Die Schaufensterfrage: Gitter oder Spanplatte?

Vor Beginn der Wintersaison steht der Klever Einzelhandel traditionsgemäß vor der Frage, welche Schaufenstertrends die kalten Monate bestimmen werden. Damit die Fachleute nicht erneut wie Ochs vorm Berg stehen, listet, wer sonst?, kleveblog die aktuellen Entwicklungen auf:

Leerstand

Modell Spanplatte. Gesehen in der: Hagschen Straße. Bewertung unserer Marktforschungsabteilung: Starke Akzentuierung des komsumistischen Erlebnis-Charakters: Was bekomme ich hier? Bekomme ich überhaupt etwas? Bin ich 1985 in Magdeburg?

Geschlossen

Modell Metallgitter. Gesehen am: Fischmarkt. Bewertung unserer Marktforschungsabteilung: Ich sehe was, was du nicht kriegst. Starke pädagogische Konnotation: Konsum ist kein Selbstzweck, sondern dient dazu, den inhabergeführten Einzelhandel am Leben zu erhalten. Spielst du nicht mit, spielt er nicht mit.

Zu vermieten

Modell Vakuum. Gesehen an der Hagschen Straße. Bewertung unserer Marktforschungsabteilung:Wo steht, dass man immer etwas kaufen kann? Ist das ein Grundrecht, neben Meinungsfreiheit und Bundesliga in der Sportschau? Frag‘ Buddha: Die verstörende Leere – eine kognitive Dissonanz, die an Tirana 1979 gemahnt.

Gardinen

Modell Klevische Gardine. Gesehen an der Hagschen Straße. Bewertung unserer Marktforschungsabteilung: Der Schein bestimmt das Bewusstsein, und Gardinen sind immer ganz schön. Ob die tatsächlich zu kaufen sind, oder ob es sich um eine vagabundierende Ausstellung von van Treek handelt, who cares? Hauptsache die Fenster sind voll (siehe auch: Potemkinsche Dörfer ).

Anhänger

Modell Anhänger. Gesehen an der Hagschen Straße. Bewertung unserer Marktforschungsabteilung: Wo steht eigentlich geschrieben, dass in Schaufenstern schicke Klamotten oder tolle Fotoapparate gezeigt werden müssen? Angenehm erdig zeigt uns diese Ausstellungsfläche: Ohne Schweiß kein Preis.

Bauschutt

Modell Bauschutt. Gesehen an der Hagschen Straße. Bewertung unserer Marktforschungsabteilung: Vanitas, Asche zu Asche. Auch wenn du bei Meyer Potz unter Vogelgezwitscherbeschallung Designerklamotten einkaufst, ganz am Ende siehst du so aus wie hier. Echt! Es hat alles keinen Sinn. Gehe zum 1-Euro-Shop!, begib dich direkt dorthin, gehe nicht über die Citibank.

Veröffentlicht am
Kategorisiert in Alles

Deine Meinung zählt:

7 Kommentare

  1. 7

    Die wichtigste Frage inclusive Leidartikel stellte mal wieder das Klever Käseblatt:

    „Der Klever City-Train – Top oder Flop?“

    Und natürlich wurden auf Seite 3 die profunden Verkehrsexperten um Zustimmung gefragt.

    *grübelmodus on*

    Ist der jetzt eine Ursache – oder eine Auswirkung?

    Eine kleine Nebenwirkung in Höhe von 50000€ Landes-Zuschuss aus dem Programm Ab in die Mitte ist inbegriffen.

    Aber da wir ja seit Nina Ruge wissen, dass alles gut wird, freuen wir uns jetzt schon auf den Tag, an dem alles, vom Fischmarkt aufwärts bis zum EOC, zu Bauland wird, erschlossen und vermarktet von der EU Co (Leerstand ist guuuut).

     
  2. 5

    Es fehlen noch die Variante weiss zugestrichene Fenster und Tapete, stehen wohl schon auf der Roten Liste, kreative Ideen sind ja reichlichst vorhanden.
    Wo soll das mit Kleve hinführen, selbst Handyläden müssen hier schon zumachen (Hagsche Str.)…

     
  3. 4

    ZEN ist die Sichtbarmachung von Leere – vielleicht geht die Hagschestrasse so ja einer stylischen Bestimmung etwa als Jacobsweg für Konsumwütige entgegen??? Ein Pilgerpfad mitten durch’s ZENtrum, das ist doch mindestens so en vogue wie das Vogelgezwitscher von Frau Meier-P. (in Goch hat man das schon lange geschnappt)

     
  4. 3

    empfehlenswert auch das ehemalige Schuhlädchen in der Kavarinerstraße wie schon angeführt.
    Dort hat man von außen an der Türe ein Plakat mit Gestaltungsalternativen für den Koekoek-Platz in eine Fotomontage gepackt und drunter geschrieben: steht aber leider in Goch.
    Sicher auch ein interessanter Anstoß zur Gestaltung

     
  5. 2

    Es ist nun an der Zeit, dass die Leser des Kleveblogs aktiv werden und die Tastatur bei Seite legen.

    Starten wir eine „Mitmachmühle“ und entwerfen für die Immobilienbesitzer dekorative Elemente (z. B. simple Poster) zur Aufbesserung der Schaufensterkultur.

    Bei der kreativen Suppenküche hier sollte das Ergebnis tausende in die Stadt ziehen und dem Stadtmarketing zeigen was ein Harke ist.

    Als erstes müsste man zur Einholung einer Freigabe die Adressen bzw. Ansprechpartner der Immo-Besitzer ausfindig machen oder sind das immer die gleichen ?

     
  6. 1

    Wunderbar ! Marktforschungsabteilung !
    Bald haben wir Emmericher Verhältnisse !
    Auch schön : die Modelle in der Kavarinerstr.!