Bombenfund an der Ackerstraße, halbe Oberstadt wird evakuiert

Einige tausend Bomben dürften im Oktober 44 und Februar 45 auf Kleve niedergeregnet sein, von denen die meisten explodierten – aber nicht alle. Die Blindgänger lauern im Erdreich auf eine Baggerschaufel, oder sie warten, bis sich einer hinsetzt und alte Luftaufnahmen unter der Lupe betrachtet – wie jetzt geschehen. Das Resultat: An der Ackerstraße ist ein Blindgänger entdeckt worden, der heute um 19 Uhr entschärft werden soll. Aus Sicherheitsgründen muss die halbe Oberstadt evakuiert werden. Wer rausmuss, wer nicht rausdarf, was Hilfsbedürftige zu tun haben – hier die Pressemitteilung der Stadt Kleve:

Bombenfund an der Ackerstraße – Entschärfung 19:00 Uhr

Nach der Auswertung von Luftbildern ist an der Ackerstraße eine Bombe gefunden worden. Die Entschärfung der Bombe ist für heute, 04.05.2017, gegen 19.00 Uhr, vorgesehen.

Zum Schutz der Bevölkerung werden folgende Sicherheitsbereiche gebildet:

a) Innerer Sicherheitsbereich

Ackerstraße, zwischen ehemals Schuhfabrik Pannier (Haus Nr. 62/ 53 bis Höhe Häuser Nr. 123/ 126, Beethovenstraße, Wagnerstraße, Gutenbergstraße, Görresstraße, Kleiststraße, Fritz-Pannier-Straße, Mittelweg von Mozartstraße bis Schmidtstraße, Scholtenstraße von Ackerstraße bis Höhe Häuser Nr. 30/ 29 einschließlich, Schüttestraße von Gutenbergstraße bis Höhe Haus Nr. 11, Schröderstraße (Häuser Nr. 7, 12 – 18), Hoffmannallee zwischen Kleiststraße und Gutenbergstraße, Rembrandtstraße von Hoffmannallee bis Rembrandstraße Haus Nr. 41.

Die dort wohnende/ arbeitende Bevölkerung hat bis spätestens 18.30 Uhr die Wohnungen/ Gewerbetriebe zu verlassen und sich in Sicherheit zu bringen. Die Stadt Kleve bietet den Betroffenen Unterkunft im Feuerwehrdepot Kleve, Brabanterstraße 56, 47533 Kleve, an.

b) Äußerer Sicherheitsbereich

Hoffmannallee von Kleiststraße bis Thaerstraße und von Gutenbergstraße bis Königsallee/ Albersallee, Brahmsstraße, Kleine Ackerstraße, Graf-Otto-Straße von Thaerstraße bis Brahmsstraße, Mozartstraße, Haydnstraße, Mittelweg von Thaerstraße bis Mozartstraße und von Schmidtstraße bis Königsallee, Küppersstraße, Fredestraße, Stapperstraße, Pastor-Janßen-Weg, Merowingerstraße von Stadionstraße bis Schmidstraße, Welbershöhe von Merowingerstraße bis Blumenstraße, Jülicher Straße, Schmidtstraße, von-Velsen-Straße, Scholtenstraße von Merowingerstraße bis Höhe Häuser Nr. 32/ 22, Bödickerstraße, Königsallee von Hoffmannallee/ Materborner Allee bis Heinrichsstraße, Florastraße von Königsallee bis Höhe Häuser Nr. 1/ 2, Kirchweg von Königsallee bis Höhe Häuser Nr. 31/ 52, Erikastraße von Braustraße bis Höhe Häuser Nr. 15 a/ 16, Braustraße von Königsallee bis Höhe Häuser Nr. 12 a/ 17, Materborner Allee von Königsallee/ Albersallee bis Höhe Parkplatz Lidl, Albersallee, Materborner Allee/ Hoffmannallee bis Parkplatz Tönnissen-Center, Karl-Leisner-Straße ab van-Brackel-Straße, van-Brackel-Straße, Südstraße von

Hoffmannallee bis Sackstraße, Kleine Rembrandtstraße, Rembrandtstraße von Kleine Rembrandtstraße bis Sackstraße, Flinckstraße, Jägerstraße, Siegertstraße von Hoffmannallee bis Sackstraße, Sackstraße von Klombeckstraße bis Südstraße, de-Beyer-Straße von Sackstraße bis Höhe Häuser Nr. 14/ 17.

Hier ist auf die Lautsprecherdurchsagen der Feuerwehr zu achten.

Die Bewohner des äußeren Sicherheitsbereiches dürfen sich während der Entschärfungszeit nicht im Freien aufhalten.

Schwerkranke und Körperbehinderte werden, soweit erforderlich, durch den Krankentransportdienst aus dem Gefahrenbereich gefahren. Entsprechende Wünsche sind ab sofort an die Leitstelle, Tel.-Nr. 02821/ 1 92 22, zu richten.

Alle übrigen Personen können sich während der Entschärfungszeit ebenfalls im Feuerwehrdepot Kleve, Brabanterstraße 56, 47533 Kleve, aufhalten.

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2 Kommentare

  1. 2

    Die Niederländer feiern heute Abend „dodenherdenking“, das Gedenken ursprünglich der Opfer des zweiten Weltkrieges, mittlerweile aller Kriegsopfer.
    Mehr als 70 Jahre nach dem Krieg wird Kleve immer noch an seine grausamsten Tage erinnert.
    Am 7.10.1944 sowie 7.2.1945 wurde Kleve massiv bombardiert, jeweils am 7. Geburtstag meiner Mutter und am 7. Geburtstag meines Vaters.
    Seither erleben wir die längste Friedensperiode Mitteleuropas.
    Dies war eines der Ziele bei der Gründung der EU.
    Dafür sollten wir dankbar sein und uns glücklich schätzen, dass wir in dieser Periode leben dürfen.
    Wir können uns kaum vorstellen, wie traumatisierend sich dieser Bombenregen auf die Kinder dieser Zeit ausgewirkt hat.
    Heute ist das Finden und Entschärfen einer einzelnen Bombe schon eine mittelgroße Schlagzeile wert.
    Gleichzeitig wollen Teile der Bevölkerung unsere Grenzen schließen für Flüchtlinge, die aus Regionen flüchten, wo sich die Klever Geschichte heute wiederholt.
    Morgen feiern die Niederländer „bevrijdingsdag“ und gedenken dabei der Befreiung vom Naziregime und der (Meinungs-) Freiheit, in der sie seitdem leben dürfen.
    Die Klever Geschäfte freuen sich auf einen Besuchersturm. Dieser Tag hat aber eine viel größere Bedeutung.

     
  2. 1

    @rd „Einige tausend Bomben“
    das scheint mir ordentlich tief gestapelt .
    3000 Tonnen http://www.rp-online.de/nrw/staedte/kleve/luftangriffe-der-jahre-1944-und-1945-aid-1.3574083
    ist schon eine beträchtliche Menge.
    Dann reden wir noch nicht von den Brandbomben.
    Wie gross die Blindgängerrate damals war ist wohl nicht bekannt, aber nach 1945 ist man mit dem Thema wohl sehr leichtsinnig umgegangen.
    Eigentlich hätte Kleve schon im Februar `44 bombardiert werden sollen, nur hatten die alliierten Navigatoren sich irgendwie verplant und Nijmegen für Kleve angesehen,
    das hatte dann die Bombardierung von Nijmegen zur Folge .