Aus der Geschäftswelt: Wundern über Rindern

Freut sich mit seinem Team und den Partnern: Devran Eroglu (4.v.l.) eröffnet den Frischemarkt Rindern wieder. Am heutigen Mittwoch ab 16 Uhr Tag der offenen Tür mit Hüpfburg
Freut sich mit seinem Team und den Partnern: Devran Eroglu (4.v.l.) eröffnet den Frisch-Markt Rindern wieder. Am heutigen Mittwoch ab 16 Uhr Tag der offenen Tür mit Hüpfburg
Kreativ-Kommode: Melanie Liewes zog es nach Rindern
Kreativ-Kommode: Melanie Liewes zog es nach Rindern
Trödel an der Keekener Straße: Schreiben ohne Cursor
Trödel an der Keekener Straße: Schreiben ohne Cursor
Minus
Minus „1 Euro Plus“, so heißt die Bilanz für den Ladenbestand in der Großen Straße

Als vor 89 Tagen der Edeka-Frisch-Markt an der Keekener Straße in Rindern durch einen Schwelbrand zerstört wurde, dachten viele Bewohner des Dorfes: Das war es dann mit der Nahversorgung. Doch sie hatten zwei Faktoren nicht auf ihrer Rechnung: die Energie der Pächter Devran und Alev Eroglu sowie die Umsicht des Immobilienbesitzers Alfons A. Tönnissen (bzw. die seiner Vorfahren). Denn schon vor 140 Jahren schlossen sie für das Gebäude (oder eine Vorgängerversion des Gebäudes) eine Versicherung ab. So geschah es, dass die Provinzial für den Schaden (rund 200.000 €) aufkam und die türkischstämmigen Unternehmer die Chance erhielten, mit dem Laden einen Neustart zu wagen.

„Die letzten Monate waren die Hölle“, berichtet Devran Eroglu, „aber wir haben alle zusammengehalten, wir als Familie, aber auch Andre Derks von der Bäckerei sowie Daniel und Lothar Quartier von unserer Metzgerei, wir alle haben für die Wiedereröffnung gekämpft!“

Ab morgen ist es so weit, und schon heute sind die Bewohner des Dorfes ab 16 Uhr zu einem Tag der offenen Tür eingeladen, wobei die demographische Struktur der Bevölkerung die Hüpfburg, die als Attraktion locken soll, irgendwie deplatziert erscheinen lässt.

Die Wiedereröffnung des Supermarktes an sich ist schon eine gute Nachricht. Wer allerdings offenen Auges durch den Ort fährt, bemerkt, dass links und rechts der Keekener Straße einiges an Neuem entstanden ist. Wundern über Rindern ist also angesagt:

Gleich am Ortseingang hat Melanie Liewes in den Räumen der ehemaligen Gärtnerei Selders ihre Kreativ-Kommode neu eröffnet – zuvor war ihr Geschäft für Handgemachtes und Ambientebedarf am Tichelpark. Melanie Liewes plant zudem ein gastronomisches Angebot, die Theke steht bereits. Auf der gegenüberliegenden Seite hat der Friseur Brendgen einen Salon gestartet, ein paar Häuser weiter findet sich schon seit einigen Monaten das Trödelgeschäft Muziek, und neu im Rennen ist eine Pizzeria/Eisdiele, die in Kürze ihren Betrieb aufnimmt. Dazu kommt im Ortszentrum noch das Culucu, die von einem Verein geführte Kneipe, die mit vielen Veranstaltungen das kulturelle Leben beflügelt und die Menschen „aus der Stadt“ aufs Land lockt. Wundern über Rindern ist also angesagt.

Vielleicht war es doch keine so gute Idee von der Sparkasse, die Geschäftsstelle in Rindern aufzugeben.

+ + +

Was sonst noch geschieht: Einiges an tektonischen Verschiebungen steht der Innenstadt bevor, wenn die Drogeriemarktkette DM ihre Filiale am Fischmarkt aufgibt und Anfang September (so die Planung) dort neu eröffnet, wo vorher Strauss Innovation beheimatet war. Die deutlich größere Fläche ermöglicht auch eine Ausweitung des Angebots. Wer DM nachfolgt, steht noch nicht fest. + + + Etwas weiter unterhalb meldet der Juwelier Menze Räumungsverkauf wegen Geschäftsaufgabe. + + + Nur eine kurze Existenz von etwa vier Wochen war dem 1-Euro-Laden in der Großen Straße beschieden – diese Geschäftsräume stehen nun bereits seit drei Wochen wieder leer. + + + Brötchen raus, Handys rein: In der Herzogstraße gibt es nun keine Bäckerei mehr, aber schon bald ein weiteres Handy-Geschäft: In die Räume der ehemaligen Bäckerei Oster zieht ein Laden, der zuvor eine Emmericher Straße ansässig war.

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13 Kommentare

  1. 12

    Der Chef der Umweltbetriebe der Stadt Kleve (USK), Rolf Janssen, hat zum 1. Juni seinen Dienstposten nach 18 Jahren verlassen.
    Er übernimmt in Karlsruhe das Amt für Abfallwirtschaft. Statt des 180-Mitarbeiter-Betriebes in Kleve wird der versierte USK-Manager ein 450 Mitarbeiter starkes Amt nun leiten.

     
  2. 10

    (an rd: ups, Post gehört zu „Verehrte Kunden, wir hatten gerundet“ … bitte verschieben)

     
  3. 8

    Ja, es kommt endlich wieder Leben nach Rindern. Nur eins fehlt noch, nachdem es jetzt (wieder) so viele attraktive Läden auf der „anderen” Seite der Straße gibt: Ein Zebrastreifen, oder irgendeine Art der Verkehrsberuhigung, damit wir Eltern etwas entspannter sein können, wenn unsere Kiddies alleine zum Supermarkt oder zur Eisdiele gehen möchten.
    Denn das Ãœberqueren der Keekener Straße ist selbst für Erwachsene aufgrund der Unübersichtlichkeit und der Kurven abenteuerlich !

     
  4. 7

    In der ehemaligen Apotheke in Rindern gibt es noch einen Showroom von Frank Janssen aus Kranenburg. Sehr schöne Möbel aus Gerüstholz sind hier zu sehen, die mein Auge jeden Morgen erfreuen.

    Wir bereuen es keine Minute nach Rindern gezogen zu sein. Es gibt hier fast alles, was man zum Leben braucht…Nur eine Apotheke fehlt noch…

     
  5. 6

    @RD,

    Kompliment für das „Foto vom Frisch-Markt Rindern”, eines deiner „stärksten Fotos” überhaupt.

    Hier zeigt sich die wahre Klever Stärke: Frohen Mutes in die Zukunft blickend, sich freuen auf was da kommt; alle Sorgen hinter sich lassend.

    Das kommt noch aus Zeiten der Klever, als er jedes Jahr „Hochwasser” erleben musste. Das steckt tief in den Menschen drin.

    ….

     
  6. 5

    @“schon bald ein weiteres Handy-Geschäft“

    ich habe gerade gelesen, daß es in Deutschland 120 Millionen Mobilfunkverträge gibt. Das sind grob gerechnet eineinhalb Verträge pro Einwohner, Säuglinge und Alte eingerechnet.
    Der Trend geht anscheinend klar zum Dritt- und Viert- Handy.

     
  7. 4

    ja, unser guter Alfons A.
    Aber seine Versicherung hat bestimmt nur das Gebäude abgedeckt.
    Ich fürchte, daß da noch mal ein etwa gleichgrosser Betrag für Einrichtung, Waren und die Shops angefallen ist.
    Und dann noch der entgangene Umsatz und die Lohnkosten für ca. 12 (wenn ich richtig zähle) Angestellte.
    Dafür stehen hoffentlich noch weitere Versicherungen ein ?
    Der Postshop ist demnächst auch wieder vor Ort, hoffe ich ?
    Meine grosse Hochachtung für die Akteure, allen voran Alfons A. Tönissen, die jungen Mieter, und natürlich Bäcker und Fleischer.
    Hoffentlich macht sich das Engagement auch bezahlt, jedenfalls für Rindern bestimmt eine ordentliche Aufwertung der Lebensqualität.

     
  8. 1

    Auch der X-Games schließt (leider)

    aktuell ist Räumungsverkauf, falls noch wer DVD Regale oder Vitrinen braucht