute.

    War doch als Jugendlicher sehr angetan, als Hagsche und Grosse Strasse zur Fussgängerzone umfunktioniert wordem. Gefällt mir heute auch noch besser als damals.

    Eigentlich eine für die Klever Stadtpolitik ganz untypische Anti-Auto-Entscheidung.

     
  24. 2

    Hallo, 1970 stimmt glaub ich nicht so ganz. Im Vordergrund steht m.E. die erste Golfgeneration.Markeinführung war, glaub ich, Mitte 74. Wenn ich mir das Bild so anguck, scheint das kurz nach Umwandlung der Großen Straße in eine Einbahnstraße aufgenommen zu sein, die fahren alle so brav rechts.