Wohin am Wochenende? (7)

Fehlt wegen einer Muskelverletzung, hätte also Zeit, ins Museum zu gehen: Merkur-Point-Guard Artur Kerenker (Foto: Klaus-Dieter Stade/Rheinische Post)
Fehlt wegen einer Muskelverletzung, hätte also Zeit, ins Museum zu gehen: Merkur-Point-Guard Artur Kerenker (Foto: Klaus-Dieter Stade/Rheinische Post)

(Achtung, Termin Puppa korrigiert, ist bereits heute) Freunde der schönen Künste, die sich zudem an athletischen Männerkörpern delektieren, gerne mal ein bisschen Blues hören – und im Akkordeon das „männliche Prinzip“ erkennen, werden an diesem Wochenende schier verrückt! (Wenn sie es nicht schon sind.)

Der Reihe nach:

Freitag, 19:30 Uhr: Salon der Künstler (Museum Kurhaus)

Alle fünf Jahre präsentiert das Museum Kurhaus einen Querschnitt durchs hiesige Kreativpotenzial, wobei „hiesig“ mit künstlerischer Leichtigkeit definiert wird – beispielsweise hat die Barbara Schroeder, eine der ausgewählten Künstlerinnen, zwar Klever Wurzeln, lebt aber seit vielen Jahren in der Nähe von Bordeaux. Ausgewählt wurden die Künstler von einer vierköpfigen Jury (Bettina Paust (Museum Schloss Moyland), Stephan Mann (Museum Goch), Harald Kunde (Museum Kurhaus Kleve) und Susanne Figner (Museum Kurhaus Kleve)), zu sehen sind neben der bereits erwähnten Barbara Schroeder Rita Beckmann, Jacintha Bierens, Britta Bogers, Monika Buchen, Zhenia Couso Martell, Brigitte Dams, Eun Young Lee, Caroline Koenders, Malte Lambert, Anke Land, Pier Pennings, Miranda Rikken, Lique Schoot, Elly Sloep, Barbara Schroeder und Dini Thompsen. Die Eröffnung ist am Freitagabend um 19:30 Uhr, die Ausstellung selbst wird bis zum 1. Mai zu sehen sein. Einen guten Überblick liefert der Artikel von Claudia Groenewald in der NRZ: Museum Kurhaus macht die Poesie des Alltags sichtbar.

Freitag, 21 Uhr: Harp Mitch (Tanzpalast Bresserberg)

Der Niederländer zelebriert seit vielen Jahren als Harpplayer mit exzellenter Band den Blues aus den letzten 50 Jahren. Von den Blueslegenden Little Walter, George „Harmonica“ Smith bis hin zu der neuen Generation wie Rod Piazza und Rick Estrin sowie eigenen Kompositionen weiß er sein Publikum zu begeistern. Der Einlass ist bereits um 20 Uhr. Die Eintrittskarten sind unter anderem bei der Tourist Info erhältlich. (Eine Veranstaltung der Klangfarbe, Eintritt 10 Euro (Vorverkauf), 12 Euro (Abendkasse))
Samstag, 18:15 Uhr: VfL Merkur Kleve – TG Düsseldorf II (Stein-Gymnasium)

Gerne erinnert sich die Mannschaft des VfL Merkur Kleve noch an ihren ersten von insgesamt (bisher) drei Saisonsiegen: Zu fünft, in kleinstmöglicher Besetzung also, war man nach Düsseldorf gefahren, und einer der fünf Spieler war noch eine Ergänzung aus der zweiten Mannschaft, der dort kaum eingesetzt worden war. Das Ziel war: irgendwie die 40 Minuten herumkriegen, Hauptsache, den Punktabzug fürs Nichtantreten vermeiden! Stattdessen besiegte die Klever Rumpftruppe die TG Düsseldorf II. Jetzt steht das Rückspiel in heimischer Halle an. Es dürfte genauso spannend werden, denn sowohl die Klever wie auch die Düsseldorfer zeigten sich in den letzten Begegnungen deutlich verbessert. Das Spiel beginnt um 18:15 Uhr, wer nicht live in der Halle sein kann, kann das Spiel auch mit dem WBV-League-Pass online schauen.
Sonntag, 18:00 Uhr: Schöne Müllerin (Kirche Böllenstege)

Traditionell entwerfen die versierten Instrumentalisten des „Ensemble Musikfabrik“ eigene Kammermusikprojekte. „In die Tiefe der Zeit“ tauchen vier Musiker und ein Sprecher beim Konzert der „Besonderen Reihe“ am Sonntag, 19. Februar, 18 Uhr, in der Kleinen Kirche an der Böllenstege. Dabei steht Schuberts „Schöne Müllerin“ in einer Version für Viola und Akkordeon mit Gedichtrezitationen aus dem Liederzyklus in einem neuen Kontext mit zeitgenössischen Werken. Auch die Kompositionen von Klaus Huber, Georges Aphergis und Toshio Hosokawa setzen sich mit der Natur und dem Menschen auf Wanderschaft auseinander.
Der Bratscher Axel Porath hat das Programm konzipiert. Zusammen mit der Akkordeonistin Margit Kern, die Schuberts Lieder für Viola und Akkordeon bearbeitet hat, zieht er Schuberts Musik als romantisch-visionären Faden durch das intensive Konzertprogramm. Müllers Gedichte, die Schubert in seinem berühmten Liedzyklus vertonte, werden vom Schauspieler und Sprecher Bernt Hahn verlesen. Zeitgenössische Reflexionen zur Natur als Sinnbild für Seelenzustände bieten im Wechsel damit „Winter Seeds“ („Wintersamen“) von Klaus Huber für Streichtrio und Akkordeon, Georges Aperghis` „Faux Mouvement“ für Streichtrio und schließlich die titelgebende Komposition „In die Tiefe der Zeit“ von Toshio Hosokawa. Der Japaner komponiert nach eigenen Worten wie ein Gärtner und in Korrespondenz mit der Natur, stellt hier in der Viola und dem Akkordeon das männliche und das weibliche Prinzip gegeneinander – wie auch Schubert von unglücklicher Liebe erzählt, vom Werden und Vergehen von Mensch und Natur. Hosokawa sieht – wie die Romantiker auch – jeden Klang als Landschaft mit Farben und Schattierungen. Seine Einladung an den Hörer lautet: „Nehmen Sie sich Zeit, die Kraft von Stille und Energie in dieser Musik auf sich wirken zu lassen!“ Mit von der Partie im Konzert sind die Geigerin Hannah Weirich und der Cellist Dirk Wietheger mit seinem kostbaren Testore-Violoncello (Mailand, Anfang 18. Jahrhundert).

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