Pfarrer Grosch: „Hab‘ dich unendlich doll lieb“

Predigen und Chatten: Pfarrer Grosch
Predigen und Chatten: Pfarrer Grosch

Die Rheinische Post liefert heute in einem großen Artikel erste Details zu den Inhalten und zum Ausmaß der Konversation, die der Pfarrer der Materborner Und Reichswalder Kirchengemeinde Zur Heiligen Familie, Christoph Grosch, mit einem heute 16 Jahre alten Jugendlichen führte (hier der Link zum Artikel: Pfarrer schrieb unzählige Mitteilungen).

Demnach begann der Austausch, den das Bistum Münster als „unangemessen“ einstufte und deshalb der Bitte des Pfarrers auf Entpflichtung entsprach, am 14. Februar 2016 und nahm allein schon des Umfangs wegen solche Ausmaße an, dass man sich der Wertung des Bistums anschließen möchte – offenbar gab es Tage, so berichtet die Zeitung, an denen mehr als hundert Mitteilungen ausgetauscht wurden. Das gesamte Protokoll der Konversation, das der RP ausgedruckt vorliegt, umfasst 3000 Seiten. Die letzte Nachricht stammt vom 22. Dezember.

Der Wortwechsel dokumentiert offenbar die Entwicklung einer sehr engen, vertrauten (aber nicht sexuellen) Beziehung. Zu Beginn ist der Junge 15 Jahre alt. Einmal schreibt der Pfarrer laut Rheinischer Post: „Hab‘ dich unendlich doll lieb.“ Das mag man als allgemeine Zuneigungsbekundung ansehen, Grosch selbst wird mit den Worten zitiert: „Es war eine sehr große Vertrautheit, keine Beziehung, schon gar kein Liebesverhältnis.“

Der Junge sei der wichtigste Mensch in seinem Leben, er solle ihn nicht verlassen, heißt es jedoch an anderer Stelle. Als der Jugendliche eine Freundin hatte, gewann er den Eindruck, der Pfarrer wolle diese Beziehung stören, einmal warf er das Mädchen offenbar sogar aus einem Gottesdienst.

Schließlich aber versprach Grosch, den Jungen in Ruhe zu lassen: „Sonst heißt es noch Belästigung.“ Dass der Kontakt nicht so koscher ist, wie es seinem Beruf angemessen werde, scheint Grosch selbst auch klar geworden zu sein, denn in einer der zitierten Nachrichten heißt es offenbar, wenn es nach den Missbrauchsregeln gehe, „dürften wir keine Freunde sein“.

Auch herabwürdigende Äußerungen über andere Priester oder Mitarbeiter in der Kirchengemeinde finden sich in den Kurzmitteilungen. Ende des vergangenen Jahres vertraute sich der 16-Jährige einem anderen Geistlichen an, der dann das Bistum informierte. Der Schüler ist seitdem in psychiatrischer Behandlung.

Der Bischof reagierte schnell – dem Wunsch von Pfarrer Grosch, sein Amt aufzugeben, wurde entsprochen. Allerdings – so schreibt die Zeitung, das Bistum (siehe Stellungnahme) dementiert das – widersprachen die Eltern einer ursprünglichen Formulierung zu den Gründen, in denen von einem „Burnout“ die Rede war. Der Geistliche selbst würde zwar gerne in Kleve bleiben, aber für das Bistum ist klar, dass er nicht in die Stadt zurückkehren wird.

Deutlich macht der Bericht aber auch, wie einsam der Pfarrer war – und wie sehr die Aufgaben seines Berufs auf ihm lasteten. „Ich werde wahnsinnig, schon wieder eine große Beerdigung“, heißt es einmal.

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49 Kommentare

  1. 45

    Herr Fingerhut. Sie erwähnen in ihrem Kommentar mit der Nr. 41:

    „Jedenfalls ist bisher keine andere Kritik zu finden als jene wegen der BeErdigungen.”

    Es war keine Kritik an den Pfarrer sondern lediglich eine Tatsachenfeststellung. Die Kirchengemeinde Materborn/Reichswalde verfügt über eine ausreichende Zahl an Priestern und Diakone, die für Beerdigungen abbestellt werden können. Diese Tatsache steht meines Erachtens nur im Widerspruch mit dem was Pfarrer Groschen zu Ausdruck brachte. Nämlich immer für alle da sein zu müssen und als Beispiel die Beerdigungen nennt. Das war und ist etwas verwunderlich.

     
  2. 44

    Lt. Artikel in der heutigen Ausgabe der R(oyal) P(ress) wurde nach Angaben der Oberstaatsanwaltschaft nach einer „Ãœberprüfung der eingegangenen Strafanzeige kein Anfangsverdacht für ein strafbares Verhalten gefunden.”
    Somit werden (vorerst) auch keine Ermittlungen aufgenommen.

     
  3. 43

    @ 42. rd :
    ### Aber einer ist eher Täter, der andere Opfer ###

    Muß wirklich alles in eine dieser beiden SchubLaden passen ?

    Können nicht auch beide nach und nach in etwas hineinGestrudelt sein ?

    Doch selbst falls einer eher Täter, einer eher Opfer sein sollte,
    wünsche ich BEIDEN gute Besserung.

     
  4. 41

    @ 39., 40. Chewgum :
    ### Das glauben Sie selber nicht, oder? ###
    Doch, ich glaube, daß – unter anderem – DAS teoretisch MÖGLICH sein kann.
    Daß jenes winzige Bißchen, das wir von den Fakten definitiv kennen, es nicht ausschließt.

    Ebenso wenig ausschließt wie jenes Szenario,
    das in den Köpfen vieler durch die alleinige HerausStellung der Formulierung „hdudl” induziert oder inszeniert wird.

    Daß eine Situation wie die von mir für teoretisch möglich gehaltene
    ( und nichts mit  ” Zölibat oder nicht ”  zu tun habende )
    auch in der Praxis tatsächlich vorkommt,
    kenne ich aus eigener Erfahrung,
    denn ich habe  ” eine wasserFeste Schulter ” .

    Sie meinen, weil Pfarrer Grosch BeErdigungen lieber anderen überlassen hat,
    habe er daraus genug Zeit gewonnen für 3.000 Seiten WhatsÄppelei ?
    Die Mortalität in MaterBorn kenne ich nicht,
    aber ich hoffe, sie ist nicht so hoch, daß sämtliche Pfarrer jeden Tag 2 Stunden allein für SterbeFälle benötigen.

    Anderes gehört satt und genug jahrAus, jahrEin zum AllTag eines Pfarrers.
    erst recht in konfusionierten GroßPfarreien, wie sie heute üblich sind :
    – mit HochZeitern und jungen Eltern sprechen,
    – HochZeiten und Taufen vorbereiten und feiern,
    – KommunionsKinder und Firmlinge unterrichten,
    – Jubiliare und Kranke besuchen
    – Menschen helfen, die mit ihren Sorgen Rat suchen,
    – Messen vorbereiten, Predigten formulieren,
    – regelmäßig Messen feiern,
    – . . .

    Pfarrer Grosch wurde allgemein als „guter” Pfarrer geschätzt.
    Jedenfalls ist bisher keine andere Kritik zu finden als jene wegen der BeErdigungen.
    Wenn also rd solche Beschwerden nicht konsequent unterdrückt hat,
    dann muß Pfarrer Grosch seine vielen übrigen Aufgaben wohl zuverlässig erfüllt haben.
    WieViel Zeit kann ihm neben all dem geblieben sein ?

    Ich will nichts schönReden.
    Vieles an den Kirchen sehe ich durchAus sehr kritisch.
    TrotzDem geht es mir darum, bewußt zu machen,
    wie weit das Spektrum der Möglichkeiten immer noch völlig offenSteht.
    Weil wir nur winzigste Fitzelchen des AktenBergs kennen.
    Weil die RP gerade jene Splitter herausGepickt hat
    und weil Münster mauert.

    Was tatschlich vorgefallen ist, wissen wir nicht.
    Was gewiß sein dürfte :
    BEIDEN geht es momentan sehr schlecht.

    Beiden wünsche ich gute Besserung.

     
  5. 39

    @MF „Oder ist er von dem Jugendlichen ständig vollGetextet worden
    und hat nur ab und zu ein wenig darauf erwidert ???”
    Das glauen Sie selber nicht, oder?

    Da ich Fälle kenne, wo Menschen, deren Partner sich von ihnen getrennt hat, den anderen bis zum Geht-nicht-mehr zugetextet haben, halte ich es für vorstellbar, dass die eine Seite mehr als zwei Stunden am Tag damit beschäftigt war. Dadurch, dass andere Beerdigungen übernommen haben sollen, war ja schon mal mehr Spielraum da.

    Es hat keiner Zeit, die 3000 Seiten zu lesen? Damit wird sich jetzt jemand beschäftigen müssen.

    Wie viel Zeit ich brauche? Wenig.

     
  6. 38

    @ 37. rd :
    Wir kennen die Menge nicht ?
    Mein Gott, Sie mißtrauen Ihren Kollegen ja noch weit mehr als ich.
    Sie wissen wohl warum.

    Ich zumindest gehe davon aus,
    daß Ihre Kollegen durchAus abschätzen können,
    mehr als einen ganzen Karton ( á 5 Pakete zu je 500 Blatt ) voll A4-Papier
    auf ihrem SchreibTisch liegen zu haben
    und diesen auch nicht dadurch künstlich aufgeblasen zu haben,
    da0 sie den Kram in PlakatSchrift ausgedruckt haben.

    Doch wir bekommen stets nur 2 Fakten davon plakativ serviert :
    „ 3.000 Blatt „   und ganze 0,0006 % des Inhalts.

    Natürlich kann auch ich mir daraus keine GlasKugel zusammmenRechnen,
    was die beiden sich gegenSeitig geschrieben haben.

    Das ist auch nicht mein Ziel.

    Im GegenTeil geht es mir gerade darum,
    ausZuLoten, welcher SpielRaum bei so mickriger DatenBasis bleibt.

    Allein der schiere Umfang
    plus das einzige Zitat  „ hab‘ dich unendlich doll lieb “
    suggerieren eine bestimmte Richtung.
    Wie oft hier das Wort „Zölibat“ vorkommt,
    bestätigt, daß viele auf den suggerierten Zug aufgesprungen sind.

    Doch welche anderen Richtungen stehen trotzDem noch offen ?
    und werden bloß nicht bedacht ??
    weil von ihnen abgelenkt wird ???

    Ist „hdudl“ das zärtliche GeWhatsÄppel unter Liebenden ?
    Oder soll es einem Verzweifelten Halt geben,
    der sich von niemandem geliebt fühlt ??
    Oder hofft ein Verzeifelter,
    dessen StrohHalm ihm zu entgleiten droht,
    diesen durch „hdudl“ sich erhalten zu können ???

    Wenn sich die beiden 3.000 Seiten getextet haben,
    dann muß mindestens einer von ihnen
    etliche Monate über
    täglich viel Zeit allein darauf verwendet haben,
    das alles zu schreiben.
    Und der andere, es zu lesen.

    Wie haben die beiden das neben ihrem AllTag geschafft ?
    Ist das wirklich niemandem aufgefalllen ??
    Hätten sie selber es nicht merken können,
    daß sie sich effektivere Hilfe suchen sollten ???

     
  7. 37

    @MF Da wir nicht die tatsächliche Textmenge kennen, führen die Rechnungen nicht unbedingt weiter. Klar ist, dass 3000 Seiten schon eine kaum fassbare Menge an Text darstellen, wenn wir mal davon ausgehen, dass das nicht alles in 24-Punkt-Schriftgröße ausgedruckt wurde.

     
  8. 36

    @ 32. Chewgum :
    Schön, daß Sie mich im Prinzip verstehen.

    um meinen GedankenWeg deutlicher zu machen :
    “ Wo steakst du denn ? “
    hat mir mal eine Veganerin getextet.
    Das „Steak“ hatte ihr das StreichelFon untergejubelt.
    Bei 3.000 Seiten A4 halte ich es für durchAus möglich,
    daß jemand, der – neben einem anstrengenden Beruf – so eifrig tippt,
    schon mal übersieht, zu was das vorgeblich smarte Helferlein
    seinen eigentlich beabsichtigten Text verunstaltet hat.

    Ich lese meine Kommentare hier xMal Korrektur
    und trotzDem flutschen mir immer wieder mal DreckFuhler durch.
    Wenigstens sind das dann wirklich MEINE Fehler,
    denn mein urAlt mobieltje maßt sich nicht an, mir sonstWas unterZuJubeln.

    Daß innerhalb von 3.000 Seiten mal ein harmloses Wort so ge- bzw. vertippt wird,
    daß so ein PseudoSmarter mit HilfeAufDrängelSydrom daraus „hdgdl“ liest
    und es ausgeschrieben einfügt,
    halte ich für leicht möglich.
    Und auch, daß der Schreiber es nicht bemerkt,
    wenn er keine Zeit hat, stets alles und jedes sorgfältig zu prüen.
    Wer hat schon Zeit, 3.000 Seiten zu lesen ?
    Ein Pfarrer mit vollGestopften TerminKalender ??
    zusätzlich dazu, einen Teil der 3.000 Seiten selber zu tippen ???

    Zugleich ist eine Aussage wie „hdgdl“ narürlich ein gefundenes Fressen für auflagenGeile A . . . Geier der 4letterPapierchen.
    Auch dann, wenn es nur versehentlich rausGeÄppelt worden wäre.

    Wer die „Berichte“ über RatsSitzungen etc. in unserem 2letter-Blättchen
    mit dem vergleicht, was tatsächlich vorgefallen ist,
    dürfte auch in Falle Pfarrer Grosch’s damit rechnen,
    daß reißerisch aufgebauschtes mit sehr viel Mut zur Lücke kombiniert sein könnte.

    Erst seit rd die Ãœberschrift korrigierte
    und aus dem „doll“ in „hdgdl“ ein „unendlich“ wurde,
    halte ich diese Aussage für mit Sicherheit absichtlich so formuliert
    und schließe nun aus,
    das Gerät könnte sie aus einem versehentlichen BuchStabenSalat eigenmächtig zusammenFabuliert haben.

    Allerdings sind ganze 5 Worte aus 3.000 Seiten verdöllt wenig.
    Was steht auf den übrigen 2.999,9825 Seiten ?
    lauter ähnliches ??
    oder ganz anderes ???

    Die schiere UnMenge an Papier wird immer wieder herausGestellt,
    doch vom Inhalt wird nur ein einziger winziger Splitter präsentiert.

    OK, 3.000 Seiten sind eine Menge „Holz“,
    doch wieViel stammt von Pfarrer Grosch ?
    Hat er sich die Finger wundGetippt ??
    Oder ist er von dem Jugendlichen ständig vollGetextet worden
    und hat nur ab und zu ein wenig darauf erwidert ???

    Um einen Vergleich zu bekommen,
    habe ich Ihre Kommentare, ChewGum, des vorigen Dezembers zusammenGestellt.
    Als Word-.doc mit StandardEinstellungen ( u.a. SchriftGrad 11Punkt ) und je 1 LeerAbsatz zwischen den verschiedenen Kommentaren füllen die gut 1.000 Worte 3½ Seiten A4.
    Wenn Sie in jener Zeit, in welcher Pfarrer Grosch mit dem Jugendlichen whatsAppte, Monat für Monat ähnlich viel geschrieben hätten wie im Dezember,
    dann hätten Sie es insgesamt auf mickrige 80 Seiten gebracht.
    80 Seiten INSGESAMT in 22 Monaten !
    – Pfarrer Grosch und der Jugendliche sollen JEDEN Monat das 1½fache und mehr zusammenGetippt haben !!

    ( Ihre Kommentare habe ich ausgewählt,
      weil Sie weder solche MammutTexte verfassen wie ich,
      noch den Eindrück erwecken vor lauter LogoRöe
      auf jedes Häuflein äppeln zu müssen.
      kurz : Weil Ihre Kommentare wohl von den meisten
      für besonnen und angemessen gehalten werden dürften
      und somit einen brauchbaren Vergleich abgeben. )

    Auf keinen Fall möchte ich den Fall verharmlosen,
    jedoch auch nicht auf SensationsMache hereinFallen.
    Deshalb versuche ich ausZuLoten,
    was alles möglich sein könnte.
    Die wenigen bekannten Tatsachen lassen einen weiten SpielRaum offen.

    Können Sie, ChewGum, abschätzen,
    wieLange Sie für Ihre Kommentare im Dezember gebraucht haben ?

    Wenn ich mal von 1h/Seite ausgehe,
    dann wären das für Sie im Dezember im Mittel 7 Minuten täglich gewesen.
    Eher zu wenig fürchte ich.

    TrotzDem wären selbst dann für die 3.000 Seiten rund 4,5h täglich nötig gewesen.
    Wenn beide gleichViel zu den 3.000 Seiten beigetragen hätten,
    wäre der Pastor jeden Tag mehr als 2h am Tippen gewesen.
    Halten Sie das für realistisch ?

    noch ein RechenExempel :
    Der Jugendliche ist heute 16.
    Begonnen habe der Dialog am Valentine’s Day 16 ( Zufall ? )
    – also vor fast 2 Jahren.
    Damals aber, so heißt es, sei der Jugendliche schon 15 gewesen.
    Folglich müßte er in diesen Wochen 17 werden.
    Dann war er am Valentine’s Day 16 gerade erst kurz zuvor 15 geworden.
    Hat die ganze Sache tatsächlich erst am Valentine’s Day 16 begonnen ?
    schlagArtig mit dem ältesten WhatsÄppelchen, das auf den 3.000 Seiten verzeichnet ist ??
    Was war vorher ?
    Als der Jugendliche noch 14 war ??
    Wie ist das strafRechtlich, wie ist es moralisch zu werten ???

     
  9. 35

    Ein Pfarrer ist nicht DIE Kirche!
    Und DIE Kirche ist nicht EIN Pfarrer!

    Jede Gemeinde sollte ab nun ihren Pfarrer selbst bestimmen.
    Das ist besser.

     
  10. 34

    Der Tod ist die absolute Konfrontation mit dem Leben und seiner Vergänglichkeit. Diese Konfrontation mögen unreife Persönlichkeiten eher nicht, da es in der Folge bedeutet, dass die unerfüllten Wünsche an die Welt (auf der inneren Bühne gleichbedeutend mit Mutter-/Vater-Figur) zu einem bestimmten Zeitpunkt aufgegeben (losgelassen) werden müssen. Dieses „Aufgeben“ ist genau das, was unreife Menschen nicht anstreben. Siehe 3000 DIN A4 Seiten (wie viele wären es noch geworden, hätte man ihn gelassen?) … „unendlich“.

    Menschen mit überwiegend reifen Persönlichkeitsanteilen wissen, dass die Welt nicht dazu da ist (und auch alles andere tut), als die unerfüllten Bedürfnisse aus der Kindheit (so berechtigt sie für ein Kind sind) zu erfüllen. Diese Menschen lernen, sich um sich selber zu kümmern (und natürlich auch um Kinder, Familienleben). Beziehungen scheitern ja auch oft, weil sie mit zu vielen kindlichen Bedürfnissen überfrachtet werden. So wie beim Pfarrer, der ja einen positiven, aber erwachsenen Kontakt mit dem jungen Mann hätte pflegen können.

     
  11. 32

    @23 Martin Fingerhut Ob nun „hdgdl“ oder „… unendlich …“ – ich verstehe, wo Sie den Unterschied sehen – Fakt ist auf jeden Fall, dass da 3000 Seiten DIN A4 Material vorliegen, das an sich birgt schon eine Eskalation.

    Ich glaube aber auch, so gut wie jede/r ist grundsätzlich in der Lage, darauf zu achten, dass hdgdl-Bekundungen nicht an die falsche Adresse gehen.

     
  12. 30

    @28. Materbornerin

    Deshalb die Zeit, für die vielen WA-Nachrichten. Es war eben keine erfüllte oder ausgefüllte Zeit……..es war eine schädliche Zeit……..

     
  13. 29

    Burn out und die Aussage, schon wieder eine große Beerdigung machen zu müssen.

    Mal ehrlich. Als Materbornerin weiß ich, daß der „befreite” Priester wohl derjenige war, der am wenigsten Beerdigungen gemacht hatte. Vielmehr sind auf dem Materborner und Klever Friedhof bei Beerdigungen wohl mehr alle anderen Priester und Diakone zu sehen gewesen. Fragen Sie mal im Ort danach.

     
  14. 28

    @ 27: Sie haben recht. Information aber erst dann, wenn es etwas (abschließend) zu sagen gibt und nicht wenn wir uns das wünschen.

    I.Ãœ. glaube ich nicht, dass „die Zeitung alles recherchiert“ hat. Ich meine eher, dass Grosch etwas klarstellen wollte und sich zum Gespräch bereit gefunden hat. Wer der Zeitung die Ausdrucke der Kommunikation zur Verfügung gestellt hat, ist eine weitere spannende Frage.

     
  15. 26

    @ 25: Woher kommt eigentlich immer dieser Anspruch heutzutage, man müsse über alles und sofort umfassend informiert werden? Es sollte informiert werden, wenn es etwas zu informieren (und nicht nur Spekulationen anzuheizen) gibt.

    Natürlich sind beim Thema Kirche und (wie auch immer im weitesten Sinne) „Missbrauch“ die Alarmglocken noch schneller griffbereit. Gleichwohl sind auch die Rechte aller Beteiligten – des Pfarrers und des (auch dies wertfrei) „Opfers“ bei Erklärungen zu berücksichtigen.

    Dass die Sache im Verlaufe des Woche so mediale Fahrt aufgenommen hat, war nicht zuletzt der halbgaren Informationspolitik des Bistums geschuldet.

     
  16. 25

    Damit wir die WAHRHEIT erfahren, musste die Zeitung alles recherchieren.
    Die Formulierung des Bistums Münster ließ uns Gläubige im Unklaren.
    Wir bezahlen das Bistum Münster.
    Wir auch wollen INFORMIERT werden!

     
  17. 24

    @22 rd
    Die Burn-out-Frage ist mittlerweile nebensächlich – nicht aber, wie sich das Bistum ursprünglich zu dieser Frage verhalten hat. In dem in der Pfarrei öffentlich verlesenen Brief zum Rücktritt des Pfarrers wurde genau die Annahme genährt, der Pfarrer leide unter einem Burnout und brauche eine Auszeit. Allein deswegen kam es unter den Menschen zu Spekulationen, dass die angegriffene seelische Verfassung des Herrn Pfarrer auch damit zu tun haben könnte, dass ein Messdiener Suizid begangen hatte.

     
  18. 23

    @ 22. rd :
    Nun, mir ging es allein darum, auf diesen Artikel hinzuweisen,
    der heute, am SonnTag, außerhalb der RP-Routine onLine gestellt wurde.
    Zu einer sachlichen Diskussion gehört m.E.,
    zu erfahren, welche Beiträge es gibt.
    Jeder mag für sich selber entscheiden,
    welche er für relevant hält.
    Für Pfarrer Grosch’s persönliche Situation ist jener Artikel vermutlich kaum von Belang.
    Doch dazu, wie hier über Kirche und Bistum diskutiert wird,
    scheint er mir durchAus interessant.

    Laut RP behauptet Münster,
    niemals über BurnOut nachgedacht zu haben.

    Heißt das, diese fakeBegründung sei niemals vorgeschlagen worden ?
    Oder ist sie vorgeschlagen worden, ohne daß je jemand darüber nachGedacht hatte ??
    aus Gewohnheit, Routine, Tradition oder Blödheit ???

    @ 20. Friedrich Stoltze :
    Mein Beitrag war und ist mir vollkommen ernst.
    Durch den Austausch von „doll“ zu „unendlich“ in der Ãœberschrift
    hat sich meine Einschätzung erheblich gewandelt.
    Vielleicht geht es anderen ähnlich.
    Deshalb wollte ich auf diesen Unterschied in nur einem einzigen Wort aufmerksam machen,
    denn ich hätte ihn um ein Haar nicht bemerkt.

    Keine Sorge, ich habe niemals Kapern gemolken,
    sondern hielt die Angelegenheit von Beginn an für ernst und gewichtig.
    jedoch :
    Solange rd mit „hdgdl“ titelte
    hielt ich es – in dubio pro reo – für möglich,
    daß sie in der Presse und im blog heißer serviert wurde
    als sie jemals gekocht hatte.

    Erst als mir auffiel, daß rd die Ãœberschrift korrigiert hatte,
    habe ich mir den RP-Artikel rausGesucht
    und daraus erkannt,
    daß es doch wohl eine weit  “ heißere Kiste “  gewesen sein muß.
    Damit schraubt sich die „UnterGrenze“ des in dubio pro reo um einiges in die Höhe.

     
  19. 20

    @Martin Fingerhut
    Ich kann ganz gut Ihre Abneigung gegen „Smarte Geräte” verstehen, aber den Entschluss für Ihre
    Neubewertung des Falles mit dem Auftauchen des Wortes „unendlich” zu begründen finde ich erstaunlich.
    Auch ohne diese zusätzliche Wort ist dieser Satz ein starkes Stück. Wenn Sie gegen die Technik wettern
    wollen,dann hätten Sie besser Ihren Rat befolgt, den Sie rd am Ende Ihrer Botschaft geben, und Ihre
    Meinung unter „Kleve” abgelegt.
    Werden sie ernst. Das war nicht lustig.

     
  20. 19

    Jedenfalls ein sehr guter Artikel der RP, der eindeutig die Handschrift von Peter Janssen (verfasst mit Stefan Weigel) trägt. Der hat schon bei der Berichterstattung zu den ehemals geplanten Windkraftanlagen im Reichswald kein Blatt vor den Mund genommen. Weiter so.

     
  21. 18

    @12 Husky Jeder andere Arbeitgeber, dessen Ansehen in der Öffentlichkeit wichtig ist, hätte auch erstmal versucht zu verschleiern. Das Entscheidende ist aber, dass die Kirche sofort reagiert hat. Das ist eben anders als früher.

    Den Papst sollte man jetzt vielleicht auch nicht unbedingt idealisieren, aber Sie haben Recht, er bringt frischen Wind in die katholische Kirche.

     
  22. 17

    @11 Husky Volle Zustimmung

    @8 Jens Der ehemalige Pfarrer war in seinem Berufsfeld umgeben von anderen Seelsorgern, an die er sich hätte wenden können. Seine Bedürftigkeit wollte er aber wohl nur vor einem Minderjährigen offenbaren. Das ist ein persönliches Problem dieses Mannes, der in seiner Persönlichkeit sehr unreif zu sein scheint.

    Das Dilemma der Kirche ist natürlich, dass eh nur noch wenige Pfarrer werden wollen – und da nimmt man wohl gerne die, die sich anbieten. Der Zölibat zieht aber sicher auch auf die ein oder andere Weise für das Amt ungeeignete Menschen an. Da sollte die Kirche trotz Nachwuchsmangel noch genauer hinschauen.

     
  23. 16

    rd hat den Titel geändert :
    Bisher hieß es :  „ Hab` dich ganz doll lieb “
    nun wurde daraus :  :  „ Hab` dich unendlich doll lieb „ .

    Für mich klingt das ganz entscheidend anders.
    Ein „hdgdl“ furzt so ein vorgebliches smartes Fon fast schon von allein raus.
    Zumindest jubelten jene, die ich mir noch näher angeschaut habe,
    für alles und jedes einem ihre eigene Vorstellung unter,
    was sie – diese ach so smarten Geräte – glaubten,
    ihr „user“ werde es wohl schon schreiben wollen.
    Ein „hdgdl“ ist dann zwischen all den Terminen eines ausgefüllten Lebens
    schnell mal rausGeWhatsÄppelt
    Bei einem Pfarrer sollte es gewiß nicht passieren,
    könnte ich mir aber noch als Versehen erklären.

    Daß die MistDinger einem ein „ Hab` dich unendlich doll lieb “
    zum gefälligen Versenden „vorSchreiben“,
    kann ich mir zwar noch vorstellen,
    aber DAS klingt für mich ZU heftig,
    als daß es jemandem – Pfarrer oder nicht – versehendlich „durchGehen“ darf.

    NachDem nun rd die Ãœberschrift verändert hat
    und ich festStellte, daß er sie damit an das angepaßt hat, was die RP schrieb,
    sehe ich Pfarrer Grosch in ganz anderem Licht.

    Warum taucht bei der rp der von rd verlinkte Artikel NICHT unter „Kleve“ auf ?
    sondern ausschließlich unter „Panorama“ ?

     
  24. 14

    @Husky Ich kann allerdings die Argumentation des Bistums nachvollziehen, mit Rücksicht auf den Jugendlichen zunächst nicht mehr veröffentlicht zu haben. Allerdings hätten ein paar frühzeitige Informationen zum Ausmaß der Unterhaltung vermutlich geholfen, das Ganze besser einzuschätzen.

     
  25. 13

    @12

    Es ist doch kein Wunder das sowas an die Öffentlichkeit kommt, dass Bistum Münster hat versucht das ganze so extrem zu verschleiern, da ist es kein Wunder das Medien und „Fußvolk” sehr daran interessiert ist das eben das nicht unter den Teppich gekehrt wird.

    Diese Taktik fuhr die Kirche nämlich schon seit Jahrzehnten, jetzt kann man nur noch Erahnen wie groß die Opferzahl dieses Vereins ist. Das geht soweit das sogar deren Chef da mittlerweile (so weit es ihm möglich ist) Aufklärung fordert. Wir haben mittlerweile endlich mal einen Papst wo man sagen dann „Der ist ein guter Mensch”.

    Ich will gar nicht wissen wieviele Missbrauchsfälle (egal ob Körperlich oder Seelisch) die Kirche noch zu verantworten hat.

     
  26. 12

    Das Leben eines Priesters ist gewiss alles andere als einfach; es wäre natürlich besser gewesen, der Priester hätte sich in seinen Sorgen und Nöten einem anderen Priester anvertraut oder sonst Hilfe erfahren. Ein Jugendlicher kann und darf das allein nicht alles abfangen. Man muss aber auch klarstellen, dass es keinen Missbrauch gab, es war natürlich ein viel zu großes und dem Alter unangemessenes Vertrauensverhältnis. Ich hoffe, alle Priester lernen aus dem Fall und sind für Jugendliche selbst da, ohne ihnen die eigenen Probleme aufzubürden. Für den betroffenen Priester und Jugendlichen tut mir es sehr leid, dass nun alles teils Intime so in die Öffentlichkeit gezerrt wird. Ich hoffe, sie finden doch auch Schutz und Wahrung ihrer Würde als Mensch. Kein Mensch ist perfekt und auch ein Priester kann fehlen. „Wer von euch ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein”, sagte Jesus nur, als die Menge von ihm verlangte, eine Sünderin zu steinigen.
    Aufarbeitung, evtl. Therapie, Reue und Änderung des Verhaltens ist jedem Beteiligten zu wünschen, aber bei Gott steht auch jedem Umkehrwilligen Barmherzigkeit zu.

     
  27. 11

    @10

    Der Pfarrer ist keine „arme Sau” sondern ein erwachsender Mann, von dem ist Kontrolle dringend zu erwarten. Die „arme Sau” ist der Jugendliche, der ist das Opfer dieses Mannes.

    Missbrauch (und ich nenne das jetzt defintiv so, mir fällt kein anderes Wort ein) passiert versteckt. Das die Eltern davon erstmal nichts mitbekommen ist fast schon klar. Wer sich in den „Dienst” dieser Kirche begibt weiss genau was er tut. Nach einem Studium etc. sollte man genug geistige Reife erwarten um mit dem Zölibat umgehen zu können. Wer das nicht kann. Der kann die Kirche zu jeder Zeit verlassen…

    Dieser Pfarrer gehört defintiv in Behandlung stationär, und nicht einfach versetzt. Wer sagt denn da bitte das, dass im nächsten Bereich nicht wieder von vorne los geht mit einem anderen Opfer?

     
  28. 10

    Fest steht, der Pfarrer ist ne arme Sau! Zeigt sich einmal mehr, wie kaputt dieser Zwang zum Zölibat doch ist.

    Stellt sich mir die Frage, ob die Eltern nicht früher alarmiert hätten sein können. Der Junge war doch offensichtlich überhaupt nicht übermäßig religiös. Woher dann dieser intensive Kontakt? Spätestens hätte ich beim Pizza essen doch mehr aufgehorcht. Vielleicht wurde der Kontakt mit dem Hirten auch ganz toll empfunden?

     
  29. 9

    Das durchaus ausgebuffte Ranwanz-Repertoire des Pfarrers in den Nachrichten reichte jedenfalls von vorgeblich infantil („hab dich ganz doll lieb”) bis psychologisch perfide („nach den Missbrauchsregeln dürften wir keine Freund sein”).

     
  30. 8

    @7
    Ich würde die Frage etwas anders stellen:
    Was läuft eventuell im System Kirche falsch, dass es offenbar für Menschen, die mit den Belastungen des Jobs nicht komplett zurecht kommen, keine Ansprechpartner gibt, die hier helfen können, so dass diese Vorfälle vermieden werden können?

     
  31. 7

    Es ist schon seltsam das da eine Berufsgruppe deren eigentliche Aufgabe es ist sich um das Seelenheil der Menschen zu kümmern scheinbar wenig Probleme damit hatte und hat Kinder Seelen zu zerstören.

     
  32. 6

    Besonders perfide ist auch, dass der Pfarrer den (emotionalen) Missbrauch, den er begeht, immer wieder in der Kommunikation mit dem Jungen thematisiert mit dem Ziel, sich dabei vom Verdacht (den andere haben könnten) zu entlasten. Ein Teil von ihm wusste also sehr genau, dass sein Verhalten nicht richtig ist. Er betont, dass die Mutter immer wusste, wenn ihr Sohn Kontakt zu ihm hatte (es klingt, als sehe er darin eine Art Erlaubnis für den Kontakt) – ja klar, möchte man da sagen, die Mutter dachte, der Junge ist gut aufgehoben.

    Menschen, die Minderjährige sexuell missbrauchen, sagen dem Opfer oft, ‚dass ja alles nicht so ist wie andere es sehen könnten und dass andere ja nicht verstehen könnten, dass es sich um ein so schönes Verhältnis handele‘. Das ist ein ähnliches Muster der Rechtfertigung.

     
  33. 3

    @ 1. Beobachter,

    wenn man mit der Zünduhr spielt, kommt die Explosion unmittelbar! Ansonsten gut, funktioniert hier nicht🔥

     
  34. 2

    Mmuuuuhh, irgendwie sieht das auf dem Bild so aus, als sei der Pfarrer von einem Heiligenschein umleuchtet, mmuuuh?!

     
  35. 1

    … und – was kann der Troll un dazu beitragen?

    War also alles gar nicht so ganz verkehrt, was da „spekuliert“ worden ist …

    … und eine Strafanzeige ist auch eingegangen! Also vielleicht doch auch strafrechtliches Verhalten?

    Nun ja, die Kirche kehrt ja gern unter den Tisch. Jetzt ist ja raus, wie es wirklich gelaufen ist, mit der „Entbindung“ …

    Schade um einen ansonsten guten Pfarrer.