Public Viewing in Kleve: Das müssen Sie wissen

Urig: die Urquell-Arena
Urig: die Urquell-Arena
Urig: die Urquell-Arena

(Aktualisiert, es sieht allerdings derzeit eher nach Wohnzimmer aus…) Die Fußball-Europameisterschaft in Frankreich läuft, und wer die Spiele weder allein im heimischen Wohnzimmer noch live im Stadion verfolgen möchte, hat in Kleve eine Fülle von Möglichkeiten – vom Forstgarten bis zum Kompetenzdreieck in der Unterstadt. Hier, ohne Anspruch auf Vollständigkeit, der große kleveblog-Public-Viewing-Ratgeber (mit einem Geheimtipp):

Forstgarten – wo Prinz Moritz von Nassau geguckt hätte. Gut, streng genommen wäre er gar nicht dabei, aber im 17. Jahrhundert haben die Menschen ohnehin internationaler gedacht. Der Prinz, der Kleve zur Parklandschaft ummodelte, kam von einem glücklosen Brasilien-Aufenthalt an den Niederrhein. Das aber soll hier gar nicht das Thema sein, sondern Tim Verfondern, der in die Fußstapfen von Event-Veranstalter Georg van den Höövel (siehe unten) getreten ist und erstmals im historischen Ambiente des Forstgarten ein Public Viewing etablieren möchte. Die Kapazität des Areals wird mit 999 Besuchern angegeben, was für Spiele mit deutscher Beteiligung sicherlich sehr wenig, für alle anderen hingegen ausreichend erscheint. Der 20 m² große Bildschirm wird in der Konzertmuschel platziert, ein Zeltdach sorgt für eine gewisse Regensicherheit. Das Eröffnungsspiel sowie die Vorrundenspiele mit deutscher Beteiligung werden gezeigt (Kosten für eine Karte im Vorverkauf sechs Euro, an der Abendkasse neun Euro). Ab dem Viertelfinale werden alle Spiele gezeigt, Tickets werden aber nur für Partien der Mannschaft verkauft (zehn Euro/15 Euro). Eine kurze Überprüfung heute ergab, dass für alle drei deutschen Vorrundenspiele noch Tickets verfügbar sind.

Casa Cleve – für den Fan. Ein „Fan-Viewing mit Sitzplatzgarantie“ verspricht Rainer Vogt, der Betreiber des Casa Cleve, welches direkt neben den Tichelpark-Kinos liegt und somit tonnenweise Parkplätze vor der Tür anbieten kann. Zu sehen sind die Spiele auf einer 2,5 × 4 m großen LED-Wand. 500 Sitzplätze werden auf der Terrasse eingerichtet. Wie im Forstgarten werden in der Vorrunde nur die Spiele mit deutscher Beteiligung gezeigt, ab dem Viertelfinale dann alle. Verschiedene Fan-Pakete sind buchbar:

  • Paket 1 kostet 14,90 Euro und beinhaltet ein Stück Grillfleisch sowie Getränk nach Wahl
  • Paket 2 kostet 19,90 Euro und beinhaltet zwei Stücke Grillfleisch sowie zwei Getränke nach Wahl
  • Ein Kinderpaket (Altersgrenze zehn Jahre) wird für 5 Euro angeboten (eine Grillwurst, ein Softdrink inkl.)
  • Das VIP-Paket mit Loungeatmosphäre wird für 39 Euro in der Vorrunde und 49 Euro in der Hauptrunde angeboten. Dazu gehören ein Grillbüffet sowie ein erweitertes Getränkeangebot (Gültigkeit ab zwei Stunden vor dem Spiel, fester, zentraler Sitzplatz garantiert).

Für größere Gruppen gibt es Sonderkonditionen – auf Anfrage im Casa Cleve (02821-778778, Alfred Schmelzer).

Das Kompetenzdreieck: Le Journal, Früh, Wohnzimmer. Drei Wirte, drei Publikums, eine Gemeinsamkeit – Fußballsachverstand. Eine höhere Dichte an potenziellen Nationaltrainern als in den drei Lokalen in der Gasthausstraße ist in Kleve nicht erreichbar. Allerdings wird im Früh ein eher traditionelles Spielsystem präferiert, während im Wohnzimmer, bedingt durch die Präsenz verschiedener aktiver Fußballspieler, eventuell Begriffe wie „falscher Achter“ in den Diskussionen vor den Bildschirmen durch die Luft schwirren. Kompetenzmäßig mittendrin das Le Journal, das sich in Richtung benachbartem Parkplatz ausweitet und traditionsgemäß hervorragend zubereitetes Grillgut anbietet.

Das Auswärtsspiel.
Eben noch in Kleve gescheitert, nun in seiner Heimatstadt Goch schon wieder obenauf. Aber jeder hat eine zweite, dritte, vierte, fünfte Chance verdient! Und so bietet Georg van den Höövel mit seiner neuen Firma Abaculus Ltd. im Gocher Stadtpark erneut ein Public Viewing an, nachdem die Stadtwerke sich aus diesem Business aufgrund von Überlastung zurückgezogen haben. Die Leinwand misst 25 m², das Gelände bietet 2500 Besuchern Platz, die Tickets kosten zehn Euro (darin enthalten: fünf Euro Mindestverzehr).

Fußball mit Style. Getreu seinem Motto „Stay stylish“ bietet auch die erste Herberge am Platze, das Rilano, auf der Sonnenterrasse Public Viewing an. Die Küche plant, die Gäste mit zu den jeweiligen Paarungen passenden Nationalgerichten zu verwöhnen. Was aber ist das albanische Nationalgericht? Es gibt reichlich Sitzgelegenheiten, angenehmer Lounge-Charakter.

Während der Geschäftszeiten… zeigt auch der Kaufhof im Erdgeschoss Fußball. wem die Qualität des dargebotenen nicht reicht, der kann selbst handgreiflich werden: In der Fanzone steht ein Kneipenkicker bereit.

Sonstige Klassiker. Bewährte Qualität in gewohntem Ambiente versprechen das Coffee-House (Hoffmannallee), Zu den vier Winden (Lindenallee) und Kronprinz (Spyckstraße).

Der Geheimtipp. Ein verborgener Garten nahe der Stadtmitte ist die Location des geheimsten aller Geheimtipps – die Urquell-Arena. Die Spiele werden in Super-voll-HD auf einem recht aktuellen Samsung-Bildwiedergabegerät gezeigt, die Organisatoren haben großen Wert auf kurze Wege gelegt. Der auf 3 Grad klimatisierte Getränkespeicher befindet sich unmittelbar unter dem 1980×1250-Pixel-Screen, keine zwei Meter links davon glüht 24/7 die Holzkohle. Der Haken: Einlass in die Urquell-Arena erhält nur, wer der Security an der Tür ein geheimes Kennwort zuraunt.

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