Bachelor-Abschlussquoten nach Geschlecht und Herkunft

Vor einigen Tagen  hatte ich ja noch versprochen, zum Bericht über die extrem hohen Abbruchquoten an der HSRW (Bilanz des Scheiterns) die Zahlen für deutsche bzw. für ausländische Studierende nachzureichen. Sie finden sich in dem Überblicksbericht auf Seite 34 in der Tab. 4.5, Bachelor-Abschlussquoten nach Geschlecht und Herkunft. Die Erläuterung dazu lautet wie folgt: „Diese Auswertung veranschaulicht[,] wieviel Studierende insgesamt einen Studienabschluss erreicht haben im Verhältnis zur Gesamtzahl der Exmatrikulierten (mit oder ohne Abschluss) seit Einführung des Studienganges bis zum aktuellen Wintersemester. Hinsichtlich der Exmatrikulierten sind nur solche Anfängerkohorten berücksichtigt, die bereits die Regelstudienzeit erreicht haben und somit auch Abschlüsse möglich sind.“ 

Im Überblick: Der Unterschied zwischen Frauen und Männern ist größer als der zwischen deutschen und ausländischen (hier mit falschem Wortgebrauch als „internationalen“ bezeichnet) Studierenden
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25 Kommentare

  1. 25

    @24. Seebär

    Sorry, G ist der Grundwert. Ich hatte fälschlicherweise Grundgesamtheit geschrieben, aber das selbe gemeint.

     
  2. 24

    @21. fietser
    „Abschlussquote a für einen Jahrgang:
    a = x/(x+y)

    Abschlussquote in %: a* = a • 100%

    Wobei x die Anzahl der Absolventen (Exmatrikulierte mit Abschluss) und y die Anzahl der Exmatrikulierten ohne Abschluss sind.“

    Beispiel: Es gibt 23 Absolventen (Exmatrikulierte mit Abschluss) und 9 Abbrecher (Exmatrikulierte ohne Abschluss)

    x = Absolventen, y = Abbrecher

    Dann wäre die Grundgesamtheit G = x + y = 23 + 9 = 32

    Der Prozentsatz p% = W/G = x/(x+y) = 23/(23+9) = 23/32 = 0,71875 = 71,875%

    a* = a • 100% = a • 100/100 = a

    Ich wollte folgendes zum Ausdruck bringen:

    a* ist die Schreibweise mit Prozentzeichen (von mir falsch als „in Prozent“ bezeichnet) im Beispiel 71,875 %
    und a ist die Schreibweise ohne Prozentzeichen im Beispiel 0,71875. Beides ist der Prozentsatz p% (p% = 0,71875 = 71,875%)

    Die Prozentzahl p = p% • 100 = 0,71875 • 100 = 71,875

    Wenn ich das richtig sehe, ändert die falsche Formulierung nichts daran, dass Kommentar 16 inhaltlich richtig ist.

     
  3. 20

    @17. Chewgum
    Aber wohl ist mir bei den Werten oben in der Tabelle trotzdem nicht.

     
  4. 19

    @ Seebär
    Danke für die sehr deutliche ergänzung.

    Klar ist dass die Daten der HSRW bald deutlich und von alleine nachbessern werden, und von daher längst nicht so schlimm sind wie auf den ersten Blick.

     
  5. 18

    @12., Ein Student

    „Denn ich bin überzeugt davon, dass sich die Abschlussquoten nicht primär auf die Qualität der Lehre zurückführen lassen, sondern vor allem auf die tatsächliche Motivation und Leidenschaft der zugelassenen Studenten.“

    Das ist ja praktisch! Es liegt also an den Studierenden, dass die Abschlussquoten so schlecht sind? Man wird sich bei den verheerenden Abschlussquoten schon die Mühe machen müssen, die wahren Ursachen dieses Desasters herauszufinden. Studierende werden einen Teil des Problems mitverursachen, aber die Verantwortung auf die Studierenden abzuwälzen ist weder haltbar noch zielführend.

     
  6. 17

    @16 Seebär Besser hätte man wohl nicht beschreiben können, warum die Angaben in der Tabelle oben keine echten Abschlussquoten darstellen.

     
  7. 16

    @ Peter Geven
    Abschlussquote a für einen Jahrgang:
    a = x/(x+y)

    Abschlussquote in %: a* = a • 100%

    Wobei x die Anzahl der Absolventen (Exmatrikulierte mit Abschluss) und y die Anzahl der Exmatrikulierten ohne Abschluss sind.

    Würde man die Abschlussquote eines Jahrgangs z.B. für den Jahrgang Wintersemester 2013/2014 zu verschiedenen Zeitpunkten t berechnen und den zeitlichen Verlauf ermitteln (Abschlussquote a über der Zeit auftragen), dann ergäbe sich eine Funktion, die zum Zeitpunkt t = 7 Semester (Sommersemester 2017) mit einem Wert >= 0 (größer oder gleich 0) beginnt, ansteigt und zu einem unbekannten Zeitpunkt t = ? mit einem Wert > 0 endet. Stark vereinfacht kann man sich das als Rampe vorstellen. Für t = 14 Semester könnte man annehmen, dass der Endwert nahezu erreicht ist. Natürlich ist es möglich, dass auch nach dem 14. Semester noch Studierende den Abschluss schaffen, es wird aber angenommen, dass es so wenige sind, dass es nur sehr geringfügig zu einer Abweichung vom tatsächlichen Endwert bei t = ? kommt.

    Um die Abschlussquote eines Jahrgangs berechnen zu können müsste man also 14 Semester (7 Jahre) warten. Die Abschlussquote, die von der HSRW berechnet wurde, umfasst aber mehrere Jahrgänge. Der jüngste Jahrgang (7 Semester nach Studienbeginn) verzerrt am stärksten und der älteste Jahrgang (14 Semester nach Studienbeginn) am wenigsten.

    Würde bei den Hochschulen ein gleitender Mittelwert der Abschlussquote z.B. über fünf Jahre gebildet, dann wäre die Verzerrung bei allen Hochschulen, die mindestens fünf Jahrgänge haben, die bereits Absolventen hervorgebracht haben können, vergleichbar. Es würde keinen Unterschied machen ob eine Hochschule 10 Jahre oder 100 Jahre existiert.

    Würden alle Jahrgänge, die bereits Absolventen hervorgebracht haben können, in die Berechnung eingehen, dann wären die Abschlussquoten bei den alten Hochschulen viel besser als bei jüngeren Hochschulen und dadurch wären die Abschlussquoten der verschieden alten Hochschulen nicht mehr vergleichbar. Es wäre also nur die Berechnung eines gleitenden Mittelwert sinnvoll.

    Das Problem wird sich nicht von alleine lösen.

     
  8. 14

    @12. ein Student
    Mit einem Assessment-Center-ähnlichen Bewerbungsverfahren für Ingenieurstudiengänge werden Sie zuverlässig gerade jene als „Ausschuss“ herausfiltern, die introvertiert sind, und sich nicht gut selbst darstellen können. Dummerweise ist der Anteil der geborenen Ingenieure (soll heißen Menschen mit einer natürlichen Begabung für Technisches und dergleichen mehr) unter den introvertierten Selbstdarstellungsversagern vergleichsweise hoch. Der unterschätzte Realschüler, der eine technische Berufsausbildung und anschließend Fachabitur gemacht hat und im Studium aufblüht, weil endlich sein logisches und analytisches Denken zum Tragen kommt, ist eine Spezies, die normalerweise an Fachhochschulen in Ingenieurstudiengängen recht häufig anzutreffen ist. In Kleve allerdings nicht.

     
  9. 13

    @11. Klaus
    „Im Durchschnitt sind die jungen Frauen schlauer und fleißiger“
    Das sollte unbedingt ausgedruckt und in jedem Klassenzimmer aufgehängt werden. In früheren Zeiten (bis ins 20. Jahrhundert hinein) war es „wissenschaftlich“ erwiesen, dass Frauen nicht so intelligent wie Männer sein können, weil beispielsweise deren Gehirne kleiner als die von Männern sind usw. Das war dann das Argument Frauen den Zugang zu Universitäten zu verwehren und selbstverständlich war es Frauen deshalb auch nicht möglich ein selbstbestimmtes Leben zuführen und das aktive und passive Wahlrecht auszuüben. Dann wurde den Schülerinnen erzählt Mädchen könnten nicht rechnen. Das war dann so ungefähr bis in die Mitte des letzten Jahrhunderts salonfähig. Jetzt sind wir also soweit den Jungen, männlichen Jugendlichen und jungen Männern zu erklären, dass sie weniger intelligent sind als Mädchen/Frauen? Es ist eine Tatsache, dass es inzwischen mehr Abiturientinnen als Abiturienten gibt und bald oder auch jetzt schon mehr Studentinnen als Studenten, dass oft auch die Noten besser als die der Männer sind etc. Es können bestimmt „wissenschaftliche“ Nachweise erbracht werden, die beweisen, dass Jungen/Männer durchschnittlich dümmer als Mädchen/Frauen sind. „Wissenschaftliche“ Untersuchungen, die Geschlechter, soziale Schichten oder Ethnien untereinander vergleichen und die beweisen sollen, dass die einen intelligenter als die anderen sind, sind meiner Meinung nach gefährlich und unseriös. Schulen sind fest in weiblicher Hand. Lehrer sind nicht nur in Grundschulen, sondern mittlerweile auch an den weiterführenden Schulen in der Minderheit. Der Unterricht in den Schulen wird überwiegend von Frauen gestaltet. Möglicherweise ein Grund warum Jungen dümmer und fauler als Mädchen sind? In MINT-Studiengängen wird seit einiger Zeit gefordert, die Lehre den Bedürfnissen von Frauen anzupassen, da die Lehre auf Männer ausgerichtet sei und somit Frauen abgeschreckt würden z.B. ein Ingenieurstudium zu absolvieren.
    Ich halte von Vorurteilen, die sich gegen ein Geschlecht egal ob gegen Frauen oder gegen Männer richten gar nichts. Auch dann nicht, wenn sie sich scheinbar politisch korrekt nicht gegen Frauen richten.

     
  10. 12

    Sinnvoll wäre ein gut überlegtes Aufnahmeverfahren. An einigen Fachhochschulen werden Interessenten bspw. zu einem Auswahltag geladen, welcher u.a. Einzelgespräche mit einem Auswahlkomitee umfasst. Ein erster Schritt wäre allerdings schon die Forderung eines Motivationsschreibens als Teil der Bewerbung. Denn ich bin überzeugt davon, dass sich die Abschlussquoten nicht primär auf die Qualität der Lehre zurückführen lassen, sondern vor allem auf die tatsächliche Motivation und Leidenschaft der zugelassenen Studenten. Interessant wäre auch, ob nachgelagerte Studiengebühren einen Unterschied machen würden.

     
  11. 11

    Ich habe schon zum Vorgängerartikel angemerkt, dass mir Vergleichswerte von anderen Fachhochschulen fehlen.

    Ich glaube auch, dass es der Fakultät Technik und Bionik sehr gut tun würde wenn mehr junge Frauen diese technischen Studiengänge studieren würden. Im Durchschnitt sind die jungen Frauen schlauer und fleißiger, aber leider interessieren sich unterdurchschnittlich wenig für ein technisches Studium. Aktionen wie die MINT-Girls Summer School sind daher sehr begrüßenswert und verdienen volle Unterstützung, z.B. auch von den weiterführenden regionalen Schulen.

    https://www.hochschule-rhein-waal.de/de/event/mint-girls-summer-school-1

     
  12. 10

    @7 Peter Geven Die Zahlen in der Tabelle besagen lediglich, dass von den deutschen/ausländischen Studentinnen und Studenten, die sich im Jahr … exmatrikuliert haben, x Prozent einen Abschluss gemacht haben.

     
  13. 9

    @Ralph Daute
    Ich bestreite nicht dass die Zahlen nicht gut sind, aber es darf auch gerne berücksichtigt werden dass eben weil die HSRW vielen Studenten aus fremden Kulturen zu sich zieht es nicht unlogisch ist dass es hier relativ sehr viel Langzeitstudierenden gibt.
    Und genau diesem Punkt dafür sorgen wird dass die HSRW tabellen im Vergleich bald viel besser aussehen werden.
    Bis dato gibt es an der junge Uni eben extrem vielen in den Nenner die sofort oder schnell geschmissen haben, aber noch sehr Wenigen die sehr lange durchgehalten haben (durchalten, die meisten davon es schon schaffen werden).

     
  14. 8

    @Peter Geven Siehe dazu den ursprünglichen Bericht. Insbesondere die Kohortenanalyse, die allein schon ausreicht, um erschreckend hohe Abbrecherzahlen zu erkennen, sowie die Zahl der Langzeitstudierenden.

     
  15. 7

    @Ralf Daute

    ich versuche es mal anders.
    Klar, diese Tabelle ändert sich nicht, ist aber trotzdem verzerrt, wegen der (in Deutschland) geführte (falsche) Systematik.

    Die wirkliche Abschlussquoten werden deutlichst höher liegen weil sehr Vielen die in ihr 5. Jahr oder höher sind auch den Abschluss schaffen werden.
    Das betrifft eher von denen eine hoch prozentige Mehrheit, denn aufhören wenn men schon solang unterwegs ist tun nur die Wenigsten.
    Die sind aber allen in den Tabellen in der Nenner inbegriffen, allerdings eben keine davon in der Zähler.

    Punkt 2 bleibt auch bestehen. Rein mathematisch wird HSRW von daher ohnehin ggü. die andere Unis aufholen.

     
  16. 6

    Es ist eben einfacher mit einem gebührenfreien, englischsprachigen Maschinenbaustudiengang Kunden aus der ganzen Welt anzulocken als sich mit einem deutschsprachigen Maschinenbaustudiengang mit anderen Hochschulen um Abiturienten zu streiten.

     
  17. 5

    @Peter Geven Es handelt sich um die Exmatrikulierten und diejenigen darunter, die einen Abschluss erreicht haben. An den Zahlen in dieser Tabelle ändert sich also nichts mehr. Zehn Jahre ist zwar tatsächlich jung, aber dass die Dinge aus dem Ruder laufen, ist seit vielen Jahren bekannt. Versuche, die HSRW in eine andere Richtung zu bewegen, z.B. durch Einführung eines deutschsprachigen Maschinenbaustudiengangs, wurden in der Vergangenheit zuverlässig torpediert.

     
  18. 4

    Wenn diesen Zahlen (im Nachfolgeartikel) sogar als „Bankrotterklärung“ kommuniziert werden, dann ist es leider so das diejenigen die das so bewerten, eher nicht begriffen haben dass schon alleine über der Systematik („sind nur solche Anfängerkohorten berücksichtigt, die bereits die Regelstudienzeit erreicht haben und somit auch Abschlüsse möglich sind.“) ein ziemliche Verzerrung der Abschlussquoten gegeben ist..:
    1. es sind somit im Zahlenwerk eben ganze Kohorten inkludiert, die ihr Studium am heutigen Zeitpunkt zwar noch nicht abgeschlossen haben, das aber sehr wohl NOCH TUN werden.
    2. zudem.. von wegen dass die HSRW noch ein sehr junge UNI ist, werden nach dieser Systematik die Ergebnisse vorerst deutlich mehr (nach unten) verzerrt als bei erwachsene Unis.
    (i.e. aus Grund 2 werd die HSRW im vergleich der Unis schon von alleine aufholen.. also schön für den neuen Präsidenten)

    Dass hier (leider) so wenige Landsleute von mir studieren, hat sicherlich zu einem Großteil damit zu tun dass Deutschland speziell von den Niederländische Jugendlichen als ein sehr altmodisches Land wahrgenommen wird (z.B. in meine Familie sehr oft so erfahren). Das Land der Schlager, das Land ohne Popkultur. wir wissen dass dies überhaupt nicht so ist..Aber ARD/ZDF programmieren eben allen voran Florian Silbereisen und derart. Alles andere kann in Holland nicht empfangen werden.
    Aus gleichem Grund ist die zudem sehr schwierige Deutsche Sprache unter den Niederländischen Jugendlichen immer unbeliebter geworden.

     
  19. 2

    Die Differenz zwischen Frauen und Männern (unabhängig von deutsch/ausländisch) bei drei Fakultäten ist wirklich auffallend. Wäre auch mal zu untersuchen.