Als Kleve noch schwarz-weiß war…

Die Wasserburgallee machte die FDP in Kleve groß (Foto: © Evers)

Ein neues schönes Stück von Peter Janssen aus der Reihe »Weißte noch damals«, diesmal über die Irrungen und Wirrungen der Klever Lokalpolitik zur Wasserburgallee, die 1977 geschlossen werden sollte, weil die Bahn sich zu einem Drittel an den Kosten der Klever-Ring-Brücke über der Spyckstraße beteiligt hatte und dafür im Gegenzug die Schließung einiger Bahnübergänge verlangt hatte – doch die CDU hatte die Rechnung ohne Rindern gemacht…

Hier der Link zum Artikel in der Rheinischen Post: Das Leben hinter der Schranke

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15 Kommentare

  1. 15

    Sollte man sich damit abfinden, dass unser schöner Kreis scheinbar nur schweratmig, ja geradezu lasch und widerwillig vor sich hin verwaltet wird?

    Nach dem Sachstand hätte der Kreis schon längst die Initiative ergreifen müssen- es ist seine Pflicht!

     
  2. 14

    Sehr gehhrter Herr Wanders

    Die Zahlen können Sie sich hier herunterladen und anschauen:

    http://www.destadsregio.nl/projecten_detail.asp?project_id=78

    Der Bus braucht aufgrund der vielen Unterwegshalte zu lange.
    51 min Bus, 26 min Bahn

    In der Studie wird argumentiert, dass die Verbindung Nijmegen -Düsseldorf
    eher mit dem ICE via Arnhem genutzt wird. Leider hat man dabei nicht den hohen Einzel-Fahrpreis
    erwähnt, welche viele Niederländer veranlassen mit dem Auto nach Emmerich oder Kleve zu fahren um den Regionalverkehr zu nutzen.

     
  3. 13

    @L.seerden
    danke für die mir teils nicht bekannten bzw. bewußten Fakten.
    Kann ich die Zahlen zum möglichen Passagieraufkommen irgendwo nachlesen?
    Bleibt wohl die Frage: Was kann die Bahn mehr leisten als ein Bus?
    @mücke
    hau nicht so drauf auf die Leute nördlich der Schranke. Eine auf eigener Wahrnehmung und Kenntnis beruhende Meinung solltest du bitte respektieren. Damals war gut sichtbar, warum die Bahnlinie stillgelegt wurde.
    Wenn du wie L. Seerden mit Argumenten und Fakten statt Pauschalierungen diskutierst, hast du eine Chance, was zu ändern.
    Wer hinter einer Schranke lebt, ist übrigens pur eine Frage des Standortes… ich lad dich gern hinter die Schranke ein.
    Argumente für neue Strassen findet man ganz real, wenn man Autos zählt und Staus betrachtet, in denen auch Mitarbeiter aus den Klever Industriegebieten stehen. Die Nordumgehung z.B hat in Kellen die Emmericher Str. stark entlastet und spart so manchem Betrieb zählbare Stunden Arbeitszeit.
    Kleve befindet sich in deutlichem Abstand zu den Autobahnen A3, A57 und A 15 in den Niederlanden. Da muß man nicht schon auf den ersten Metern beim Versuch aus Kleve herauszukommen stillstehen…
    „Stillstand“ im wahrsten Sinne des Wortes ist das letzte, was ich mir wünsche.

     
  4. 12

    @Peter Wanders

    Es gab den sogenannten Grenztarif, welcher den Fahrpreis zum Schluss auf 21,60 DM für eine einfache Fahrt von Kleve nach Nijmegen hoch katapultierte. Zudem waren die Fahrlagen fernab des tatsächlichen Bedarfs und die Betriebsführung unwirtschaftlich. Berufstätige oder Schüler konnten den Zug nicht nutzen. Ausserdem stoppten die Züge planmässig weder in Groesbeek noch in Nijmegen-Heyendaal, es sei denn man fragte vorher den Lokführer.

    Heute wohnen viele Niederländer auf der deutschen Seite, arbeiten aber weiter in den Niederlanden. Ebenso arbeiten viele Klever und Kranenburger in den Niederlanden. Auch studieren viele Deutsche aus dem Grenzgebiet an der RUN.

    Das Potential ist also durchaus vorhanden und mehrfach durch seriöse Untersuchungen bestätigt worden.

    Zum Preiskärtchen. Es gibt mehrere Varianten. Die einfachste wäre, den Zug von Kleve aus bis Nijmegen durchfahren zu lassen. Das würde derzeit 35 Mio. Euro kosten. Darin sind neue Haltepunkte, neue Schranken, Signale, Weichen und Schienen enthalten plus ein elektronisches Stellwerk enthalten. Eine Elektrifizierung ist nicht nötig.
    Die Finanzierung würde auf niederländischer Seite vom Staat übernommen, auf deutscher Seite zu 90% vom Land NRW. Ausserdem käme noch ein signfikanter Betrag auf dem EU Topf für Infrastruktur hinzu.

    Aber ich kann alle beruhigen. Die Stadsregio sowie Kranenburg und Kleve haben jedoch entgegen jeglichen Schachverstandes beschlossen, irgendwann nach 2030 vielleicht eine teure Strassenbahn im Inselverkehr hin und her fahren zu lassen. Das wird aber eher später werden, denn die Stadt Nijmegen schiebt die Strassenbahn erst einmal aufs Abstellgleis.

    Somit ist das Projekt komplett tot und alle Lokal-Verwalter und Ratsmitglieder haben das erreicht, was sie entgegen allen Lippenbekenntnissen und zu nichts verpflichtenden Resolutionen wirklich wollten.

    PS: Die Stadsregio wird demnächst aufgelöst und die Provinz Gelderland ist dann für die sogenannten Contract-Spoorlijnen wieder zuständig.

     
  5. 11

    @Peter Wanders
    „Wieso sollte es heute mehr Bedarf geben als damals“
    -> Das spiegelt nämlich genau die Mentalität vieler Leute „hinter der Schranke“ wider:

    Stillstand.
    Hauptsache et ändert sich nix. Alles soll so bleiben wie’s ist.
    Ausser der Strassen. Davon bitte mehr! Kann nie genug davon geben.

    Aber die Welt ändert sich nun mal, das bekommt man in einigen Ecken des Niederrheins scheinbar nicht mit. Ganz abgesehen von anderen Argumenten, z.B. dass die Bahn damals an den Bürgern in Nütterden, Donsbrüggen, Groesbeek vorbeifuhr, was man heute anders und viel attraktiver gestalten würde.

    Nebenbei scheint das Argument „warum sollte es heute anders sein“ bei vielen Klevern für die Strassen nicht zu gelten. Das könnte man ja auch mal fragen:

    Wieso eine B9n? wieso eine Querspange? Warum sollte es da heute mehr Verkehr geben als damals?

     
  6. 10

    An damals erinner ich mich gut. Jeden Tag mit der Fiets zum Stein über eben jenen Radweg entlang der Allee und auch über den Bahnübergang. Ganz ab und zu kam da ein Zug. Die Besetzung war oft einzigartig. Ausser dem Lokführer sah man meist gar keine, selten einzelne Passagiere.
    Wieso sollte es heute mehr Bedarf geben als damals. Ist so ähnlich wie mit der Schleuse. Da fahren im Frühjahr 35 Klever Boote durch den Kanal Richtung Steganlage am Altrhein und im Herbst wieder zurück. Statt mit Steuermillionen und heroischen Politikeraussagen löst man solche Probleme bitte pragmatisch.
    Wie überfüllt ist heute denn der Bus nach Nimwegen, wieviel hunderte Leute fahren da stündlich hin, um die Wiedereröffnung einer Bahnlinie und die Kosten zur Schaffung automatischer Schranken plus Elektrifizierung der Strecke bei erheblichem Widerstand der Gemeinde Groesbeek zu begründen? Große Freude ganz bestimmt auch bei den Anliegern in Donsbrüggen, Nütterden und Kranenburg! Bekommt die Antiquerspangeninitiative gleich ihr nächstes Projekt.
    =======
    Aber noch eben zurück in die gute alte Zeit, als die Partei des Niederrheins lernte, was Hochmut gegenüber mündigem Bürger bewirken kann. Als ich gerad mein erstes Auto kaufte gab’s da diese tollen für Kleve ganz neuen Schwellen in der Allee. Rindern war sich einig, dass insbesondere die Schwelle auf Höhe von Dr. Sch… einen so durchschüttelte, dass man dort unwillkürlich gegen die Hupe stieß. Tschüß Schwelle.

     
  7. 9

    Hallo, ich bin in der endphase der streckenniederlegung mal ein paarmal in diesem zug gesessen. eine zugmaschine mitm dieseldurchzug von drei 4personenhaushalten, + ein oder zwei personenwagen wo 7 zahlende gäste drinsaßen. die hälfte davon waren rentner oder konnten anders subventionierte, verbilligte fahrpreise erheischen

     
  8. 8

    Wie man hört, beschäftigt sich ein Teil der Blockierer aktuell mit dem sinnlosen Versenken von 10.000.000,00 Euro Volksvermögen in die SPK Emmerich? Was ist da eigentlich wieder los?

     
  9. 7

    @RdK
    Neee, das sind die drei Siemens-Mantras:

    1.) „Das haben wir schon immer so gemacht“
    2.) „Das haben wir noch nie so gemacht“
    3.) „Da könnte ja jeder kommen“

     
  10. 6

    @Messerjocke

    Man kommt als CDU-Ratsmitglied oder von ihnen bestallter Stadt-/Kreisverantwortlicher mit exakt zwei Sätzen aus:

    „Das haben wir schon immer so gemacht“
    „Das hat es hier noch nie gegeben.“

     
  11. 4

    Na, hoffentlich fahren sie bald wieder! Natürlich auch die Züge, aber zuerst vor allem die, die es immer noch verstehen, Gutes zu verhindern.

     
  12. 2

    Sankt willibrord, St. Willibrord, verschon mein Straß, jag andere fort….

     
  13. 1

    Wer hat denn damals eigentlich die ganzen Kosten für den weitere Vorhaltung der Bahnübergänge Stiller Winkel, Prinz Moritz-Graben, Wasserburger Allee, Rindernscher Deich und Spyckstrasse zu je 100000 Deutsche Mark pro Jahr ohne Personal (4*) übernommen?

    Die Bahn pochte doch damals auf Vertragserfüllung.

    *bis 1987, danach nur noch 1- Schicht Betrieb und Schliessung der Spyckstrasse

    Die hohen Unterhalts- und Personalkosten waren übrigens ein Haupt KO-Kriterium für die Stillegung der Bahnlinie.