Dr. Rasch, ein sehr schweigsamer Wirtschaftsförderer

Knapp 50 Mitglieder des Klever City-Netzwerks diskutierten am Donnerstag Abend über die geplante Klotz-Bebauung des Minoritenplatzes. Das Ergebnis sei hier auf Wunsch von KCN-Chef Jörg Hopmans nicht vorweggenommen (es wird derzeit eine zusammenfassende Stellungnahme erarbeitet), allerdings sei bereits gesagt, dass es keinen grundsätzlichen Wandel gegenüber dem Stimmungsbild gegeben hat, das sich bereits bei der Bürgerversammlung in der Stadthalle zum Verdruss der Stadtführung offenbarte.

Verraten möchte ich ein Detail am Rande: Unter den Gästen war auch der neue Wirtschaftsförderer der Stadt Kleve, Dr. Joachim Rasch. Bei den versammelten Geschäftsleuten hätte der gute Mann eine geradezu ideale Gelegenheit gehabt, einmal für das Projekt der Erlanger Investoren Sontowski & Partner zu trommeln. Allein: Er sagte kein Wort. Nichts. Gar nichts.

Später, so war am Tresen zu hören, soll er dann in kleiner Runde über die Engstirnigkeit der Anwesenden gelästert haben, die das »80-Millionen-Invest«, das so und so viele Arbeitsplätze schaffe, nicht angemessen zu würdigen wüssten. Ganz schön mutig, Dr. Rasch! (80 Millionen kann auch ein Hörfehler von mir sein, jedenfalls ist mir schleierhaft, woher diese Zahl kommen soll.)

(Als Mitglied des KCN war ich ebenfalls auf der Veranstaltung und habe natürlich auch mitdiskutiert.)

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6 Kommentare

  1. 6

    Wirtschaftsförderung kann auch schon mal Schutz bestehender und bewährter Strukturen sein. Auch das ist die Aufgabe von Dr. Rasch.
    Wieso sollte er also ausgerechnet dem KCN wider besseren Wissens etwas schmackhaft machen, was an anderer Stelle Arbeitsplätze schafft? Diese verschwinden dann bei den KCN-Mitgliedern, da die Kaufkraft nicht zunimmt.
    Auch Dr. Rasch weiß, wie Kleve sich hinterher entwickeln wird.

     
  2. 5

    Dieses Beispiel zeigt sehr deutlich, dass Herr Rasch bewusst nach den Vorstellungen von Bürgermeister Brauer und Kämmerer Haas ausgewählt wurde. Er sollte fachlich Ahnung von Wirtschaftsförderung haben (wobei: hat er da wohl 80 mit 18 Millionen verwechselt? Zum Vergleich: die Hochschule Rhein-Waal in Kleve mit ihrer Dimensionierung kostete rund 126 Millionen Euro). Dagegen sollte er sich aber nicht in den Vordergrund drängen und vor allem kein Alpha-Tier sein.

    Sein Vorgänger, Herr Röhrl, war der Stadtspitze wohl zu dominant, in der Presse zu präsent und bei den Unternehmern geschätzt.

    Was man wohl von Herrn Rasch nicht behaupten kann. Schon sein Einstands-Interview in der Rheinischen Post von Mitte April 2012 (nach dem Motto „in Kleve ist doch alles super, ich brauche eigentlich nichts mehr tun“) haben viele noch nicht vergessen. Ansonsten sah und hörte man von ihm recht wenig. Herr Rasch scheint wohl noch viel lernen zu müssen, was seine eigene Öffentlichkeitswirksamkeit angeht. Er scheint wohl kein großer Kommunikator und Netzwerker zu sein. Oder er fügt sich stillschweigend in den „Konzern Stadt“ ein, wo nur Haas und Brauer das Sagen haben, sonst keiner.

    Es wäre schade um das Amt, nur einen farblosen Ja-Sager als Wirtschaftsförderer zu haben.

     
  3. 4

    Wahrscheinlich wurden in die 80 Mio´s 30 für den Flughafen, 15 für das Rathaus, 15 für´s Schwimmbad und 5 für die Insolvenz 1.FC Kleve eingerechnet.

    Dann könnte man so argumentieren wie einst H. Geurts, als er noch Sonnenkönig war: Die Turnhalle in Hau wurde uns vom Land geschenkt. Richtig, im Gegenzug für 250 zusätzliche kriminelle Forensikpatienten. Man muss es nur zu verpacken wissen.

    Dat glaubt der Mann doch selbst nich, dat irjend ein Investor 80 Mio verbauen will. Vielleicht meinte er auch 18 Mio´s. Who knows.Aber es ist schon traurig, dass er gerade bei solchen Treffen keine Meinung vertritt.

     
  4. 3

    @Ralf
    Wann wird die Stellungnahme öffentlich?

    „Engstirnigkeit“ & „80-Millionen-Invest“; alles Buchstabensalat, warum schreiben Sie Herr Rasch oder sonst jemand der dieses Projekt befürwortet nicht mal ein paar stichhaltige Fakten aufs digitale Papier.

    Ich bin sicher, würde es überzeugende Zahlen und Fakten geben würden diese in großen Buchstaben überall zu lesen sein. Da dies nicht der Fall ist sind nicht Kritiker Engstirnig sondern Freunde der großen Zahlen. Aber nicht wer den größten (40meter) und längsten (120meter) hat, macht Zukunft.

    Wenn jemand überzeugen will sollte er sich an diesen Herren versuchen.

    Rolf Junker,
    Junker und Kruse, Stadtforschung Planung,
    Dortmund
    Dr. Gerd Kühn, Deutsches Institut
    für Urbanistik GmbH,
    Berlin
    Dr. Holger Pump-Uhlmann, Architekt,
    Braunschweig

     
  5. 1

    Wessen Brot ich essen, dessen Lied ich sing.

    Dr. Rasch wird in der Zwischenzeit auch schon seine Erkenntnisse über den Mitarbeiterführungsstil gemacht haben.

    Wohnt er eigentlich schon in Kleve oder wohnt er immer noch fern seiner Wirkungsstättte so wie andere führende städtische Mitarbeiter?