1. FC Totgesagtelebenlänger: 3:3

Spielszene
Die Heimpremiere des 1. FC Kleve – natürlich ein Muss für die Weltpresse und also auch fürs kleveblog. Als es nach 66 Minuten 0:3 stand, war es recht still auf den Rängen. Ob das wirklich eine so gute Idee war mit der Regionalliga?, das war so in etwa die Stimmung. Doch Totgesagte leben länger: Ab der 68. Minute schlug der FC zurück, und in der 75. Minute stand es überraschend 3:3, womit nach den drei Dortmunder Treffern wohl niemand mehr gerechnet hatte (im Foto oben und im Video unten ist der Ausgleich von Patrick Schnier zu sehen, eine nette Zusammenfassung des Spiels im guten, alten 1:0-Stil übrigens hier). Dabei blieb es, obwohl sogar ein Sieg möglich gewesen wäre (Lattenschuss von Jaliens). Diese Form von Drama am Bresserberg ist mir lieber, so viel ist sicher. Hier die Gesamtwertung:

Ambiente + Leute, es muss doch nicht immer alles perfekt sein! Peter Eerden wird verzweifelt gesucht, weil die Dortmunder ihre Kabine nicht abschließen können, der Bistrobereich der Haupttribüne ist etwa so charming wie ein Richtfest auf einer Baustelle (und die ist es ja auch), dazu das Stadionsprecherunikat Erich Billion: „Bitte die Werbefolie der Volksbank wegbringen!“ Die liegt mitten auf dem Spielfeld, und am Ende erbarmen sich ein paar FC-Kicker, das Ding beiseite zu schaffen, damit der Schiedsrichter anpfeifen kann.
Bier 0 Diebels Pils, 0,5 Liter für drei Euro, gegen den Preis lässt sich nichts sagen, aber so richtig schmeckt’s nicht. Auf der Haupttribüne gibt es am Ende nur noch Diebels Alt, das aber nicht so reißenden Absatz findet
Fans + Ca. 1000. Private Schätzung. Hätte mehr erwartet. Viele fachkundige Holländer. 1650, sagt der kicker
Eintritt + 9 Euro (Stehplatz überdacht). Da die Akteure Fußball spielen können, lässt sich gegen den Preis nichts sagen.
Fachkenntnis im Publikum + „Die Klever kommen überhaupt nicht nach vorne“ (11.); 0:1 (15.)
Bratwurst + 2 Euro, Preis o.k., Qualität besser als in den meisten Bundesliga-Stadien – (Quartier)
Spruch ++ „Der FC spielt mir Bällen von Dörbischtar. Dörbischtar-Bälle halten länger und fliegen besser“ (Stadionsprecher E. Billion). Kommentar eines unbekannten Fans: „Die sind so arm, die müssen ihre Werbung sogar selber sprechen.“
Promis 72 Sehen und gesehen werden, unter anderem Udo Janßen (CDU), Jürgen Bleisteiner (SPD), Stefan Froleyks (Musik), Thomas Hentz („Elektro“), Michael Hövelmann („Buur“), Christian Matthias („4 Winde“), Alex Polders („Strandbar“)
Gesamturteil ++ Hoher Unterhaltungswert, beeindruckendes Finale. Auf dem Spielfeld gibt der FC offenbar erst auf, wenn er tot überm Zaun hängt. Ob das für die andere, fiskalische Partie, die zurzeit gespielt wird, auch gilt, muss sich noch zeigen.

[youtube IJ-T8-YiQT4]

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2 Kommentare

  1. 2

    Na ja, vielleicht habe ich nicht alle gesehen, ich würde auch nicht jeden erkennen 😉
    Und das mit den 0,5-Liter-Granaten ist ein berechtigter Einwand…

     
  2. 1

    Die Aufzählung der „Promis“ ist ja wirklich berauschend.
    Was jedoch dringend verbesserungswürdig ist, ist der Verkauf von nicht alkoholischen Getränken. Es war im Stadion nicht möglich, für meine 7-jährige Tochter ein Softgetränk in einer kleineren als 0,5-Liter-Grösse zu bekommen!