Schönheitskur für Spoy-Center-Passage

Für den Umbau gerüstet: Die Wände am Spoykanal
Für den Umbau gerüstet: Die Wände am Spoykanal

Mitte vergangener Woche setzten die Beschäftigten einer Gerüstbaufirma auf einem Floß die Pfeiler ins Wasser des Spoykanals und zogen an den Spundwänden vor dem Spoy-Center ein Gerüst hoch – jetzt kann die Arbeit beginnen! „Es handelt sich um die Sanierung der Spoy-Center-Passage einschließlich der Kanalmauer“, so Jörg Boltersdorf, Sprecher der Stadt Kleve.

Die Liste der Arbeiten, die von der Firma Loock ausgeführt werden, ist lang. Unter anderem werden die vorhandene Mauerbrüstung und die alten Geländer abgerissen. Das Geländer soll durch ein eleganteres Gestänge ersetzt werden, wie es auch auf der anderen Seite des Opschlags vorzufinden ist. Dafür werden insgesamt 42 Mauerwerkspfeiler gesetzt und mit dem vorhandenen Gemäuer verbunden.

Die tieferliegenden Erker, bislang ein beliebter Treffpunkt für prekäre Existenzen, werden verschwinden. Boltersdorf: „Sie werden mit einer Stahlbetondecke auf das Niveau der Passage erhöht.“ Außerdem werden die Regenrohre der Balkone direkt an den Kanal angeschlossen.

Auch der Eigentümer wird tätig. Er montiert so genannte „Nagelkissen“ zur Taubenabwehr und erneuert den in die Jahre gekommenen Bodenbelag in der Passage. Künftig wandeln die Passanten nicht mehr über Fliesen, sondern über einen colorquartzbeschichteten Boden.

Möglicherweise werten diese Maßnahmen auch das Umfeld für die Geschäftsleute auf. Dringend nötig wäre es. Abgesehen von der Neueröffnung des Waschsalons am Kopfende des Komplexes verzeichnet die Passage eine reiche Liste von Abgängen: Antiquitätengeschäft, Suppenrestaurant, Tierfutterspezialist, Modeladen – alle sind sie weg, nur das Büro der Partei Die Grünen hält im hinteren Bereich wacker die Stellung.

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11 Kommentare

  1. 11

    Hallo,
    nach dekaden des sich einbringens verschiedenster ideengeber, wundert mich nichts mehr.
    der parkplatz wurde um ein wasserspiel ergänzt.
    in frühen jahren war die fläche nicht befestigt, auch hier wurde nachgebessert und moderne materialien wie z.b. asphalt, kamen zu einsatz.
    der nutzer des kostenpflichtigen parkplatzes muss nicht mehr im spagat über pfützen sei kfz verlassen oder erreichen.
    hiesigen kreativen war der platz anlass für fortwährend sich gegenseitig übertreffende nutzungsideen.
    geld wurde bewegt, gerichte wurden beschäftigt, sei es durch bürgerbefragung oder rechtgedöns von prozesshanseln in der Verwaltung.

    abschliessen möchte ich mit:
    politikern fällt es schwer legislaturperiodenübergreifende massnahmen in angriff zu nehmen.
    eine strasse in angriff nehmen, die Baustelle eröffnen, nächste Wahl verliert man, und die andere partei eröffnet mit prunk und protz.

     
  2. 10

    @9. Otto

    Als vor langer Zeit das Thema „Bebauung Minoritenplatz in Kleve“ anstand, habe ich bereits als Idee einer Architektur in Richtung „Hundertwasserhaus in Essen“ an den Fachbereich 61 – Planen und Bauen der Stadt Kleve, als Möglichkeit angeregt.

    Damals war leider die Antwort nur, dass es in Kleve nicht realisierbar wäre!

    Ich fand es sehr schade, sich nicht damit auseinander zu setzen, denn genau in so einer „Bebauung“, wie z. B. in Essen, kann man sehr viele Möglichkeiten und Zweckdienlichkeiten vereinen……..sogar mit Tiefgarage…. 🙂

     
  3. 9

    @8. Elvira Rohra,

    die Hundertwasser Ideen sind wunderbar. Wir brauchen nicht bis in die neuen Bundesländer
    zu fahren, in Essen und Bad Soden können seine Objekte ebenfalls bewundert werden.

    In Kleve wurde bisher von den Verantwortlichen, mit allem was in diese Richtung auch nur an-
    gedacht wurde, einfach frevelhaft und ignorant umgegangen.

    Zur Erinnerung, die in ein Torso verwandelte Eisenbahnbrücke, die Vernichtung der Hafenkran-
    anlage, der Nacht- und Nebelabriss des wunderbaren Schützenhauses.

    Zur Erinnerung, Gabionen müssen her, der unsägliche Sontowski Klotz in dessen Gestaltung
    die Vorstellungen der Klever Verplanungsmitarbeiter eingeflossen waren.

    Um das Fürchterliche zu verwirklichen, wurde das neue schwarze Rathaus gebaut, weit ab von jeder
    Hundertwasser Idee; wurde ein Bankenprotzbau errichtet, Hundertwasser würde sich im
    Grabe umdrehen.

    Nun meinen diese Kulturschaffenden, als aufwertende Verbindung ihrer Objekte wäre Hundertwasser die Lösung noch etwas zu retten was nur schwer zu retten ist.

    Liebe Elvira Rohra, mir fällt derzeit ausser Gespött, nichts zu diesem seltsamen Geschmacks-
    wandel der Planungsverantwortlichen ein.

     
  4. 8

    @7. Otto

    Friedensreich Regentag Dunkelbunt Hundertwasser (bürgerl. Friedrich Stowasser)war in seinem Leben sehr kreativ und hat nichts Unüberlegtes entwickelt…….. er hat viel Wertvolles für die Menschheit und Umweltschutz hinterlassen.

    Wenn man sich genauer mit seinem Leben und Wirken auseinandersetzt, wird man die absolute Sinnhaftigkeit darin entdecken.

    Deshalb habe ich auch vor längerer Zeit nicht nur irgendein „buntes Gebäude“ vorgeschlagen, sondern mit Bewusstsein ein „Hundertwasserhaus für den Minoritenplatz“. Man kann dafür viele gute Ideen mit Nachhaltigkeit entwickeln.

     
  5. 7

    Hoffentlich haben viele Blogger erkannt, dass @1 absolut ironisch gemeint war.

    Nun gilt ja augenblicklich als -Non plus Ultra- das Hundertwasserhaus, die Fachleute
    für alles was mit konstruktiver Entwicklung zu tun hat, finden es einfach geil, diese
    Formulierung entspricht ihrem Können, hierfür sollten wir Verständnis aufbringen.

    Bei der Vorstellung zur Bebauung des Mino-Platzes hätten wir diese interessante Entwicklung
    bereits erkennen können. Die männlichen Vorsteller erschienen in bunter, künstlerisch
    angehauchter Kleidung, die jedem Begräbnis zur Ehre gereicht hätte. Der Ernst der Lage
    muss jedem klar geworden sein, die Lebenslust von Hundertwasser war das herausragende
    Thema des Abends.

     
  6. 6

    Die Passage ist doch für Geschäfte eine Totgeburt, nicht umsonst scheitern viel Geschäftsinhaber an dieser Lage, da komplett vom Käuferstrom der Münze, Großen Straße, und von der Herzogstraße abgeschnitten.
    Wer bitte verläuft sich, außer den prekären Existenzen, denn dorthin?

    Ein Blick von oben macht die Abgeschnittene Lage der Passage deutlich:
    https://www.google.de/maps/place/Kleve/@51.7892799,6.1415175,154m/data=!3m1!1e3!4m5!3m4!1s0x47c7741d225f6ced:0x8573311e00f190!8m2!3d51.786726!4d6.12954

     
  7. 5

    @4. pd

    Hallo pd,

    vielen Dank für Ihre Info!

    Ja, diese stadteigenen Häuser gehören eigentlich dem Bürgertum.
    Sie sollen nicht einmal für Parkplätze abgerissen werden, sondern für eine „bessere Straßenführung zur Stadthalle“….. damit LKWs und Rettungswagen zur Stadthalle kommen………..so war die mündliche Erklärung.

    Das „Stadthallen-Parkplatz-Umfeld“ soll für Spaziergänger verschönert werden….und dafür müssen bewohnte, intakte, bezahlbare Wohnungen abgerissen werden……….ich hoffe sehr, dass eine bessere Lösung gefunden wird.

    Dort wohnen Menschen zum Teil schon über 20 Jahre oder ein Mieter ist, nach langer Wohnungssuche, erst vor ein paar Wochen eingezogen. Er war sehr froh, endlich Ruhe im Leben gefunden zu haben……und jetzt das.
    Es ist unvorstellbar, was man mit diesen Menschen macht. Die Menschen möchten einfach dort in Ruhe wohnen bleiben.

     
  8. 4

    Hallo Frau Rohra,

    soviel ich weiß werden nur wenige Meter von der Lohstätte entfernt, auf dem Gelände der Michels Schreinerei, bezahlbare Wohnungen neu errichtet. Ein paar Meter weiter, auf dem Gelände gegenüber vom Bahnhof, plant Zevens Grundbesitz auch eine dreistellige Zahl neuer, barrierefreier, bezahlbarer (geförderter) Wohnungen, außerdem gibt es laut NRZ weitere Anträge in Bahnhofsnähe für günstigen Wohnraum.

    Vielleicht hilft die Info Ihren Schützlingen etwas weiter, die Situation auf dem Wohnungsmarkt wird sich auf 2 Jahres Sicht deutlich entspannen.

    Teilweise waren die Planungen irgendwo veröffentlicht, ich persönlich fand diese ganz gut, auf die Schnelle finde ich aber nichts auf der Seite der Stadt.

    Das nur als Hoffungsschimmer für die gekündigten Bewohner an der Lohstätte. Wie Sie finde ich es nur bedingt sinnig nachgefragten, (Sozialen-)Wohnraum für Parkplätze weichen zu lassen. Außerdem gehören diese Häuser ja zum Vermögen des Konzerns Stadt Kleve, also unserem Vermögen wenn Sie so wollen, das dann mittels Bagger zu vernichten hört sich auch für mich grenzwertig an. Ich bin da aber nicht so im Detail muss ich zugeben.

     
  9. 3

    Ich habe gehört, wenn das nachher immer noch nicht einigermaßen gut aussehen sollte, dass dieses Gebäude abgerissen und gegen mehrteilige Baukörper ausgetauscht werden soll, die einen respektvolleren Abstand zum Ufer waren.

     
  10. 2

    Herr Daute, wissen Sie, ob diese tatsächlich dringend notwendigen Arbeiten, zu den Aktivitäten für das „Integrierte Handlungskonzept“, gehören?
    Citymanagement „Ihr Ansprechpartner für die Klever Innenstadt“.

    Zitat aus der Internetseite der Stadt Kleve:
    „Denn die Klever Innenstadt ist mehr als ein „Versorgungsraum“, sie ist auch Wohnstandort…..
    Wir möchten dazu beitragen, dass sich Anwohner hier auch zukünftig wohlfühlen…..“

    Warum sollen dann bewohnte, intakte Wohnhäuser, Lohstätte 17und 19 in Kleve einfach abgerissen werden?

    Es kann und darf nicht sein, dass bezahlbarer Wohnraum einfach zerstört wird! Laut, den immer wiederkehrenden Berichten, gibt es viel zu wenig bezahlbaren Wohnraum………. und hier soll guter, bezahlbarer Lebensraum einfach niedergerissen werden. Die Menschen, die dort leben, sind darüber sehr schockiert………wer fragt, wie es diesen Menschen nach der Ãœberbringung dieser Nachricht geht?

    Man kann nur hoffen und bitten, dass eine andere Lösung für das „Stadthallen-Parkplatz-Umfeld“ getroffen wird, und die stadteigenen Häuser nicht abgerissen werden…….anderenfalls ist es in dieser Wohnungsmangelsituation, ein nicht zu verstehender Eklat.

     
  11. 1

    Ralf, dir ist mein gespaltenes Verhältnis zur Situation in diesem Viertel bekannt. Sollte dich dein Spaziergang auf die andere Seite des Gewässers führen, wirst du, das Spoypalais ausgenommen, Räume finden, die leer stehen oder sich äußerst unansehnlich darstellen.

    In den sommerlichen Abendstunden deckte die Dämmerung diesen traurigen Zustand gnädig zu. Dass in Kleve die kleinen Flächen mit Stühlen als bewundernswerte Restaurantmeile
    dargestellt wurden, sogar mit exklusiver Verkehrsregelung, das zeichnet alle Initiatoren, die dort für Kleve ihr Bestes gegeben haben, auf beachtenswerte Art und Weise aus. Bedauerlich nur, dass unsere Nachbarstädte sich bisher kein Beispiel an dieser hervorragenden Entwicklung genommen haben.