1. FC Kleve: Trainer Kreß wartet auf Gehalt, reicht Klage ein

Wie ernst ist die Lage beim 1. FC Kleve wirklich? Die Lage sei »auskömmlich«, hieß es früher immer – mit der Einschränkung, dies gelte bis zum Ende der Saison. Wäre sie »auskömmlich«, könnte der Klub Gehälter bezahlen - doch darauf verzichtet er zumindest in einem Fall seit Anfang des Jahres: Coach Georg Kreß, zurzeit zwar ohne Mannschaft, aber immer noch mit einem gültigen Vertrag, wartet immer noch auf die beiden ersten Gehälter des Jahres 2011 – ein Fall, der nunmehr das Arbeitsgericht Wesel beschäftigt. »Ja, es gibt ein Verfahren wegen ausstehender Monatsgehälter vor dem Arbeitsgericht Wesel«, sagt Horst Kletke, Rechtsanwalt mit Schwerpunkt Arbeitsrecht aus Frankfurt, der den Trainer vertritt. »Mehr möchte ich aber im Hinblick auf das laufende Verfahren nicht sagen.«

Offenbar hätten sich die Parteien, die sich vor einigen Wochen in der Volksbank-Arena bei Siegen noch jubelnd in den Armen lagen, schon in der vergangenen Woche erstmals vor Gericht gegenübertreten sollen. Doch ausgerechnet der Warnstreik der Bahn verhinderte den Termin, da der Anwalt von Kreß nicht rechtzeitig anreisen konnte. Jetzt soll kurzfristig ein neuer Termin anberaumt werden, möglicherweise schon in der kommenden Woche. In dem Verfahren geht es zunächst einmal um die Gehälter für die Monate Januar und Februar sowie außerdem auch um fehlende Gehaltsabrechnungen.

Man kann angesichts der dürren Informationslage nur spekulieren, aber allein die Tatsache, dass der Trainer sich zu dem sicherlich alles andere als angenehmen Schritt gezwungen sieht, mit Hilfe der Justiz gegen seinen Arbeitgeber vorzugehen, lässt darauf schließen, dass es mit der offenen Kommunikationskultur und dem zur Jahreswende beschworenen Neuanfang nicht besonders weit her sein kann. »Mit dem –Stopp – nicht weiter so wie bisher setzt der Verein heute ein deutliches Ausrufezeichen und unterstreicht seine Absicht, die inneren Strukturen verändern zu wollen«, hieß es damals.

Nächster Gedanke: An der Spitze des Klubs operierende Männer wie Lukas Verlage oder Christian Nitsch, die als Geschäftsleute über Vertragsrecht sicherlich bestens Bescheid wissen, müssten mit dem Klammerbeutel gepudert sein, wenn sie zustehende Zahlungen verweigerten. Was wiederum nur bedeuten kann, dass der Klub einfach gar kein Geld mehr hat und offenbar überhaupt nicht mehr in der Lage ist, irgendwelche Zahlungen zu leisten. Dazu passen auch Gerüchte, dass auch die zum 31.01.2011 gewechselten Spieler noch auf ihr letztes Gehalt warten (Januar 2011) und dass selbst der zweiten Mannschaft ein finanzieller Aderlass vorgeschlagen wurde.

Deine Meinung zählt:

25 Kommentare

  1. 25

    Lucky Luke (Kommentar 13)! Ich stimme dir zu 100% zu. Treffender kann man es nicht formulieren!!!!!!

     
  2. 24

    Für das zukünftige „unternehmerische Miteinander“ in Kleve kann man nur hoffen, dass das AG Kleve in dem vielbeschworenen Fall der Insolvenz einen echten Profi des Insolvenzrechtes und keinen Wald- und Wiesenabwickler mit diesem schwierigen Job beauftragt. Wenn sich die 19 renommierten U. und alle anderen Protagonisten erst einmal der eigenen Haut erwehren müssen, dann klappern in Kleve aber die Anwaltsschreibmaschinen…..

    Junge, Junge…

     
  3. 23

    Pressekonferenz im Hotel Cleve ala Golden Tulip ala Rilano oder wo?
    wie spät? Öffentlich oder nur für die Presse?

     
  4. 22

    Sollte tatsächlich ein Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens gestellt und dieses dann auch durch das Amtsgericht Kleve eröffnet werden, kann hier nur Trainer Kress „froh“ sein.
    Er bekommt dann zumindest für die 3 Monate bis zur Insolvenzeröffnung sein Trainergehalt als Insolvenzgeld.

     
  5. 21

    Na, dann dürften die Mitglieder ja erfahrungsgemäß Mitte bis Ende nächster Woche wieder einen Brief bekommen und auch entsprechend informiert werden!

     
  6. 20

    „Kleve: Stadt fordert sofortige Kreditrückzahlung

    Der 1. FC Kleve steht offenbar kurz vor der Zahlungsunfähigkeit. Die Stadt Kleve fordert jetzt die sofortige Kredit-Rückzahlung in Höhe von 650.000 Euro. Das hat Kämmerer Willibrord Haas am Abend im Sportausschuß bekannt gegeben. Man habe sich mit dem Verein nicht auf einen Zahlungmodus einigen können, sagte Haas. Damit wird es für den 1. FC Kleve mehr als eng. Neben diesem Kredit hat der Verein noch Steuerschulden in Höhe von 570.000 Euro. Laut Medienberichten will der Klever Traditionsverein noch heute einen Antrag auf Insolvenz beim Amtsgericht Kleve stellen. Die Vereinsführung hat für heute Nachmittag zu einer Pressekonferenz eingeladen.“

    Die Meldung steht bei Antenne Niederrhein heute morgen…

    Damit ist das Thema „drohende“ Insolvenz wohl vom Tisch……

     
  7. 19

    Die NRZ meldet heute, dass die Stadt den Zuschuss nun aktiv zurückfordert und der Verein heute wohl Insolvenz anmelden wird. Es
    „droht“ der Verlust des Zuschusses bei der Stadt Kleve.
    Sportlich könnte es einen Neuanfang in der Kreisliga C geben.
    Affe tot- Klappe zu.

     
  8. 18

    Lest heute RP 😉 Vorne drauf, unten und rechts 😉

    DANKE Ralf 😉

    … und selbst die Stadtväter werden langsam wieder wach – muss am kommenden Frühling liegen …

     
  9. 17

    Mal ehrlich, auch wenn diese Formulierung mit dem 1. FC Kleve nicht viel gemein hat, wer hat denn wirklich geglaubt, dass es da in den letzten mindestens 18 Monaten jemals um den Verein gegangen ist.
    Um die Fans doch schon gar nicht. Aber die haben sich naiverweise ja fleissig in die Klever Kälte gestellt und demonstriert. Wahrscheinlich ähnlich wie die Fans von Ex-Dr. zu Guttenberg.

    Worum ist es wohl den 19 Helden und sonstigen selbsternannten Vereinsvertretern ohne Legitimation gegangen ?
    Die Antwort ist so einfach wie schlimm: Ohne Sachkenntnis, ohne Ehrlichkeit und ohne Plan einfach mal in die Zeitung oder besser „im Fernsehen kommen“.

    Was C.N oder L.V. da öffentlich behauptet haben in Sachen auskömmlich, gesichert und sonst so war grosses Kino. Derartiger Blödsinn wie „wie geben nur das Geld aus, das wir haben“ (der unvergessliche große UDS) war früher nur gewählten Vorstandsmitgliedern gegönnt. Doch die selbsternannte Spitze des Verwaltungsrates oder der Leiter des Organisationskommittees des Klever Fußballkarnevals haben alles getoppt.

    Wenn auch ohne Legitimation der Mitglieder, so doch mit Auftrag der Organe des Vereins haben die Herren mit ihren Aussagen zur Auskömmlichkeit die Gläubiger sicher getäuscht. Ob Angestellte oder Lieferanten.

    Sollte die Kirmes klatschen, wird es spannend. Die Haftungsbasis gegenüber Fiskus, Krankenkassen, Gläubigern, etc. dürfte über den gewählten Vorstand weit hinaus gehen.

    Am Ende gilt das Danone-Motto: Früher oder später kriegen wir Euch doch.

     
  10. 16

    Es ist immer ein schlechtes Zeichen, wenn ein Arbeitgeber seine Mitarbeiter nicht pünktlich bezahlt.

    Ob der Verein noch zu retten ist? Nach den Negativschlagzeilen der letzten Monate erscheint mir das unwahrscheinlich.

     
  11. 15

    „Feder‘ den Fall des FC Kleve ab – dann kannste Hotel Cleve haben…“

    Na – wer könnte das wohl zu wem gesagt haben? Und sieht es nicht danach aus? Das Spiel ist aus: Jeder hat, was er wollte…

     
  12. 13

    Es ist vorbei! Hab ich bis zuletzt an einen Neuanfang geglaubt,glaube ich jetzt an gar nix mehr!

    Georg Kreß hat alles für die Mannschaft getan und sich zerissen,als Trainer und Manager hat er das beste rausgeholt,was da Oben machbar war.

    Und so dankt man es ihm nun.

    Neuanfang hin oder her….jetzt werden auch die letzten treuen Fans dem Verein langsam aber sicher den Rücken kehren.
    Es ist soviel Porzellan zerschlagen worden,es würde JAhre dauern das Vertrauen zurückzugewinnen.

    Mit dieser Vereins“führung“ und solch einer Vereinspolitik wird nun alles noch viel schlimmer

    Wo sind denn nun die 19 renomierten Unternehmer? Oder sind es 19 Personen die nur helfen wollten um ihren eigenen Arsch zu retten im Falle einer Insolvenz.

    @ Christian Nietsch…sie lesen ja hier genauso fleissig mit wie z.B auch ein Eric Janssen

    Ihr seid in meinen Augen Selbstdarsteller und richtet den FCK immer weiter zu Grunde. Verschanzt euch schon viel zu lange hinter Durchhalteparolen.
    Aber wo bleiben eure Taten? Was tut ihr denn monatelang für einen Neuaufbau?

    Wo bleibt das Konzept?
    Oder ist es Ihnen Hr.Nietsch wichtiger sich um ihr neues Domizil zu kümmern?
    Das ihr Altersheim ins Rilano umziehen wird…
    aber sie sind ja nun auch dick in der Politik vertreten und dann noch beim VFR Warbeyen und soweiter…da bleibt keine Zeit mehr für den FC.

    Ihr ganzen Schönredner schert euch zum Teufel
    Weisse watte bist? Lügen tuste das biste!

     
  13. 12

    die stimmung der fans die sich noch vor ein paar wochen so vehement für den fortbestand des vereins eingesetzt haben, ist ins unterirdische gesunken. man fühlt sich leider auch von den neuen handelnden personen wiedermal belogen und verraten.
    was mich persönlich wundert, ist die tatsache, dass die mitglieder so ruhig bleiben. eine ausserordentlich mitgliederversammlung muss doch einberufen werden, wenn ein bestimmter prozentsatz der mitglieder per unterschrift dies so wünscht. liege ich da falsch? denn da MÃœSSTE doch dann endlich mal tacheles geredet werden und auch die zahlen offen gelegt werden.
    wenn herr kress und womöglich andere spieler ebenfalls die letzten monate keine gehälter bekommen haben, dann werden wohl die sozialversicherungen in kürze antrag auf eröffnung des insolvenzverfahrens stellen, wegen nicht gezahlter sozialabgaben.

     
  14. 10

    @obi

    Genau, sonst ist GDL im Nachhinein auch noch dafür verantwortlich, dass der Trainer des 1. FC Kleve sein Gehalt nicht bekommt.

     
  15. 9

    Ein Notvorstand wird nur dann durch das Amtsgericht eingesetzt, wenn kein Vorstandsmitglied mehr vorhanden ist.
    Dieses ist hier jedoch aber eindeutig nicht der Fall. Es gibt m.E. Stellvertreter, Geschäftsführer, Kassierer, die in der Pflicht sind, den Verein weiter zu führen und die eine außerordentliche JHV hätten einberufen müssen, um einen neuen Vorsitzenden wählen zu lassen. Soweit das dann nicht geschehen ist, stehen sie in der Pflicht.
    Es ist zwar sehr medienwirksam, Kerzen anzuzünden, in der Sache selbst hilft es nichts.

     
  16. 8

    Diese Rückforderungsgeschichte kann man wohl getrost als Dummy und Belndwerk für’s Volk abtun. Man konnte nicht anders als zurück fordern um der sich selten androhenden Empörung zu entziehen.
    So, mit der formellen Rückforderung, steht die Politik relativ gut da, Volkes Seele ist beruhigt und die Summe wird schon mal vergessen werden…

     
  17. 7

    Herr Kreß muss sich keine Sorgen machen.Der 1. Vorsitzende des Vereins ist persönlich zahlungskräftig genug.

    Im Falle eines positiven Urteils für Herrn Kress, wovon bei der Nachrichtenlage sicher auszugehen ist, kann er jedes Vorstandsmitglied persönlich in Haftung nehmen.

    Diese Leute sind einfach nur peinlich, haben aber trotzdem die Ãœberheblichkeit sich weiter großspurig in der Öffentlichkeit zu zeigen.

    Wenn Herr Kreß schlau ist, zieht er die Klage ganz schnell durch bevor das Finanzamt und die Stadt Kleve (hier passiert offenbar überhaupt nichts obwohl der Rat vor 5 Monaten die Rückforderung beschlossen hat) mit ihren Forderungen kommen.

     
  18. 6

    @ stopsi

    Grundsätzlich stimme ich Dir natürlich zu, aber wo keine JHV da auch kein neu gewählter Vorstand. Ãœblich wäre meiner Meinung nach die Einsetzung eines Notvorstandes, den das zuständige Amtsgericht auf Antrag bestellen könnte (so z.B. geschehen im vergangenen Jahr bei Dynamo Dresden).

     
  19. 5

    Ich finde auch dass der Verein längst Insolvenz hätte anmelden müssen. Aber das Wort Insolvenzverschleppung geistert ja schon lange am Bresserberg umher!!!

     
  20. 4

    …..L.Verlage und C. Nitsch……müssten mit dem Klammerbeutel gepudert sein……

    Die beiden in vorderster Front agierenden Geschäftsleute können doch ansich machen, was sie wollen. Wie – auch von mir – bereits mehrfach angemerkt worden ist, wurden hier immer wieder neue Leute präsentiert, die auf keiner JHV des Vereins gewählt wurden.
    Sie sind nicht Vorstand im Sinne des BGB und haften somit auch nicht.

    Offensichtlich liegt auch bei seinem Verein – Nitsch – einiges im Argen:

    Kreisvorstand (KV) 07.02.2011
    Formular „Mitglieder- und Mannschaftserhebung“
    Termin 25.01.2011 Noch fehlen 3 Vereine

    VfR SW Warbeyen 1945 e.V.
    SV Grieth 1949 e.V.
    R-W Germania Wemb 1964 e.V.

    Diese Vereine haben die Formulare noch nicht abgegeben, bzw als Mail-Anhang an mich verschickt!

    G.Schmitz-Rosellen
    gero.sr@web.de

     
  21. 3

    Auszug aus Wikipedia:

    Geschäftsleute, die über das „Vertragsrecht sicherlich bestens Bescheid wissen“, dürfte auch die Insolvenzordnung nicht unbekannt sein!

    § 15 Inso(Insolvenzordnung)

    (1) Wird eine juristische Person zahlungsunfähig oder überschuldet, haben die Mitglieder des Vertretungsorgans oder die Abwickler ohne schuldhaftes Zögern, spätestens aber drei Wochen nach Eintritt der Zahlungsunfähigkeit oder Ãœberschuldung, einen Insolvenzantrag zu stellen.
    .
    .
    (4) Mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer entgegen Absatz 1 Satz 1, …. einen Insolvenzantrag nicht, nicht richtig oder nicht rechtzeitig stellt.

     
  22. 2

    Da der größte Teil der Mannschaft ja bereits anderweitig einen Job gefunden hat sind die Zahlungsverpflichtungen wohl auf ca. 10% gesunken?
    Bezahlen wollte man alle und das sei angeblich auch möglich gewesen!
    Nun hapert’s schon bei einer einzigen Person…

    Wer also die Fortsetzung der Zahlungen so großmundig versprochen hat, hat entweder überhaupt keine Ahnung über Liquiditätsplanung oder hat schlichtweg schon mit Vorsatz gelogen.
    Vielleicht sind die Helden ja auch keine Helden mehr und haben was zurück gezogen – sind halt nur noch „Baulöwen“…?

     
  23. 1

    Jawoll – lasst euch das nicht gefallen!

    Komisch, die sonst ach so präsenten benannten Herren waren angeblich für ein statement nicht erreichbar …