Ausländeramt führt Terminlotterie ein

Ganz so glamourös wird die Ziehung an der Nassauerallee 81 vermutlich nichtaussehen, das Prinzip aber ist gleich
Ganz so glamourös wird die Ziehung an der Nassauerallee 81 vermutlich nichtaussehen, das Prinzip aber ist gleich

50 aus 200? Das Ausländeramt des Kreises Kleve führt ab sofort eine Terminlotterie ein – die Termine werden unter den zu einem bestimmten Zeitpunkt anwesenden Ausländern nach dem Zufallsprinzip vergeben. Das mag zynisch klingen, und es könnte im Einzelnen auch dazu führen, dass jemand zehnmal hintereinander Pech hat, aber verhindert immerhin das stundenlange Warten in der Nacht. Diejenigen, die nicht zum Zuge gekommen sind („die die aufgrund einer möglicherweise notwendigen Kontingentierung nicht berücksichtigt werden können“ schreibt der Kreis), erhalten die Möglichkeit, schriftlich einen Termin zu beantragen. Hier die Pressemitteilung des Kreises im Wortlaut:

Kurzfristige Änderung bei der Terminvergabe im Wartebereich der Ausländerbehörde des Kreises Kleve:

Terminvergabe nach dem Zufallsprinzip macht
Anstehen in den Nachtstunden überflüssig

Kreis Kleve – Mit einer kurzfristigen Änderung bei der Terminvergabe soll die Situation im Wartebereich der Ausländerbehörde des Kreises Kleve schnell verbessert werden. Bekanntlich kommen derzeit an den Publikumstagen mehr Kunden, als durch das vorhandene Fachpersonal bedient werden können. Ab Donnerstag, 01. März 2018, werden die möglichen Termine eines jeden Publikumstages nach einem Zufallsprinzip unter den um 7 Uhr Wartenden vergeben. „Wir wissen, dass dieser Ansatz ungewöhnlich und nicht unproblematisch ist. Da diese Änderung jedoch kurzfristig umsetzbar ist und ein ‚Anstellen` in den Nachtstunden damit hinfällig wäre, haben wir uns für diese Übergangslösung entschieden“, so Landrat Wolfgang Spreen. Unabhängig davon werde an einer dauerhaften Verbesserung der Personal- und Terminvergabesituation gearbeitet.

Mit der Einführung dieses Zufallsprinzips bei der Ausgabe von Bedienungs- bzw. Wartemarken kann vermieden werden, dass sich die Kundinnen und Kunden der Ausländerbehörde bereits in den Nachtstunden im Wartebereich einfinden, um eine entsprechende Marke zu erhalten. Vor diesem Hintergrund wird die Kreisverwaltung den Wartebereich an der Nassauerallee 81 ab dem 01. März 2018 wieder erst um 6 Uhr öffnen. Ein vorheriges Erscheinen der Kundinnen und Kunden ist nicht erforderlich. Ab 6 Uhr morgens erhalten alle anwesenden Personen eine Nummer. Ab 7 Uhr werden durch das Personal der Ausländerbehörde im Wartebereich an der Nassauerallee 81 die möglichen Tages-Termine je Wartekreis ausgelost und dokumentiert. Die Kunden, deren Nummern gezogen wurden, werden dann wie bisher am Info-Terminal durch Mitarbeiter der Ausländerbehörde ins System der Verwaltung eingeloggt. Kunden, die aufgrund einer möglicherweise notwendigen Kontingentierung nicht berücksichtigt werden können, erhalten auch künftig ein Formular, mit dem sie einen Termin beantragen können. Dieser Vordruck kann unmittelbar vor Ort ausgefüllt werden. Die Vergabe von Terminen erfolgt dann nach Verfügbarkeit.

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17 Kommentare

  1. 17

    @13. otto

    otto , Strafanzeigen wegen welchen Tatbestands ? Schändung der Menschenrechte, oder Tiermisshandlung ?

    Das Erste wird mit einer einfachen Handbewegung abgetan, das zweite könnte Erfolg haben.
    Aber Asylsucher haben ja keine Haustiere ……..

     
  2. 16

    @15. Chewgum

    Ja, das ist richtig, dass man oft zuerst in einer Warteschleife ist, aber dann hatte ich immer die richtige Auskunft und Fachpersonal zur Bearbeitung, auch per e-mail, der verschiedenen Situationen.

     
  3. 15

    @10 Integration Wie beim AA? Schöne Vorstellung … Bringt nur beim Ausländeramt Kleve nix, wenn am Ende der Leitung nicht genügend Personal vorhanden ist.

    Und Hotlines führen doch meistens direkt in die Warteschleife und dann ins Nirvana: Man wählt die Nummer, hört die Ansage (zur Zeit kein Platz frei, bitte bleiben Sie in der Leitung, der nächst freie Platz gehört Ihnen), man legt das mobile Endgerät hin, stellt auf Lautsprecher und arbeitet weiter oder so. Irgendwann hört man dann die Ansage: Leider ist zur Zeit kein Platz frei, bitte versuchen Sie es zu einem anderen Zeitpunkt wieder.

     
  4. 13

    Man stelle sich vor, alle Tiere die zum Schlachthof müssen, bekämen eine entsprechende Bewilligungsnummer
    direkt mit Vorstellung beim Kreis, und die Landwirte ständen mit ihren Tieren die ganze Nacht draußen.

    Umgehend wäre der Tierschutz vor Ort und es gäbe Strafanzeigen noch und noch. Der Aufschrei wegen der
    Tierquälerei wäre bis nach Berlin zu hören. Es sind aber Menschen, wie Du und Ich, nur aus weit entfernten
    fremden Ländern. Für eine Behörde, diese unsere Behörde, somit keine Menschen, nur unnütze Papierzahlen.

    Die Zahl der frierenden, wartenden Menschen dezimiert sich bei solch einer Behandlung irgendwie von selbst,
    warum diesen Automatismus abschaffen?

     
  5. 12

    Die Frage ist, ob diejenigen ein Formular bekommen, die bei der Lotterie leer ausgegangen sind, oder aber nur diejenigen, die trotz Wartenummer nicht zum Zuge gekommen sind. Derzeit wird, so hörte ich, Methode 2 angewandt.

     
  6. 11

    Eine normale Terminvergabe ist das ja nicht. Jetzt ging es erstmal nur darum, das nächtliche Warten zu beenden. Als Notfallmaßnahme finde ich es zu diesem Zeitpunkt richtig – aber natürlich nicht als Dauereinrichtung.

     
  7. 10

    @9. Klaus van Briel

    So wie ich das verstanden habe, ist das auch irgendwie geplant.

    In jeder anderen Anlaufstelle gibt es eine Hotline, mit dem Angebot in verschiedenen Sprachen, das persönliche Anliegen zu erklären, und man wird ggf. weitergeleitet.
    Man bekommt auch die Kontaktdaten zu der Fachstelle, um auch schriftliche Unterlagen zur Bearbeitung einreichen zu können.

    So funktioniert es auch z.B. bei der Bezirksregierung Arnsberg, Ausländeramt Schwelm,…..usw.,

    Beim Auswärtigen Amt in Berlin gibt es eine Bürgerhotline, dort wird angesagt, an welcher Stelle man als Anrufer ist, dann kann man sofort telefonisch, Situationen erklären und abhandeln, ggf. auch Unterlagen schriftlich einreichen, die zu den Botschaften weitergeleitet werden.

     
  8. 9

    Wenn ich das nun richtig verstehe, ist also eine normale Terminvergabe durchaus möglich – allerdings nur nach vorheriger Teilnahme an der Wartenummerlotterie, zu der man um 6 Uhr erscheinen muss.

    Der Sinn erschließt sich mir nun nicht wirklich.

    Warum nicht gleich eine Terminvergabe, per Telefon, Online oder direkt am Schalter? Dann muss man vielleicht einige Tage auf den Termin warten, aber es ist zumindest für beide Seiten planbar…

     
  9. 8

    Zynischer Modus ein:
    Die o.g. Terminvergabe wird im ganzen Monat März wie beschrieben durchgeführt.
    Am 1. des Folgemonats wird dann für einen Tag ein völlig anderes Procedere erprobt.
    An diesem Tag wird auf alle Formulare verzichtet, sämtliche Stempel stehen jedem Kunden zur freien Verfügung und jeder kann sich seine Visa frei selbst erteilen.
    Nur, bevor es jetzt einen riesen Aufschrei gibt, ich spreche hier vom 1. April

     
  10. 7

    Ich find das gut. Man sollte Menschenleben nicht überbewerten. D` söln fröh sein, dos se hierr sin

     
  11. 6

    Versuche gerade, mir das mal auf das Straßenverkehrsamt zu übertragen….und kann das Gekreische schon hören!

     
  12. 5

    „Die Vergabe der Termine erfolgt nach Verfügbarkeit“ Wie soll ich das verstehen? Wenn jeden Tag 50 Termine vergeben werden können und eine Zahl x unverrichteter Dinge wieder weggeschickt wird, wo bleibt dann ein Kontingent an Terminen? An welchem Tag ist damit zu rechnen, dass weniger Termine, als die verfügbaren 50 erforderlich werden, um z. B. Restkapazitäten zu erwirtschaften und den Rückstau abzuarbeiten. Und wenn in absehbarer Zeit der Bedarf an Terminen nicht erfüllt wird, wie soll dann der vorhandene aufgelaufene Terminstau abgearbeitet werde,

     
  13. 4

    Weiß jemand eine bessere Lösung um den Warte-Wettbewerb um die Termine zu beenden? Also, keine Lösung, die schon in der Vergangenheit hätten liegen sollen, sondern eine aktuelle.

     
  14. 3

    Dieses „Spielchen” ist peinlich und unprofessionell!

    Nun hat Kleve ein „Alleinstellungsmerkmal”………….

    Wie muss man sich dann bei dieser Negativwerbung vorkommen, wenn man als einfacher Tourist diese Stadt besuchen möchte?

     
  15. 2

    Habe auch schon an so etwas gedacht. Unter den gegebenen Umständen bringt es zumindest ein Ende des nächtlichen (Vor-)Wartens auf einen Termin.