Corona: Runter geht da leider zur Zeit gar nichts

Die Kurve zeigt die täglichen Neuinfektionen seit Anfang Februar. Nullwerte sind an den beiden Samstagen, an denen keine Daten übermittelt wurden

Treibt die britische Mutante schon – unerkannt – ihr Unwesen? Tatsache ist, dass – abgesehen davon, dass die Impfungen stetig voranschreiten – das Pandemiegeschehen im Kreisgebiet derzeit wenig Anlass zu Optimismus bietet.

Die Zahl der Neuinfektionen sinkt nicht, im Gegenteil, laut der neuesten Meldung des Kreises von heute Nachmittag gab es sogar einen Anstieg um 51 neue Fälle.

Im ganzen Februar, mit allen Maßnahmen des Lockdowns in Kraft, hat es dennoch immer noch um die 30 Fälle pro Tag gegeben, die neu erkannt wurden. Die Grafik oben zeigt, dass es in den vergangenen drei Wochen keine klar erkennbare Tendenz der Besserung mehr gegeben hat. Bis zum 7. März, dem derzeitigen Ende der Einschränkungen im öffentlichen Leben (Gastronomie geschlossen, Geschäfte geschlossen), bleiben noch 16 Tage, um gewissermaßen die Kurve zu kriegen. Wie das allerdings gelingen soll, erscheint derzeit mehr als fraglich.

Hier die aktualisierte kleveblog-Tabelle: Gesamtüberblick Corona Kreis Kleve

Weitere Ergänzung: Das Corona-Info-Board der Stadt Goch führt auf, wie sich die jeweiligen Zuwächse sich auf die 16 Kommunen des Kreises verteilen. Hier der Link: Corona-Info-Board.

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37 Kommentare

  1. 36

    @ Justin

    Sie greifen 2 Aspekte auf, die mich seit längerem beschäftigen. Ich sehe einen (zumindest noch) deutlich anders als Sie. Ich hatte vor, auf einen älteren Kommentar von Witzlos („Alle bisher infizierten die ich kenne haben sich (mit größter Wahrscheinlichkeit) bei privaten treffen infiziert….Ausgangssperre,.. hohe Strafen,.. Grenzen schließen..)“ in etwa so zu antworten, dass es bei den Schuldzuweisungen die es jetzt schon gibt kein weiter Weg mehr ist, bis man mit dem Finger auf die Infizierten und Erkrankten zeigt, nach dem Motto „wenn sich jemand angesteckt hat, hat ja mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Fehlverhalten desjenigen vorgelegen… er ist eine Gefahr für die Allgemeinheit und gehört geächtet“ Wenn wir mal soweit sind, ist unsere Gesellschaft am Ende. Noch sind wir nicht so weit und die Menschen die erkranken und deren Angehörigen tun uns schlicht leid. Ich glaube noch nichtmal, dass wir den Opfern unbewusst/unterbewusst etwas zur Last legen.

    Was Ihren letzten Hinweis bezüglich der Nennung des Alters angeht und deren Gründe, irren Sie sich möglicherweise sogar sehr, allerdings in eine andere Richtung als Sie vermuten. Ich gehe da gleich weiter drauf ein. Zunächst, ich weiß aus Ihren früheren Posts, dass Sie oder Ihr Umfeld betroffen sind. Das tut mir leid und jeder Tote/schwer Erkrankte ist ein Einzelschicksal das man schwerlich auf einer Sachebene diskutieren kann. Trotzdem, der Staat sollte möglichst faktenbasiert und neutral berichten und es ist schlicht so, dass im Wesentlichen Ältere und Vorerkrankte an und mit Covid versterben.

    Und auch wenn diese meine Meinung für viele schwer zu ertragen ist, ich finde nicht, dass uns zuviel Angst gemacht wurde/wird. Im Gegenteil, es ist ein Skandal, dass es im Innenministerim ein Papier gibt, welches unterstellt, die Bevölkerung würde wie folgt denken “ «Naja, so werden wir die Alten los, die unsere Wirtschaft nach unten ziehen, wir sind sowieso schon zu viele auf der Erde, und mit ein bisschen Glück erbe ich so schon ein bisschen früher»“ Um diesem Gedankengut entgegenzuwirken wird eine Schocktherapie empfohlen, man solle in der Bevölkerung die Urangst des Erstickens wecken, es sollen Kinder bzw. die Angst um deren Wohlergehend instrumentalisiert werden und es soll vor Langzeitfolgen gewarnt werden die, zwar Einzelfälle wären aber Zitat(!): „ständig wie ein Damoklesschwert über denjenigen schweben [sollen], die einmal infiziert waren.“

    Das geleakte Papier https://fragdenstaat.de/dokumente/4123-wie-wir-covid-19-unter-kontrolle-bekommen/ ist aus März 2020.

    Liest man sich das 1 Jahr alte Papier durch und ruft man sich die Aussagen vieler Politiker der letzten 12 Monate in Erinnerung findet man dort vieles wieder, was in diesem Papier steht. Damit hat diese Handlungsempfehlung oder wie immer man das nennen soll, der Sache natürlich einen Bärendienst erwiesen denn natürlich sind diese 17 Seiten bestes Futter für viele Verschwörungstheoretiker und auch mich lässt es zweifeln. Ich nehme „dem Staat“ noch ab, dass er es gut meint aber er hält mich (und Dich!) für einen empathielosen Idioten dem man Angst machen muss damit er auf Linie bleibt? Was kann ich also noch glauben wenn selbst in einem Ministerium solche Schreiben „Vertrauenssache -Nur für den Dienstgebrauch“ Anleitungen dazu geben, wie ich mit fragwürdigen Mitteln zu manipulieren bin?

    Nur das Thema Spätfolgen aufgegriffen, fasst die Wissenschaftsseite „Quarks“, Stand Feb 2021, u. a. wie folgt zusammen.
    Die Gefahren dürfen nicht dramatisiert werden, breite Symptome und Langzeitfolgen sind auch bei anderen Virusinfektionen wie z. B. Grippe oder andere Corona Viren, bekannt. Ob dies bei Covid-19 häufiger auftritt oder derzeit häufiger beobachtet wird, das können Experten und Expertinnen noch nicht abschließend beurteilen.

    @Witzlos
    Sie bringen ein Scheinargument „Kleingerede“, das gibt es hier an keiner Stelle, und ein Totschlagargument, einen an Corona verstorbenen Angehörigen.
    Auf Ihr Nichtverstehen des Themas Ãœbersterblichkeit / 68.000 Coronatote und die Utopie, das hier ein Totallockdown mit völligem Kontaktverbot möglich wäre gehe ich mal nicht ein, sollte eh auf meine Redezeit zu Gunsten von jazzsaxo verzichten. Einen entscheidenden Aspekt aus Ihrem Post greife ich aber heraus, ich unterstelle mir jetzt mal, ich wäre einer der „Kleinredner“ und sage Ihnen folgendes: Sie wünschen mir eine schwere Krankheit, möglicherweise den Tod. Ich wünsche Ihnen ein sorgenfreies, langes und glückliches Leben. Und das meine ich todernst.

    @jazzsaxo
    Erneut Danke für Ihren unaufgeregten, scharfen Blick

    @Bär
    Lässt der berufliche Werdegang, die berufliche Stellung, nicht Rückschlüsse auf die persönliche Einstellung zu und ist es nicht nur natürlich/menschlich wenn man aus einem Gefühl der Sicherheit heraus anders argumentiert als aus einer Stimmung der Angst?

    @rd Die Durchnummerierung der Kommentare war hilfreich, die vermisse ich.

     
  2. 35

    Obwohl man annehmen könnte sowohl der Wohnort als auch Geschlecht und Alter ginge die Öffentlichkeit nichts an, hat der Kreis Kleve diese Informationen immer sehr detailliert bei den mit dem Coronavirus infizierten Verstorbenen angegeben. Es wird zwar seit einiger Zeit nur noch grob das Alter angegeben, aber das erfüllt auch schon seinen Zweck. Es wird mit Sicherheit der Datenschutz eingehalten worden sein. Trotzdem werde ich das Gefühl nicht los, dass insbesondere die Nennung des Alters für die Obrigkeit wichtig war und ist. Eine Bevölkerung in der durch alle Altersgruppen hindurch Menschen an einer Virusinfektion sterben, wäre viel schwieriger ruhig zu halten gewesen, weil allen bewusst gewesen wäre, dass es wirklich jeden treffen kann. So ist die Bevölkerung beruhigt, weil „nur“ hauptsächlich Menschen am Ende ihres Lebens an Covid19 verstorben sind??? Ich hoffe, ich irre mich.

     
  3. 34

    Einen Nachtrag zu meinem vorherigen Kommentar: Die zur Schaustellung der Coronatoten insbesondere auch mit Nennung des Alters (Altergruppe) trägt unbeabsichtigt wahrscheinlich mit dazu bei, dass die Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie unbewusst den Coronaopfern und denjenigen, die leicht zu Coronaopfern werden könnten, zur Last gelegt werden.

    Zur Klarstellung: Das ist keine Kritik am Kleveblog oder den Medien allgemein, denn ein Verschweigen der Toten wäre auch nicht richtig.

     
  4. 33

    @Witzlos

    „Andauernd muss ich mir dumme Rückfragen anhören („Ist der denn wirklich AN Corona gestorben oder nur MIT?”).“

    Es ist dieses seltsame Phänomen: Ob Corona-Opfer oder Opfer einer Straftat, wie es scheint wird in erster Linie das Opfer verantwortlich für das Unglück oder Verbrechen gemacht. Eine irritierende Reaktion der Umwelt. Ich fand und finde es richtig, dass es keine verbale Hetzjagd auf die Menschen gab bzw. gibt, die nachweislich das Virus hierher gebracht haben so wie der Reiserückkehrer, der vor kurzem die britische Mutation eingeschleppt hat. Wenn ich aber so etwas lese, was Witzlos geschrieben hat (siehe Zitat), und das habe ich auch schon von anderer Seite gehört, dann frage ich mich schon, ob da nicht etwas über Bord geworfen wird, was die Grundlage unseres Zusammenlebens ausmacht.

     
  5. 32

    Der Corona-Graben

    Der Graben zieht sich quer durch Familien, Freundeskreise, Nachbarschaften und Kollegenkreise.

    Wer auf welcher Seite steht, hängt vordergründig davon ab, wer wie ein Auskommen hat. Wirklich?

    Ist es nicht vielmehr eine persönliche Einstellung für deren Richtigkeit jeder Bestätigung sucht?

    Ein ziemlich ratloser Bär wünscht Euch ein schönes Ende des Winterschlafs.

     
  6. 30

    @Witzlos Den von Ihnen vorgeschlagen dritten Weg, finde ich auch gut, auf jeden Fall besser als lange halbherzige Lockdowns.
    Einen kurzen und vor allem konsequenten EU-Lockdown halte ich für am effektivsten, aber das steht und fällt mir der Bereitschaft 3 Wochen lang sich konsequent daran zu halten. Um meine Mutter zu schützen, habe ich 6 Monate meine Kontakte bis auf die unvermeidlichen im Beruf, die aber relativ gering sind und Abstand gut gewahrt werden kann, reduziert. Meine Mutter ist jetzt zweimal geimpft, die brauche ich nicht mehr zu schützen, aber viele andere brauchen unseren Schutz, deswegen bin ich bereit neben dem „dritten“ Weg, den Sie vorgeschlagen haben, auch mit oder ohne angeordnetem Lockdown mich zurück zuhalten.

     
  7. 29

    @witzlos Nein, ich bin kein Partygänger, private Treffen sind seit Herbst für mich ausschließlich die Besuche bei meiner Mutter im Seniorenheim und sonst nichts. Das Vereinsleben bei dem Verein in dem ich Mitglied bin ist seit Herbst ebenfalls auf absoluter Sparflamme also ab und zu mal online. Ich bin gegen Ausgangssperren, weil das meiner Ansicht nach in der jetzigen Stimmung eher Trotz hervorrufen würde, wer den Lockdown bewusst oder unbewusst als untaugliche Maßnahme ansieht und dessen Scheitern unbewusst „beweisen“ möchte, würde in seiner Argumentation bezüglich Grundrechte und Freiheit bestärkt werden. Den Sinn einer Ausgangssperre sehe bei einem konsequent durchgeführten Kurzlockdown. Bei halbherzigen Langzeitlockdowns bringt das gar nichts außer dass sich die Stimmung in der Gesellschaft zu Gunsten von freie Fahrt für Viren wendet.

     
  8. 28

    Sie sind pro Lockdown, aber gegen Ausgangssperre? Also, wie bisher: Lockdown, aber ich möchte nachts noch auf der Straße unterwegs sein dürfen? Wofür dann? Das kann doch fast nur der Weg zurück von einem Besuch bei Freunden sein. Der wäre dann auch nicht erlaubt.
    Sie sind auch gegen hohe Strafen. Also auch da ein weiter-so, weil es ja nicht schlimm wäre, gegen den Lockdown zu verstoßen.

    Das einzige unterschiedliche zur jetzigen Situation: Sie wollen den Lockdown vereinheitlichen. Viele andere Länder innerhalb der EU sind zwar auch im Lockdown, für unsere persönliche Situation würde das aber nichts ändern: Wir würden den Lockdown einfach nochmal um 3 Wochen verlängern und hoffen, dann ist alles gut… das funktioniert ja nicht.

    Nicht bezogen auf Ihren (Angehöriger) Post, sondern auf ein paar Kommentatoren davor:
    Dieses „kleingerede“ der Gefahr aus Corona ist für jemanden wie mich, der einen Angehörigen durch Corona verloren hat ein einziger Schlag in die Magengrube. Andauernd muss ich mir dumme Rückfragen anhören („Ist der denn wirklich AN Corona gestorben oder nur MIT?“). Einen Angehörigen auf der Corona Station zu verlieren ist sehr grausam! Das ist auch nicht wie ein normales Krankenhaus dort, da ist ja alles möglichst anti-viral. Das ist auch eine riesige physische und psychische Belastung des Personals.
    Und die Corona Stationen sind auch nicht gähnend leer, wie manchmal suggeriert wird. Auch, das ständig auf die „gar nicht so viel höheren Gesamtzahlen Toter“ verwiesen wird, ist einfach affig: Wenn die Zahlen oben stimmen, sind 68.000 Leute an Corona gestorben, 700.000 sterben „normal“. Das sind schon mal 10%+. Das ist für eine einzelne Krankheit extrem viel. Wer das versucht kleinzureden, dem wünsche ich (sorry) einen schweren Corona-Verlauf. Jetzt muss man das einfach mal projizieren: Wir machen alles wieder auf und halten uns nicht mehr dran. Dann hätten wir doch nicht 10%+ sondern wesentlich mehr!

    Ich würde auch gerne einen dritten Weg anbieten:
    Wir öffnen wieder, aber installieren uns die Corona App. Da kann eine gute Nachverfolgung ermöglicht werden (die paar Leute, die wirklich kein Smartphone haben bzw. deren Smartphone zu alt ist, werden dann durch die Masse geschützt. Ab ca 50% bevölkerungsanteil, der die App nutzt, ist diese effektiv!).
    Wir öffnen auch Restaurants wieder, unter strengen Hygienebedingungen (wie vor dem Lockdown) und mit Luftaustausch (Klimaanlage oder halt vollständig offenen Fenster) bis 20.30Uhr.
    Aber, dafür machen wir ab 21Uhr bis 6Uhr eine Ausgangssperre. Wir verbieten damit „private“ Treffen im häuslichen Umfeld. Warum? Da wird meist kein Hygienekonzept umgesetzt, nach dem zweiten Bier sitzt man eh nebeneinander etc.. Mit treffen zuhause fördern wir ja auch nicht die Restaurants etc.

     
  9. 27

    @Neu Ich glaube, niemandem hier ist die Zahl der Toten bisher gleichgültig. (Siehe im Ãœbrigen auch die New York Times von heute, die sich dem Umstand angenähert hat, dass die USA binnen eines Jahres eine halbe Million verstorbener Menschen zu beklagen haben.) Studien zu den Spätfolgen kann es nach meinem Verständnis allein schon deshalb nicht geben, weil die Krankheit gerade mal ein Jahr alt ist. Das sollte man auch nicht vergessen.

     
  10. 26

    @Jazzsaxo

    „in Altenheimen und Pflegeeinrichtungen bleiben Menschen ohne die liebevolle Begleitung ihrer Angehörigen“

    Nein. Das endspricht nicht der Wahrheit. Bei der ersten Welle war das so. Im Bereich der Alten- und Pflegeheime ist die Lage jetzt etwas entspannter, Impfungen und Corona-Schnelltests sei dank.

    Eigentlich könnte mir die ganze Diskussion um Corona zumindest vom gesundheitlich Standpunkt aus egal sein, über 80-Jährige Angehörige haben demnächst einen Impftermin oder sind schon geimpft. Unter den jüngeren Angehörigen gibt es keine Risikopatienten in Familie und Verwandtschaft. Es ist mir trotzdem nicht egal. Es gibt grob betrachtet die Lösung des kleinsten gemeinsamen Nenners, d.h. alle Maßnahmen zur Abwehr der Pandemie abschaffen sowie alle über 79-Jährigen und die Hochrisikogruppen geimpft sind. Die andere Lösung wurde mehrfach beschrieben: EU-Grenzen schließen bis die Pandemie weltweit kalkulierbarer geworden ist und kurzer etwa dreiwöchiger Lockdown in der ganzen EU.
    Die Kritiker der zweiten Lösung führen als Argument die Undurchführbarkeit an. Die Kritiker der ersten Lösung geben zu bedenken, dass wir noch lange nicht alle Unbekannten der Gleichung kennen, geschweige denn uns sicher sein können, ob wir überhaupt schon die ganze Gleichung kennen.

    Das dazwischen gibt es auch noch.

    Zu den immer härteren Maßnahmen: Ich bin gegen Ausgangssperren und gegen hohe Strafen

    Schule: Ich bin für Präsenzunterricht in kleinen Gruppen nach dem Wechselmodel.

    Und ich bin für die zweite Lösung EU-Grenzen schließen, gemeinsame EU-Strategie gegen die Pandemie und ich bin für einen sehr gut geplanten und kurzen dreiwöchigen Lockdown, der konsequent durchgeführt wird, ohne Verlängerung.

    Wenn ein dreiwöchiger Lockdown gelingen soll, muss die Bevölkerung in der ganze EU eine Perspektive haben. Drei Wochen Zähne zusammenbeißen und dann ist es vorbei. Derzeit sehe ich keine Chance für einen EU-Kurzlockdown. Die Meinung könnte sich in der Bevölkerung ändern, wenn zuerst die erste Lösung versucht wird und wir sehen welche Auswirkungen das hat. Von mir aus können wir dieses Experiment wagen. Vielleicht irre ich mich, aber ich glaube, dass ich bei der ersten Lösung nicht den kürzeren ziehen werde. Bei der zweiten Lösung sowieso. Der Punkt ist aber, dass es nicht um mich geht, sondern es geht um eine Entscheidung für 80 Mio. bzw. ca. 450 Mio. Menschen mit Bedingungen, die sich echt oder gefühlt teilweise widersprechen und einen scheinbar unauflösbaren Zielkonflikt darstellen.

     
  11. 25

    @ jazzsaxo
    Abgesehen davon, dass Sie hinsichtlich der Kinder- und Jugendlichen falsch liegen und ungeachtet der Tatsache, dass es Studien zu Spätfolgen gibt (MERS und SARS sind hier keine Referenz), die Anlass zur Sorge bieten ist es mir vollkommen egal, ob Absolut- oder Relativwerte von destatis zugrundegelegt werden: 68.000 Tote sind traurig, dahinter stehen 68000 Familien, die jemanden verloren haben, der noch hätte leben können.

    Wenn es zu Beginn der zweiten Welle ein entschiedenes Handeln der Politik mit einem echten Lockdown gegeben hätte, wären weniger Menschen gestorben. Viele Virologen wollten das, by the way, entschieden haben aber 16 MPs.
    Zu suggerieren als könne man die vulnerablen Gruppen schützen und alles andere halbwegs öffnen ist doch auch lange falsifiziert.

    Ich gebe ich Ihnen recht: Die auf dem Spiel stehenden Existenzen und alle weiteren psychologischen oder soziologischen Schäden sind schlimm. Einige werden auch instrumentalisiert: Hatten arme Kinder je eine Lobby? Gab es jemals Bildungsgerechtigkeit? Macht ein verkorkstes Schuljahr eine Schülergeneration zu Bildungsversagern? Wieviele von den jetzt so lauten Kommentatoren waren so engagiert, als man den Abiturienten ein Jahr „klauen“ wollte (G8/G9)? Was wurde bislang großflächig gegen Gewalt in Familien unternommen?

     
  12. 23

    @ Neu: Ich habe nicht bestritten, dass wir es mit einer ernst zu nehmenden Pandemie zu tun haben. Wogegen ich mich gewehrt habe, ist allein aufgrund der Fallzahlen immer schärfere Einschränkungen zu fordern. Zur Frage der Bedeutung von Klein- und Schulkindern in der Pandemie gibt es wissenschaftlich gut belegte Statements aller pädiatrischen Fachgesellschaften, die leider weiterhin nicht ernst genommen werden.
    Zu langfristigen Spätfolgen liegt keine relevante Datenlage vor. Bei SARS,MERS und anderen respiratorischen Viren gibt es aber keine relevanten Hinweise für häufige Spätfolgen. Bei so vielen Patienten wird es immer Einzelfälle geben, die einen unglücklichen Verlauf nehmen.
    Es ist ohne Frage bitter, dass Menschen sterben, in Deutschland jedes Jahr mehr als 700000. Die Pandemie hat teilweise zu einer nachweisbaren Ãœbersterblichkeit im Vergleich zu den Vorjahren geführt, allerdings in einem weit geringerem Maß, als die absolute Zahl suggeriert ( Vgl.Zahlen des statistischen Bundesamtes ). Von daher war es richtig, robust und entschieden zu handeln. Wir müssen jetzt aber versuchen, aus der Situation wieder heraus zu kommen. Dazu gehört ein differenzierter, ganzheitlicher Blick und eine gesellschaftliche und politische Diskussion. Die Virologen sind dabei nicht die ausreichenden Ratgeber. Es stehen Existenzen auf dem Spiel, in Altenheimen und Pflegeeinrichtungen bleiben Menschen ohne die liebevolle Begleitung ihrer Angehörigen, Kindern werden die notwendigen sozialen Kontakte vorenthalten, körperliche und seelische Misshandlungen nehmen zu und werden nicht erkannt. Da ist die Diskussion um die richtige Maskenbenutzung im Freien, um Golf und Tennis einfach irrelevant.
    Die Unterstellung, ich würde mich simplen Lösungen anschließen, trifft nicht. es ist viel einfacher, einfach alles zu verbieten, ohne Rücksicht auf die Kollateralschäden. Der differenzierte Blick geht in der öffentlichen Berichterstattung leider verloren.

     
  13. 22

    @ Captain Future. Ich habe in meiner längeren beruflichen Zeit viele junge, körperlich fitte Menschen erlebt, die z. B. aufgrund einer verschleppen Grippe eine signifikant schlechtere Herzleistung als Spätfolge hatten. Lange vor Corona.

     
  14. 21

    @jazzsaxo

    Es ist doch hinreichend belegt, dass Coronaerkrankungen vermehrt schwerere Verläufe, eine höhere Mortalität und mehr Spätfolgen aufweisen, als bspw. Influenza.
    Weil Deutschland ein ausgezeichnetes Gesundheitssystem hat, sind die ICUs nicht überlastet gewesen, das ist richtig und auch gut so. Deswegen sind aber die fast 68.000 Toten keine akzeptable Zahl, die einfach so hingenommen werden muss.
    Sie behaupten: „Kinder sind keine Treiber der Pandemie“. Es leisten alle den gleichen Beitrag – proportional zu den auftretenden Kontakten, das Thema ist wissenschaftlich beantwortet.
    Sie behaupten, dass Spätfolgen „nicht messbar gering“ seien. Das Gegenteil ist der Fall, will man der derzeitigen Studienlage glauben.
    Es fällt möglicherweise leichter, sich einfachen Meinungen und vermeintlich simplen Lösungen anzuschließen, wird der Komplexität des Problems aber leider nicht gerecht.

     
  15. 20

    Das generell als psychosomatisch abzutun ist ein Schlag ins Gesicht für diejenigen, die mit Spätfolgen zu tun haben und psychisch vollkommen gesund und alles andere als ängstlich sind und es ist nicht haltbar. Es hat Menschen getroffen, die sportlich, gesund und jung sind und sich jetzt ihre Gesundheit mühsam mit teilweise ungewissem Ausgang zurückerobern müssen. Wiederum gibt es alte und gesundheitlich angeschlagene Menschen, die mit leichten oder mittelschweren Symptomen eine Coronainfektion locker überstehen.

     
  16. 19

    Was richtig ist, wissen wir in ein bis zwei Jahren. Die Frage ist, wie wir jetzt die Weichen stellen, um physische und mentale Schäden klein zu halten. Was mir bei dieser Diskussion auf die Nerven geht, ist die simple Annahme, das der Schutz der körperlichen Gesundheit in jedem Fall zu Lasten der Wirtschaft und der mentalen Gesundheit geht. Das ist eine starke Vereinfachung der Tatsachen. Die Politik hat unfreiwillig seit letztem Herbst mit dem verunglückten Lockdown dazu beigetragen den „Beweis“ für diese Annahme zu liefern.

    Das Mantra ist:
    Es würden sich sowieso nicht alle bei einem konsequenten Lockdown an die Regeln halten.
    Es würden sowieso über die Grenzen immer wieder Infizierte nach Deutschland kommen.
    Ein koordiniertes Vorgehen gegen das Coronavirus wäre in Europa sowieso nicht möglich.

    Mal ein stark vereinfachter Vergleich, der selbstverständlich hinkt:
    Bei Mannschaftssportarten wie z.B. Fußball kommt nur ein richtiges Spiel zu Stande, wenn alle Mitspieler sich an die Regeln halten und die Spieler einer Mannschaft kooperativ zusammenspielen. Wäre das nicht so, wäre das Fußballspiel kein Spiel mehr, sondern Chaos, dass auch noch nicht einmal Spaß machen würde.

    Unsere Lage ist viel komplizierter und komplexer als ein Fußballspiel, logisch. Aber wo bleibt das „yes-we-can?“ Ja, wir können Masken überall da aufsetzen wo es sinnvoll ist und nicht nur dort wo es vorgeschrieben ist. Ja, wir können Freunde und Familie mit Kreativität und Verantwortungsbewusstsein treffen. Draußen in der Landschaft, am Rhein unterwegs sein, sich unterhalten mit FFP2-Maske sollte das kein Problem sein. Am meinem Arbeitsplatz sind Masken Pflicht, bei Abständen unter 3m, wenn es sich nicht vermeiden lässt, sind FFP2-Masken zu tragen. Die Begegnungen unter den Kollegen (alle Altersgruppen) sind stark reduziert. Das Ergebnis: Es gab in einem Jahr keinen Coronafall, der am Arbeitsplatz zu einer Ausbreitung des Virus geführt hat. Ein Kollege, der meistens im Homeoffice ist, hat sich bei seinem Kind (Kita) angesteckt. Kollegen haben sich aber bei ihm nicht angesteckt.
    Dank der Kollegen, die sich alle sehr konsequent an das Hygienekonzept halten, können auch die, bei denen Homeoffice keinen Sinn macht, weiterarbeiten.
    Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.

     
  17. 18

    Doch, Spätfolgen nach Coronainfektionen sind wie bei fast allen übrigen Viren eine Seltenheit. Die ständige weltweite Berichterstattung verschiebt aber den Blick auf die realen Risikozahlen. Das Risiko für einen jungen Menschen durch eine Coronainfektion einen bleibenden Schaden zu nehmen, ist im Vergleich zu anderen Risiken ( Lebensführung, Straßenverkehr etc. ) nicht messbar gering. Die Angst vor den Risiken ist gefährlicher als das Risiko selber und führt häufig zu psychosomatischen Beschwerden.

     
  18. 16

    Wenn die Risikogruppen geimpft sind dann zur Normalität zurückkehren, ist eine Möglichkeit, die sehr charmant ist und hoffen lässt. Mich beschleicht allerdings das ungute Gefühl nicht zu wissen worauf wir uns da einlassen. Wenn ich mir das Virus eingefange und es sehr wahrscheinlich überleben werde, weil ich keine Vorerkrankungen habe und jünger als 50 bin, hätte ich das Risiko gesundheitliche Spätfolgen zu haben. Wäre in meinen Fall dumm gelaufen, aber keine Katastrophe, denn mehr als die Hälfte meines Lebens habe ich wahrscheinlich schon hinter mir. Wenn bei jungen Menschen sich mit zunehmender Verbreitung vom Virus und den Mutationen herausstellt, das der Körper geschädigt werden kann z.B. neurologisch, dann haben wir die nächsten 50 bis 80 Jahre ein Problem. Klar, es gibt noch keine Langzeitstudien wie denn auch das Virus ist ja erst ein Jahr bei uns. Erfahrungen mit anderen Viren zeigen Spätfolgen sind aber keine Seltenheit.

     
  19. 15

    Der reine Blick auf Inzidenzzahlen verstellt den Blick auf das größere Ganze. In einem freien Land wie Deutschland mit vielen Grenzen eine Pandemie auf Null-Inzidenz zu drücken , kann nicht funktionieren. Ziel muss es sein, das Gesundheitswesen in die Lage zu versetzen, die notwendigen Behandlungen durchführen zu können. Dies war zu allen Zeiten der Pandemie der Fall. Ein großer Teil der Maßnahmen sind reiner Aktionismus, sind durch keine Wissenschaftlichen Studien gedeckt und schränken persönliche Freiheiten ein:
    Kinder sind keine Treiber der Pandemie, Grundschulen und Kitas können sicher betrieben werden. Ansteckungen außerhalb geschlossener Räume bei Abstand sind nahezu ausgeschlossen, daher natürlich Tennis, Golf, Fahrradfahren, Skifahren, Spazierengehen etc. völlig ungefährlich. Masken in der frischen Luft, auch in Fußgängerzonen sind medizinischer Unsinn, in Geschäften und im ÖVP natürlich notwendig.
    Wir werden mit Coronainfektionen auch in Zukunft leben müssen. Menschen werden an der Infektion, wie an vielen anderen Krankheiten auch, sterben. Immer radikalere Maßnahmen sind aber nicht zielführend, da die Kollateralschäden für die Wirtschaft, aber noch viel mehr für die Psyche der Menschen gar nicht zu unterschätzen sind.
    Also mein Vorschlag: Kontakte einschränken, Masken, wo es sinnvoll ist, konsequent impfen. Aber nicht mehr, sondern mit dem kommenden Frühling weniger Auflagen, auch wenn Inzidenzen vorübergehend ansteigen.

     
  20. 13

    Die Öffnung der Schule für die Oberstufenschüler halte ich für ein gefährliches Experiment mit schon leider bekanntem Ausgang. Bei den Grundschulen setzt man auf Wechselunterricht in festen halbierten Klassen. Bei den Oberstufenschülern jedoch gibt es keine festen Gruppen. Wechselunterricht gibt es auch nicht. Und das obwohl wir nun wissen, das Jugendliche sich genauso häufig anstecken wie Erwachsene und – anders als kleine Kinder – auch genauso ansteckend sind während wir alle wissen, dass diese Bevölkerungsgruppe privat vermutlich die allermeisten Kontakte hat. Die einzige Vorsichtsmaßnahme der Schule besteht neben der Pflicht, mindestens eine medizinische Maske zu tragen darin, bei Kursen über 20 Schülern die überzähligen Schüler in einen anderen Raum auszulagern. Das bedeutet folglich, dass ein Schüler an einem einzigen Tag (Schule von 8.00 bis 17.00) bis zu hundert Anderen Kontakt haben kann. Ich bin auch für eine Rückkehr zum Unterricht – aber nicht so! Müsste man nicht wenigstens dringend begleitende Maßnahmen installieren? Z.B. regelmäßige Testung vom Gesundheitsamt z.B. als Pooltestung solange es hier noch nicht die Schnelltests gibt und Luftfilter und CO2-Ampeln für die Räume. Was ist, wenn es zu Ansteckung der Schüler untereinander kommt? Wahrscheinlich haben die Schüler kaum Symptome, so dass das Virus munter weitergegeben wird. Bis dann die ersten Angehörigen mit solchen Symptomen erkranken, die den Zugang zu einem Test ermöglichen (schwere respiratorische Symptome =Atemnot) und bei der Dauer von Probeentnahme bis zum Ergebnis gibt es dann schon einen Hostspot. Erzieher und Grundschullehrer werden nun eher geimpft wegen des besonders hohen Risikos. Aber was ist mit den Schülern und ihren Familien in denen es auch Menschen mit Vorerkrankungen gibt? Was für ein Irrsinn auf Kosten der Familien und am Ende auf Kosten aller.

     
  21. 12

    Die hochansteckenden Mutationen werden noch weitere Schwachpunkte nutzen. Falsches Tragen der Maske wurde schon angesprochen. Die Maske unter der Nase tragen, die Maske nicht der Gesichtsform anpassen, so dass teilweise bis zu 1cm Abstände zwischen Maske und Gesicht im Bereich um die Nase entstehen und FFP2-Masken mit Ventil tragen sind leicht vermeidbare Fehler. Die FFP2-Masken haben am oberen Rand unter den Augen einen Streifen Aluminium, der bei der Fertigung der Maske einmal in der Mitte gebogen wird. Das passt natürlich für keine Gesichtsform. Den Alu-Streifen muss jeder an seine eigene Gesichtsform anpassen und entsprechend zurecht biegen. Bei den einfachen medizinischen Masken ist es ein Stück Draht das hilft die Maske möglichst lückenlos an die Gesichtskontur anzupassen. Eine Maske nur zu tragen wenn ich weiß dass ich sonst nicht in den Supermarkt komme oder in den Bus einsteigen darf aber ansonsten nicht, hilft dem Virus ungemein. Wie viele Klever wohnen in Mehrfamilienhäusern und wie viele von ihnen tragen im Hausflur, Aufzug oder auf der Treppe eine Maske? Sehr wenige. Dicht aneinander vorbei gehen ohne Maske ist ein Geschenk für den Virus und erst recht für die Mutationen. Anderes Beispiel, wenn ich tanke soll ich bevor ich aus dem Auto aussteige die Maske aufsetzen. Das ist absolut safe. Aber im Supermarkt tragen die meisten Kassierer keine Make. Die Plexiglasscheibe zwischen Kunde und Kassierer ist ein Spuckschutz, mehr nicht. Abgesehen davon ist hinter dem Kassierer also da wo von der nächsten Kasse die Kunden langlaufen keine Scheibe. Das der Lockdown nicht richtig wirkt ist kein Wunder. Löchrig wie ein Schweizer Käse ist der Lockdown. Da nützt auch eine Ausgangssperre nichts.

     
  22. 11

    Egal was man in einer Pandemie macht… Hauptsache man macht es schnell und konsequent!

    Also schnell impfen… warum weigert sich NRW dagegen, dass der astra zeneca Impfstoff für Personen unter 64 zur Impfung freigegeben wird mit der Begründung, dass die 1. Gruppe noch geimpft wird? Obwohl die doch einen ganz anderen Impfstoff bekommen?

    Und der halbherzige und inkonsequente Lockdown, der keiner ist, dient nur dazu den Unmut in der Bevölkerung zu erhöhen. Entweder richtig oder gar nicht… Aber nicht so…
    Andere Länder können das besser…

     
  23. 10

    @pd Der Vorschlag mit der 20%-Kürzung ist gut, das wäre auch ein Zeichen echter Solidarität (das ist 100% ernst gemeint)

     
  24. 9

    @pd Mein Bruder hat wegen Corona seinen Job verloren und hat eine Familie zu ernähren. Er fährt jetzt zweigleisig indem sich intensiv um Stellen bewirbt und parallel dazu versucht seine Selbstständigkeit zu reaktivieren. Beides sieht zur Zeit ziemlich düster aus. Wenn mein Arbeitgeber für mich und eine Handvoll Kollegen keine Verwendung mehr hat, bleibt aber Gott sei dank der Löwenanteil in Lohn und Brot. Mögliche Alternativen habe ich mir schon überlegt, die haben aber alle mit meiner Beruflichen Ausbildung nichts zu tun, müsste also noch mal eine Ausbildung oder Schulung machen, aber warum nicht?

     
  25. 8

    Ich bin/war grundsätzlich auch für den Lockdown. Gemessen am Ergebnis war er aber offensichtlich nicht der Weisheit letzter. Die Einschränkungen sind für Teile der Bevölkerung sehr massiv und es liegt auf der Hand, dass dies nicht ewig auszuhalten ist. Ich finde es etwas vermessen die Menschen einfach für zu dumm, ignorant etc. zu erklären. Zielgerichtete Lösungen sind nicht gewollt. Stattdessen regt man sich darüber auf, dass ein paar Leute über einen Golfplatz laufen. Als wenn das die Inzidenz beeinflussen würde. Genauso bin ich der Auffassung, dass Kinder und Jugendliche unterrichtet gehören und Freiluftsport betreiben dürfen. Etwaiges Infektionsgeschehen daraus müssten wir aushalten, bzw. anderweitig kompensieren. Stattdessen gibt man den Leuten jetzt durch einen Haarschnitt ihre Würde wieder, während der größte Teil der Schüler zuhause hockt. Nicht das man mich falsch versteht, ich bin dafür, dass jeder öffnet der ein belastbares Konzept hat, aber hier stimmen die Verhältnisse nicht.

     
  26. 7

    Mich würde ehrlich interessieren, wieviele der Schreiber hier Geld über die Sozialsysteme (z. B. Rente oder als Staatsbediensteter/Pensionär beziehen (in die 30Mio Menschen in D) Ich meine das gar nicht wertend, ich wüsste nur gerne ob meine Vermutung, das man je nach Art der Angst/Sicherheit anders diskutiert, richtig ist.

    Ich gehöre nicht zu dieser Gruppe sondern zu den ca 15Mio anderen. Vielleicht habe ich deshalb einen anderen Focus. Ich schaue z. B. nach Schweden und sehe, dass die bei den Todeszahlen mittlerweile auf dem Niveau von Italien und Frankreich sind und gegenüber uns stark aufholen. Italien und Frankreich hatten monatelange harte Ausgangssperren.

    Ich schaue auf die Impfungen der älteren und gehe davon aus, dass wenn die Bevölkerung ab 60 durchgeimpft ist es keine Rechtfertigung mehr für irgendeinen Grundrechtseingriff gibt. Wenn die Gefährdeten durchgeimpft sind ist die Inzidenz nicht mehr wichtig denn die (jungen) Infizierten erkranken gar nicht mehr oder haben milde Verläufe. Ausnahmen von dieser Regel werden dann nur noch schwerlich den derzeitigen Ausnahmezustand rechtfertigen.

    Und jetzt noch ein Alternativvorschlag für ein weiteres Dutzend roter Daumen:

    Sofort alle Staatsausgaben über dem Existenzminimum und ausserhalb der Pflege um 20% kürzen. Bspw auch Professorengehälter. Wenn alle auch wirtschaftlich mitleiden leidet es sich doch gleich viel einfacher. Will wissen ob ich Recht habe und sich die Diskussion dann verändert 😉

    @rd lockdöwnchen?! Ist so nicht gemeint, ich weiss.. aber wenn Du über 6 Monate im Totallockdown bist und nicht nur Schiss um die Gesundheit hast sondern auch alles andere Kacke ist… im ersten Moment stößt das echt sauer auf. Beim zweiten Nachdenken, und das empfehle ich jedem, kommt man darauf dass es ja alle nur gut meinen und der Gedanke des Gegenübers war, dass ein kurzer aber knackiger Lockdown ja alles (auch für mich) besser gemacht hätte. Er irrt (siehe Italien, Frankreich, Irland) meint es aber gut.. wie wir alle.

     
  27. 6

    Von diesem Gehe-den-geringsten-Widerstand-und-verlängere-dadurch-das-Leiden bin ich auch sehr frustriert. Ich bin aber nicht sicher, ob drastische Strafen gegen Privatpersonen etwas bringen würden. Vielleicht würde das sogar noch zur Radikalisierung beitragen. Das größere Problem sind rückgratlose Regierungen. Merkel als die Regierungschefin des mächtigsten EU-Landes kann im EU-Rat Druck machen. Nötigung ist kein feiner Zug aber angesichts dieser Pandemie würde sie Charakterstärke und Mut beweisen, wenn sie den anderen Staats- und Regierungschefs im EU-Rat die Pistole auf die Brust setzen würde. Wenn kein EU-weiter entschlossener Kampf gegen die Pandemie, dann kommt aus Deutschland in Zukunft eben viel weniger Geld für die EU. Wir könnten in drei bis vier Wochen mit dem Thema durch sein. Der EU-Binnenmarkt ist gemessen am Bruttoinlandsprodukt der größte Wirtschaftsraum der Welt. Wir können es uns leisten die EU-Außengrenzen solange die Pandemie wütet zu schließen, was ja einem Warenverkehr mit Staaten außerhalb der EU nicht entgegensteht.

     
  28. 4

    Wenn wir uns alle an die Regeln halten würden, wäre Corona schon durch.
    Grenzen zu ist hier tatsächlich nicht so simpel wie in Neuseeland, aber wenn wir uns an die Regeln halten würden, könnten so viele Infizierte über die Grenze kommen wie wollen – wir hätten ja eh keinen Kontakt mit denen. Die Wahrscheinlichkeit, dass man sich im Supermarkt oder der Öffentlichkeit ansteckt, wenn man sich an Abstand und Maske hält ist halt gering.

    Wenn wir alle die Corona App installiert hätten, wäre Corona schon durch.
    Dann könnte man auch effektiv nachverfolgen, wo man sich infiziert hat. Immer wieder lustig (ne, tragisch), wie sich da alle über Datenschutz aufregen, aber WhatsApp, Instagram, Google Maps und Co. auf ihrem Android-Handy installiert haben. Deutschland in reinform.

    Wenn wir mal für vier Wochen aufhören würden uns privat zu treffen, wäre Corona schon durch.
    Alle bisher infizierten die ich kenne haben sich (mit größter Wahrscheinlichkeit) bei privaten treffen infiziert. Auf der Arbeit achtet man eben darauf, immer mit Mundschutz und Abstand rumzulaufen. Privat nicht. Wenn wir uns nicht mehr privat treffen würden, könnten auch die Geschäfte wieder öffnen. Wir haben das also selber in der Hand. Da das nicht funktioniert, bin ich mittlerweile ein Fan der Ausgangssperre. Ab 21 Uhr bis 6 Uhr. Wer auf der Straße erwischt wird und nicht glaubhaft belegen kann, dass er oder sie gerade von der Arbeit kommt oder hinfährt, oder aus sonst einem Notfall unterwegs ist, zahlt 1 Monatseinkommen Strafe.

    Wenn wir unseren Kopf benutzen würden, anstatt uns nur über „die Politik“ zu beschweren, wäre Corona schon durch.
    Warum muss es überhaupt einen Lockdown geben? Warum müssen überhaupt so viele Regeln vorgeschrieben werden? Jeder mit einem IQ über Raumtemperatur weiß, wie leicht man sich infiziert und wobei. Wenn wir diese Dummheit abstellen würden, bräuchte es auch keinen Lockdown.

    Wenn wir Verstöße gegen bestehende Regeln mal konsequent sanktionieren würden, wäre Corona schon durch.
    Ist es eigentlich ein Sport, die Maske unter der Nase zu tragen? Oder sind die Leute tatsächlich einfach zu dumm dafür? Als Masken vorgeschrieben wurden, konnte man da ja noch gewisses Verständnis aufbringen, aber nach fast einem Jahr ist das auch aufgebraucht. Warum bekommt man im Supermarkt, wenn man ohne Maske oder Einkaufswagen reingeht nur eine „nette Verwarnung“ (wenn überhaupt) und kein Hausverbot? Warum zieht kein Mensch in der Fußgängerzone eine Maske auf? Klar, ist das nur „eine Bitte“ der Stadt, aber tut es wirklich soooo weh, diese Maske zu tragen? Sind uns die Bewohner der Altenheime wirklich so egal, dass wir es hinnehmen, dass die Meisten von Ihnen seit Monaten nicht draußen waren?

     
  29. 3

    @M.H. Der Ansicht, dass der Lockdown hier allzu lange nur ein Lockdöwnchen war, stimme ich zu. Das mit den Grenzen ist hier aber schwieriger als in Neuseeland. Aber wenn man dann z. B. liest, dass in der Kranenburger Gemeindeverwaltung Homeoffice sogar verboten ist, dann weiß man, warum die Zahlen so bleiben. Und in NRW ist in Kürze – wenn ich das richtig gelesen habe – Tennis- und Golfspielen wieder möglich.

     
  30. 2

    Wenn WIRKLICH alle die Regeln einhalten würden wären wir schon viel weiter. ABER ? Der Irrsinn wird kein Ende nehmen. Grenzüberschreitungen in und aus Hochrisikogebieten bleiben ermöglicht. Im Baumarkt darf ich Blumen kaufen aber bei Farbe könnte man sich anstecken. Schuhe sind nur aus dem Supermarkt nicht infektiös denn der Schuhladen hat geschlossen, und so weiter und weiter. Keiner weiß, wo wir uns anstecken. Es hilft nur, keinen Kontakt zu haben! Aber das begreift keiner denn es geht ja nur ums Leben anderer. Rigoros schließen und Grenzen zu. Das ist es was hilft. Fragt doch mal in Neuseeland. Die sind zum Leben zurückgekehrt. Hört endlich mal mit der MiMi-Politik auf und zieht mal etwas konsequent bis zum Ende durch. Und vor allem haltet euch daran. Das wirkt.

     
  31. 1

    Ab Montag machen die Schulen teilweise wieder auf… Wir werden in 16 Tagen die Kurve kriegen, aber nach oben.

    Manche Schulen im Kreis tun leider so als ob das alles (insbesondere B 1.1.7) nicht so schlimm wäre. Da werden Q1 und Q2 in voller Kursstärke ohne Wechselunterricht wieder in die Schulen gelassen und sogar der Sportunterricht soll wie gewohnt stattfinden. Natürlich alles im Rahmen der Infektionsschutzverordnung!! (..wer´s glaubt….)