Der Kaffee’s’fertig

Tut jeder... in seinem Kreise das Beste, wirds bald in der Welt auch besser aussehen (Adolf Kolping)
Tut jeder... in seinem Kreise das Beste, wirds bald in der Welt auch besser aussehen (Adolf Kolping)

Na, liebe emanziptorisch bewegten Frauen aus dem Kleve der 70-er Jahre! Liebe Vereinsschachspieler! Liebe Kolpingbrüder! Erkennt ihr diesen Raum noch wieder? Es handelt sich um den Saal des ehemaligen Kolpinghauses, den kämpferischen Schwestern auch als i-Punkt bekannt und, wenn ich mich recht entsinne, lange Jahre auch das Vereinslokal des Schachvereins Turm Kleve (da habe ich auch mal mitgespielt, aber irgendwie bin ich mit dem komplizierten Stellungsspiel der Damen nicht klargekommen, also Basketball).

Auch habe ich dort meine ersten Partys gefeiert (die Mutter von Nicole war im i-Punkt engagiert), von denen eine damit endete, dass der Zeitschriftenhändler G. (Laden an der Hoffmannallee, mittlerweile seit vielen Jahren geschlossen) einem Freund von mir nach einem Klingelstreich einen Schneidezahn auf unorthodoxe Weise entfernte. Tja, und diese Heimstatt erster amouröser Verwicklungen (Sabina!) und Schachdesaster (Dc2++!) sieht nach geschätzten zwanzig Jahren Leerstand nun so aus, durch eine zerbrochene Fensterscheibe fotografiert.

Doch die – relativ frisch wirkende – Kaffeekanne auf dem Tisch zeugt davon, dass es mit diesem Idyll des Verfalls an der Hagschen Straßen bald ein Ende hat. Draußen triumphiert bereits Makler Wolfgang Lohmann, der das Kunststück des Verkaufs der Bruchbude (es geht wohl um das Grundstück) mit einem Fassadenschild in die Welt hinausschreit. Wohlan, schafft Platz für weitere Handyläden!

p.s. Der i-Punkt war damals der Treffpunkt alleinerziehender Mütter, die im Kleve der frühen 70-er Jahre bestimmt mit manch schrägem Blick bedacht wurden. Die heute an der Gruftstraße beheimatete Reinigungsfirma hat wohl nur zufällig den gleichen Namen.

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4 Kommentare

  1. 4

    @Igname: Stimmt! Danke für Berichtigung, die Flipperei war dann wohl im alten Kolpinghaus, hatte ich nicht mehr so ganz in Erinnerung! 1980 stand das Teil+Flipperkasten jedenfalls noch, die 1. Fehlfarben war gerade erschienen und während des Flipperns wurde zur Irritation meinerseits gerne mal: “ Paul ist tot-kein Freispiel drin!“ angestimmt

     
  2. 3

    Nicht zu vergessen sind auch die Partys, die dort Ende der Achtziger gefeiert wurden, von dem Abijahrgang ’87…damals war aber bereits die Kolpingsfamilie Mieter der alten Gastwirtschaft von Köbes…lange her…

    Ein Flipper hat hier aber, soweit ich weiss, nie gestanden. Das wird wohl im alten Kolpinghaus, gleich um die Ecke, gewesen sein (Mitte der Achtziger abgerissen).

    Was soll denn nun damit passieren? Habe mal gehört, eine Strasse sei dort geplant gewesen. Wahrscheinlich wirds aber doch wieder ein Altersheim (Seniorenresidenz)…

     
  3. 2

    kompliziertes Stellungsspiel der Damen? Ich verstehe! Aber beim Basketball muss man auch immer wissen, wo die Körbe hängen und zudem noch eine gewisse Körpergröße mitbringen. Also empfehle ich allen mit Humprey Bogart Maßen (<1,72 m) Tischtennis zu spielen!
    Ach ja: die hatten seinerzeit im Kolpinghaus einen guten Flipper, da haben wir solange die Zeit, bis das „EFFA“ aufmachte, vertrieben.

     
  4. 1

    hallo, naja, garnich so schlimm, ich hab in sowas mal gewohnt, aber ich war auch keine spielerfrau