Das Millionen-Ei von Kellen

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Sicher ist oben eines der schönsten öffentlichen Gebäude am Niederrhein aus neuerer Zeit abgebildet, das Euregio Communications Center der Euregio Rhein-Waal an der Emmericher Straße in Kellen. Es handelt sich laut Euregio um einen „modernen Versammlungssaal aus Stahl und Glas“, der als „Ort deutsch-niederländischer Begegnungen“ dienen soll.

Der Bau des stahlgläsernen Eis hat 1,5 Millionen Euro gekostet. Ich habe es seit seiner Eröffnung 2004 bestimmt schon Hunderte Male zu allen möglichen und unmöglichen Zeiten passiert, und freue mich jedesmal aus ästhetischen Motiven – aber ich habe noch nie einen Menschen im Sitzungssaal entdeckt. Noch nie!

Milde gestimmt nehme ich nun einfach mal an, einmal im Monat findet dort tatsächlich eine Konferenz/ein Symposium/ein Meeting/eine Tagung/ein Kongress statt, und dies über eine Nutzungsdauer von 30 Jahren gerechnet. Wieviel kostet dann (rein immobilientechnisch betrachtet) eine einzelne Sitzung?

4170 Euro.

Man muss auch gönnen können.

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10 Kommentare

  1. 10

    Ich bin der Ãœberzeugung, dass man solche Gebäude errichen darf oder soll, wenn wichtigere Dinge im reinen sind, d.h. wenn Kindergärten, Kindertagesstätten und Schulen, Jugendheime und Begegnungsstätten in Ordnung sind. Aber da ist noch viel zu tun …..

     
  2. 9

    Früher gab`s „Kunst am Bau“. Heute muß der Bau selbst das Kunstwerk sein, so haben sich die Zeiten eben geändert. Anne Fuchs

     
  3. 8

    Soweit ich weiß, erhält die Euregio die Sahne von den Steuerzahlern. Also bin ich auch als Geldgeber mitbeteiligt. Von daher wäre es mir schon sehr recht, wenn die Sahne nicht verschleudert….

     
  4. 7

    Es gibt kein Monopol für den Sinn…oder Unsinn, dies sollte immer das Ergebnis eines demokratisch, ethischen Gedankenprozesses von beteiligten Personengruppen sein.

    Ich selbst bin vom Grundgedanken der euregionalen Zusammenarbeit überzeugt und diese Euregio hat schon viel in dieser Region in Bewegung gesetzt.

    Mit Sicherheit sind auch „weniger durchdachte“ Projekte dabei.

    Das Problem der euregionalen Zusammenarbeit ist leider, dass die „deutsche Seite“ sich über Sitzordnung, Protokoll, Macht und Einfluss und persönliche Eitelkeiten untereinander verzettelt , während die Niederländer „ohne persönliche Eitelkeiten“ Lösungen entwickeln und mithin die Chancen der Euregio viel besser für sich nutzen können.

     
  5. 6

    Nur damit ich’s richtig verstanden habe: Ob etwas Sinn hat oder nicht, spielt weiter keine Rolle – Hauptsache, die Sahne wird abgeschöpft (wobei immer noch die Frage bleibt, wer eigentlich genau die Sahne abschöpft…)

     
  6. 5

    Typisch Niederrhein…….wenn man sich den Artikel und die Kommentare zu Gemüte führt.

    Statt die Chancen zu nutzen, die der Standort der Euregio Rhein-Waal in Kleve bedeuten könnte- letztendlich pumpt die Euregio richtig Geld in unsere Region- verlieren wir uns in sarkastischen Nihilismus ( wenn überhaupt) und wundern uns dann, wenn unsere Euregio-Nachbarn mal wieder viel schneller und geschickter die Sahne abgeschöpft haben.

     
  7. 4

    Ma‘ ehrlich. Gibt es irgendwo irgengjemanden, für den dieses EUREGIOirgendwas irgendeinen praktischen Nutzen hatte?

     
  8. 3

    Wenn Konzeptioner, Planer, Ingenieure und Handwerker pünktlich bezahlt wurden, von mir aus…Solang es, mit irgendwelchem öffentlichen Geld finanzierte Umhausungen gibt, wird sich keine Reinigngskraft davon abhalten lassen, leerstehende Räume, die zu unser aller Nutzen sind, zu säubern

     
  9. 1

    Also niemand stimmt so nicht 🙂 Ich wohne direkt nebenan und ich seh zumindest die Putzfrauen abends und ab und an ist auch mal ne veranstaltung( ich denke es werden bestimmt mind 2 im monat sein)! Aber ob das den sinn des baues rechtfertigt lassen wir mal dahingestellt