Das Klever Ratloshaus

Da steh ich nun, ich armer Tor, und bin so klug als wie zuvor! (Goethe, Faust I)

Das Klever Rathaus, Los 1 der Unterstadtausschreibung, erscheint einmal mehr ratlos. Gestern nachmittag, also gerade rechtzeitig, um das Thema in den Karnevalswirren zu versenken, verschickte die Stadt eine Pressemitteilung. Der Inhalt des schmucklosen Elfzeilers zieht in sechs Sätzen einen desaströsen Schlussstrich unter den Streit, ob die Entscheidung, den Bocholter Unternehmer Ten Brinke mit der »Kernsanierung« genannten Erneuerung des Rathauses zu beauftragen, korrekt war. Die Antwort lautet nun offiziell, sehr zur Freude des zunächst unterlegenen Bieters Erich Tönnissen: Nein.

Die Stadt teilt mit, dass Beschwerde gegen den Spruch der Vergabekammer der Bezirksregierung zurückgenommen wird. Interessant, weil genau diese Beschwerde auf Anraten des städtischen Rechtsbeistandes Dr. Peter Kamphausen noch Mitte Oktober geradezu wutschnaubend eingelegt worden war. Da hatte die Verwaltung nämlich festgestellt, dass die Kosten des Verfahrens weitestgehend von der Stadt Kleve zu tragen waren. Das wiederum ist ein deutliches Indiz dafür, wo die Bezirksregierung die Fehler gesehen hatte – Erich Tönnissen, der größte der Klever Bauunternehmer, hatte recht mit seiner Einschätzung, dass die Entscheidung, den Bocholter Unternehmer Ten Brinke mit der Rathaussanierung zu beauftragen, nicht auf korrekten Grundlagen stand.

Zwei Wochen zuvor, alles mit Rang und Namen aus Kleve war gerade auf der Immobilientombola ExpoReal in München, hatte die Vergabekammer auf 36 Seiten begründet, warum sie zu der Einschätzung gekommen ist, dass beide Unternehmer die Gelegenheit erhalten dürfen, ihr Angebot nachzubessern. Doch damals, offenbar in Unkenntnis des gesamten Textes, der nicht den Weg bis nach München gefunden hatte, meldete die Stadtspitze, es handele sich nur um kleinere Korrekturen. Und nun? Exakt 983 Tage, nachdem die Klever Bürger sich am 7. Juni 2009 mit großer Mehrheit für die »Variante C« entschieden hatten, heißt es: Zurück auf Los!

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Hier der Originaltext der Pressemitteilung:

Die Stadt Kleve hat die von ihr in dem Vergabeverfahren für die Rathaus-Sanierung zunächst eingelegte Beschwerde zum Oberlandesgericht Düsseldorf gestern in Abstimmung mit den Vorsitzenden aller im Rat der Stadt Kleve vertretenen Fraktionen zurückgenommen.

Seit der Beschwerdeerhebung im Herbst 2011 waren zwischen den am Verfahren beteiligten Bietern intensive Verhandlungen geführt worden. Diese hatten eine einvernehmliche Lösung für die Rathaus-Sanierung zum Ziel. Da die Verhandlungen jedoch gescheitert sind und unnötige Verzögerungen durch Fortführung des Beschwerdeverfahrens verhindert werden sollten, hat sich die Stadt Kleve kurzfristig dazu entschlossen, auf eine Entscheidung über die Beschwerde zu verzichten. Über den Fortgang des Vergabeverfahrens wird nunmehr unter Berücksichtigung der Vorgaben der Vergabekammer Düsseldorf entschieden. Verwaltung und Politik werden sich darüber abstimmen, welche Schritte notwendig sind, um das Verfahren zur Rathaus-Sanierung erfolgreich abschließen zu können.

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25 Kommentare

  1. 25

    Öffentliche Bekanntmachung der Stadt Kleve
    ——————————–
    Mittwoch, den 09.05.2012, 18.00 Uhr, im Sitzungssaal der Stadt Kleve

    B. Nichtöffentliche Sitzung

    1. Sanierung des Rathauses der Stadt Kleve
    – weitere Vorgehensweise
    ——————————–

     
  2. 24

    @Nis Puk

    „Tante Astrid“ hat aber noch 48 „Arbeitgeber“,

    http://www.kleve.de/C12572B30025D73F/html/4DE4DD2C783471DFC125756A00307951?opendocument&nid1=31644

    die eigentlich darauf aufpassen sollen was Tante Astrid so anstellt mit den den Kindern und das der Elternwunsch erfüllt wird.

    Wenn Tante Astrid das immer so macht, bringen bald keine Eltern mehr ihre Kinderlein in diesen Kindergarten weil der ganze Kies aufgebraucht ist.

    Dann haben aber auch die 48 Arbeitgeber nichts mehr zu sagen, weil sich dann ein Zwangsverwalter um diesen Kindergarten kümmert.

    P.S. Die Analogie Kindergarten ist passend!

     
  3. 23

    So, liebe Kinder, heute malen alle eine Burg, und die schönste bauen wir dann morgen auf dem Spielplatz!

    Und morgen sagen sich 5 von 20, dass ihre Burg doch viel schöner war als die vom Kuno, warum sollen wir die bauen. Aber wer kriegt jetzt die Schaufel, wer das Eimerchen, wer muss Wasser holen und wieso dürfen gar nicht alle in den Sandkasten? Tante (aktuelle Berufsbezeichnung Erzieherin) Astrid, die lassen mich nicht mitmachen! Ich mal doch auch so schön wie der Kuno und brauch viel weniger Kies beim Bauen, dann bleibt für die Anderen doch auch noch was! Tante Astrid, du hörst mir gar nicht zu! Warum sagst Du mir nicht, was Du über den Kuno weißt? Das wollen die anderen Kinder auch wissen! Ich geh sonst zur Obertante, und wenn das nicht hilft, dann…dann…

    dann haben wir Alle in den letzten 20 bis 70 Jahren ziemlich früh was über das wirkliche Leben gelernt:
    Der gute Wille muss zum Kies passen, am Irgendwannende hat ein Großer die Schaufel in der Hand (und ein anderer Großer vielleicht den Eimer), viel Wasser und ein bischen Kies sind den Bach runter, Berufsgeheimnisse gibt es genau so wie eine letzte Instanz und die Demokratie hat es und uns unbeschadet überstanden.
    Oder wie dem Altbundeskanzler zugeschrieben: Entscheidend ist, was hinten rauskommt.
    Bis zum Richtfest oder zur Wiedereröffnung!

     
  4. 22

    Es sind doch nicht allein solche Rechtsberater; die erzählen das, was ihnen von der Verwaltung (Haas, Brauer, Rauer) aufgegeben worden ist. Das Erschreckende daran:
    1) Auslegung von Gesetzen, Ordnungen, Verfahren wie man es gerade haben möchte – jenseits von Anwendung nach „bestem Wissen und Gewissen“. Da spricht die Verwaltung „Recht“ (Abs. 1 von Mandatsträger, #21) – und es war gar nicht rechtens…!!! Oha!
    2) Zum Veralbern gehören immer zwei. Die, die veralbern und die, die sich nur allzu gern veralbern lassen. Gruß an die Fraktions- und Koalitionsabnicker im Rat. Sie sollten in ihren Wahkreis gehen, an jeder Haustür klingeln und sich entschuldigen…

     
  5. 21

    „Dies wird dadurch bestätigt, dass die Stadt uns einige Tage, bevor der Beschluss der Vergabekammer im Oktober 2011 öffentlich wurde, ein Schreiben zukommen ließ, in dem es sinngemäß hieß, unser Angebot sei aus Rechtsgründen vollständig auszuschließen. Aber auch diesen Versuch hat die Vergabekammer als unhaltbar bewertet.“ (RP 12.03.2012)

    Wenn das stimmt, versteht man die Welt nicht mehr. Im Juni 2011 unterbreitet die Verwaltung unter Mithilfe Ihrer teuren Rechtsanwälte und Architektenberater dem Rat zwei gute Angebote.

    „Jörg Cosar und Udo Janssen (CDU) sind überzeugt, zwischen zwei guten Entwürfen wählen zu können, die zu einer vernünftigen Lösung für die Stadt führen werde.“ (RP 14.07.2011)

    Erst Monate später kommt der Rechtsberater dann zu dem Ergebnis, dass ein Angebot garnicht hätte berücksichtigt werden dürfen?

    Was sind das denn für Methoden? Man bekommt immer mehr den Eindruck, dass Bürger, Ratsmitglieder und Bieter nach Strich und Faden vera… werden sollen. Man kann dieser Rechtsberatung keinen Glauben mehr schenken.

    „Tatsache aber ist, so Haas zufrieden: „Das Verfahren muss nicht wiederholt werden.“ Allerdings müssen die möglichen Ergebnisse eventueller nachgebesserter Angebote noch einmal dem Rat der Stadt Kleve vorgelegt werden, möglichst im November, spätestens aber im Dezember. Die Verzögerungen beim Baubeginn seien geringfügig, Haas glaubt an etwa zwei bis drei Monate….. Dr. Peter Kamphausen, der die Stadt Kleve beim Rathaus-Verfahren juristisch berät, sieht die Richtigkeit der Verhandlungsweise der Stadt mit den Bietern bestätigt. Auch er ist der Auffassung: Das Gesamtverfahren müsse nicht wiederholt werden. Die beiden Auflagen der Düsseldorfer Kammer akzeptiert der Jurist: „Das ist in Ordnung, das werden wir auch tun.“Danach könnten beide Bieter nochmals nachbessern, und der Rat werde erneut diskutieren müssen. Kamphausen hofft, dass das Verfahren in sechs bis acht Wochen abgeschlossen ist.“ (RP 06.10.2011)

    Wieso überlegt man jetzt 5 Monate später immer noch was man tun soll wenn doch im letzten Oktober alles wunderbar war? Vermutlich gefällt dem Rechtsberater in der Zwischenzeit vielmehr der Gedanke noch mal alles neu zu machen. Das füllt dann seine Kassen doppelt.

     
  6. 19

    @KlePeter

    Als Erstes wird eine Umgehungsstrasse um den heissen Brei gebaut. Danach sehen wir weiter.

     
  7. 17

    “ Die Verwaltung reagiert kosntruktiv auf die Kritik und Vorschläge“…Ja, das kann man so sehen.
    Kann man aber auch anders sehen – Die Stadt kann gar nicht anders, weil sie gemerkt hat, dass sie mit dem bisherigen Geeier nicht weiter kam/ kommt. Man kann es so sehen, dass bislang eine Menge Blindleistung erbracht worden ist, die teuer und unnötig war.

    Sorry, wenn hier von Mandatsträger erst die Punkte auf den Tisch gebracht werden müssen und die Stadt reagiert – da kann sich jeder an fünf Fingern abzählen wie effektiv diese Verwaltung ist. Auch für diese Ausschreibung will/ muss man sich Kompetenz auswärts einkaufen bzw. noch Leute einstellen! Das geht mir bald die Luft aus – nicht nur in der Stadthalle…

     
  8. 16

    Die Verwaltung reagiert konstruktiv auf die Kritik und Vorschläge.
    Die Stadt Kleve hat mittlerweile ein Bodengutachten in Auftrag gegeben.
    Ausserdem erwägt man kompetente Leute einzustellen, die eine europaweite Auschreibung und eine kompetente Baubegleitung beherrschen.
    Die Ausschreibung soll wohl wieder ganz neu gestartet werden, wenn die bisher beteiligten Firmen dem zustimmen.
    Da glaub ich nicht dran, es sei denn, es gibt hohe Schadensersatzzahlungen.

     
  9. 15

    Warum überhaupt dieses Verfahren?
    ———————————
    Doch warum hat die Stadt Kleve überhaupt ein Vergabeverfahren in Gang gesetzt und nicht von Beginn an die Leistungen einzeln ausgeschrieben? „Ganz einfach“, sagt Kämmerer Willibrord Haas, „weil wir damals noch nicht haben wissen können, wie das Ergebnis sein wird.“ Damals habe man die Sanierung oder den Teilneubau des Rathauses nicht ausschreiben können, weil man unmöglich alle Leistungen detailliert hätte benennen können. Das sieht auch Dr. Peter Kamphausen so: Das gewählte Verfahren sei nicht überflüssig gewesen. (Quelle: NRZ 16.02.2012)

    ———————————

    Diese Aussage des Hauptverantwortlichen für diese Katastrophe läßt tief blicken. Die Stadt Kleve beschäftigt eine ganze Abteilung Gebäudemanagement (GSK) deren Aufgabengebiet wird im Internet wie folgt beschrieben:

    Aufgabe der GSK ist die bedarfsgerechte Versorgung der Organisationseinheiten und Dienstleistungsbereiche der Stadt Kleve mit Gebäuden, Räumen und dazugehörigen Grundstücken (wirtschaftliche Einheit) unter wirtschaftlich, organisatorisch und technisch optimierten Bedingungen.

    Im Rahmen der sachgerechten Bewirtschaftung (Planung, Erhalten und Ãœberlassung aller städtischen und angemieteten Gebäude) wird der Betrieb insbesondere in folgenden Bereichen tätig:

    Kaufmännische Abteilung

    Technische Abteilung

    · Planung und Ausführung von Neu- und Umbauten
    · Bauunterhaltung (einschließlich technische Gebäudeausrüstung)
    · Betriebsüberwachung (Inspektion und Wartung)
    · Ausschreibungs-, Vergabe- und Abrechnungswesen.
    · Abbrucharbeiten

    Objekte

    Rathaus
    Technologiezentrum
    Museen……

    (Quelle: http://www.kleve.de/C12572B30025D73F/html/C5913FEEE7D02481C12577BA002C88F3?opendocument&nid1=01454)

    In dieser Abteilung arbeiten aktuell 10 (zehn!!!!) Mitarbeiter.

    Lieber Herr Haas, wissen sie überhaupt, dass diese Abteilung in Ihrem Haus existiert? Halten sie uns allen Ernstes für so dämlich, dass wir Ihnen glauben, dass sie nicht in der Lage sind, mit dieser Personalausstattung, ein ganz normales Bürogebäude zu beschreiben und dessen Ausstattung festzulegen.

    Sie arbeiten 5 Tage die Woche von Morgens bis Abends in diesem Gebäude und wissen nicht was sie wollen???

    Ihre Aussage bedeutet, dass sie trotz eines teuren Werkstattverfahrens mit vielen motivierten Architekten und Bürgern nicht in der Lage waren innerhalb von ein paar Monaten sich darüber Gedanken zu machen was sie eigentlich wollen bzw. was für einen reibungslosen modernen Verwaltungsbetrieb notwendig ist.

    Der Kreis Kleve schafft es mit einer viel kleineren Mannschaft eine Hochschule mit 15-20 unterschiedlichsten Gebäude (Büros, Labor, Hörsaal, Mensa, Bibliothek, Parkhaus, etc.) fertigzustellen während sie noch darüber nachdenken wie man jetzt überhaupt weitermacht.

    Meine Empfehlung: Beauftragen sie den Kreis Kleve mit der Erstellung eines neues Rathauses, dann wird das auch was.

    P.S. Das ihr Berater dieses Verfahren nicht für überflüssig hält, ist doch logisch. Es hat den selben sehr flüssig gemacht.

     
  10. 14

    Da ist noch so’n Ding, was mir nicht in den Kopp will. In der PM heißt es:“…Beschwerde zum Oberlandesgericht Düsseldorf gestern in Abstimmung mit den Vorsitzenden aller im Rat der Stadt Kleve vertretenen Fraktionen zurückgenommen.“
    In Abstimmung mit den Fraktionsvorsitzenden! Wenn’s haarig wird, baut man wieder eine breite Beiteiligung auf. Bei der ursprünglichen Beschwerde aber hat man wohl „vergessen“ sich mit den Fraktionsvorsitzenden abzustimmen, denn das war ja offensichtlich nicht der Fall!?
    Schon komisch…

     
  11. 13

    Wie man in Klever Fachkreisen munkelt, könnte das Vergabeverfahren, wenn man sich an die Vorgaben aus Ddorf hält, in 3-4 Wochen abgeschlossen sein.
    Jetzt noch jemand auf Seiten der Verwaltung finden, der’s auch so kann, wie’s muß.
    Dann noch nachrechen, wie teuer denn die bei einem Abriss und Neubau wahrscheinlich erforderlichen Pfahlgründungen denn so wären (fragt doch mal beim Kreis nach) und die dann entstehende Gesamtsumme nochmal vergleichen mit der Sanierung.
    Wenn ich mich flüchtig an die vielen Seiten aus Ddorf erinnere, moniert ein Unternehmer, dass die ursprünglich angefragte und angebotene Sanierung doch deutlich billiger war als das Endergebnis des, wie es so toll heißt, dynamischen (aber misslungenen) Prozesses.
    Wer ist eigentlich verantwortlich für den Entwurf der Fassaden? An dem Angebot von Ten Brinke hefteten Zeichnungen, wie dieses Verwaltungsgebäude anno 2012 aussehen soll. Es sieht der bestehenden Verwaltung mit seinen einfachen rechteckigen Lochfenstern und großen unstrukturierten Fassaden verblüffend ähnlich. Nicht ein einziges gestalterisches Fassadendetail. Könnte ein Krankenhaus aus der Mitte des vorigen Jahrhunderts sein. Das hatten wir doch schon. Können wir in Kleve wirklich nicht mehr als diesen Sparfassadenbau? Wie würden meine Eltern sagen: „Ich würd mich schämen.“

     
  12. 12

    Nun geht der Murks schon seit ewigen Zeiten. Erst die indirekte Wahlkampfhilfe mittels dieser Bürgerveralberungs-Abstimmung, dann die nicht haltbare Ausschreibung und zum guten Schluss kann man hier lesen, dass ja wohl nicht mal das Fundament berücksichtigt wurde…
    Kann dem Dreigestirn im Rathaus mal jemand erklären, dass die Narrenzeit jeweils am Aschermittwoch endet und nicht unendlich fortgesetzt werden kann?!
    Die ständigen Verdrehungen und 180 Grad Wendungen („das ist das beste für die Stadt…“) sind bei Zeiten besser als so manche Bütt, ärgern aber auf Dauer.

    Mal der Versuch der Gedankenanregung: Die HS Rindern ist für viel Geld und aufwändig (na ja, das war auch so eine Planung „made in Kleve“)erweitert und saniert worden. Nach aktuellem Stand läuft diese leer und wird wohl für schulische Zwecke in spätestens 5 Jahren nicht mehr benötigt. Man kann auch darüber nachdenken, die letzten 2-3 Jahre gebäudetechnisch mit der KAH zu fusionieren. Somit wäre das Gebäude im Sommer 2014 frei – und man kann was damit machen? Zum Beispiel ein Rathaus, etwas Geld in die Hand für Umbauten, es gibt Parkplätze, eine recht gute Verbindung mit dem ÖPNV und auch Parkplätze. Warum denn nicht?!

     
  13. 11

    NRZ 17.02.2012:

    „Wie bereits gestern berichtet, wird von Politik und Verwaltung jetzt auch darüber nachgedacht, das Verfahren für die Vergabe der Rathaussanierung gänzlich aufzuheben.“

    NRZ 05.10.2011:

    „Die Auflagen hören sich für die Stadt Kleve durchaus positiv an: So fordert die Vergabekammer zum einen lediglich, dass der Eignungsnachweis eines Bieters neu bewertet wird. Und zum anderen soll in einer abschließenden Verhandlungsrunde den Bietern die Möglichkeit gegeben werden, Fragen zur Vergabeentscheidung zu stellen.

    Kämmerer Willibrord Haas rechnet jetzt mit einer Zeitverzögerung von zwei bis drei Monaten. Im November oder Dezember könne der Rat abschließend über das Rathaus entscheiden. „Wir werden da enge Fristen setzen“, so Haas.

    Dass die Kammer beiden Bietern die Möglichkeit einräumt, ihr Angebot zu verbessern, sei nicht ungewöhnlich. Sowohl die Stadt als auch die beiden Bieter können innerhalb von 14 Tagen vor dem Oberlandesgericht in Düsseldorf gegen die Entscheidung der Vergabekammer eine Beschwerde einreichen.

    Die Klever Stadtspitze reagierte gestern erleichtert auf das Urteil. „Das Ergebnis ist kein schlechtes für die Stadt“, kommentiert Willibrord Haas. Zumal davon auszugehen ist, dass es bei möglichen Angebotsnachbesserung der Bieter auch ein günstigerer Preis herauskommen könnte.

    FAZIT:
    Den Aussagen der Stadtwerwaltung kann man nicht mehr trauen. Wer sagt denn, dass eine Entscheidung, jetzt alles hinzuschmeissen und von vorne anzufangen, die beste sei?

    Vermutlich der teure Berater, der bisher schon für seine Fehlberatung viel Geld bekommen hat und jetzt dann wiederum eine Rechnung für eine ganz neue Beratung schicken könnte. Wenn meine Werkstatt einmal Mist an meinem Auto macht gehe ich dort nicht mehr hin oder er muss es umsonst reparieren.

    Der teure Berater muss gezwungen werden jetzt endlich die Aufgabe zu beenden. So wie er es im Oktober 2011 als problemlos dargestellt hat, d.h. Auflagen der Vergabekammer einhalten und die Sache zügig zu Ende bringen.

    Finanzexperte Haas wollte doch enge Fristen setzen und die Sache bis November/Dezember 2011 erledigen. Warum hat er das denn nicht gemacht? Und wenn nicht damals warum dann jetzt nicht?

    Nochmal aus der NRZ 05.10.2011:
    „Damit sind wir einen großen Schritt weiter“, kommentierte gestern Bürgermeister Theo Brauer die Entscheidung auf der Expo-Real in München. Allerdings: „Wir müssen in zwei Punkten nachbessern“, erklärt Kämmerer Willibrord Haas.

    Meine Feldwebel hätte damals dazu gesagt: „Meine Herren, machen sie das einfach, aber sofort.“

     
  14. 10

    @Peter Wanders: Toller Kommentar. Wenn Stadt und Kreis miteinander reden würden, wäre die Pfahlgründigung sicher schon lange als Ausführungsposition mitkalkuiert worden. Denn bei den 21 Gebäuden für den Hochschulbau in unmittelbarer Nachbarschaft, ging es auch nicht ohne ein paar tausend Pfählen als Gründung.
    Aber wie schon geschildert, ein Bodengutachten ist zwingend erforderlich.

     
  15. 9

    Unsere Verwaltung ist einfach ne Klasse für sich.
    Da rechnet man uns erst die Sanierung als kostengünstigste Lösung vor, was sich im Laufe des Vergabeverfahrens angeblich als völlig falsch erweist.
    Da gestaltet man das Vergabeverfahren so amateuristisch falsch, dass die Vergabekammer dem zunächst klagenden ET zu 100% recht gibt.
    Da begreift man wie ein trotziges Kind nicht einmal die Eindeutigkeit des Urteils und legt auf Anraten des Anwaltes, der uns bei der Streitsumme um eine erkleckliche Steuergeldsumme erleichtern wird, einen völlig chancenlosen Widerspruch ein…
    Lieber Stadtrat, auch, wenn ihr wenig Ahnung habt von den juristischen Grundlagen und den Spielregeln einer Ausschreibung, so sollte euch zumindest langsam dämmern, dass es auf den zuständigen Stellen der Klever Verwaltung massiv an der notwendigen Kompetenz fehlt für eine juristisch und bautechnisch korrekte Auschreibung, Vergabe und Bauaufsicht dieses Projektes.
    Dass man bei dem Finanzdebakel des Museumsumbaus, bei dem es zu sechstelligen Nachträgen kam, allergisch auf ein Angebot eines der solidesten Klever Unternehmers reagiert, naja…
    Dass man dann dessen Angebot zum Rathaus in der Verwaltung mit neuen Positionen und selbst gestalteten Preisannahmen(siehe Urteil) so manipuliert, dass dessen Angebot zu teuer wird, ist haarsträubend.
    Dass der Auftrag an eine Firma vergeben wird, die trotz mehrfacher Aufforderung und Erinnerung die Fristen zur Abgabe des Befähigungsnachweises einfach verstreichen ließ, ignoriert dann auch noch die Basisvorschriften für eine juristisch korrekte Auftragsvergabe.
    Lieber Stadtrat, die Verwaltung ist einfach völlig überfordert und spielt Monopoli mit unseren Steuergeld.
    Könnt ihr euch bitte jemand Externes suchen, der Ahnung von sowas hat.
    Und wenn man schon dabei ist, das Verfahren neu zu eröffnen:
    In dem Auftrag an Ten Brinke hat man die möglicherweise erforderlichen Pfahlgründungen noch nicht im Gesamtpreis drin. Mehrpreis mindestens sechsstellig. Bei dem Bau von Geschäftsgebäuden in direkter Nachbarschaft waren diese speziellen Fundamente aufgrund der Bodenbeschaffenheit nötig.
    Bei solider Analyse macht man erst die Bodenuntersuchung und schreibt dann aus! Man schreibt sowas nicht als mögliche nicht kalkulierte Position in den Vertrag und überrascht damit hinterher die Steuerzahler.
    Nur, liebe Steuerzahler und -verwalter, wenn man so ausschreiben würde, würde sich vielleicht herausgestellen, dass Variante C doch die billigste gewesen wäre…

     
  16. 7

    @Mäuschen

    Pssst, sonst wirst Du kaltgestellt.

    Heiliger Mom, der Du da wohnst im Schweizer Exil, wir bitten Dich:
    Mach ein Angebot von 10,5 Millionen schlüsselfertig, damit wir nicht mehr wie die Vollhonks aussehen und wieder bei Tageslicht ohne mit einem Sack über dem Kopf und mit einer Bimmel versehen nach draussen können.

     
  17. 6

    Intensibe Verhandlungen? Bei Tönnissen ist davon nichts bekannt.
    Wer kommt jetzt für den verursachten Schaden auf? Die Beschäftigung von Rechtsanwälten und Gerichten ist doch nicht kostenlos. Darüber hinaus verteuert die mehrjährige (!) Bauzeitverzögerung das Projekt.

     
  18. 5

    …. wenigstens als gut dotierte ABM für den Rechtsanwalt,
    war die Angelegenheit erfolgreich.

    Vll. wird ja jetzt auf der HP der Kanzlei das Thema Vergaberecht aus der Kompetenzliste gestrichen bzw. entfernt.

     
  19. 4

    Rathaussanierung? Im Video des WDR „Regieren im Anorak“ heißt es doch, dass nicht mehr viel investiert wird, da das Rathaus abgerissen wird. War das ein Versprecher?
    Es wird gemunkelt im schönen aber verwirrten Kleve…