Das nötige politische Gewicht

In der letzen Aprilwoche kommt die Gesellschaft für internationale Begegnungen e.V. ihrem Vereinszweck nach und sorgt dafür, dass eine Klever Delegation, deren Namen hier später noch veröffentlicht werden, ins Reich der Mitte reist und dort binnen acht Tagen das chinesische Wirtschaftswunder unter die Lupe nehmen wird. Dankenswerterweise hat nun der Sitzungsdienst der Stadt Kleve die schriftliche Bitte des Vorsitzenden der Gesellschaft, Dr. Kurt Kreiten, an Bürgermeister Theo Brauer online gestellt. Als nörgelnder Miesepeter, der ich im Rufe stehe zu sein, halte ich mich hier ganz einfach mal zurück, schließlich „erweitert der viel gerühmte ‚Blick über den Tellerrand‘ den Horizont, eröffnet neue Perspektiven und bringt somit zusätzliche Geschäftsmöglichkeiten mit sich“ (K. Kreiten). Aber beim drittletzten Satz musste ich dann doch – sagenwirmal – „schmunzeln“:

Um diese Möglichkeiten optimal ausnutzen und der Klever Delegation auch das nötige politische Gewicht geben zu können, wäre es ausgesprochen wünschenswert, wenn Sie sich als Bürgermeister von Kleve der Gruppe anschließen können.

Mao und Theo, wer könnte da noch nein sagen?

Die Sprache der Diplomatie (1)
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Die Sprache der Diplomatie (2)
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19 Kommentare

  1. 19

    Seh‘ ich wie Meiner Einer – was soll, was kann das bringen, was kostet das?! Gestern war ja Ratssitzung, da stand das Thema auf der TO ( mit Anlage Kreiten-Brief). Leider konnte ich nicht hin – hat jemand was gehört?

     
  2. 18

    @ Meiner Einer

    Ich bin ganz deiner Meinung. Diese Reise bringt Kleve überhaupt nichts. Genauso wenig wie seine Reise nach USA vor ein paar Jahren.

    TB sollte sich schämen eine so durchsichtige Aktion zu starten und die Einladung eines Vereins als Grund vorzuschieben.

    Aber der Rat hat es meines Wissens schon genehmigt. So einfach ist das. Eine Hand wäscht die andere.

     
  3. 17

    @ Wim Heuvens

    -Jürgen Rüttgers (gut, kein Kommunalpolitiker), kennt sich immerhin mit Sponsoring aus
    – Manni Palmen, da können sogar die Chinesen Zensur und Diktatur lernen

    Spaß beiseite. Diese Reise bringt Kleve m.E. nichts. Es handelt sich hier um Lebenserfahrungen, die man dort machen kann, aber das Modell China als kommende Wirtschaftsmacht läßt sich in keinster Weise auf Deutschland und insbesondere Kleve übertragen.

    Was wollen wir von dort übernehmen? 60,70-Stunden-Woche zu niedrigsten Löhnen, keine Soziale Absicherung (oh, doch, Generationenvertrag, Kinder sorgen für Eltern, Klasse), teilweise miese Arbeitsbedingungen. Oder wir kopieren einfach anderswo teuer entwickelte Technologien, unterdrücken die Bürger, zensieren alles und jeden, sorgen für öffentliche Hinrichtungen…

    China ist sicherlich die kommende Wirtschaftsmacht. Aber den Preis, den viele Chinesen dafür zahlen müssen, ist sehr hoch. Es gibt dort nicht nur Gewinner.

    Von mir aus soll ein TB gerne nach China fahren und dort sein persönliches Weltbild und seine Lebenserfahrung erweitern. Da das Ganze m. E. aber nur zu seinem Vorteil ist und die Entwicklung der Stadt nicht voranbringt, sollte er, wenn er es nicht ohnehin tut, aus seiner privaten Kasse zahlen.

     
  4. 15

    Es sollten Neid und Mißgunst aus der Diskussion fortbleiben.

    Nennt doch mal einige Kommunalpolitiker, die mitfahren sollten und nennt auch deren Qualifikationen!

     
  5. 14

    @Dagobert

    Hmmh, vielleicht sind die Chinesen von den umfangreichen Wirtschafts- und Finanzkenntnissen unseres Sonnenscheins derart begeistert, dass sie ihn gleich da behalten und zum Kaiser ernennen.

    Ich kann mir schon die begeisterten Reaktionen in der Staatspresse vorstellen:

    „Qǐng nín fèishén? Xiàcì shǐ tāmen báichÄ« zàijiā!“

     
  6. 13

    offener Appell an unseren BM.
    Lieber Theo Brauer- wenn Sie bei der arbeitenden Bevölkerung nicht an Gesicht verlieren möchten- fahren Sie doch von der von uns allen finanzierten BM-Vergütung nach China. Dies wäre doch mal ein Akt der Vernunft und sehr wünschenswert, und dann können Sie sich auch selbst umsehen – ohne für jeden Schritt Bericht erstatten zu müssen. Denn wir Wähler wollen danach wissen, was Sie für unser Geld dort gemacht haben.

     
  7. 12

    >Will TB sich jetzt persönlich in China dafür bedanken, das wir Kinder- und Jugendschuhe mit dem Elefanten Logo importieren dürfen?

    (Ich glaub die kommen aus Indonesien und Vietnam. Aber da kann TB ja auch noch hinfahren….)

    Sehen im übrigen auf jetzt wirklich aus wie Allerweltsschuhe. Durch nichts mehr von Massenware zu unterscheiden. Wobei die Fertigungsschritte wahrscheinlich trotzdem technisch aufwendig sind, aber kostengünstig da sie ja von Billigarbeitern gemacht werden.

    Früher konnte der Fachmann elefanten-Schuhe auf 10m Entfernung erkennen.

     
  8. 11

    @ Wim Heuvens
    vielleicht ist der springende Punkt ja noch nicht groß genug um ihn zu sehen,
    der Wirtschaftsmanager reist auf eigene oder auf Rechnung der Firma dahin, mit der Maßgabe mit Ergebnissen sprich guten Einkaufs oder Verkaufsabschlüssen
    zurück zu kommen.
    Was bitte soll TB in China für Kleve anschieben,dessen Ergebnis sich in Euro ausdrücken läßt.

    Steuern und Abgaben für die Bürger zu erhöhen, weil Gewerbesteuer Einnahmen fehlen, ist für das Prädikat wirtschaftlicher Sachverstand, arg wenig.

    Aber es ist natürlich einfacher ,Geld das man nicht selber erwirtschaften muß,
    für unsinnige Dinge auszugeben, als sich Gedanken über nachhaltige Einnahmequellen zu machen.
    Was hat denn, die Niederlassung der Spectro in Fitchburg für Kleve gebracht.
    Einen Landtagskanditaten der seinen Teil -Ruhestand im Emsland genießt.
    Die heutige Zugehörigkeit des Unternehmes zu einem amerikanischen Konzern.

    Eine Leuchtturm Funktion mit Strahlkraft die andere amerikanische oder internationale Unternehmen bewegt sich in Kleve anzusiedeln kann ich nicht erkennen.
    Das Gegenteil ist der Fall ,Firmen reduzieren ihre Belegschaft bzw. verlassen Kleve ganz.

    Kleve ist kein Tübingen oder Marburg und wird es auch nie werden,um von Studenten teilweise leben zu können.

     
  9. 10

    Ich finde es gut und in Ordnung, daß unser Bürgermeister mitfährt. Dort soll ja schließlich zusammen mit Frau Prof. Klotz die FHS präsentiert werden. Und da gehört der erste Bürger dabei. Die Chinesen finden so etwas sehr wichtig und erwarten es sogar. Und wenn jemand, der jeden Tag 16 h für die Stadt arbeitet und das theoretisch 365 Tage im Jahr zu diesem Zweck nach China fährt, sollte man da nicht so einen hipe draus machen.

     
  10. 9

    @Schnurz: Im Rahmen seines Aufgabenbereichs besteht keine Verpflichtung für unseren Bürgermeister, sich diese anstrengende Reise anzutun.

    Wir wissen ja auch noch nicht, ob er es tut aber einige Leser könnten, weil sie Theo zu kennen glauben, zu dem Schluss gekommen sein, dass er dort -vielleicht getrieben durch Eigenschaften seiner plakativen Persönlichkeitsstruktur- unbedingt hin will- auch wenn es keinen Sinn ergibt.

     
  11. 8

    @ schnurz
    hat die Sparkasse Kleve jetzt zuviel Geld an den GIB e.V. (übrigens erst seit 2007 im Vereinsregister eingetragen) überwiesen, dass jetzt unter die Leute gebracht werden muß, da man ja laut Satzung keine Gewinne machen darf?

    Will TB sich jetzt persönlich in China dafür bedanken, das wir Kinder- und Jugendschuhe mit dem Elefanten Logo importieren dürfen?

    Oder möchte er Stipendien Gutscheine Klever Firmen in China verteilen?
    Es könnte natürlich auch sein, das er sein kantonesich,auffrischen möchte.

     
  12. 7

    Ich bin der festen Ãœberzeugung, dass er auch in Fernost der richtige Mann am richtigen Ort ist. Da fallen mir ganz andere Tüten ein, die auf Wirtschafts- und Kulturreisen das Land/den Bund/die Verbände vertreten.
    Von den Kenntnissen und der Bildung her ist er mir weitaus lieber als so mancher „Wirtschaftsmanager“.

     
  13. 6

    Wieso wissen eigentlich alle, dass Theo gern nach China fährt? Es könnte doch auch sein, dass er gar keine Lust hat und nach China fahren muss, weil er Bürgermeister ist.

     
  14. 4

    Was hat eigentlich die USA-Reise in 2006 (?) von Brauer für Kleve gebracht?
    Hat sich ein Unternehmen angesiedelt? Sind neue Arbeitsplätze entstanden? Sind Touristen aus den USA gekommen? …..

    Nichts dergleichen kann er vorweisen. Also sollte man ehrlicherweise zugeben, dass Brauer dazu nicht taugt. Das kann man von einem Sonderschullehrer auch letztlich nicht erwarten. Dann sollte man ihn aber auch nicht mit dem Geld der Bürger Ausflüge ins Ausland machen lassen.

    Das verwerfliche ist nicht der Wunsch die weite Welt zu sehen. Das verwerfliche ist dies mit fremden Geld zu tun und das dem auch noch zugestimmt wird obwohl allen Leuten klar ist, dass es vollkommen unnötig ist. Es gibt keinen nachvollziehbaren Grund warum er sich Firmen im Ausland anschauen muss, deren Hauptsitz in Kleve er noch nie von innen gesehen hat. Ich meine er sollte Flug und Unterkunft selber bezahlen und für die offiziellen Termine kann er seinen Spesensatz abrechnen.

    Die Anfrage von Dr. Kreiten ist so durchsichtig, das tut schon weh.

    Schämt euch für so viel Unanständigkeit!!!!!!!

     
  15. 3

    @Messerjocke

    Im China-Knigge des Hern Hoymann steht aber drin, dass Politik tabu ist.

    Also kommen nur Themen in Frage a la

    – Wirtschaft „Im Früh gibt es KEIN Heineken“
    – Essen „Gibt es chinesiche Puten-Rezepte?“
    – Kultur “ Ich habe das ganze Jahr Karneval“
    -Verkehr „Ich wickele den Fernverkehr mit Draisinen ab“

    und natürlich

    – die grosse chinesische Firewall „Könnt ihr mir einige Spezialisten leihen? “

    „Der Kleveblog nervt!.“

     
  16. 1

    Ich fänd’s gut, wenn der Theo mit fährt !

    Alleine die Möglichkeit, dass sich die Bürgermeister von Shanghai und Peking -mit ihren zusammen knapp 35 Mio. Wählern- und der Bürgermeister von Kleve kennen lernen könnten und dann beispielsweise über ihre Wahlergebnisse philosophieren (Theo, einfach auf 98% aufrunden, merken die nicht), ist es schon wert.

    Und, Theo, nicht vergessen: Seit dem 14. Februar sind die Chinesen im Jahr des Metall-Tigers 庚寅 und nicht mehr im Jahr des Erd-Rindes 己丑!