Die total verrückte Klever Kleingeldstaaterei

Die Klever Lösung: Ab in die Tonne!
Kupferschrott
Kupferschrott

Der Klever weiß, dass in Kleve Geschichte geschrieben wird. Drunter fängt man gar nicht erst an. Dieser Sinn fürs Epochale, er liegt offenbar in unseren Genen, von Joseph Beuys bis Theo Brauer. Und nun nimmt eine neue Revolution in Kleve ihren Anfang, eine „Bewegung“, wie es in manchen Berichten mit einem feinen Sinn für frühere Bewegungen heißt: Schafft das Kleingeld ab! Weg mit den 1- und 2-Cent-Münzen, verehrte Kunden, wir runden!

Dass das Thema einen solchen Raum in der Berichterstattung erringt, ließe sich als Beleg dafür nehmen, dass es uns zu gut geht. Belangloser Mumpitz, der nicht einmal am Ausgangspunkt der „Bewegung“ eine nennenswerte Bedeutung gewinnt, wenn man bedenkt, dass von 800 angeschriebenen Händlern gerade einmal 20 auf das Ansinnen reagierten, davon dann allerdings „die meisten positiv“, so Ute Marks, die kommissarische Vorsitzende des Klever City Netzwerks (KCN), welches hinter der Aktion steht.

„In ein paar Monaten spricht niemand mehr darüber“, meinte ein Händler – und da wird er wohl recht behalten. Aber anders, als vom ihm gedacht. Warum also sich dem Klever Cent-Zirkus überhaupt widmen?

Die Kleingeld-Posse ließe sich zum Beispiel prima nutzen, wenn es darum geht, den desolaten Zustand vieler Medien zu beschreiben. So kommt in vielen Berichten ein Herrenausstatter zu Wort, der die Aktion befürwortet. Wie viele Sakkos für 299,99 € hat er je verkauft? Cent-Stücke dürften in seinem Geschäft noch nie eine ernst zu nehmende Rolle gespielt haben. Ein Fernsehbericht filmt die Ladentheke einer Bäckerei auf und ab – und kein einziger Preis macht es nötig, zu einer kleineren Münze als einem 10-Cent-Stück zu greifen. Heilige Einfalt!

Doch es geht nicht um die Medien. kleveblog mit seinem eigenen Sinn fürs Epochale wird bekannt und geschätzt dafür, auch in den kleinen Dingen des Lebens, beispielsweise in Cent-Stücken, die ganz großen Zusammenhänge zu erkennen (oder zumindest den Eindruck zu erwecken). In unserem speziellen Fall führt also das bald angeblich in Kleve nicht mehr klimpernde Kupfergeld direkt zu denen, die für deren Ausgabe und Verwahrung zuständig sind und sich diese Aufgaben in aller Regel fürstlich honorieren lassen – zu den Banken.

Wenn man gestimmt ist, den großen Bogen zu schlagen, könnte man so weit gehen, in der lokalen Kupfergeld-Operette die Spiegelung der globalen Bankenkrise des Jahres 2007 sehen. Acht Jahre danach wissen auch die kleinen Banken vor Ort nicht mehr, was sie machen sollen. Sie kennen offenbar nicht einmal mehr die Gesetze, die ihr Handeln reglementieren.

Was die Sparkassen zu tun und zu lassen haben, bestimmt in Nordrhein-Westfalen das Sparkassengesetz (SpkG). Schon in §2 (Unternehmenszweck, öffentlicher Auftrag) heißt es: „Die Sparkassen haben die Aufgabe, der geld- und kreditwirtschaftlichen Versorgung der Bevölkerung und der Wirtschaft insbesondere des Geschäftsgebietes und ihres Trägers zu dienen.“ Wir sehen, dass dem Institut eine dienende Rolle zugewiesen wird. Sie sollen dich und mich mit Geld versorgen. Abgerundet wird die Beschreibung der Aufgaben mit dem Satz: „Gewinnerzielung ist nicht der Hauptzweck des Geschäftsbetriebes.“

Gewinnerzielung ist nicht der Hauptzweck des Geschäftsbetriebes!

Gehört es aber auch zu den Aufgaben einer Sparkasse, seinen Kunden das Geld in der von ihnen gewünschten Stückelung zur Verfügung zu stellen? Die Sparkasse sagt: „Klar, das machen wir doch gerne.“ Und verlangt dreisterweise für die Herausgabe von zwanzig 1-Cent-Stücken eine Gebühr von zusätzlichen dreißig Cent. Man kann also bei der Sparkasse einen Cent zum Preis von 2,5 Cent kaufen. Es ist die Kreditkrise, heruntergebrochen auf Centniveau.

Privatleute haben damit kaum Probleme, außer, wenn sie erleben, dass für über einen längeren Zeitraum gesammelte Münzen selbst bei der Einzahlung in einem Automaten ebenfalls Gebühren fällig werden. Geschäftsleute hingegen, die nun einmal gerne mit Preisen kurz unterhalb einer Zehnergrenze hantieren, reagieren hingegen vergrätzt. Sie sind zur Herausgabe von Wechselgeld auf den Ankauf von Cent-Stücken zu Wucherpreisen angewiesen.

Und warum gibt es diese Wucherpreise? Welche Kosten verursachen Entgegennahme, Aufbewahrung, Prüfung und Herausgabe von Kleingeld für die Bank selbst?

Wie immer in solchen Fällen überraschen die Geldhäuser mit einer bemerkenswerten Intransparenz. Gerne wird die Keule Europa herausgeholt, Brüssel schreibe den Instituten vor, die Münzen auf Echtheit zu prüfen. (Meine private Meinung: Nur Idioten fälschen Cent-Stücke.) Außerdem gebe es die Zweigstelle der Landeszentralbank an der Nassauer Allee nicht mehr, so dass einmal wöchentlich ein großer Lastwagen mit einem ganzen Container voller Kleingeld weggebracht werden müsse.

Die einzige belastbare Zahl in dem ganzen Trubel lieferte Sparkassen-Vorstand Wilfried Röth in einem Gespräch mit der NRZ: „Es gibt allein in unserem Geschäftsbereich gut fünf Millionen 1- und 2-Cent-Münzen.“ Wenn wir nun einmal unterstellen, dass für jede dieser Münzen im Geschäftsbetrieb fünf Cent pro Jahr an Kosten entstehen, landen wir bei 25 Millionen Cent, mithin 250.000 Euro. Das ist noch nicht einmal so viel, wie einer der beiden Sparkassen-Vorstände pro Jahr verdient.

Doch warum in den Spiegel schauen, wenn einen Helfer umgeben, die nicht groß nachfragen? Die Kleve Marketing GmbH, ein Tochterunternehmen der Sparkasse (und der Volksbank und der Stadt Kleve) kam da wie gerufen. Gut fügte es sich, dass deren Geschäftsführerin Ute Marks derzeit auch als kommissarische Vorsitzende der Händlervereinigung KCN fungiert.

It’s not a bug, it’s a feature, heißt es in der IT-Welt. Es ist kein Fehler im Programm, sondern ein ganz besonderer Bestandteil. Nach diesem Motto also erklärt nun Ute Marks der Weltöffentlichkeit nicht, dass die Sparkassen verrückt geworden sind, sondern dass die Klever Händler fortan versuchen werden, die Herausgabe von Kleingeld durch Auf- und Abrunden zu vermeiden.

So soll das lästige Kupfergeld, nach wie vor ein offizielles Zahlungsmittel, mit sanftem Druck aus unseren Geldbörsen verschwinden. Was aber wird geschehen? Werden ab dem 1. Februar in Kleve die Kunden überflüssige Cent-Münzen entsorgen? Werden wir Menschen, die sonst Pfandflaschen sammeln, die Bürgersteige mit gesenktem Blick ablaufen sehen, auf der Suche nach dem kupfernen Wohlstandsmüll?

Wer den Pfennig nicht ehrt, ist des Talers nicht wert, sagte man früher. Solche Redensarten haben einerseits immer etwas Kleinkrämerisches, andererseits, und das macht ihren Charme aus, wohnt ihnen zumeist eine tiefe Warheit inne. Die Initiatoren der Aktion wollen uns weismachen, dass Kleingeld eine Belastung ist. Dass die Münzen die Geldbörse aufblähen und unser Leben im Wortsinne erschweren.

Doch die paar Gramm Kupfer sind vor allem eines: reell. Daran erinnern sie uns allein durch ihre Existenz. Wenn sie fehlen, werden wir nicht arm. Wenn sie da sind, werden wir nicht reich. Cent-Stücke lehren uns Demut. Genau das passt wohl nicht mehr ins Konzept. Und so starten nun nach den großen auch die kleinsten aller Banken ihren eigenen Versuch, die Grundlagen des Finanzsystems über Bord zu werfen. Um das zu kaschieren, entfachten sie die Anti-Kleingeld-Bewegung. „Bargeld ist geprägte Freiheit“, wusste schon Fjodor Dostojewski. Und wem, wenn nicht der Freiheit, sollten die Sparkassen zu dienen haben?

Die Klever Lösung: Ab in die Tonne!
Die Klever Lösung: Ab in die Tonne!
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56 Kommentare

  1. 56

    @54. rd
    🙂 )) … die Kupferpreise helfen da nicht weiter, da der ganze “Schrott” nicht umsonst so genannt wird.
    Schnell die Geldbetrags- Bestände in lagerfähigen Cognac umsetzen … bei beiden ändert sich die Farbe mit der Lagerung, nur… beim Kleingeld ist es Rost, der die Farbe dominiert , beim Cognac das Eichenholz.
    So, jetzt zurück zur Zentrale ….

     
  2. 55

    Wie man beobachten konnte, war die Sparkasse vor Ort, während ihrer Weltsparwoche am Münzzählautomat, gut besucht. 🙂

     
  3. 54

    @j.b. In der bekannten Gaststätte Zentrale wird das auch beherzigt. Die Geschäftsführung sammelt und wartet auf den Anstieg der Kupferpreise…

     
  4. 52

    Ich will ja nicht „KLEINKARIERT“ sein…aber ich habe soeben ein Knöllchen erhalten, weil ich 32 Minuten nach abgelaufener Zeit an meinem Auto war. Das Knöllchen geht in Ordnung, ich war durch eine längere Wartezeit in Zeitverzug…doch….
    ich hatte nur ein 50 Cent Stück und ein 2 Euro Stück.
    Ich war bereit, die 2 Euro zu zahlen, da ich die Zeit schlecht einschätzen konnte.
    Doch der Automat nahm die 2 Euromünze nicht an, da die Höchstparkzeit 1,90 € beträgt.
    Als Vorbild würde ich mir ein „Aufrunden“ wünschen und dafür ein paar Parkminuten mehr geben.
    Aber in Sachen „Vorbild“, war die Stadt Kleve noch nie gross….

     
  5. 51

    Das Thema scheint Viele zu bewegen, nur leider haben die Meisten die Spielregeln nicht begriffen.
    Da ist von >Preisschilder< ändern und sonstigem die Rede.
    Nichts davon ist zutreffend, Preise bleiben wie sie sind, zumindest the dutch way ist, daß der ganze Einkauf bleibt wie bisher, und nur beim Bezahlen werden die "letzten" Eurocent ab-, bzw auf-gerundet.
    Damit gewinnt der Kunde im Maximalfall 2 ct, oder verliert 2ct bei seinem Einkauf.

    Ãœbrigens, das System ist doch ein Erfolg , schauen Sie sich mal ihren Kassenzettel vom DM-Drogeriemarkt an.
    Die rechnen schon lange gerundet ab, allerdings abgerundet.
    Um das dann korrekt in der Kasse zu verrechen haben die den Posten "Rundungsrabatt" auf dem Kassenzettel.

    Trotzdem habe ich noch nicht gehört, daß die daran pleite gegangen wären.

     
  6. 50

    Die Werbetrommel für Kleve wird wieder heute, ein Jahr nach der Kleingeldprovinzposse, im WDR 2 gerührt. Das muss man dem Klever Stadtmarketing lassen: wir sind wieder im Radio, allerdings mit welchem Thema nur :-/

    Besser macht es die Stadt Hilden: beste Einkaufsstadt (richtiges Mix aus Einzel- und Großhandelsgeschäften), siehe hier: http://www.rp-online.de/nrw/staedte/hilden/kunden-geben-hildener-innenstadt-bestnoten-aid-1.6571133.

    Meine Frage: arbeitet das Klever Stadtmarketing sowie die Stadtverwaltung auch nun daran, diese Auszeichnung nächstes Jahr zu erhalten?

    Benno

     
  7. 48

    Die Aktion Kleingeld in Kleve hat sich totgelaufen. Es war halt eine der üblichen abstrusen Ideen des Stadtmarketing.
    Was die Abschaffung des Bargeldes, Aussage des Staatssekretärs im Bundesfinanzministerium sollte man die Bemühungen der Rinderner Bürger um die Sparkassenfiliale beachten.

     
  8. 46

    @45. Benno

    Sie wären nicht gemein, wenn Sie so denken würden…..es ist die Realität. Man kann sich dann als Bürger, beim vom Bürger bezahlten und nicht gewollten Stadtmarketing, dafür bedanken.

     
  9. 45

    Ich war heute, wie jeden Samstag beim Bäcker. Die Brötchenpreise sind binnen einer Woche aufgerundet worden. Letzten Samstag wurde ich noch gefragt, ob ich aufrunden möchte, dieses Samstag hat es der Bäcker schon für mich getan. Wenn ich nun gemein wäre, würde ich an eine indirekte Preiserhöhung aufgrund dieser Idee aus der Stadt Schilda vom Niederrhein (Kleve) denken 😉

    Benno

     
  10. 41

    Der Satz oder die folgenden Wortbildungen findet bei Google:

    „kleve schafft das Kleingeld ab“ findet bei Google ungefähr heute 219.000 Ergebnisse (0,47 Sekunden)
    „Erste deutsche Stadt Kleve schafft Kleingeld ab“ Ungefähr 84.500 Ergebnisse (0,52 Sekunden)
    „kleve kleingeld“ Ungefähr 257.000 Ergebnisse (0,35 Sekunden)
    „kleve“ Ungefähr 9.340.000 Ergebnisse (0,70 Sekunden)

     
  11. 40

    @Benno Unter dem Gesichtspunkt der überregionalen Erwähnung Kleves war die Aktion mit Sicherheit ein Volltreffer. Heute war das ZDF in der Fußgängerzone. Wer bei Google „Kleve Kl…“ vorschlägt, bekommt in dieser Reihenfolge die folgenden Ergänzungen vorgeschlagen: Kleinanzeigen, Kleingeld, Klinik, Klinikum, Kleoland.

     
  12. 39

    Ja, nicht nur rtl, Pro sieben und sonst wer… nein mittlerweile widmet WDR 2 einen ganzen Vormittag diesem Thema.

    Wie schon hier erwähnt, sollen doch die Händler einfach die Preise auf € xxx,00 – xxx,05 oder xxx, 10 auszeichnen – und fertisch….

    Aber so ist es eine bundeweite Werbekampagne – wie und ob Sie unserer Stadt nützt, wissen noch nicht.

    @ rd: gibt es schon eine erste Statistik, wie oft bei Tante Google der Suchbegriff „Kleve“ eingegeben wurde 😉

    Benno

     
  13. 38

    @ rd: Passend an Karneval.

    https://www.youtube.com/watch?v=kgLw_GUW_2I

    Met ner rojennas jeboore, e 265.ooo € en der Täsch,
    hammer uns jeschwoore: Mir jonn unsre Wääch
    Alles wat mer krieje künne, nemme mir och met,
    weil et jede Aureblick nur einmol jitt…

    Mir jonn zu Sparkass Staelen un mir jonn na Emmerick ,
    Mir sporre mit et Sparbuik un mir fahre niemals wech,
    Politmännche – Wolle Spreen, bei uns is immer jet loss
    Mir runde aff – ejal ob klein ob jroß – wat et och koss‘!

    Da simmer dabei! Dat es prima! VIVA FUSIONIA!
    Wir leben Kredit, Gebühre un de Zins, Zins, Zins,
    wir glauben an de Kreissparkass, wet et och uns koss,

    Mir han dr Kleefse Klüngel un Arsch huh – su heiß´ et he!
    Alaaf un Weltspaardaach un Aloha Basel dre
    Mir sin net kulinarisch un sin nur provinzell,
    Mir sin en jeder Hinsicht aktuell – mar nit sexuell!

    Da simmer dabei! Dat is prima! VIVA FUSIONIA!
    Wir leben Kredit, de Gebühre un de Zins, Zins, Zins,
    wir glauben an de Kreissparkass, wet et och uns koss,

    Da simmer dabei! Dat is prima! VIVA FUSIONIA!
    Wir leben Kredit, de Gebühre un de Zins, Zins, Zins,
    wir glauben an de Kreissparkass, wet et och uns koss,

    Mir lävve hück – nit morje, su schnell verjeiht die Zick
    L.M.A.A. ihr Kunden, mir lävve der Aureblick

    …und der is jenau jetz‘!

    https://www.youtube.com/watch?v=GOlaSaZBFRA

    http://www.deutschland-rundet-auf.de/

    Vorstellung des Ganzen war auf ‚dem‘ Handelskongress 2011′.

    https://www.youtube.com/watch?v=CHTU_8du43E

    Einsatz des Geldes – ein Beispiel:

    https://www.youtube.com/watch?v=eSVXpFkKrGY

    https://www.youtube.com/watch?v=P1ThOBWAR7o

    Aber gut, helft inr in Kleve der Sparkasse kosten zu sparen. Primaaa Kleef?

     
  14. 35

    @ 34 R.H.,

    den aktuellen Unsinn hast du gut beschrieben.

    Noch schnell zu großen Geld, hat schon jemand dem „freundlichen“
    Fährmann in Millingen u.a. 3×0,05 und 5×0,01 Cent gegeben?

     
  15. 34

    Hallo, das erklärt auch vielleicht die unzähligen Anrufe der L..S die ich empfange. Letztens hat man mir am Telefon nahegelegt ich solle unbedingt persönlich vorbeikommen, um ein Datenschutzrelevantes Papier zu unterschreiben. Es wäre laut Datenschutzgesetz nicht möglich es postalisch mir zukommen zu lassen (Einschreiben? Einschreiben mit Rüschein häh) Wenn ich sowas RTL erzählen würde…. Naja, vielleicht stecken die mehr von unserer Kohle in Callcenteridioten als uns lieb ist

     
  16. 33

    Lieber RD,

    bitte korrekt bleiben:

    50 x 1 Cent Münze (1Rolle) Kosten 30 Cent Gebühren….

     
  17. 31

    Hallo Kleveblog!

    Selbstbediienungsladen Bürger. Warum sollte einer von Politik beeinflussten Institution nicht gelignen was ihr als Teil in einem Verband schon im Zusammenhang einer Landesbank gelungen ist?

    Man muss nur wissen wie man, für Händler und Konsumenten gültig, das Kleingeld äußerst nützlich macht. Die Finanzwirtschaft sieht stattdessen, notgedrungen und geschuldet der Gewohnheit, Aufwand den es abzuwälzen gilt, richtig?

    Nützlich ist die 1 und 2 Cent-Münzen in digitales Regiogeld zu verwandeln. Praktisch ist das Handel die Konsumenten, letzte nur über das Smartphone, oder am heimsichen PC, davon profitieren können. Leider ist das mit der Innovation speziell in NRW so eine Sache geworden. Traurig, aber nicht überraschend. Läuft im Bund nicht besser. Ich habe Freunde die deshalb in den USA Firmen eröffnet haben. In Berlin liefert man stattdesen hochbewertete Pizza in Pappschachteln und findet das ganz schön Hyper Hyper – noch.

    Es ist in erster Linie nicht an uns zu beurteilen ob digitale Lösungen sinnhaft sind oder nichts, sondern es ist an uns zu sagen: Das kommt mit dem Digitalzeitalter daher, Dementsprechend wollen wir uns damit beschäftigen. Wenn diese Bereitschaft in Kleve und vielen anderen Regionen nicht wächst – meine Güte.

    C. Heinrich

     
  18. 30

    @29. rd
    „…….., sondern die Banken an ihre Verantwortung erinnern.“

    Herr Daute, da haben Sie einen guten Satz geschrieben. Zu diesem Thema gibt es von DWN einen interessanten, heute veröffentlichten, Artikel: „Schäuble gibt deutsche Sparguthaben als Pfand für Euro-Risiken frei“

     
  19. 29

    @JR Das kann doch jeder für sich selbst entscheiden. Der Artikel sollte auch nicht die Münzen selbst „um jeden Preis“ retten, sondern die Banken an ihre Verantwortung erinnern.

     
  20. 28

    Ich finde die Idee gut. Die 1 und 2 Cent-Stücke müllen im wesentlichen die Geldbörse voll. Ich fand es immer schon wohltuend, daß in den Niederlanden bei meinem Venz-Hagelslag und King-Pfefferminz-Dealer, schon seit langem gerundet wird. Sinnvoller wäre aber natürlich eine europaweite Abschaffung des Kupfergeldes. Die Diskussion hier im Kleveblog erscheint da schon sehr kleinkrämerisch.

     
  21. 27

    @10

    völlig klar. Bargeld ist die letzte Waffe des kleinen Mannes wenn uns die genommen wird ist alles gläsern.
    Und ja, genau das ist der Hauptgrund für die Bemühungen von Staat und Finanzwirtschaft, die haben natürlich ein Interesse daran möglichst genau zu wissen was der Bürger tut.

    Klar, wir haben alle nichts zu verbergen und bei mir können se alles nachgucken, macht gar nix… sprachs und dann fiel ihm ein dass er fürs Rasen mähen beim Nachbarn gerade nen Zwanni eingesteckt hat, dass das Weib eigentlich nix vom letzten Kneipenbummel erfahren sollte und und und

    wem sagste das alles @ Meiner Einer… ich liebe meine Freiheit und von meinem Privatleben soll Vater Staat möglichst gar nix wissen. Ob das die folgende Generation auch noch so sieht bezweifle ich aber stark, die neuen Medien tragen in dieser Beziehung auch nicht gerade dazu bei mündige, kritische und aufmerksame Bürger heran zu ziehen… aber die neuen Medien(Konzerne) haben da natürlich noch weniger Interesse daran als der Staat.

     
  22. 26

    … aber was nervig wäre, wenn man dann jedes Mal etwas dazu sagen müsste … wäre für mich ein Grund, solche Läden zu meiden, wenn eben möglich …

     
  23. 25

    Finde auch, es geht doch darum, dass da ein kleiner Händler-Kreis meint, das mal eben so beschließen zu können.

    Können die gerne machen, aber bei mir nicht.

     
  24. 24

    @ 23 Kellener,

    genau, diese krummen Zahlen, dieser psychologische Effekt darauf wird nicht verzichtet, warum auch; vielleicht
    wegen des KCN? Nach unten rundet der Käufer in Kleve ab, aus die Maus!

     
  25. 23

    Zitat: (Machen die meisten nicht, denn der Psychologische Effekt „Oh das kostet ja unter 100Euro wenn da 99,99€ steht ist immer noch vorhanden)

    Eben drum, werden immer krumme Summen rauskommen.

    Und die Beispiele 9,92-9,98 sollten ja nicht einen einzigen Artikel darstellen, sondern die Summe von vielleicht 7 Artikel.

     
  26. 22

    Finnland ist ein ganz mieses Beispiel, dort sind seit eh und je die Preise auf 0 bzw 5 gerundet so das man garkeine Krummen zahlen hat. Da muss auch keiner Anfangen zu runden weil es eben nur Runde zahlen gibt.

    Ich glaube nicht das die Händler die den schmarn mitmachen ihre Preisschilder ändern.

    Ich denke das niemand was dagegen hätte wenn die EU die 1 und 2 cents Abschaft. Aber so eine blödsinnige Werbeaktion des KCN macht die Stadt doch nur noch lächerlicher als sonst.

     
  27. 20

    Glaubt bitte wer das nach

    9,92 auf 9,90,
    9,93 auf 9,95
    9,97 auf 9,95
    9,98 auf 10

    Gerundet wird? Da wird alles auf 10 aufgerundet.

    Sowieso, der Bäcker in Kleve nimmt nicht 1,47 für einen Berliner (ist nur ein Beispiel) sondern eh 1,50. Es steht jedem Laden frei seine Preise glatt zu machen. (Machen die meisten nicht, denn der Psychologische Effekt „Oh das kostet ja unter 100Euro wenn da 99,99€ steht ist immer noch vorhanden)

    Da sie das Kleingeld eh annehmen MÃœSSEN (im Bereich bis 50 Münzen) ist das ganze nur eine bescheuerte Werbeaktion dieses dringend zu Reformierenden KCN) Zudem ist es eh massiv strittig das eine Abschaffung von 1-2 cent Münzen was bringt, dadurch explodiert der Bedarf an 5 Cent münzen.

    Ãœbrigens kann man auch mit 200-500 Euro scheinen bezahlen, auch wenn dran steht „nehmen wir nicht“ Da muss die Summe aber in einem Verhältnis stehen, sprich wenn ich für 515 Euro was kaufe kann ich mit einem 500er bezahlen. Ein Paar Schrauben natürlich nicht, dass wäre unverhältnismäßig.

     
  28. 19

    Man kann doch die Waren oder Dienstleistungen sofort auf z.B.
    9,90
    9,95
    10,00 auszeichnen oder deklarieren…….. diese künstliche, öffentliche „Aktion“ empfinde ich für mich, als nicht positiv werbewirksam………eher abschreckend, und nicht kundenorientiert……..denn die Kunden finanzieren doch diese öffentliche „Aktion“ anteilig mit. Hält man die Kunden für unmündig und nicht denkend?
    Anstelle dieses lächerlichen Spektakels hätte man das Geld besser sinnvoll einsetzen können.
    Aber das Stadtmarketing musste irgendwie und Irgendwas „liefern“, da ja noch immer das Versprechen da ist, Wirtschaftförderung und Stadtmarketing, zusammen zu legen!
    Es sollte auf jeden Fall eine der ersten vorrangigen Amtshandlungen nach der Bürgermeisterinwahl sein, um für Kleve und die Bürgerinnen und Bürger, Geld einzusparen………..wurde demnach noch nicht „amtsgehandelt“…?

    Es gibt immer noch Menschen, die Versprechungen und Zusagen sehr ernst und für „bare Münze“ halten und danach handeln!

     
  29. 18

    Einer der Hauptgründe für diese Maßnahme des KCN dürfte eine Änderung im Bankenwesen 2015 nach einer neuen EU-Verordnung gewesen sein und diese EU-Änderung ist finanziell für Gewerbetreibende mit hohem Bargeldaufkommen nicht unerheblich.

    Hintergrund:
    Sei dem 1. Januar 2015 zahlen Kunden der Sparkasse nun Gebühren, wenn sie Münzen zu ihrer Bank bringen. Die Abgabe von bis zu 50 Münzen soll jedoch weiter kostenlos bleiben, erklärte der Sparkassenverbund. Auch jährlich am Weltspartag können Kunden den Inhalt ihres Sparschwein gebührenfrei zur Sparkasse bringen, heißt es.

    Das Geldinstitut reagiert damit auf eine verschärfte „EU-Richtlinie“ zur Annahme von Münzgeld.
    „Wir müssen die Echtheit des Geldes sicherstellen“, sagte ein Sparkassen-Sprecher Schleede von der Sparkassenverbund. Außerdem müssen die Münzen auf ihre Umlauffähigkeit, sprich auf Beschädigungen, überprüft werden. Diese zusätzlichen Kosten dafür legt die Sparkasse nun auf ihre Kunden um. Sparkassensprecher Schleede kritisiert die neuen EU-Auflagen: „Die Europäische Zentralbank lagert die Aufgaben und Kosten an uns und somit die Kunden aus.“

     
  30. 17

    Natürlich sollte es jedem freistehen, jeder der es möchte kann sich das Kleingeld aus bezahlen lassen bzw. dazuzahlen.

     
  31. 16

    @Kellener Das Runden ist sicherlich nicht das Problem. Aber es sollte jedem freistehen. Soweit ich das überblicke, geben unsere niederländischen Nachbarn auch immer auf den ihrerseits abgerundeten Kaufbetrag das Wechselgeld heraus.

     
  32. 15

    9,92 auf 9,90,
    9,93 auf 9,95
    9,97 auf 9,95
    9,98 auf 10

    Wo ist da das Problem?

    @Husky
    Das mit den -10.000 Euro habe ich nicht das erste mal gelesen.
    Warum wird nicht mit +10.000 Euro argumentiert?

    Weil es letztlich auf +/- 0 hinausläuft?

     
  33. 14

    Ich wette eh drauf das die 3-4 Läden die da mitmachen sowieso alles von x,01 € bis x,99 € nach oben Aufrunden würden. Als wenn irgendwer was verschenkt.

    Mal gucken wen ich so finde der da mitmacht:

    Herrenbekleidungshauses Alexander (wo zum Teufel ist das? Ob man da nun 299,99 € für eine Hose Bezahlt oder 300€ ist nun auch Jacke wie Hose…)
    Kunsthaus Elbers
    Edeka Drunkemühle (Was da die Konzernleitung von hält? Gleich mal Nachfragen)
    Bettenhaus PSST (wo ist das Schon wieder?)

    Viel mehr finde ich da nicht, die den quatsch mitmachen,

    Saturn, Edeka (ausser Drunkenmühle), Kaufland, Kaufhof, Thalia, Telekom, Woolworth, C&A dürfen (und wollen) eh nicht) Gamestop nicht, Xgames nicht, Hagebau-Markt, H&M nicht, viel bleibt da nicht. Vor allem für die Großen Ketten ist das gar nicht durchführbar, da fehlen nacher 10.000 Euro oder gar mehr in der Kasse und so einige kleine dürften um jeden Cent umsatz Glücklich sein. Bei Geld bin ich sehr pingelig, besonders bei solchen Blödsinnsaktionen des Stadtmarketings, fast jeder den ich kenne (der nicht aus Kleve kommt) lacht darüber, die die nicht darüber Lachen haben davon noch nix gehört

     
  34. 12

    Zitat rd: „Ist halt (aller Wahrscheinlichkeit nach) nur eine substanzlose Luftnummer.“

    Wer? Die Interims-Vorsitzende des KCN?!

     
  35. 11

    So schlecht ist diese Idee für Käufer in Kleve nicht. Bis 0,09€ empfehle ich dann grundsätzlich auf X,00€
    abzurunden, sonst wird der Laden verlassen🐗🔫 by,by!

     
  36. 10

    @ pd

    Der Grundgedanke dahinter ist viel mehr: Wer hat dann Zugriff auf das Geld der Bürger, wenn es nur noch Buchgeld gibt? Der Staat und die Banken. Und einen Bankencrash durch das gleichzeitige Abholen des Ersparten (denken Sie an die Griechen) ist auch ausgeschlossen. Sie können sich nicht dagegen wehren. Entmündigt sozusagen.
    Davon mal abgesehen, dass die totale Kontrolle herrscht: Wo tanken Sie, wo kaufen Sie ein, welchen Saunaclub besuchen Sie, wohin führt Ihre Frau Ihren Hausfreund aus… Na, wollen wir das? Eher nicht, es sei denn Sie arbeiten im Marketing, unendliche Verkaufsansätze. Payback in seiner schlimmsten Form.

    @rd
    Mein letzter Kommentar zum Messerstecher ist wohl der Zensur zum Opfer gefallen?

    In den Niederlanden funktioniert es auch, müssen halt alle mitmachen. Und da ist Kleve dann außen vor, kocht halt jeder lieber sein eigenes Süppchen.

     
  37. 9

    Galileo? Ach das Magazin was oftmals eher murks verbreitet als Wissen, oder gefährliches halbwissen?

    Gibt es eigentlich eine Liste von Läden die da Mitmachen? Weiss nur von „Kunsthaus Elbers“ und da reicht mein Lohn nicht aus um da einzukaufen. Irgendein Edeka auch?

    Würde ich in einem der Läden die da mitmachen einkaufen hätte ich aus Prinzip immer 50 x 1 cent dabei, einfach aus Prinzip. Wobei diese Aktion sicher eh nur 2 Wochen hält dann kümmert das sowieso keinen mehr.

     
  38. 8

    @laloba, Pfalzdorferin Dagegen, dass Kleve in die „Schlagzeilen“ kommt, ist prinzipiell ja nichts zu sagen. Ist halt (aller Wahrscheinlichkeit nach) nur eine substanzlose Luftnummer.

     
  39. 7

    Habe mir die Augen gerieben, als im RTL-Nachtjournal darüber berichtet wurde … wäre ein schöner April-Scherz gewesen

     
  40. 6

    Kleve schafft das Kleingeld komplett ab… berichtete eben zumindest Galileo auf Pro 7! Da ist Kleve mal bundesweit im Fernsehen und dann wegen so was?

     
  41. 4

    Das Wort Demut (in Bankerkreisen u.ä. ein absolutes Unwort) gefällt mir zu diesem Thema besonders gut. Für F. Nietzsche… Feigheit und Schwäche ist es für mich Bescheidenheit, eine besondere ,heute eher weniger verbreitete, gute Eigenschaft des Charakters.

     
  42. 3

    Passend zum Thema Abschaffung des Bar- (Klein-)geldes:

    Letzte Woche wurde landauf landab berichtet: „Der Schaden, der durch die Blüten entstand, stieg von 3,3 Millionen im Jahr 2014 auf 4,4 Millionen Euro…. weltweit richteten Kriminelle mit Euro-Scheinen 2015 gut 39 Millionen Euro Schaden an.“

    39 Millionen Schaden durch Blüten WELTWEIT (!) werden u. a. als Argument dafür heran gezogen, Bargeld abzuschaffen. Bargeld helfe nur noch Kriminellen posaunt der Deutsche Bank Chef in der Wirtschaftswoche.

    Falschgeld ist mit Sicherheit ärgerlich, jede Blüte ist eine zuviel aber hätte einer der Journalisten nicht mal die Frage stellen können, wieviel Schaden alleine die Deutsche Bank mit ihren kriminellen Zinsmanipulationen verursacht hat? 39Millionen durch Blüten, wieviel Rückstellungen hat die Deutsche für Rechtsstreitigkeiten in den USA gebildet? Milliarden!

    Vor dem Hintergrund vielleicht auch nochmal böse nachfragen, was genau John Cryan meint wenn er sagt: „Cash ist fürchterlich teuer und ineffizient“ 😉

    Und, wenn aus einem 39Millionen Schaden folgt, dass man Bares abschaffen soll, was folgt dann aus den Milliarden Schäden die die DB verursacht? Bank abschaffen ?! 🙂

     
  43. 2

    Diese ganze „Aktion“ ist einfach lächerlich und für Kleve in der Öffentlichkeit wieder, Dank der Initiatoren/In, peinlich für Kleve!
    Man meinte vielleicht, die ruhige, alljährliche, nachweihnachtliche „Schlechtwetterperiode“, für Kleve auf diese Art bewerben zu müssen…….peinlich!!!

    Die meisten Händler in Kleve haben schon lange auf ….,.5 oder auf 0-Endung ausgezeichnet.

    Sehr auffällig war oder ist vielleicht noch, dass ein exlusiver Ledershop in der Fußgängerzone, die Schaufenster mit roten EURO …….,99 dekoriert hat…….

    Wieviel Geld wurde eigentlich für diese „Aktion“ investiert? 800 x ?????? Euro

     
  44. 1

    “ …so Ute Marks, die kommissarische Vorsitzende des Klever City Netzwerks (KCN), welches hinter der Aktion steht.“
    Täusche ich mich jetzt, oder war das nicht zeitlich auf eine maximale Dauer von 90 Tagen begrenzt?