Bernd Zevens stößt seine Hotels ab

Immer für eine Überraschung gut: Bernd Zevens (r., bei einer Pressekonferenz mit dem PR-Berater Markus Bremers)

Das Leben ist nicht viel anders als ein Monopoly-Spiel – am besten steht man da, wenn man Hotels hat. Bernd Zevens, der vielfältig aktive Investor aus Kleve, in der Lokalpresse gerne als „Multi-Unternehmer“ bezeichnet, hatte diesen Grundsatz verinnerlicht. Als vor Jahren die ehemaligen Betreiber des „Hotels Cleve“, denen Zevens die Immobilie am Rande des Industriegebiets vermietet hatte, in die Insolvenz gingen, gründete der ebenso wortkarge wie zupackende Millionär 2011 seine eigene Hotelkette.

Die Unternehmung startete mit einem Haus in Kleve, es kamen Zukäufe in München und Kitzbühel hinzu, in seiner Heimatstadt baute er am Ufer des Spoykanals das Rilano-Hotel, und zuletzt sorgte ein großzügiger Hotelneubau in Kevelaer, der sich der Fertigstellung nähert, für Aufsehen.

Doch nun hat Bernd Zevens offenbar genug vom Betten-Business. Wie die Rilano-Gruppe vermeldet, übernimmt eine bislang nicht In Erscheinung getretene Firma das Hotelgeschäft der Klever. Die Immobilien selbst bleiben allerdings in der Hand von Zevens. Der Deal, der zum 1. März wirksam werden soll, steht zwar noch unter dem Vorbehalt eines laufenden Fusionskontrollverfahrens, doch die Zustimmung dürfte reine Formsache sein, da eine marktbeherrschende Stellung nicht auszumachen ist.

Neuer Eigner der Herbergen wird ein Unternehmen namens GS Star, das zur Gorgeous Smiling Hotels (GSH)-Gruppe gehört. Gründer und Geschäftsführer der GSH sind Heiko Grote und Andreas Erben. Holger Behrens, Mitgründer und Geschäftsführer der Rilano-Gruppe, übernimmt zunächst sämtliche Anteile von Zevens – und gibt dann seinerseits 60 % der Geschäftsanteile an die GSH-Gruppe ab. Über den Kaufpreis ist nichts bekannt, Behrens soll Geschäftsführer der Rilano-Hotels bleiben, die auch weiterhin unter eigenem Namen firmieren werden. Für die Mitarbeiter des Unternehmens werde sich nichts ändern, betonte Behrens.

Aktuell unterhält die Rilano-Gruppe sieben Häuser in München, Hamburg, Kleve, Wolfenbüttel und Kitzbühel. Das achte Hotel in Kevelaer soll in diesem Jahr eröffnen. Die neuen Eigner planen eine weitere Expansion, im Gespräch sind neue Hotelstandorte in Deutschland, Österreich, der Schweiz, den Niederlanden und in Großbritannien.

Zuletzt war Bernd Zevens als Immobilienaufkäufer kurz vor Weihnachten in Erscheinung getreten, als er die Übernahme des Deutsche-Bank-Gebäudes an der Herzogstraße bekannt gab. Das Bankhaus wollte sich von der Immobilie trennen, ein Großteil des Gebäudes wird langfristig von der Hochschule genutzt. Auch das benachbarte Gebäude, in dem der Modehändler Mensing ansässig ist, sowie die Filiale des Klever Kaufhofs gehören bereits zum Immobilienportfolio von Bernd Zevens.

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13 Kommentare

  1. 13

    Vielleicht wird das jetzige „The Rilano Hotel City“ auch eines Tages so umgestaltet, wie das ehemalige „Golden Tulip Cleve Hotel“, dann aber mit Ausblick auf die Volksbank und den Kanal.

     
  2. 12

    @Klaus Ich sehe eine Welt liegen zwischen Leiterplatten- sowie Lebensmittelindustrie und Hotelbranche … auch wenn es letztlich ’nur‘ um Immobilien ging

     
  3. 10

    @8. Joseph Johann
    Einiges, wenn dabei Arbeitnehmer auf der Strecke bleiben und offene Rechnungen bei den Stadtwerken Kleve nicht bezahlt werden. Aber die Zeit läßt uns vergessen.

    @9. Chewgum
    Gegenfrage: Was wollte er je in der Leiterplattenbranche und der Lebensmittelindustrie?
    Antwort: Das geschickte Abspalten der Grundstücke und Immobilien vom operativen Risiko.

     
  4. 7

    Mom setzt jetzt auf die HSRW und er liegt damit ja im Trend … die Studierendenzahlen steigen. Damit auch Rückbesinnung auf Kleve

     
  5. 6

    Das Gebäue in dem die Deutsche Bank ihre Niederlassung Kleve betreibt, gehörte meines Wissens schon seit vielen Jahren einem Niederländer, der das Objekt lediglich als Renditeobjekt behandelt hat und zunehmend verkommen hat lassen. Gut das Zevens es übernommen hat. Warum die Hochschule dort, so Campus-fern, ihr WelcomeCenter eingemietet hat ist mir ein großes Rätsel.

    Der Verkauf der operativen Teile ist das klassische Geschäftsmodell bei Zevens. Das hat er mit Ruwel und Cleverstolz genauso gemacht, nachdem er erkannt hat, dass er im operativen Bereich nichts mehr verdienen kann. Hoffen wir mal, dass diesmal nicht auch wieder zig Arbeitsplätze einer Insolvenz der operativen Gesellschaft zum Opfer fallen wie bei Ruwel und CleverStolz. Ich habe da so meine Zweifel. Wo viel Licht ist, ist auch viel Schatten.

     
  6. 5

    @3. ehemaliger Materborner

    ……… vielleicht, wenn man ein gewisses Alter erreicht hat, dann ist es bestimmt eine Art „……..residenz“.

     
  7. 3

    Wann kann ich eines der 105 klimatisierten Zimmer oder eines der 4 Suiten kaufen? Die Zimmer werden doch sicher bald zu Eigentumswohnungen umgebaut…

     
  8. 2

    Im zunehmenden Alter ? Der griechische Fährmann Charon der die toten Seelen zum Acheron begleitete ,der soweit wie bekannt nicht korrupt war 💶💶💶 wie seine Nachkommen 👏👏 sollte evtl.auch deutsche, geläuterte, Seelen in die Unterwelt begleiten die im Alter feststellten was im Leben wirklich wichtig war. 👍 🤔 🍻