Buchempfehlung: Warum Kleve wurde, wie es ist

Eine große Zeitreise...
Eine große Zeitreise…

Schon das Titelfoto ist eine kleine Zeitreise: Es zeigt die Große Straße, als sie noch eine Straße (gefüllt mit VW-Käfern) und keine Fußgängerzone war. Am rechten Bildrand ist eine Leuchtreklame „Pelze“ zu erkennen, es müsste sich um das ehemalige Unternehmen Grafe gehandelt haben. Und so geht es in einer Tour weiter: Es gab noch Dommers, und da gab es noch Platten, drs. de Werd war noch ein junger Spund, eine Umgehungsstraße hatte Kleve noch nicht, Zehntausende Demonstranten protestierten gegen die Errichtung eines Kernkraftwerks in Kalkar, XOX wird geschlossen und das Caliente eröffnet, die Kinder fuhren Bonanza-Räder, und überall in der Stadt weicht historische Bausubstanz der Abrissbirne (an der Linde, an der Brabanter Straße, an der Gruftstraße). Diese Einblicke erlaubt ein wirklich gelungenes neues Buch, welches heimatinteressierten Klevern (und nicht nur diesen) wärmstens an die Hand gelegt wird.

Es handelt sich um den Titel „1977 im Kleverland – Geschichten in Schwarz-Weiß“, erstellt vom RP-Fotografen Gottfried Evers, der in diesem Jahr seinen Dienst bei der Rheinischen Post antrat, sowie von Peter Janssen, RP-Redakteur, der anhand der Bilder den Geschichten von damals nachrecherchierte und deren Entwicklung bis in die heutige Zeit nachzeichnete. Wer heute so um die 50 ist, wird seine Kindheit und Jugend darin wieder entdecken, und der wird verstehen, warum Kleve heute so ist, wie es ist – und warum die heute verantwortlich handelnden Personen gut beraten sind, mit dem Erbe der Stadt sorgsam umzugehen. Insbesondere die Seiten 194 bis 198 zeigen dies. Das Buch hat 256 Seiten, wiegt 1,7 Kilogramm und ist in allen guten Buchhandlungen zum Preis von 29,80 € erhältlich. Beim heutigen Stadtfest wird es auch auf einem Stand des Antiquariat Zeitzeichen (Helmut van Bebber) auf der Herzogbrücke verkauft.

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12 Kommentare

  1. 12

    endlich bestellt, Tipp für alle Exilklever: über buchhandel.de einfach bei Hintzen bestellen, kommt portofrei, wenn du über 30 Euronen kaufst

     
  2. 10

    Also muss ich es auch kaufen, Ying!? 1977 war doch dieser miese Sommer und zuvor, 1976 die Phase, zu der wegen der Trockenheit sogar das Waschen von Autos untersagt wurde…

    Aber, wie, Zelt? Das wummerte doch schon letzte Woche, übrigens mit äußerst dürftiger Musik. Ich dachte, man hätte es schon längst wieder abgebaut?

     
  3. 9

    Ein klasse Buch, genieße es gerade bei einem Glas Rotwein, wenn jetzt noch die grausame Beschallung durch das Zelt verstummen würde, dann wäre es ein perfekter Abend.

     
  4. 8

    Danke Leute! Gute Ideen habt ihr, zudem kenne ich Guido noch von der Schuile seinerzeit! Alles gut und keine Aufregung, ich stehe auf eurer Seite!

     
  5. 4

    Ich empfehle … Mein Weg …. von Ernst Theissen, zeigt die wirklichen Zustände in der Klever Gesellschaft, sehr lesenswert!

     
  6. 3

    @ paul lennartz etc.
    Bei „Amazon und Konsorten“ Bücher einzukaufen, bedeutet langfristig den Schwund kleiner, kreativer, kundenfreundlicher Buchläden und stattdessen das Bedienen großer Buchhandlungsketten, die nur noch den Massengeschmack bevorzugen. Perlen findet man dann nicht mehr.
    Dieses wunderbare Buch von Gottfried Evers und Peter Janssen ist sicherlich auch in einer der Buchhandlungen Kleves zu finden – zum selben Preis (Buchpreisbindung) wie bei „Amazon und Konsorten“. Ist der Gang in eine Buchhandlung Ihnen zu beschwerlich?

     
  7. 2

    leider nicht über Amazon o.ä. zu bekommen! Direkt beim Verlag is auch Essig, Internetpräsenz noch im Aufbau!Ralf, help me out!

     
  8. 1

    muss ich haben! Werd gleich mal schauen, ob es auch über Amazon und Konsorten zu bekommen ist!?