Pleustophytenkreuzer stößt an Kapazitätsgrenzen, Haas erwägt Einsatz von Killerkarpfen

Drei Mann, verloren in der grünen Hölle: MS Theo d'oro im Kampfeinsatz
Drei Mann, verloren in der grünen Hölle: MS Theo d’oro im Kampfeinsatz

Es ist ein Kampf gegen Windmühlenflügel. Eine Sisyphusaufgabe. Es geht zu wie im Rennen zwischen dem Hasen und dem Igel. Wenn das dreiköpfige Einsatzteam der MS Theo d’oro, des ersten und bisher einzigen Pleustophytenkreuzers in Diensten der Stadt Kleve, seinen hochmodernen Kampf gegen die Wasserpflanzen in Spoykanal und Kermisdahl an der einen Stelle erfolgreich abgeschlossen hat, sind woanders schon wieder neue Wucherungen herangewachsen.

Der Einsatz in der grünen Hölle ist aussichtslos!

Ulrich Sander, der Mann vom Kanuverleih am Opschlag, ist bereits verzweifelt (siehe: Frohe Pfingsten – nicht für jeden), ebenso der Chef des Kanuclubs Kleverland.

Sogar der WDR machte sich ein Bild von der verheerenden Lage des Gewässers, das eigentlich ein Aushängeschild für die Stadt Kleve sein sollte. Sogar Unterwasserkameras kamen zum Einsatz. Weit sehen konnten sie nicht – alles zugewuchert.

Vor den Kameras des Senders kündigte deshalb Kämmerer Willibrord Haas in seiner Funktion als Algenadmiral eine beträchtliche Ausweitung des Einsatzes an. Man denke daran, so der Feldherr, an den Wochenenden zusätzliche Einsätze gegen den Feind zu fahren. Damit nicht genug – es sollen auch biologische Waffen getestet kommen, natürlich unter Einhaltung der Genfer Konvention.

Exklusiv erfuhr der WDR, dass die Stadt Kleve den Einsatz von Killerkarpfen erwägt. Die gefräßigen Tiere sollen das Grünzeug einfach wegfressen. Kurz vor Silvester könnte die Stadt Kleve die auf diese Weise gemästeten Viecher dann auf dem Weihnachtsmarkt verkaufen, um zusätzliche Mittel in die Stadtkasse zu spülen. Es ist eine klassische Win-Win-Lose-Lose-Situation. (Verlierer sind, hoffentlich, die Wasserpflanzen. Und die Karpfen am Ende auch.)

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25 Kommentare

  1. 25

    GegenDarstellung zu meinem Eindruck :

    https://rp-online.de/nrw/staedte/kleve/kleve-algenpest-auf-dem-spoykanal-ohne-loesungsaussichten_aid-24274079

    nein, nicht von mgr Grass, sondern von Marc Cattelaens.

    Erstaunlich wie blind ich bin.
    und die ganzen Algen und TierKadaver nicht sehe.
    sondern nur erstaunlich große Schwärme junger Fische.

    Sehr gut zu verstehen,
    daß die KanuPaddler unbedingt zwischen Herzog- und exEisenBahnBrücke ihre Runden drehen wollen
    und folglich wegen des hausHoch mit Algen überfüllten Kanals Kleve auf deren TouristenMassen verzichten muß.

    Allein – auch das ist halt‘ nur mal wieder MEIN Eindruck – vom KönigsGarten Richtung Galleien tretBooten wenigstens ein paar Banausen.
    Obwohl die Gegend dort so viel häßlicher ist als der wunderSchöne Kanal zwischen VoBaProtzKlotz und Mom’s Palace.

    ach ja, der running gag :
    Die RP hat im Laufe der Arbeit an dem Artikel hinzuGelernt :
    Anfangs verzweifelte sie noch : “ spoykanal-ohne-loesungsaussichten “
    Doch nun verkündet der Titel : “ Jetzt kommt der Truxor 5000 “
    Ist doch schön, auf eine Lösung hoffen zu dürfen.

    Vielleicht jene Lösung, welche Jürgen Böll bereits vor über einem Jahr ( #9. ) vorgeschlagen hatte.

     
  2. 24

    @Niederrheinstier
    ich möchte nicht wissen was diese Spezialkonstruktion wieder für den städtischen Haushalt gekostet hat.
    Ich verstehe auch nicht das man auf zweifachen Manpower am Bug setzt, anstatt auf effektive Technik. Sicherlich muss auch Gerümpel und Unrat aus dem Kanal geholt werden, aber da hätte eine 2 Mann Besatzung vollkommen ausgereicht, einer der das Boot steuert und einer der den Unrat aus dem Kanal bzw. dem Fangkorb holt.
    Manchmal frage ich mich verwundert, welche Mitarbeiter so etwas in der Stadtverwaltung bzw. beim USK dann planen und entwickeln? Wobei es ja verfügbare vernünftige funktionierende ausgereifte Technik auf dem Markt ja zu kaufen gibt.
    Nach dem Motto, egal was es auf dem Markt schon gibt, wir die „Klever Verwaltung“ können das besser, da bleibt nur Kopfschütteln über, über solche Entscheidungen und Ineffizienz im Resultat, wobei ich den Mitarbeitern auf dem Boot keinen Vorwurf mache.

     
  3. 22

    Muuujuuuuh. Es hat geklappt, mmuuujuuuh. Dank Headbang- und Heavy Metal-Mmuuucke. Die regentrude ist aufgewacht, mmmuujuuuuh. Es hat geregnet, mmmuuujuuhh. Headbang- und Heavy Metal for ever, mmuuuuh!

     
  4. 21

    Aufgeschnappte Äusserung zweier Damen am Spoy-Kanal…….. „canale morto“ ……… das stimmt nun ja überhaupt nicht …….. regelmäßig werden dort Angler tätig ……….. und Ruderer haben ein besonderes Erlebnis, wenn sie jeweils immer abwechselnd das Ruder mit Algenbehang anheben…….. 😉

    Für mich ist es ein wunderbarer biotopischer Bereich und man kann froh sein, dass es in diesem Sommer noch Wasser gibt, und der Kanal nicht ausgetrocknet ist.

     
  5. 20

    heute die „PleustoFytenKreuzFahrer“ der USK live angetroffen.
    Sammelten gerade die 3. BootsLadung des Tages ein.

    Sie müssen das Boot von Hand am Ufer entlang hangeln,
    denn seit gut 1 Woche ist der AntriebsMotor kaputt.
    Um so mehr Respekt,
    daß der Kanal trotzDem so sauber ist.

     
  6. 19

    @17 und 18
    Mmmuuuh, falsch beobachtet, der Pleustophytenkreuzer war sogar soeben kaputt, mmmuuuh. Dass momentan nicht so viele Algen (außer zwischen Hafenstraße und der alten Eisenbahnbrücke) da sind, liegt daran, dass der Deichverband Kleve-Landesgrenze kurz vor der Kirmes mal so richtig (und professionell) sauber gemacht hat, mmmuuuh. Mit Mähkorb mit Unterschneidemesser und mit Schleppmesser (professionell, mmmuuuh, genauso wie ein paar Wochen vorher so ein Wasserpanzer), mmmuuuh. Ergo: Zur Zeit sind die Algen ordentlich gestutzt, mmuuuuh. Und sechs alte Fahrräder haben die auch noch aus dem Schlick herausgerissen, mmuuuuh. Sahen aus wie aus der Unterwelt vom Fluch der Spoy-Karibik, mmuuuuh, überall mit Algen behangen.

    Unterwelt? Stop, da war doch was, mmmuuuuh! Ach ja, die Geschichte von Theodor Storm, dem Landstreicher Ecke Eckenpenn, der immer am Spoykanal herumhängt, und der Wassertrude, die in Kleves Unterwelt so vor sich hindöst, mmmuuuh. Da hat das Wacken, ähhh Wecken beim letzten Mal nicht so richtig vorgehalten, mmuuuhh. Nur ein paar mm Regen gab es, mmuubuuuh. Ich glaube, ich sollte mir den Herrn Ecke Eckenpenn noch einmal vorknöpfen und nachschauen, wo die Regentrude wieder steckt, mmmuuuh. Und dieses Mal wacke ich die so richtig auf, mmmuuuuh, mit Headbäng- und Heavy Metal-Muuuuuhcke, mmmuuuh. Mal schauen, ob es nicht dann wieder bald regnet, mmuuuh!

     
  7. 18

    @ 17. kleevsejong :
    Danke für Ihre Auskunft.

    vor allem :
    Danke an die „PleustoFytenKreuzFahrer“ der USK !

    und bei dieser Gelegenheit :
    Dank an alle fleißigen Menschen,
    welche dafür sorgen, daß unsere Stadt so lebensWert bleibt.

     
  8. 17

    @ Martin Fingerhut
    Nein den Pflanzen ist nicht zu heiß, es gibt sie nur an der Oberfläche nicht mehr.
    Die drei Mitarbeiter vom USK auf dem Boot sind bei dieser Hitze fast täglich morgens schon um circa 05.30 Uhr auf dem Wasser tätig.
    Bis Kleve dann richtig wach ist und die Geschäfte um 10.00 Uhr öffnen sind die meistens schon durch. Hier auch mal ein Lob an den USK und seine Mitarbeiter, der tägliche Einsatz auf dem Kanal zahlt sich inzwischen aus, zu mindestens in den Teilstücken die direkt innerhalb der Stadt sichtbar sind.

     
  9. 16

    Seit Wochen glutHeiße Dürre.

    doch erstaunlich :
    Die meisten Abschnitte der Spoy und des KermisDahls „glänzen“ mit sauberer WasserOberFläche.

    Ist es selbst den Algen zu heiß ?

     
  10. 15

    @13 sehe ich genauso, Graskarpfen stammen aus China. Die da einzusetzen wäre wirklich dämlich, zumal die Idee in anderen Gewässern z.B. Regattabahn Duisburg nicht funktioniert hat…

     
  11. 14

    @ 3. Jan Groen

    „riecht es nicht mehr“ , na ja sagen wir mal so, es verhält sich wie das Geld an der Börse.
    Es ist nicht weg, nur woanders.

     
  12. 13

    @11. Norbert Ballmann

    die Frage stellt sich nicht, in Kleve ist jeder Spezialist, und als solcher hochqualifiziert für Alles, was er nich gelernt hat.
    Egal, ob es sich nun um ein Gerät zur Aberntung der Pleustiphyten handelt, oder den biologischen Einsatz gegen die wucherende Pest.
    Da werfen sich die Herren der Zahlen schon mal zu Experten im Einsatz von Fressfeinden auf.
    Man sollte mal die Geschichte von Australien und deren Erfahrungen mit dem Aussetzen von Kaninchen vor Augen führen, oder unsere Erfahrungen mit Neobiota wie Waschbär, Bärenklau und anderen eingeschleppten Arten die unsere indigene Artenvielfalt bedroht.

    Irgendwelche fressenden Fische auszusetzen ohne fundierte Forschung betrieben zu haben sehe ich als Verbrechen gegen unsere Natur an.

     
  13. 12

    Der Kanal ? Würde mich nicht wundern wenn mann unbekanntes biologisches Leben finden würde Er wurde sehr viele Jahre,aus einem ca.Meter hohem Beton Rohr, von der Futtermittel und Pitjes Fabrik ständig mit feinster,ungefiltert ,grau brauner stinkender Brühe großzügig versorgt. Als Kinder bevorzugter, mit schönstem Modder und anderem Dreck, veredelter Spielplatz , Aalen so dick wie Kinder Arme und Garantie auf ein gutes Immun System für das spielende Klientel.

     
  14. 11

    Wer hat eigentlich dieses Arbeitsgerät entwickelt und gebaut? Stammt der Mann aus dem Mittelalter ? Wenn ich mir das Bild ansehe kriege ich Schnappatmung!

     
  15. 10

    War das nicht so das über Jahrzehnte diverse Abwässer der dort ansässigen Industrie (Die dann abgebrannt ist) in den Kanal geleitet wurden? Das dürfte sehr sehr lange reichen.

    Zudem ist der Spoykanal ja mittlerweile ein stehendes Gewässer, jeder der einen Gartenteich hat kennt das Algenproblem. Da einfach Karpfen reinsetzen bringt nix sondern macht es noch schlimmer…

     
  16. 9

    Na da sollte der Algenadmiral mal seine Streitkräfte optimieren.
    Jeder Segler und Bootführer weiß das Wasserpflanzen bis zu 8m unter Wasser hoch werden können. Dieses ineffektive abhaken oder abrechen nutzt gelinde gesagt kaum etwas, da mann nur an der Oberfläche an den Pflanzen zupft.
    Mit der richten Technik auf dem Wasser, sprich mit einem Schneid- oder Mähboot (kann man sogar leihen) kann man den Wasserpflanzen bis zu einer Schneidtiefe von cirka 3,5 unter der Wasseroberfläche zu Leibe rücken. Danach können das gerne die Herren mit ihren beiden Rechen kommen und die Wasseroberfläche abhaken, obwohl das bei einem professionellen Mähboot garnicht notwendig ist.
    Link Mähboot: https://www.youtube.com/watch?v=J4vRh-wEURw

    Der Kanuverleih am Spoyufer wird wohl ein ziehmliches negatives Geschäftsjahr erleben.
    Seit seinem Brandbrief in der Presse hat der nicht mehr einen Tag offen gehabt.
    Was mich nur wundert oben an der Worcester Brücke läuft das Verleihgeschäft mit Kanu und Booten.

     
  17. 6

    Muuuuhhh, eigentlich müßte der Spoykanal doch längst auch zu den großzügigen Dauergrünflächen der Stadt Kleve gehören, die die so genannte grüne Lunge Kleves ausmachen. In dem diesbezüglichen RP-Artikel aus dem letzten Jahr anläßlich der Ãœberprüfung der Verwaltung durch die Gemeindeprüfungsanstalt (http://www.rp-online.de/nrw/staedte/kleve/kleve-stadt-mit-teurer-gruener-lunge-aid-1.6208760) ist aber gar keine Rede von dem dauergrünen Spoykanal, muuuuhh! Weiss jemand mehr, warum diese Dauergrünfläche dort nicht erwähnt wurde, muuuh?

     
  18. 5

    Für das Problem des explosionsartigen Algen- und Pflanzenwachstum im Kermisdahl gibt es eigentlich eine einfache Lösung.
    Das wäre die drastische Reduzierung des Nährstoffeintrags in das Gewässer.
    Da das Wassereinzugsgebiet des Kermisdahl über die Wetering bis hinter Schloß Moyland reicht und mitten durch stark landwirtschaftlich genutzte Flächen verläuft, die häufig gedüngt werden. So gelangen große Menngen an Nährstoff in das Gewässer. Dies führt zur Ãœberdüngung des Gewässers.
    Ein Fischbesatz mit Graskarpfen würde dem Gewässer nur den Todesstoß versetzen. Da diese nicht das Problem beheben, sondern verschlimmern würden und diese wie unter Fachleuten bekannt die wichtigen Wasserpflanzen zerstören würden.

     
  19. 3

    Wäre es nicht einfacher die Schleuse wieder mal zu öffnen , für eine bessere Durchströmung , riecht es auch nicht mehr .

     
  20. 2

    Da empfehle ich die Karausche sehr widerstandsfähig insbesondere in sauerstoffarmen / stehenden Gewässern. Sehr gefrässig hat mir sogar die Teichrosen vertilgt.